Audio-Muting-Transistoren

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Kay*
Inventar

#1 erstellt: 26. Jun 2013, 15:54

In sehr vielen Verstärkern/AVR werden zum Muting bei
Schaltvorgängen spezielle Muting-Transistoren eingesetzt,
z.B.
2SC3326 (DCX-Output)
2SC2878 (NAD-Input, Kenwood, KR-A4050)

Bei Pioneer/Onkyo-AVR's werden diese Dinger sogar in
Spannungsteilern als Schalter für Pegelstufen verbaut.

Nun zeigt eine Spice-Simu mit normalen Transen ganz
klar, dass ein Transistor so verschaltet gravierende
Verzerrungen aufweist - ein Transistor ist nun mal kein
Wechselspannungsschalter -, insbesondere pegelabhängig.

Leider gelingt es mir nicht, ein Spice-Model für die
spezielle Muting-Transistoren aufzutreiben.
Diese haben wohl durchgeschaltet einen sehr geringen
Ron von 1ohm typ. also recht klein zum strombegrenzenden
Vorwiderstand
(gerne 2k2, also 2k2 seriell in der Audioleitung,
die C-E-Strecke dahinter zwischen Audio und Masse)

Irgendeine Idee?
Liege ich falsch mit meinen Bedenken?

p.s.
es kann doch nicht sein, dass man Verzerrungen in Kauf
nimmt, obwohl ein primitiver 4066 die Aufgabenstellung
erheblich besser leisten könnte. Ron ist zwar höher,
aber Verzerrungen gibt's keine.
Anderseits kenne ich keine Messungen, die dem Einsatz
dieser Audio-Muting-Transistoren widersprechen.
Wer hat Erfahrungswerte/Messungen?

pelowski
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 26. Jun 2013, 16:51

Kay* (Beitrag #1) schrieb:

...Nun zeigt eine Spice-Simu mit normalen Transen ganz
klar, dass ein Transistor so verschaltet gravierende
Verzerrungen aufweist - ein Transistor ist nun mal kein
Wechselspannungsschalter -, insbesondere pegelabhängig...

Hallo Kay,

schon richtig.

Ich habe das mit Spice noch nicht getestet, weiß aber, dass es in der Praxis ohne (relevante) Verzerrungen funktioniert.
Nach dem Datenblatt des 2SC3326 ist dieser ein Transistor mit niedrigem VCE (sat) und hohem hFE.
Wichtig, und das deckt sich mit meinen Erfahrungen mit anderen Transistoren, ist, dass er für eine solche Anwendung
invers betrieben wird. - Siehe Datenblatt 2SC3326 S.4.
Das geht zwar mit jedem anderen Transistor auch, eine direkte Freigabe des Herstellers dafür gibt es aber i.d.R. nicht.

Auch ist es ebenso wichtig, den Vorwiderstand so groß wie möglich zu wählen.

Grüße - Manfred

Soundscape9255
Inventar

#3 erstellt: 26. Jun 2013, 18:08

Warum nimmst keinen FET?

Kay*
Inventar

#4 erstellt: 26. Jun 2013, 21:36

relativ hochohmig

so auch mein Gedanke,
geht leider bei mir nicht.
Ich möchte endlich einen 8-Kanal-Behringer-Limiter
einsetzen können, ohne Plop beim Ein-/Ausschalten.
Relais gehen nicht, die brauchen zuviel Strom.
Ich weder es wohl so machen (müssen):

....
oder doch 'nen 4066

-scope-
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 26. Jun 2013, 21:50

Wird in dieser Form in vielen CD Spielern eingebaut und -leider- von diversen "Tunern" aus angeblich "klanglichen Gründen" wieder ausgebaut.

Meine Erfahrungen (und Messungen) bestätigen das nicht. Mein Fazit: Unbedenklich, wenn es so wie verbaut belassen wird.
Ich traue den japanischen Entwicklern bei Sony, Pioneer & Co. durchaus zu, sowas -geschätzt- 100 bis 200 mal besser beurteilen zu können, als denen, die sowas wieder entfernen. Den Japanern standen auch etwa 100 mal leistungsfähigere Entwicklertools und Messplätze zur Verfügung.

[Beitrag von -scope- am 27. Jun 2013, 15:40 bearbeitet]

zucker
Inventar

#6 erstellt: 26. Jun 2013, 23:33

Hallo Kay,

gegen den T gen Masse würde ich auch kein Problem sehen.
Wenn dennoch 4066 dann geht auch neueres Zeug, bspw 4551 oder noch besser ADG451/452/453 (5R).

Behringer - was hat B für einen Limiter am Start? In der Branche sind sämtliche B Dinger sehr verrucht, außer den ganz alten Sachen. Rauschbomben, Plopper, Ausfälle usw.
Das einzige womit man vielleicht noch punkten kann, ist die DCX Weiche. Allerdings unterliegt der Einsatz einem oftmals sehr übertriebenem Markenbewußtsein der Forderer oder geht das per Privat zu Hause?

Kay*
Inventar

#7 erstellt: 27. Jun 2013, 01:51

Behringer - was hat B für einen Limiter am Start?

Behringer Protector,
ein analoger 8-kanal-Limiter, den ich vor langer Zeit
mal gekauft habe.
Ich hätte das Ding gleich zurückgeben sollen,
da neben dem Lautsprecher-zerstörenden Einschalt-Plopp
auch sporadisches Knacken zu hören war.
Letzteres habe ich nie aufklären können.

Aber die Leiche soll jetzt weg oder einwandfrei laufen.

p.s.

4066 dann geht auch neueres Zeug

4066 liegen bei mir noch herum,
und irgendwie kanm mir der Gedanke diese, wie obige
Transen, gegen Ausgang und Masse zuschalten
(ja, obwohl höherem RdsON, da wäre dann eben die
Dämpfung schlechter, oder ich würde mehre parallel
schalten. Jetzt werde ich doch lieber die Transen
besorgen - wenn Marantz die im CD-Player verbaut - ...)
...
Falls jemand ein Spice-Model hat oder modelieren kann,
mich würde es interessieren

nicht zuletzt, weil es mir nicht in den Kopf geht, dass
man Transen so herstellen und dann invertiert betreiben
kann

zucker
Inventar

#8 erstellt: 27. Jun 2013, 09:39

Ein Spice Modell kannst Du selber konfigurieren.
Irgendwo im Programm gibt es eine Bibliothek, die man über den Explorer des Rechners aufruft. Da erscheinen dann Zeilen, wobei der Typ links steht und nach rechts alle Parameter. Man kann dort direkt neue Teile erstellen.
Es ist allerdings schon lange her das ich das gemacht habe. So ganz sicher bin ich mir nicht mehr ob das mit dem Editor ging oder nochwas anderes dabei war. Jedenfalls geht es aber.

Die ADG hab ich nicht mehr eingesetzt, sollen aber noch bessere RDSon Werte haben als der 4551, wobei eigentlich auch der 4066 prima funktioniert.
Es gibt auch 1 Gatter SMD, heißt dann 44S6 oder so als MUXer, sehr platzsparend.

8 Kanal Limiter / Comp gibt es gute von Kuhnle (gebraucht) oder etwas neueres funktionierendes von Presonus.ACP 88.

Soundscape9255
Inventar

#9 erstellt: 27. Jun 2013, 10:51

zucker (Beitrag #8) schrieb:

\LTspiceIV\lib\cmp\standart.bjt

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