Wärmeleitpaste (Lagerfähigkeit, Haltbarkeit, Inhaltsstoffe)

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Agnes:)
Stammgast
#1 erstellt: 18. Feb 2020, 12:46
Hi zusammen,

da ich bei meinem Verstärker wegen rissiger Lötaugen die komplette Endstufe aus- und einbauen muss, habe ich ein paar Fragen zur Wärmeleitpaste:
Mein Papa hat vor über 30 Jahren eine kleine Tube mit einer weißen Paste gekauft. Ihre Konsistenz ist etwas zäher als Zahnpasta und sie enthält höchstwahrscheinlich Silikon. – Kann ich die noch verwenden?

Kann ich auch Wärmeleitpaste für PC-CPUs verwenden, die großen Kühltürmen (z.B. von Scythe) beigelegt wird?
Ich habe auch noch eine Spritze ARCTIC MX-2 griffbereit, aber eben keine spezielle Wärmeleitpaste für Leistungstransistoren. Ich habe gelesen, dass die CPU-Paste nach Jahren steinhart werden soll oder angeblich nur 8 Jahre lang verwendbar sei.

Original war bei den FETs (2SK1530-Y, 2SJ201-Y) eine schneeweiße Wärmeleitpaste aufgetragen, die aber auch teils so fest geworden ist, dass sich von den Glimmerscheiben an den Rändern hauchdünne Plättchen abgerissen haben.

Welche der diversen Pasten sind denn geeignet? Hat jemand von euch Erfahrung damit?
lg
Agnes
vVegas
Inventar
#2 erstellt: 18. Feb 2020, 13:08
Kannst fast alles nehmen, so empfindlich ist das alles nicht.
roger-whisky
Stammgast
#3 erstellt: 18. Feb 2020, 19:41
Hoppala, so simpel und pauschal kann ich die Aussage aus Beitrag #2 nun nicht stehen lassen, weil im vorliegenden Fall fast nichts über die genauen technischen Gegebenheiten bekannt ist .

Man muss keine Doktorarbeit daraus machen aber TE braucht ja schließlich ein paar Informationen um eine Entscheidung über das zu verwendende Material treffen zu können:

WärmeLEITpaste - wie der Begriff schon aussagt - dient dazu, den Wärmewiderstand zwischen mechanisch gekoppelten Bauteilen zu senken um für sicheren Temperaturhaushalt eines kritischen Bauteils (in diesem Falle Leistungstansistoren) zu sorgen, sprich vor Tötung zu schützen.

Der Gesamtwärmewiderstand hängt von der Anzahl, Flächen und Güten der einzelnen mechanischen Kopplungspunkte ab. Bei der Güte wiederum ist heutzutage weniger die Oberflächengüte (Rauheit vs. Glattheit) als eher die Planheit der zu verbindenden Bauteile / Flächen entscheidend. Kühlkörperprofile selbst von namhaften Herstellern sind nicht zwingend eine Garantie für plane Flächen, sprich niedrigen Wärmewiderstand, so manches Mal wenn man Demontagen vornimmt, sieht man, dass u.U. nur 50% oder gar weniger der zur Verfügung stehenden Fläche tatsächlich kontaktiert, also für Wärmeableitung sorgen kann. Im bestehenden Design mag dies vernachlässigbar sein. Je nachdem, ob die Transistoren direkt auf den Kühlkörper montiert sind, oder zuerst auf einen Montagewinkel und dieser dann mit dem Kühlkörper montiert ist, lohnt es sich jedoch schon, da ein Auge darauf zu haben. Heisst, Haarlineal nehmen und auf plane Flächen prüfen, ggf. sorgsam die fragliche/n Fläche/n mit Metallschleifpapier nacharbeiten, Profis verwenden eine dicke Glasplatte als plane Unterlage.

Nun zu den eigentlichen Fragen der TE:

>30 Jahre alte WLP muß nicht schlecht geworden sein, zumal, wenn sie noch original verschlossen sein sollte.

>WLP für CPU's ist grundsätzlich geeignet, der angegebene link zur Arctic MX-2 suggeriert Hochwertigkeit, sagt aber tatächlich nichts Konkretes aus, ausser, dass sie nach Auftrag 8 Jahre haltbar ist. Wichtiger wäre eine Angabe zum Faktor der Wärmeleitfähigkeit und ob die WLP "ausblutet", das wird zwar kein Hersteller gerne äussern, es gibt aber jede Menge WLP die sehr wohl "ausbluten", das ist optisch und technisch nicht schön, wenn am Kühlkörper die Sosse runterläuft. Das Thema geht man eher umgekehrt an, sprich wenn in einem Werbetext einer WLP von Ausbluten nicht die Rede ist, ein anderer Text jedoch deutlich betont, dass KEIN ausbluten stattfindet, dann wüsste ich, zu welchem Produkt ich greifen würde,

>Die Konsistenz der originalen WLP (... so fest geworden, dass ... Plättchen abgerissen haben) ist nicht negativ, ich würde eher davon ausgehen, dass sich dort eine gut wärmeleitende Schicht festgebacken hat, was wiederum ein Hinweis auf relativ hohe Temperaturen in diesem Bereich sein dürfte.

Kurzum:

Planheit der zu verbindenden Flächen prüfen, speziell wenn 2 Übergänge (Transistor > Montagewinkel > Kühlkörper) gegeben sind.

Sofern es sich bei der Endstufe NICHT um eine Class-A Schaltung handelt, durchschnittliche WLP verwenden, die NICHT ausblutet (ggf. zu diesem Thema ein wenig im Netz surfen und sich selbst schlauer machen, Stichworte Faktor Wärmeleitfähigkeit, Ausbluten, Langlebigkeit von WLP). Sollte es sich um eine Class-A Schaltung handeln, hochwertige WLP verwenden, ist etwas teurer,

WLP eher sparsam als übermässig auftragen, bei vollflächiger Auflage und guter mechanischer Verbindung presst es eh wieder alles raus.

Bei Fragen einfach fragen!

Viel Spass beim Reparieren der "rissigen" Lötaugen (bin mir nicht sicher, was das genau bedeutet).

Servus rw

P.S.: die Seite von Bürklin ist im Prinzip gut mit technischen Informationen gespickt, da kann man gut schnuppern und Produkte / Daten / Preise vergleichen ...
roger-whisky
Stammgast
#4 erstellt: 18. Feb 2020, 20:12
Ganz vergessen, eine der Fragen war > Inhaltsstoffe

Hierzu technische Datenblätter / Sicherheitsdatenblätter verschiedener Hersteller von WLP durchforsten, halten sich aber eher bedeckt.

Ganz grob lässt sich unterscheiden zwischen Produkten auf SilkonBASIS und silikonFREI, aus meiner Sicht ist das noch kein Qualitätskriterium, wenn hochwertiges Produkt erforderlich ist, führt an tieferer Recherche kein Weg vorbei.

P.S.: in diesem Falle ist sogar Wiki....ia hilfreich


[Beitrag von roger-whisky am 18. Feb 2020, 20:16 bearbeitet]
vVegas
Inventar
#5 erstellt: 18. Feb 2020, 21:17
Und doch ne unnötige Wissenschaft draus gemacht.

Wie du bereits festgestellt hast, die Oberfläche des KK ist das größere Problem (deshalb habe ich sowas früher plan geschliffen und poliert). Aber für Hifi volkommen overkill.
Bei der Quallität der heutigen Pasten ist trotzdem egal was er nimmt. Wo liegt noch mal ne Glimmerscheibe ... und im Vergleich dazu ne durchschnittliche Wärmeleitpaste .....

Schon genug Endstufen gesehen die neumodische "Gummiüberzieher" (Silikonisoliewärmeleitpads in Schlauchform) hatten und trotzdem problemlos liefen. Und die Dinger sind wirklich alles andere als gut.

PS.: Gerade nochmals seinen Beitrag gelesen, mit "fast alles nehmen" meinte ich natürlich nicht die vertrocknete 30 Jahre alte Paste.
olimuc
Inventar
#6 erstellt: 18. Feb 2020, 21:36

Ihre Konsistenz ist etwas zäher als Zahnpasta


Das ist nach 30 Jahren schon mal nicht schlecht, aber sie war ja auch keiner starken Wärmeentwicklung ausgesetzt.

Frische Wärmeleitpaste ist eher einen Tick dünner als Zahncreme, das ist aber subjektiv.

Da Du wahrlich viel Zeit und Muße in das Gerät investiert hast, würde ich eine Neue besorgen, 5g für ca. 4 Euro lohnen sich für das gute Gefühl der Runderneuerung. Außer die Paste soll auch Vintage sein

Die Glimmerplättchen sind wirklich wahnsinnig empfindlich, die gehen schon beim anschauen kaputt


[Beitrag von olimuc am 18. Feb 2020, 21:38 bearbeitet]
Agnes:)
Stammgast
#7 erstellt: 18. Feb 2020, 22:57

vVegas (Beitrag #5) schrieb:
Gerade nochmals seinen Beitrag gelesen, mit "fast alles nehmen" meinte ich natürlich nicht die vertrocknete 30 Jahre alte Paste.

Hi!
Im Prinzip geht es mir darum, ob ich Paste, die für Computer-CPUs gedacht ist, auch für Leistungstransistoren nehmen kann.
Nicht, dass das Zeug so hart wird, dass ich irgendwann einmal die FETs mit Hammer und Meißel vom Kühlkörper schlagen muss.

Vielleicht werden CPU-Heatspreader auch gar nicht so heiß, und der Luftspalt zum Kühlkörper ist auch größer als bei geschraubten Transistoren, bei denen 99,9% der Paste wieder herausquillt. Der Verstärker wird im Leerlauf schon recht warm: Ruhestrom 200mA; ±55V = 22W pro Kanal, das merkt man/frau. (Sony FA50ES)

P.S. seinen oder ihren? – wahrscheinlich ist's ein Tippfehler.


olimuc (Beitrag #6) schrieb:
Da Du wahrlich viel Zeit und Muße in das Gerät investiert hast, würde ich eine Neue besorgen, 5g für ca. 4 Euro lohnen sich für das gute Gefühl der Runderneuerung. Außer die Paste soll auch Vintage sein

Silikonhaltige Wärmeleitpaste soll mehr Temperatur vertragen und länger „weich“ bleiben. Um 4€ geht es mir natürlich nicht. Es gibt aber vielerlei Produkte zu kaufen.
4 neue Glimmerscheiben (28mm×22mm×0,09mm) sind übrigens mit gut 5€ etwas teurer.
olimuc
Inventar
#8 erstellt: 18. Feb 2020, 23:12
Ich verwende T12 Wärmeleitpaste, die ist silikonhaltig. Dass es dir nicht um 4 Euro geht, ist mit klar

Wie Du schon geschrieben hast, werden CPUs nicht so heiß und haben sogar ggf. Lüfter. Deshalb würde ich bei der silikonbasierten Wärmeleitpaste für Audiozwecke bleiben und nach Deiner Totalsanierung auf eine neue Paste zurückgreifen.

Die 5 Euro für die Glimmerscheiben sollten dann aber mit Versand sein, ich habe zuletzt ca. 20 Cent pro Stück bezahlt, war aber auch eine gängige Größe und ohne Versand.
Partybeschallung
Stammgast
#9 erstellt: 19. Feb 2020, 09:15
Jede WLP wird nach langer Zeit aushärten.

Die 30 Jahre alte würde ich nicht mehr verwenden, dann besser die MX-2 nehmen.
Die ist durch ihre Konsistenz auch für geringen Anpressdruck geeignet, die MX-4 z.B. benötigt mehr Anpressdruck, da zäher.

Wenn Du dein Gewissen beruhigen willst, kauf neue silikonbasierte WLP für Elektronikteile wie die Amasan T12.


[Beitrag von Partybeschallung am 19. Feb 2020, 09:20 bearbeitet]
Agnes:)
Stammgast
#10 erstellt: 20. Feb 2020, 17:01
Hi,
ich habe jetzt auch eine kleine 5g Tube amsan T12, und die Konsistenz der Paste ist etwas dünnflüssiger als Zahnpasta.
Das technische Datenblatt liest sich auch sehr gut.

Farbe: weiß, nicht transparent
Konsistenz: ähnlich Vaseline
Dichte @ 25°C: 2,3 g/ml
Temperaturbereich: -30°C bis +200°C
Auslaufen: kein Auslaufen
Ausdünsten: kein Ausdünsten
Wärmeleitfähigkeit: 4,185 W/mK


Vielen Dank an alle!
LG Agnes
Partybeschallung
Stammgast
#11 erstellt: 20. Feb 2020, 18:37
Die hält jetzt wieder 30 Jahre
Agnes:)
Stammgast
#12 erstellt: 20. Feb 2020, 22:55
Ich habe jetzt noch den Heatspreader aus Kupfer abgenommen. Die alte Wärmeleitpaste darunter ist auch schon gummiartig geworden.

MAIN B-R BOARD

Den und den Kühler putze ich mit Silikonentferner (auch von meinem Papa und auch schon etliche Jahre alt) und dann kommt hauchdünn neue Paste drauf.


[Beitrag von Agnes:) am 21. Feb 2020, 10:22 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#13 erstellt: 21. Feb 2020, 11:44
... dann bleibt sicherlich nichts mehr für die nächsten 30 Jahre übrig, man glaubt garnicht wie schnell 5g leer sind, auch wenn man nur ganz wenig verwendet.
klausES
Inventar
#14 erstellt: 24. Feb 2020, 11:15
Wenn ich es nicht überlesen habe wurde hier ein wichtiger Aspekt "für diesen Anwendungsfall"
noch nicht angesprochen; die mögliche Leit, bzw. nicht...Leitfähigkeit von Wärmeleitpasten.

Es gibt verschiedene Erkennungsmerkmale (auch schon im Vorfeld rein optische) die einem in dem Punkt aufmerksam machen sollte.
Im Zweifel immer messen.
Die "weisse" auf deinen Bildern zählt im allgemeinen zu den nicht leitfähigen.

Übrigens schöner TA-FA
jehe
Inventar
#15 erstellt: 24. Feb 2020, 15:29
wobei das ein Punkt ist den man getrost ignorieren kann.
Niemand der halbwegs bei Verstand ist, würde sich in einem Fall bei dem Isolation erforderlich ist nur auf die Wärmeleitpaste als Isolator verlassen. Zumal die, richtig angewendet auch nur hauchdünn aufgetragen werden sollte. Sinn dieser Anwendung ist es nämlich nicht grobe Unebenheiten und Oberflächenbeschädigungen auszugleichen, sonder mikroskopisch kleine Unebenheiten der ansonsten glatten Oberfläche zuschliessen um ein optimalen Wärmeschluss herzustellen.
Das was da auf den Bildern zu sehen ist, ist schon zuviel des Guten.
Klar, das so 5g nicht sehr lange reichen.
Hmeck
Inventar
#16 erstellt: 24. Feb 2020, 16:53
Nun will ich mich doch auch mal zu diesem "hochspannenden" Thema äußern. Was zuviel ist, quatscht sowieso seitlich raus, und gut ist. Sieht evtl. Schei*e aus, aber so ziemlich alles leitet Wärme besser als Luft. Ich habe länger ziemlich steifes Silikon-Fett eingesetzt, von den Halbleitern ist auch keiner den Wärmetod gestorben. Nur kroch das Fett auch ein bisschen in die Umgebung, bei Kontakten oder Fassungen in der Nähe wäre das nix gewesen.
klausES
Inventar
#17 erstellt: 24. Feb 2020, 22:24

jehe (Beitrag #15) schrieb:
wobei das ein Punkt ist den man getrost ignorieren kann.
Niemand der halbwegs bei Verstand ist, würde sich in einem Fall bei dem Isolation erforderlich ist nur auf die Wärmeleitpaste als Isolator verlassen...

Damit war nun absolut nicht gemeint, Wärmeleitpaste alleine als Isolator, anstatt Glimmer etc. zu verwenden.
Nicht dein ernst, das ich dies auch noch explizit hätte erwähnen müssen...

Bei 70, 80, 90 V Rail würde ich mich bei einer "leitfähigen" Paste nicht darauf verlassen,
(mal abgesehen von der Berührung der durchgequetschten Paste, an die/den Schraube/n welche Halbleiter innerhalb dieses Bereich anpressen)
das diese, selbst wenn man sauber arbeitet, zunächst vielleicht nur "knapp bis zum Rand" einer z.B. Glimmerscheibe ausquillt...
Agnes:)
Stammgast
#18 erstellt: 25. Feb 2020, 21:00
Ja, der Hinweis auf die Nicht-Leitfäigkeit ist schon wichtig.
Laut Sicherheitsdatenblatt enthält Stannol Amasan T12 Zinkoxid und Ölsäure, also nichts, was leiten würde.
ARCTIC MX-2 ist laut Datenblatt auch nichtleitend. Bei der Paste, die Scythe mit einem Kühler mitliefert, muss man es tatsächlich selber messen.

klausES (Beitrag #14) schrieb:
Übrigens schöner TA-FA :prost

Ja: Schön und schön modular aufgebaut. Bei der Arbeit, die ich investieren muss, kommt das fast einer Sanierung gleich. Am Anfang war nur ein oxidierter ALPS Schieberegler (REC OUT SELECTOR). Gib es schon Erfahrungswerte zur Haltbarkeit der bei Sony ES verbauten Elkos?
Blöderweise habe ich jetzt einen kaputten MM/MC-Umschalter (ALPS 90° 2×3-fach Druckschalter). Den wollte ich auch noch reinigen, was ohne Öffnen aber nicht geht. In welchem Unter-Forum kann ich da am besten Hilfe bekommen?
_ES_
Administrator
#19 erstellt: 25. Feb 2020, 22:20
Hallo,

Was zuviel ist, quatscht sowieso seitlich raus, und gut ist.


Puhh….

Mal ein kleiner Abriss aus meinen Berufsalltag:
Die von uns verwendete WLP ist definitiv elektrisch nicht leitfähig, das sollte keine sein.
Sie hat "limited shelf life", in der Regel ein Jahr, danach wird sie weggeworfen.
WLP wird so dünn als möglich aufgetragen, wir sprechen hier von µm Dicke - Das Warum wurde hier schon vorgetragen, zuviel kehrt den wärmeleitenden Effekt um.
So die Theorie, in der Praxis nehmen die Jungs aus der Fertigung eine kleine Schaumstoff-Rolle um die Paste auf die Halbleiter aufzutragen...
Ich bin allerdings in der Leistungselektronik zuhause.
In der "Audio Praxis" werden die Halbleiter selten dauernd belastet, isolierende Wärmeleitfolien reichen aus.


Wie Du schon geschrieben hast, werden CPUs nicht so heiß und haben sogar ggf. Lüfter.


Puhhh zum zweiten...
CPUs sind regelrechte Hitzköpfe, wenn die Wärme nicht schnellstmöglich abgeleitet wird, ist Ersatz angesagt.
Je nach Leistung muss da mal eben 100W oder mehr abgeführt werden - Und zwar dauerhaft, nicht wie bei Musik in Spitzen.
klausES
Inventar
#20 erstellt: 25. Feb 2020, 22:48
Das würde hier alles zu viel OT.

Agnes:) (Beitrag #18) schrieb:
...In welchem Unter-Forum kann ich da am besten Hilfe bekommen?

Mache dafür am besten einen neuen Thread im Bereich: Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker, auf.
Agnes:)
Stammgast
#21 erstellt: 26. Feb 2020, 21:23

_ES_ (Beitrag #19) schrieb:
(…) in der Praxis nehmen die Jungs aus der Fertigung eine kleine Schaumstoff-Rolle um die Paste auf die Halbleiter aufzutragen...

Alles andere wäre in der Serienfertigung auch viel zu zeitaufwendig. Die weißen Ränder von Wärmeleitpaste auf dem Bild oben zeigen das.

_ES_ (Beitrag #19) schrieb:
In der "Audio Praxis" werden die Halbleiter selten dauernd belastet, isolierende Wärmeleitfolien reichen aus.

Das hatte ich auch überlegt, aber in “XL-Größe” 28mm×22mm habe ich nichts passendes gefunden und es betrifft nur 4 Transistoren. Die anderen werden zwar auch festgeschraubt, haben auf der Rückseite aber kein blankes Metall sondern ebenfalls Kunststoff. Also bleibe ich bei 4 Glimmerscheiben & überall Wärmeleitpaste.
Meine Eingangsfrage war, ob man für Leistungstransistoren auch Pasten nehmen kann, die für CPUs gedacht sind.
_ES_
Administrator
#22 erstellt: 26. Feb 2020, 21:31

Meine Eingangsfrage war, ob man für Leistungstransistoren auch Pasten nehmen kann, die für CPUs gedacht sind.


Da sehe ich kein Problem darin, im Gegenteil.


Das hatte ich auch überlegt, aber in “XL-Größe” 28mm×22mm habe ich nichts passendes gefunden und es betrifft nur 4 Transistoren.


Die Wärmeleitfolien gibt es in verschiedenen Bauformen, z.B. TO220, statt einer großen nimmt man halt die passend zugeschnittenen.
Es spricht aber auch nichts gegen den Klassiker.
Agnes:)
Stammgast
#23 erstellt: 26. Feb 2020, 21:46
TO220 ist kleiner: nur 18mm×12mm.

Pasten für CPUs werden nach Jahren schon hart. Das habe ich selber mal gesehen. Und dann wird ein Kühlkörper nicht mit der CPU verschraubt, sondern nur angedrückt. Da muss die Paste immer einen gewissen Spalt auffüllen, daher meine Frage.
_ES_
Administrator
#24 erstellt: 26. Feb 2020, 21:57
Hi,

TO220 war nur ein Beispiel von vielen erhältlichen Bauformen - Googel mal nach Keraform z.B., gibt es u.a. beim großen C.
Solche Folien haben den Vorteil, das man sich die Paste schenken kann.
Sie mögen zwar einen höheren Wärmewiderstand haben, den hat man mit einer guten Paste und den Glimmerscheiben dazu aber auch.


Pasten für CPUs werden nach Jahren schon hart


Die erfahren auch ungleich härtere Bedingungen als ein NF Verstärker.
Außerdem reden wir in der Tat von Jahren und irgendwann ist jede Paste "fällig", je nach Belastungsdauer.


[Beitrag von _ES_ am 26. Feb 2020, 21:59 bearbeitet]
klausES
Inventar
#25 erstellt: 26. Feb 2020, 22:39

Agnes:) (Beitrag #21) schrieb:
...Meine Eingangsfrage war, ob man für Leistungstransistoren auch Pasten nehmen kann, die für CPUs gedacht sind.

Genau deshalb hatte ich das weiter oben überhaupt geschrieben, denn genau da ist Vorsicht geboten.
Viele Leitpasten speziell für CPUs (insbesondere die "besseren") sind leitfähige.
_ES_
Administrator
#26 erstellt: 26. Feb 2020, 22:47
Egal bei welcher WLP, wenn an einen KK unterschiedliche Potenziale anliegen, müssen die voneinander isoliert sein, durch z.B. eben Glimmerscheiben.
Dann ist es auch egal, ob die Paste leitfähig ist oder nicht.
Keiner käme auf dem Gedanken, einer Paste alleine die Isolierung vom KK zu überlassen.
klausES
Inventar
#27 erstellt: 27. Feb 2020, 13:17
Scheinbar wurde ich schon wieder falsch verstanden.
Party201
Inventar
#28 erstellt: 27. Feb 2020, 23:33
Normal sind heute wärmeleitpasten mit 10W/mK. Wenn noch extremer werden soll gibts soft Graphit Folien für IGBTs von panasonic bei Mouser. 😀
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