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Kassettenspieler selbstbau+A -A |
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Autor |
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TheReal50Cent
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 07. Apr 2006, 21:56 | |
Hallo wei kann man einen Kassettenspieler selber bauen? Ich hab mal gegoogelt und leider nicht so fündig geworden. Was ich gefunden hab: http://www.elexs.de/kap5_5.htm (den lautsprecher durch tonkopf ersetzen) Bei Burkhard Kainka hab ich auch noch etwas gefunden, aber auf die schnelle finde ich das nicht. Ich weiß auch nicht genau wie so ein Kassettenplayer funkt, deshalb könnte mein vorschlag, den ich in klammern gepostet hab, falsch sein. -Es sollte nicht so teuer werden. -Es sollte nicht so aufwendig sein.(viele bauteile...) -Ich würd auch gern erklärt haben wie sowas funktioniert. In meinen Physikbuch steht, dass man mit einer Spule und Magnet Strom erzeugen kann. Soweit ich weiß, sesteht ein Tonkopf praktisch aus Spulen und die kasseten sind irgendwie magnetisch oder so. Würde dies eigentlich mehr aus Spaß bauen, weil ich nichts zu tun hab. Wäre euch für Antworten dankbar. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 08. Apr 2006, 06:33 | |
Vorausgesetzt, Du hast das mechanische Werkzeug, um Dir eine funktionsfähige Mechanik zu bauen... Oder geht es nur darum, irgendwie eine art Tonbandgerät (Ob Kassette oder Spule ist ja egal) zu basteln, wenn schon die Mechanik vorhanden ist? Also Tonkopfe selber bauen ist nicht. Aber die Verstärker dazu könnte man schon selber bauen. Nur gibt es da zwei Probleme: Entweder Du bist in Elektronik ausgebildet, dann kannst Du die Geschichte selbst berechnen, oder Du bist es nicht, dann kannst Du nur ein Schaltbild nehmen und das ganze Zeug so aufbauen, wie es auf dem Schema dargestellt ist. Und hierbei ist das Problem, dass einige Teile (Oszillatorspulen) nur in der Originalausführung mit den eingezeichneten Bauteilen zusammen funktionieren. Zur Tonbandtechnik nur so viel: Man sollte das Band löschen können. Dazu braucht es vorteilhafterweise einen Löschoszillator, der etwa auf 100kHz schwingt und der gleichzeitig die Vormagnetisierung übernimmt. Oder man macht Gleichstromlöschung. Zur Aufnahme braucht man aber trotzdem die Vormagnetisierung vom erwähnten Oszillator. Es ist also einiges an Wissen erforderlich, bis so ein Ding "lebendig" wird. |
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TheReal50Cent
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 08. Apr 2006, 15:25 | |
So wie du das beschreibst, entspricht das nicht meinen anforderungen, deshalb lass ich das sein. Ich bin in der Elektronik nicht so weit, das ich das selber berechnen könnte. Ich kann nur Schaltpläne nachbauen . Aber so ein Ding für die Kassette hab ich schon(sowas wo man die Kassette reinsteckt und dann auf Play drücken kann)mit Tonkopf und alles. Aber ein Kassettenspieler funkt doch so, wie ichs beschrieben hab, oder nicht? Wenn ja,dann versuche ich das weiter. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 10. Apr 2006, 10:30 | |
Wenn Du ein Laufwerk hast (also der ganze mechanische Kram) und nur Kassetten abspielen willst, ist es natürlich einfacher. Dann brauchst Du eigentlich nur einen Verstärker, an den Du den Tonkopf anschliessen kannst und der einigermassen den Bedürfnissen entspricht. Sowas liesse sich organisieren. |
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Frankynstone
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 10. Apr 2006, 19:45 | |
Eigentlich ist es nicht schwer, einen kleinen Verstärker zu bauen, mit dem man Ton von Band wiedergeben kann. Selbst die mechanische Ausführung eines Laufwerkes ist mit einfachen Mitteln zu realisieren. Natürlich kommt man nicht unbedingt an gute HiFi-Geräte von bekannten Marken heran. Ich habe Schaltpläne für Wiedergabeentzerrer hier herumliegen, sowohl industrielle, als auch Bauanleitungen aus der Vergangenheit. Auch eine Dolby-B-Schaltung, die ist allerdings mit MOSFET, sind bissel empfindliche Teile. Sehr gut fänd ich die Idee, ein preiswertes Kassettendeck zu kaufen und dort eigene Elektronik einzubauen. Das befriedigt auf jeden Fall die Experimentierlust. Z. B. das Geracord 6031 (eBay 6270543637, 7608464436), 6131 oder 6231 (jeweils etwas seltener), die haben robuste mechanische Laufwerke, die man auch selbst reparieren kann, die Elektronik ist schon nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich wertvoll, da sie die HiFi-Norm noch nicht erfüllt. Die Tonköpfe von diesen Geräten sind meistens sicht-, fühl- und hörbar verschlissen, man kann also einen nach eigenem Gutdünken einbauen und die Elektronik selbst darauf einstellen. EDIT: GC6131 und GC6231 sind HiFi, diese also bitte nur reparieren, nicht kaputtbasteln. [Beitrag von Frankynstone am 10. Apr 2006, 19:48 bearbeitet] |
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Mülleimer
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 14. Apr 2006, 09:27 | |
Hallo, die einfachste Möglichkeit eine Kassette abzuspielen, besteht aus einem Mikrofonverstärker, einem Tonkopf, einem alten Plattenteller (als Schwungmasse) und einem alten Filzstift (als Wickeldorn). Der Antrieb geschieht von Hand. [Beitrag von Mülleimer am 14. Apr 2006, 09:29 bearbeitet] |
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Frankynstone
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 14. Apr 2006, 14:51 | |
Man nehme eine Grundplatte aus einem möglichst homogenen Material, wie wäre es mit Hartschaum oder Alu, notfalls geht ein feinfasriges Holz. Dahinein bohrt man Löcher an den Stellen, wo Wickeldorne und die Tonwelle durch sollen. Außerdem muss eine Auflage am oberen Ende der Kassette hin, da sie unten breiter ist, als oben. Dann müssen Führungsklötzchen montiert werden, damit die Kassette in der richtigen Lage arretiert wird. Unter der Kassettenmitte wird eine schwenkbare Trägerplatte befestigt, auf der der Tonkopf angeschraubt wird und eine Andruckfeder für die Andruckrolle, die ist gewöhnlich schon an einem schwenkbar gestalteten Metall- oder Kunststoffteil montiert, dafür kommt eine Schraube in die Grundplatte. Für die Tonwelle wird ein Lager eingepresst, man kann Lager, Welle und Schwungscheibe aus einem Kassettenrekorder entwenden. Hat die Welle im Lager merklich Spiel, muss das Lager im Schraubstock längs gestaucht werden und dann mit sanfter Gewalt die Welle wieder engeführt. Sollte die Grundplatte saugfähig sein (Holz), wird man das Sinterbronzelager regelmäßig neu ölen müssen. Der Zwischenstand: die Kassette liegt mit wenig Spiel zwischen Klötzchen auf der Montageplatte. Wenn man den Tonkopf gegen das Band schwenkt, drückt eine Feder auch die Andruckrolle gegen die (fettfreie) Tonwelle (Band und Andruckrolle dürfen nie in Kontakt mit Öl oder Fett kommen). Jetzt werden Tonkopf und Andruckwelle erstmal wieder demontiert, damit sie nicht schmutzig werden. Nun müssen Motoren befestigt werden. Wenn genug Platz vorhanden ist, können beliebige Motoren in größerem Abstand sich befinden, sonst mus kontrolliert werden, ob die Motoren außen möglichst nicht magnetisch sind (Eisenspäne bleiben nicht haften, das Eisen und die Feile wurden vorher entmagnetisiert oder es ist magnetisch weiches Eisen). Die mechanisch günstigste Lösung: jeder Wickeldorn wird direkt auf eine Motorachse gesteckt, das erübrigt ein weiteres Lager. Die Motoren sollten sich ruckfrei von Hand drehen lassen und in Betrieb mit Nennspannung ordentlich Power haben, werden aber im Kassettengerät dann mit sehr gering Strom versorgt. Man sollte einfach nicht schwache Motoren nehmen, da die bei wenigen U/min ständig ihren Anlaufstrom ziehen und dadurch kaputt gehen. Motoren, die äußerlich magnetisch sind, in Abstand montieren, man nehme also die gesamte Länge eines Filzstiftes (Schwan Stabilo) als Verlängerung und gut ist. Der Filzstift kann direkt in einer gefetteten Kunststoffbuchse laufen. Die Schwungmasse der Tonwelle wird über einen Riemen angetrieben, man kann den Motor des Kassettenrekorders, aus dem man die Tonwelle geklaut hat, gleich weiterverwenden, oder halt alles selber bauen. Bevozugt würde ich aber an geeigneter Stelle im Gerät einen Plattenspielermotor (Spaltmotor) montieren, der synchronisiert sich mit der Netzfrequenz und hält die Drehzahl sehr exakt, außerdem ist sowas sehr leise. Der wird mit einer Riemenscheibe geeigneten Durchmessers versehen und fernab der Kassette eingebaut. Der Tonwellenmotor läuft permanent, der Vorspulmotor und der Rückspulmotor werden zu Spulen mit einer geringen Konstantspannung betrieben, das ergibt eine relativ gleichmäßige Spulgeschwindigkeit. Während Abspielbetrieb bekommt der Vorspulmotor einen geringen Strom das geht mit Vorwiderstand, das hält das Band hinter der Tonwelle straff. Über den Strom regelt man direkt das Drehmoment. Wenn die Spulmotoren doch leicht ruckeln, dann man das zumindest mindern, indem immer ein geringer Strom durchfließt und so der Schnapp-Effekt entfällt. Bei Stopp werden die Spul-Motoren kurzgeschlossen, im Abspielbetrieb nur der Rückspulmotor (Bremsfunktion). Zwischenstand: mechanisch sind nach vollständiger Montage alle Laufwerksfunktionen möglich. Die Motoren können über Logik und Transistoren, über Schiebetastenschalter oder Relais angesteuert werden. Das Anschwenken der Tonkopfträgerplatte erfolgt mechanisch oder über einen Hubmagnet (streufeldarm geschlossener Magnetkreis vorausgesetzt, alternativ über Seilzug oder eine Verlängerungsstange, Hebel oder was immer das Herz begehrt). Jetzt bist Du der stolze Besitzer eines unglaublich geilen dreimotorigen Kassettenlaufwerkes. Gleichlauf und Umgang mit dem Bandmaterial hängen vorwiegend von der Qualität der Motoren ab. Im ersten Probebetrieb wird die Andruckrolle so eingerichtet, dass das Band nicht zu einer Seite gezogen wird, sondern gerade durchläuft. Ende der Mechanikvorlesung. |
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Frankynstone
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 14. Apr 2006, 15:07 | |
Mir fällt gerade nochwas ein. Wenn Du nicht unbedingt ein so aufwändiges mehrmotoriges Laufwerk haben willst, wo es sehr auf die Qualität der Motoren ankommt, habe ich noch eine gewagte Idee, sowas hat bestimmt noch niemand in Deiner näheren Umgebung getestet. Nimm einen Motor, der elekronisch geregelt ist, oder den Spaltmotor aus einem Plattenspieler. Stecke eine große Schwungscheibe auf, die wenigstens eine glatte Seite hat. Einbaulage der scheibe ist waagerecht, wie ein Plattenteller. Senkrecht darauf laufen Reibräder, mit dem Radius stellt man die Drehzahl ein. Gummireibräder für Tonwelle (läuft immer mit) und Spulbetrieb (werden aufgeschwenkt) und Filzreibrad bei Abspielbetrieb für den Vorspuldorn. Diese Mechanik kann fast komplett mit Stabilbaukasten oder Lego Technik umgesetzt werden, wo schmale Gummiräder, Riemenscheiben, Wellen, Lagerbuchsen etc vorhanden sind. Kunststoffteile fettet man mit Silikon, alles andere mit gewöhnlichem Fett oder Öl. |
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Frankynstone
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 14. Apr 2006, 15:37 | |
Nun zur Elektronik. Der Transistorverstärker in Deinem Startposting ist ungeeignet. Hier würde der Tonkopf ja ständig von Gleichstrom durchflossen und würde somit die Kassette löschen. Man verwende also einen Verstärker mit Eingangskondensator und verbinde den erst dann mittels Relais oder Schiebetastenschalter (Play-Taste) mit dem Tonkopf, wenn der Verstärker seinen Arbeitspunkt erreicht hat. Es darf wirklich niemals Gleichstrom durch den Tonkopf, auch nicht im Einschalt- oder Ausschaltmoment. Alternativ wäre ein Operationsverstärker mit FET-Eingang verwendbar, der dürfte direkt an den Tonkopf gelötet werden. So, jetzt müssen Verstärker her. Erstmal ein linearer Spannungsverstärker mit einstellbarer Verstärkung, z. B. ein Mikrofonverstärker in komplementärer Technik. Sowas ist sehr einfach aufgebaut. Man nimmt einen rauscharmen pnp-Transistor als Eingang (BC415, BC559 oder SC309) und danach einen rauscharmen npn-Transistor (BC549 oder SC239) und paar Widerstände. Nun muss das Signal gefiltert werden, ich befürchte, dass eine Höhenanhebung nötig ist. Nach dem Auskoppelkondensator des ersten Verstärkers kommen also ein einstellbarer Widerstand und ein Kondensator parallel (einstellen der Eckfrequenz) und ein einstellbarer Widerstand gegen Masse (Stärke der Frequenzgangentzerrung). Für Fe und Cr sollte die Möglichkeit geschaffen werden, zwischen verschiedenen Filtern umzuschalten. Nach dem Filter folgt eine weitere Verstärkerstufe, die das abgeschwächte Signal nach dem Filter schließlich auf den gewünschten Ausgangspegel bringt. Wenn eine Rauschminderungsfunktion gewünscht wird, muss ein Tiefpassfilter nachgeschaltet werden, dessen Wirksamkeit pegelabhängig ist. Über die Umsetzung mit möglichst einfachen Mitteln denke ich aber erst nach, wenn es hier basteltechnisch losgeht. |
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