Brummstromangabe bei kondensator

Angenommen, Du bräuchtest den Elko in einem Netzteil, also Trafo, Diode und besagter Elko, so ergibt sich eine Ladung am Elko und dazu muss ein Strom fliessen.
Theoretisch wird der Elko durch den Nutzstrom teilweise entladen und die Nachladung erfolgt (bei Zweiweggleichrichtung mit 100Hz, also alle 10mS) immer dann,wenn die Trafospannung höher ist als die Spannung am Elko. Und sie endet dann, wenn die Trafospannung den Höchstwert überschritten hat.
Dies ist Theorie. Wie hoch dieser Ladestrom dann wird, hängt theoretisch von der Ladezeit ab, ebenso vom Nutzstromverbrauch und von der Kapazität des Elkos. Wäre alles ideal, also ohne irgendwelche Spannungsverluste, könnte der Ladestrom locker das hundert- oder tausendfache des Nutzstroms werden, und das jeweils irgendwelche NullkommaXY mS lang.
In der Praxis hat aber schon das Netz einen Innenwiderstand, ebenso Trafo und Gleichrichter. Somit wird der Maximalstrom von diesen Widerständen bestimmt.

Zu Deiner Frage: Der Ladestrom darf nicht beliebig hoch werden, weil auch der Elko einen Innenwiderstand hat und dadurch ein Spannungsabfall und damit eine Verlustleistung entsteht, die den Elko aufheizt und im Extremfall zerstört.
Beim Netzteileinsatz müsste also im Idealfall mit riesigem, kurzem Ladestrom durch einen Widerstand der Ladestrom begrenzt und die Ladezeit verlängert werden.
So ist der maximale Strom zu verstehen. Dass da 120Hz steht, hat mit den amerikanischen 60Hz Netzfrequenz zu tun.

In Deinem Fall, wo Du den Elko nur als Gleichspannungsabtrennung verwenden willst, kommt es auf den Einsatz an. Wenn Du irgendwelche hochohmigen Stufen trennst, so ist der Strom sehr gering, maximal 10mA.
Wenn Du aber einen Leistungsverstärker abtrennst, weil sein Ausgang nicht gleichspannungsfrei ist, so ist dieser Strom schon von Interesse. In diesem Fall fliesst ja der Lautsprecherstrom durch den Elko und somit darf der Lautsprecherstrom nicht grösser werden (Spitzenstrom!!) als die Angabe im Datenblatt.

ok danke für die ausführliche beschreibung und das am sonntag mittag, damit hätt ich wohl net gerechnet :),
eine unklarheit besteht allerdings noch:
hmm, aber beim "einschalten" herrscht doch für kurze zeit immer ein ungeheurer ladestrom im netzteil, der danach ja zurück geht. is das schlimm wenn die brummstromangabe ein wenig drunter liegt? oder reicht das schon um den elko zu töten?

- hab mir ehrlich gsagt über die brummstromangabe noch nie gedanken gmacht bzw sie meist übersehn.

Wenn man es genau überlegt, nimmt der Strom auch kurzzeitig nicht zu, sondern nur die Ladezeit verlängert sich. In der Praxis ist der Strom nämlich wirklich vom Trafo und all dem Zugemüse (Verdrahtung) abhängig.

Wenn man die Ladeleistung anschaut, ist diese natürlich am Anfang höher, weil sie praktisch über die ganzen 10mS entsteht und das während mehreren Perioden.
Nach dieser Anfangsphase ist der Strom noch weitgehend gleich, aber nur 1mS und 9mS ist Ruhe. Damit ist die Leitung nur noch 10% (als Beispiel).

Man soll einfach den Maximalstrom nicht überschreiten, das ist die Grundforderung. Und wenn man sich die Datenblätter anschaut, ist man mit mehreren kleinen Kondensatoren parallel besser bedient als mit einem grossen Elko allein.

okay, danke nochmals