Elektronik-Profi gesucht (VDE)

Hallo!

ich hab das so gelernt, dass bei der Erdungsschraube eine Zahnscheibe dazwischen sein muß. Ferner sollte entweder eine selbstsichernde Mutter oder eine zusätzliche Kontermutter verwendet werden.
Wenn die Schraube von außen zugänglich ist, muß daneben so ein Erdungszeichen (als Aufkleber) hin, damit man da dran nicht dreht.

Gruß
Bernhard

Bernhard,
ist es nicht auch so, dass man einen Erdung
nicht zur Befestigung irgendwelcher anderen Teile
verwenden darf,

sprich, die Erdung muss eine eigene Schraube o.ä. besitzen?

Hallo,

die korrekte Anbringung des Schutzleiters wird in der VDE 0113, Teil 1, beschrieben.
Demnach ist der Anschluss bei der Endstufe nicht in Ordnung, weil die Verschraubung nicht zur Befestigung der Füße mitbenutzt werden darf; außerdem fehlt das Erdungskennzeichen.
Normalerweise lässt man den Schutzleiter länger als die aktiven Leiter (Neutralleiter, Phase), was ich hier aber nicht beanstanden würde - beim Herausziehen der Leitung würde ja eher der Stecker aus der Buchse gezogen werden, bei fest montierten Leitungen ist das was anderes.

Weil noch die Frage nach der Befestigung gestellt wurde, ich habe folgende Anordnung beigebracht bekommen: Schraubenkopf, U-Scheibe, Gehäuseblech (o.ä.), Zahnscheibe, Mutter, U-Scheibe, Ringkabelschuh, U-Scheibe, Federring, Mutter.
Die Anordnung hat den Sinn, selbstständiges Lösen zu vermeiden (man kann auch selbstsichernde Muttern verwenden) und die Lackschicht des Materials zu durchdringen (auf blanken Metallen kann auf die Zahnscheibe verzichtet werden). Es gibt auch spezielle Kontaktmuttern, die eine integrierte Zahnscheibe haben; ich habe sie öfters in Schaltnetzteilen von Computern gesehen.
Löten ist auch erlaubt (sieht man ebenfalls fast immer an Kaltgerätebuchsen), finde ich aber sehr unelegant und Schraubverbindungen sind zu bevorzugen.
Aufpassen muss man bei Aluminiumteilen, erstens wegen der unvermeidlichen Oxidschicht und zweitens wegen der Korrosionsgefahr bei Kontakt mit edleren Metallen.

Übrigens ist die einzelne, aufwändige Erdung verschraubter Gehäuseteile nicht vorgeschrieben, die Durchgängigkeit muss sowieso durch eine Prüfung sichergestellt werden. Im Klartext: Die Erdverbindung aller Gehäuseteile durch Schrauben ist nicht zu beanstanden, muss aber durch eine Prüfung nachgewiesen werden.

Damit wären wir auch beim Knackpunkt: Ich traue fast jedem Heimwerker zu, eine sichere und einwandfreie Schutzleiterkontaktierung nachzuholen, es muss aber aus Haftungsgründen eine anschließende VDE-Prüfung (Sichtprüfung, Messung mit einem speziellen Messgerät - Multimeter reicht nicht!) erfolgen. In diesem Falle wäre es eine Prüfung nach VDE 0701, weil eine Änderung vorliegt.

Falls es hier jemand besser weiß, korrigiert mich bitte unbedingt!
(Anmerkung: Ich bin EAT-Azubi im dritten Lehrjahr)