Vorgehensweise Anpassung System an Phonoeingang

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maische2
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Jan 2009, 16:43
Kann mir einer erklären, wie ich genau mein System des Drehers an den Phonoeingang des Verstärkers genau anpassen kann?

Ich habe ein OM30 von Ortofon. Induktivität laut Beipackzettel bei 580mH, Empf. Abschlusswiederstand 47KOhm und Gleichstromwiderstand bei 1KOhm.
Ausgangsspannung 8mV

Mein Verstärker hat 50 KOhm Widerstand und eine Empfindlichkeit von 2,5mV.

Muss ich die Ausgangsspannung vom System nicht zurücknehmen?
Weil bei sehr dynamischen Platten zischelt es ein wenig in den Höhen! Das System habe ich nach der Schön-Schablone genau justiert. Auch die Höhe passt 100%

Dreher ist ein Technics 1210 MKII

Danke schön!

Gruss

Basti


[Beitrag von maische2 am 25. Jan 2009, 16:45 bearbeitet]
U=R*I
Stammgast
#2 erstellt: 25. Jan 2009, 18:17
Soweit ich weiß (und das ist nicht sehr weit...) unterscheidet man zwischen MM- und MC-Systemen und -Eingängen. Wenn das übereinstimmt sollte die Sache funktionieren.
MosFetPapa
Stammgast
#3 erstellt: 26. Jan 2009, 01:23
Moin,
die Tücken liegen bei sowas meist im Detail.
Wie alt ist der Tonabnehmer denn? Bzw. wie viel schon benutzt? Evtl. schafft es der Abnehmer auch einfach nicht, der Dynamik der Platte zu folgen.

Den Pegel vom System zurücknehmen ist ungünstig. Jedes Millivolt vom Abnehmer sollte optimal genutzt werden. Erst runter dämpfen und dann wieder in der Phono-Stufe Verstärken verbessert nicht den Klang und Rauschabstand.
Eingangswiderstand mit 50kOhm und 47kOhm empfohlener Abschlußwiderstand passt schon mal ganz gut.
Könnte man noch durch einen parallelen Metallschichtwiderstand runter ziehen, denke ich bringt aber unter Strich kaum was. Versuch wäre parallel ein 750k oder auch bis runter 470k.

Fraglich ist halt, wo das Problem genau her kommt. Entsteht es im Tonabnehmer selber oder in der Phono-Eingangsstufe.

Die 2,5mV Eingangsempfindlichkeit bedeuten eigentlich, das die Phono-Stufe bei 2,5mV bereits ausgesteuert ist bzw. sein soll. Da sind sicherlich noch Reserven, kann aber bei höhren Pegeln Probleme mit dem SlewRate geben.

Dein Tonabnehmer ist ein MM-System. MC's liegen ehr unter 1mV. Die bis 8mV vom Tonabnehmer könnten zuviel sein für die Phono-Eingangsstufe. Sollte hier das Problem liegen, wäre eine Anpassung der Verstärkung in der Phono-Stufe das optimale. Allerdings aufgrund der Entzerrerkennline nicht unbedingt einfach zu realisieren.

Um der Sache auf die Spur zu kommen, kannst Du mit einem Spannungsteiler am Phono-Eingang das ganze testen. 22k mit 47k würde die Spannung etwa halbieren. Klang wird dadurch nicht unbedingt besser, aber wenn das Hochpegelproblem damit weg ist, liegt es an der Phono-Stufe.

Dann entweder die Phonostufe auseinander nehmen und modifizieren (Schaltplan wäre hilfreich) oder gleich eine neue bauen.

Gruß Holger
maische2
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Jan 2009, 10:40
Hi, danke erstmal für die Tips.

Das System und Nadel haben höchstens 30 Stunden hinter sich und ist max ein Jahr alt.

Ich teste das mal an einem Mischpult aus. Die haben ja meisstens Eingänge für Hochpegelsysteme der DJ´s.

Hab noch eins irgentwo im Keller liegen glaube ich.
Mal gucken ob das was bringt.

Wenn da der Sound klarer ist, wirds an der Stufe liegen.

Probleme habe ich vor allem bei Scheiben (180gr) von Michelle Williams und Amy bei den "S" Lauten.

Und die Scheiben sind auch so gut wie neu.



[Beitrag von maische2 am 26. Jan 2009, 10:41 bearbeitet]
ESELman
Stammgast
#5 erstellt: 26. Jan 2009, 13:31
Hi,

das Problem scheint mir eher die Eingangskapazität des PhonoPres zu sein. Um die Eingänge HF-dicht zu machen wird die Eingangskapazität gerne und schnell etwas zu groß gewählt. Die bildet mit der TA-Induktivität einen Schwingkreis, dessen Resonanzfrequenz dann innerhalb des Audiobereiches liegt und dann gerade bei Zischlauten auffällt. Der Eingangswiderstand bedämpft diesen Schwingkreis.
Eine Verringerung des Wertes sorgt für stärkere Dämpfung. Eine Verkleinerung der Eingangskapazität sorgt für eine höhere Resonanzfrequenz. Beide Massnahmen erfordern Eingriffe in die Schaltung. Der Widerstand ist dabei noch einfach durch einen parallel zum 47kOhm eingebauten Widerstand zu lösen. Die Eingangskapazität kann nur durch Tausch gegen einen kleineren Wert erzielt werden (auch die Kabelkapazität summiert sich hier auf..kapazitätsarme und kurze Kabel sind hilfreich).

DerESELman
maische2
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 29. Jan 2009, 11:35
Hey Eselmann,

also am Eingang habe ich jeweils einen c1 und c2 mit nem Wert von 221 ?!? sind das nF ? auf Masse.
dann gehts jeweils auf Widerstände mit á 1K und weiter auf einen 47K der auf Masse geht. Danach jeweils ein 47uF und ein 100 uF Kondensator, uswusw....

soll ich erstmal jeweils den 1k verringern? Also dann parallel mal 500 Ohm dranhängen?



[Beitrag von maische2 am 29. Jan 2009, 11:36 bearbeitet]
MosFetPapa
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jan 2009, 12:38
Moin,
die 1k-Widerstände sitzen die in Reihe zum Signal oder wie sind die verschaltet?
Wenn Ja, bringt es nix die kleiner zu machen. Dann wirds ehr schlechter. 47µ und 100µ im Signalweg hört sich für mich merkwürdig an. Gut wäre ne Skizze dazu.
Der 221er Kondensator ist einer mit 220pF.
In Resonanz im Audio-Frequenzbereich kommt Dein Tonabnehmer mit 580mH rechnerich erst mit 10nF und mehr. Mit Werten unter 1nF ist der weit ab von Resonanz.

Was passiert denn bei einem provisorisch vorgschalteten Spannungsteiler? Ist das Zischeln dann besser? Zumindest wäre das eine erste Fehlereingrenzung.
Gruß Holger
maische2
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 29. Jan 2009, 20:52
Also die 220pF sind parallel und der 1K sitz in Reihe zum Signalweg.

Die 47K sitzen dahinter wiederum Parallel. (Signal zu Masse)

Also die 47 runter und die 220Pf auch? Habe noch zwei 101 ér rumliegen. soll ich dann einfach beide Werte halbieren? (47K und 220 pF?)
MosFetPapa
Stammgast
#9 erstellt: 29. Jan 2009, 22:58
Moin,

der Eingangswiderstand der Phonostufe bildet sich im wesentlichen aus dem 1k+47k. Also 48k. Die nachfolgende aktive Stufe wird einen so hohen Eingangswiderstand haben, das der bei der betrachtung nicht relvant ist.

Wenn Du den 47k kleiner machst, muß der 1k entsprechend größer werden.

Du kannst natürlich ausprobieren, den Eingangswiderstand weiter runter zu ziehen, um den Tonabnehmer stärker zu bedämpfen. Der Hersteller gibt ja als Optimum 47k vor.

Den 220pF kannst Du versuchen zu halbieren. Liegt denke ich aber auch weit unterhalb von denkbaren Resonanzerscheinungen.

Wie ist denn die Phonostufe aufgebaut? Diskret oder mit OP?
Ich schätze immer noch, das das beste Ergebnis mit einer Reduzierung des hohen Verstärkungsfaktors in der Phonostufe zu erreichen ist. Oder falls möglich/vorhanden einen anderen OP zu wählen. Aber das geht nur sinnvoll, wenn der Schaltplan und die Bauteile bekannt sind.

Es gibt auch exteren Phonostufen, die über AUX angeschlossen werden. Kannst Du so ein Teil nicht mal einfach ausprobieren?

Gruß Holger
maische2
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 30. Jan 2009, 08:52
Hi,

der ganze Schaltkreis ist ziehmlich gross.

So wie ich das sehe, sind da insgesamt 6 Transistoren drin.
Bezeichnung c1815 und c945 (Baugleich?!?)

Wie wäre denn ohne grossen Schnickschnack ne sehr diskrete Stufe aufzubauen? Gibts da gute Pläne für?
Evtl auch eine regelbare mit OP?

Versuche das die Tage mal wie gesagt an einem DJ Mischpult. Die haben ja meisstens Eingänge für die etwas "lauteren" Systeme.

Gruss

Basti
MosFetPapa
Stammgast
#11 erstellt: 01. Feb 2009, 10:37
Moin,
grundsätzlich schon mal nicht schlecht, das die erste Stufe diskret aufgebaut ist. Auch sowas kann man anpassen. Dafür muß aber der Schaltplan der kompletten Phonostufe her.

Wenn Du eine selber bauen willst, bemühe einfach die Suchfunktion. Da findest Du hier im Forum viele gute Informationen.
Gruß Holger
maische2
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 07. Feb 2009, 12:49
Moin!

Habe jetzt das System neu justiert und den Dreher an nem DJ Mixer angeklemmt.
Was soll ich sagen:



Besser denn je, und viel Besser als CD!

Lag nach dem Anklemmen des Drehers erneut an die Eingangsstufe des Amps dann doch wohl an der Vorstufe.

Ich schaue mal, was in dem Mixer für ne Schaltung drin ist. Soviel ich sehen konnte gehen alle Cinch Eingänge auf eine Platine. Davon gehen auch alle Ausgänge weg, welche zu den Faderplatinen (Einganswahlschalter)gehen. Das heisst, das auf der Platine der Cinchbuchsen sich auch der Phonoamp befindet.
Auch liegt dort Spannung an. Das pflücke ich lieber auseinander, als meinen AV Receiver.



Dann baue ich die Bude 1:1 nach, und bastel mir ne eigene Stufe.

Wenigstens konnte ich das schwächste Glied in der Kette aufspüren.!

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