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Loudness+A -A |
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Autor |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 01. Aug 2011, 09:31 | |
Wenn man heute einen Verstärker selbst bauen will, so sind Lautstärkeregler mit Abgriff kaum mehr zu bekommen. Damit fehlt eigentlich die Möglichkeit der "physiologischen Lautstärkeregelung" (oder auf neudeutsch Loudness). Yamaha hat mal (neben anderen) für die Loudness einen speziellen Lautstärkeregler eingebaut. Das Gerät besass also die normale Lautstärke, die als "Pegel" bezeichnet wurde und die Loudness, die als "Lautstärke" bezeichnet wurde. Gegenüber den Reglern mit Abgriff hat diese Technik den Vorteil, dass man je nach Situation die Loudnessfunktion stärker oder schwächer nutzen kann. Es gibt nämlich folgendes Problem: Eine Programmquelle (Radio, CD) liefert einen Pegel, der unabhängig von der Art des Programms ist. In der Natur aber sind die Programme unterschiedlich laut. Eine Dixiland-Band in einem kleineren Saal bringt es auf ganz anständige Lautstärken und es ist zumindest unüblich, diese Musik zuhause in gleicher Lautstärke zu hören. Andererseits ist aber der Nachrichtensprecher vom Sender her gleich laut wie die Band. Verwenden wir die Loudnesss, so wird bei der Band der Frequenzgang dem Gehör angepasst und die Dixi-Band klingt vernünftig. Der Nachrichtensprecher aber bekommt einen unnatürlichen Klang, denn seine Stimme bräuchte keine Korrektur. Die Lösung des Problems ist der "doppelte" Regler. Mit dem Loudness-Regler stellt man die Abhörlautstärke ein und mit dem Pegel passt man die Quelle an. Es gibt somit folgendes Vorgehen: Loudness-Regler auf maximale Lautstärke. Damit ist die Wiedergabe linear. Jetzt wird mit dem (bisherigen) Lautstärkeregler die maximale Lautstärke eingestellt und zwar so, dass sie der natürlichen Lautstärke des Ereignisses entspricht. Für Dixi wird also der Lautstärkeregler weit aufgedreht, für Nachrichten entsprechend zurück genommen (man kann sich ja Markierungen anbringen oder die Einstellungen aufschreiben). Mit dem Loudness-Regler wird nun die eigentliche Abhörlautstärke der Situation entsprechend zurückgenommen, was automatisch zur Frequenzgang-Korrektur führt. Allerdings stimmt die Kurve nicht wirklich mit der sog. "Fletcher-Kurve" überein. Dazu müssten jeweils einzelne Filter umgeschaltet werden. Ausserdem ist diese Kurve ein Durchschnitt aus verschidenen Ergebnissen unterschiedlicher Testpersonen. Man kommt aber der tatsächlichen Korrektur schon recht nahe. Hier eine mögliche Schaltung. Am oberen Poti-Ende steht das Originalsignal unverändert zur Verfügung. Am unteren Ende bildet sich aus dem Poti und dem 1k Widerstand ein Spannungsteiler, daher ist es am unteren Poti-Ende leiser. Durch den Kondensator (100n) in Serie zu den 1k werden aber nur die Höhen und Mitten reduziert, die Bässe bleiben nahezu gleich laut. Mit dem Kondnesator 4.7n vom oberen Ende (in Serie mit 3,3k) zum unteren Poti-Ende werden die Höhen ebenfalls an diesen unteren Punkt geführt und damit betont. Je nach Programm und Lautsprecher kann es sinnvoll sein, die Bässe noch etwas stärker zu betonen. Dies geschieht durch die beiden 1k und den zusätzlichen 100n-Kondensator. Diese ganze Kette wird von einem Verstärker (der untere OPV) mit rund 10dB Verstärkung angesteuert. Damit kann über einen Schalter diese Bassbetonung aktiviert werden. Die Speisung erfolgt symmetrisch mit +/-12V bis +/-18V (Maximalwert!) |
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peterpantau
Stammgast |
#2 erstellt: 01. Aug 2011, 19:30 | |
Hey, eine ähnliche Schaltung wurde im Oktober 92 von Elektor veröffentlicht. Sind beide von der Funktion her Vergleichbar? Grüße peterpantau [Beitrag von peterpantau am 01. Aug 2011, 19:32 bearbeitet] |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 02. Aug 2011, 04:44 | |
Prinzipiell ist der Aufbau ähnlich. Ein Unterschied ist aber, dass an meiner Schaltung die Lautstärke um maximal 20dB abgedämpft wird, während sie hier deutlich stärker verändert wird. Die Elektor-Konstruktion ersetzt quasi den Lautstärkeregler und somit ist die lineare Wiedergabe immer nur bei voller Lautstärke gegeben, während bei meiner Konstruktion der normale Lautstärkeregler als Pegelsteller in Funktion bleiben muss. |
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peterpantau
Stammgast |
#4 erstellt: 02. Aug 2011, 08:18 | |
Hey, so weit ist es klar. Man hat jedoch hin und wieder den Wunsch, bei Leiser Musik den Musik Charakter nicht zu Vermissen. Gibt es eine Möglichkeit, außer Passenden Poti, der nicht zu bekommen oder nicht Bezahlbar ist? Im Net fand ich dieser Schaltung - frage ist nur, ob das wirklich Sinnvoll angewandt werden kann. Grüße peterpantau [Beitrag von peterpantau am 02. Aug 2011, 08:39 bearbeitet] |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 02. Aug 2011, 13:25 | |
Vom Prinzip her entspricht es der Elektor-Schaltung und dies war Ende der 50er Jahre Standard, wobei bei den Radios damals das kalte Ende des Potis gleichzeitig als Gegenkopplung vom Lautsprecher her verwendet wurde. Das Problem all dieser Konstruktionen ist, dass es keine Linearstellung gibt, solange man die Lautstärke nicht voll aufdreht. Wie ich schon erklärt habe hat die Technik mit den zwei Reglern den Vorteil, dass man z.B. bei Musik, die nicht in Originalstärke gespielt wird, die Entzerrung vornehmen kann, bei Sprache aber, die so laut ist wie im Original die Wiedergabe keine Entzerrung braucht. Das ist mit allen diesen Schaltungen, welche nur einen Regler einsetzen nicht möglich. Oder dann ist es eine feste Entzerrung, die man nur ein- und ausschalten kann. Meine Schaltung ist als ZUSATZ gedacht und soll nicht den Lautstärkeregler ersetzen. |
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Hmeck
Inventar |
#6 erstellt: 02. Aug 2011, 15:33 | |
Hallo Richi, Mir gefällt diese kleine Schaltung recht gut, habe sie mir gerade abgespeichert, ebenso wie die Idee, Pegel + Loudness hintereindander zu schalten. Das 10 k-Poti linear, nehme ich an? Oder doch eher log? Den klassischen "Kuhschwanzregler", über den ich hier neulich nachgedacht habe, will ich nun doch nicht haben - weil für diese Loudness-Effekte immer ein sorgfältiges Einstellen von zwei "Knöppen" nötig ist. Und richtig Frequenzgänge optimieren kann man dennoch nicht damit. Dafür gibt es am PC parametrische EQlizer die Menge. Grüße, Hmeck |
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peterpantau
Stammgast |
#7 erstellt: 02. Aug 2011, 18:20 | |
Hallo Richi44, bleibt die Frage, wie Löse ich das Loudness-Problem in eine Röhrenvorstufe ohne einen Spezialpoti? Grüße peterpantau |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 03. Aug 2011, 14:06 | |
peterpantau
Stammgast |
#9 erstellt: 03. Aug 2011, 16:42 | |
Hey, ich nehme es an das die Schaltung aus #8 die gleiche vorgaben erfühlt wie die aus #1; d.h. kein Ersatz für Lautstärker-Regler, sondern eine Zusatz-Schaltung. Werde bei Zeiten ausprobieren.:) Grüße peterpantau |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 04. Aug 2011, 06:47 | |
richtig |
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