Was kann ich an meiner Raumakustik noch alles machen?

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Poison_Nuke
Inventar
#1 erstellt: 16. Jul 2006, 10:17
Da ich ja mittlerweile keinen geringen Aufwand in Sachen meiner Akustik getrieben habe, hatte ich nun mal den aktuellen Frequenzgang am Hörplatz gemessen, um die Auswirkung meiner Maßnahmen genauer zu sehen.




wie man sieht...extremst wellig. Für die ganzen akustischen Maßnahmen bei mir irgendwie schon fast lächerlich.
Weil vorher sah es nicht unwesentlich schlimmer aus. Ich habe nur eine deutlich kürzere Nachhallzeit (wobei ich immernoch keine Software gefunden habe, die den Nachhall messen kann ...als wenn so eine Software so kompliziert wäre)


also, im unteren Bereich, die Überhöhung bei 50hz und 80Hz kommt erstens durch einen PEQ auf 60Hz zustande (ich habe per PEQ die Senke versucht anzuheben, trotz Q=10 wurden aber halt 50Hz und 70Hz mit angehoben), desweiteren ist 80HZ die X-Over Frequenz, deshalb gibt es da Receiverbedingt eine Überhöhung, da halt nichtmal der Receiver einen ansatzweise linearen Fgang hat:

(Messung mit 100Hz X-Over an den PreOuts des Receivers)

da sage mal einer, yamaha sein Höhenbetont...und bei dieser Messung waren ALLE EQs im Receiver aus.




Was mich halt am meisten nervt, dass ab 100Hz immernoch extrem viele Berge und Täler sind.



Was meint ihr, was kann man noch alles machen, damit wenigstens der Bereich oberhalb von 100-200Hz einigermaßen gerade wird. Perfekt muss es ja nicht sein, nur es sollte schon dem Freifeld-Fgang der Boxen nah kommen.




Ich liste erstmal alle bisher gemachten akustischen Maßnahmen auf:


30m² Zimmer; 4,25m * 6,75m * 2,80m

Decke: 20cm dickes Sandwich aus Basotect und akustischer Steinwolle über die GESAMTEN 30m²

Vorderseite und Rückseite: je 4 Subwoofer vom DBA, welche über die komplette Fläche von ~12m² mit 3cm Basotect verkleidet sind

Seitenwände: akustische Vorhänge aus 7cm Basotect und IKEA Wollvorhängen, welche ca. 10m² von jeder Wand im vorderen Bereich bedecken, dabei beträgt der Wandbstand der Basotectplatten ca. 15-20cm
an den beiden hinteren Seitenwänden stehen nun aktuell von mir gebaute freistehende Aixfoam Absorber, welche eine Dicke von 10cm haben, 2m² Fläche bedecken und 20cm Abstand zu Wand/Fenster haben.
inthro
Inventar
#2 erstellt: 16. Jul 2006, 10:33
hi,

der FG wundert mich bei deinen massnahmen dann doch...

hast du die magnat mal ausgemessen (freifeld)?

der bassbereich sieht doch ganz gut aus, aber diese welligkeit ab 100 HZ...?


grüsse andy
Poison_Nuke
Inventar
#3 erstellt: 16. Jul 2006, 10:45
ich selbst habe bishernoch keinen gemacht, hatte mich auf eine Grafik aus einer Ausgabe von Stereo verlassen, und da sah der FGang nicht so schlimm aus.

Ich habe halt die folgende Vermutung:
Fussboden hat einen größeren Anteil an den störenden Reflektionen, denn der Teppich ist nur 4mm dick und darunter sind dicke Holzverlegeplatten, die schwimmend auf Styropor verlegt sind...welchen Einfluss das hat, weiß ich immer noch nicht.

desweiteren ist der Schornstein im Zimmer halt nicht gerade klein, vielleicht ist sein Einfluss in allen Frequenzbereichen recht hoch (obwohl 20cm Basotect seine Vorderseite verzieren).

Und dann ist die Frage, inwieweit die 3cm Basotect von der Vorderwand ausreichend sind.
Onemore
Inventar
#4 erstellt: 16. Jul 2006, 17:31

Poison_Nuke schrieb:

Was mich halt am meisten nervt, dass ab 100Hz immernoch extrem viele Berge und Täler sind.

Was meint ihr, was kann man noch alles machen, damit wenigstens der Bereich oberhalb von 100-200Hz einigermaßen gerade wird. Perfekt muss es ja nicht sein, nur es sollte schon dem Freifeld-Fgang der Boxen nah kommen.


Ich hätte einen Vorschlag, aber der wird dir nicht sonderlich gefallen. Bau dir ein etwas größeres Zelt in den Garten und stelle dort deine ganze Anlage auf.

Aber für einen realen Raum sieht dein Frequenzgang doch ganz manierlich aus.


Gruss Bernd
inthro
Inventar
#5 erstellt: 16. Jul 2006, 18:14
naja, ich kann ihn schon verstehen...

wenn man solch einen aufwand bezüglich der akustik betreibt, und er schreibt, dass der FG vorher nicht wesentlich schlimmer aussah, dann würde mich das auch nachdenklich stimmen.

frage ist, warum sich da nicht sonderlich viel getan hat?

also ich finde den pegeleinbruch zwischen 100 und 5000 Hz schon "enorm". wenn es jetzt "nur" der bereich bis 500 Hz wäre, könnte man es ja noch auf die dicke der platten schieben, aber so dürfte es doch kaum noch diffusschallanteil geben?

grund könnten die 3 cm platten an der rück-, und frontwand sein...
bis wohin absorbieren die effektiv (basotect)?



grüsse andy
deathlord
Inventar
#6 erstellt: 16. Jul 2006, 18:17
Hi Poison_Nuke

Im Bereich oberhalb von 500hz könntest du mit bündelnden LS sicher eine Verbesserung bewirken...
Darunter eigentlich auch (Dipole)

Und noch ein paar Kubikmeter basotect auf den Boden kann auch nicht schaden

Gruss deathlord
Poison_Nuke
Inventar
#7 erstellt: 16. Jul 2006, 18:23
zwecks Boden habe ich sogar schon eine Idee:

der rollbare Poison Nuksche Absorber-Beistelltisch




mal schauen, ich brauch nämlich was zum draufstellen...warum also nicht nen paar Basotectplatten in mehrere Holzrahmen rein und ne Lochplatten obendrauf


An die Vorderwand kommen noch zwei von den tragbaren PoisonNukschen Absorbern, Nummer eins ist seit eben fertig, Nummer zwei wird morgen gebaut. Mal schauen ob das was bringt im MT Bereich




@ onemore:

ob du es glaubst oder nicht;
ich war heute früh im Garten bei mir und habe echt überlegt, wie sich hier eine ordentliche Anlage machen würde
Nur ein einfacher klatsch-Test zeigt sofort ein Negativ: Nachhall von grob geschätzen 1-2sek
Weil drei Häuser außenrum stehen und der Garten auch nicht ebenerdig ist usw.
Onemore
Inventar
#8 erstellt: 17. Jul 2006, 05:07

Poison_Nuke schrieb:

Nur ein einfacher klatsch-Test zeigt sofort ein Negativ: Nachhall von grob geschätzen 1-2sek
Weil drei Häuser außenrum stehen und der Garten auch nicht ebenerdig ist usw.


Das ist natürlich Mist. Die Häuser müssen weg, oder wenigstens mit ein bis zwei Meter Basotect verkleidet werden. Den Garten einebnen wird da schon leichter fallen.
Poison_Nuke
Inventar
#9 erstellt: 17. Jul 2006, 06:57
am besten ich zieh um auf den Gipfel der Zugspitze, bau mir da ein Haus aus Basotect (das is ja auch ein guter Wärmeisolator) und los geht es
Zehle
Stammgast
#10 erstellt: 17. Jul 2006, 12:50
Hi Poison Nuke,

tja schade das deine Vorstellungen nicht aufgegangen sind.
Es hat sicherlich was mit den viel zu vielen Basotects zu tun.
Zu grosse Flächen zugeballert mit dem Zeug.
Vieleicht solltest du dich auch nicht all zu sehr von der Messung verrückt machen lassen. Höre doch einfach mal ne Musik CD und wenns gefällt dann gut und wenn nicht mal ein paar Teile wegmachen. Machst du ja sowieso nicht - Stimmt?

Gruss Zehle
Poison_Nuke
Inventar
#11 erstellt: 17. Jul 2006, 13:05
erst durch den Basotect klingt es überhaupt einigermaßen annehmbar für mich. Weniger kommt gar nicht in Frage, nur mehr, VIEL mehr

in einem vollständig aus basotect gebauten raum (Absorberiglu) ist der Frequenzgang nämlich zu 100% frei von Raumeinflüssen. Daher kann man nur zu wenig Basotect haben. Ich war aber der Hoffnung, dass es so schon ausreicht bei mir.

Aber es sind halt noch recht viele unregelmäßgkeiten im Raum, daher werde ich wohl nicht dem Ideal nahe kommen.
inthro
Inventar
#12 erstellt: 17. Jul 2006, 13:12
hi,

da es bei dir ja eigentlich hauptsächlich um den bereich zwischen 500 - 5000 Hz geht, würde ich mal die variante versuchen, die 3 cm basotect zu verstärken. du könntest doch die preiswerteren 5 cm platten hinter die weissen bringen. dann hast du insgesamt 8 cm und das sichtbare bleibt weiss. und 8 cm sollten eigentlich dafür reichen.


grüsse andy
Poison_Nuke
Inventar
#13 erstellt: 17. Jul 2006, 13:23
wofür habe ich denn meine mobilen Absorber, die kommen heut oder morgen an die Vorderwand.



Und ich weiß auch, warum die letzte Messung so schlimm aussieht: ich depp hatte ALLE 8 Boxen plus Sub gleichzeitig angesteuert, klar das so die schönsten Interferenzen am Hörplatz auftreten.


Hier mal eine Einzelkanalmessung:

Center Kanal:



Vorne Links (mit scheinbar einem Defekt im HT, wie man sieht):



Vorne Rechts:




Die restlichen 4 LS waren mir zuviel Aufwand

Es sieht schonmal <etwas> besser aus. Aber beim linken und rechten LS gibt es bei 150 bis 200Hz wirklich sehr heftige Probleme...der Center hingegen hat bei 900Hz ne totale Senke und Klirrspitze (vielleicht ist dass die Auswirkung durch die 2 nebeneinanderstehenden LS?)


[Beitrag von Poison_Nuke am 17. Jul 2006, 13:23 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#14 erstellt: 17. Jul 2006, 13:53
Hatte einfach mal versucht, den FGang einer Box im nahfeld zu messen:



so sah der Messaufbau aus




So schauts Ergebnis aus:







ich habe die Vermutung, da das Mikro nur 20cm vom HT entfernt war, dass der MT vielleicht bündelt und daher dies ein OffAxis-Messung des MTs ist.


Zumindest ist es schonmal allg. kein großes Alpenpanorama. Nur die Senke im MT Bereich verwundert mich. Wäre mal schön, wenn HobbyBox ein Zeitfenster zur Messung bieten würde.
inthro
Inventar
#15 erstellt: 17. Jul 2006, 14:06
du bist mit dem mikro m.e. zu nah dran. ich würde einen abstand von 50-100 cm wählen. du hast doch einen garten...stell die doch mal draussen auf und messe dort.
hatte ich mit den electras auch mal vor. von denen existiert kein messschrieb...


grüsse andy
Poison_Nuke
Inventar
#16 erstellt: 17. Jul 2006, 14:22
mein Garten ist zuweit weg, die Technik da hinschleppen fällt aus wegen is nicht


Und mein Hof ist leider zu klein.

Eine Nahfeldmessung ist im Normalfall aber auch sehr aussagekräftig.




Ich habe es eben mal wiederholt, und zwar jedes Chassis einzeln (Mikro war 5mm(!!) von der Membran entfernt).

Hier das Ergebnis:



Wie man sieht, der Mitteltöner der Vector 77 ist wirklich ziemlich besch...eiden.

Da haben die mal ganz schön Mist gebaut.

Weil bei 5mm Abstand zum jeweiligen Chassis entfallen alle Raumeinflüsse. Es wird nur noch ein wenig der Pegel der anderen Chassis mitgemessen, aber auch das hält sich in Grenzen und könnte niemals so einen groben Fehler verursachen.
gto
Stammgast
#17 erstellt: 20. Jul 2006, 22:10
Nuke was für ein Micro benutzt du???
Bei dem ersten Schrieb hätte ich glatt mal die Messung angezweifelt, hat sich
ja geklärt.

Grüsse Gerd
Poison_Nuke
Inventar
#18 erstellt: 20. Jul 2006, 22:14
Behringer ECM8000 Messmikrofon. Dessen Frequenzgang weicht lediglich um maximal +-2dB ab, wie einige Referenzmessungen zeigten von anderen ECMs. Und da alle 3 ECM8000 bei mir einen identischen Frequenzgang messen, glaub ich kaum, dass die Produktionsabweichungen ins Gewicht fallen.
raw
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 24. Jul 2006, 16:13
Mess bitte mal mit einem anderen Messprogramm. Hobbybox bringt angeblich oft Zufallsergebnisse. Ich konnte aus meinem Hobbybox auch noch nie ein annähernd richtiges Ergebnis herausholen.

ARTA ist kostenlos und super! ETF finde ich auch gut. Ich benutze beide.
inthro
Inventar
#20 erstellt: 24. Jul 2006, 17:17

ARTA ist kostenlos und super!


hast du einen link?
raw
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 24. Jul 2006, 17:39
inthro
Inventar
#22 erstellt: 24. Jul 2006, 17:40
merci
Poison_Nuke
Inventar
#23 erstellt: 25. Jul 2006, 06:27
ok, werde mal mit Arta einen Fgang machen. nur der Vorteil von HobbyBox ist, das es einen genau definierten Frequenzbereich nutzt und jede Frequenz explizit anregt.


obwohl eine Nachhallmessung wesentlich wichtiger ist. Das geht mit ARTA nicht.
Aber ein USer hier aus dem Forum ist schon daran eine entsprechende Software zu programmieren, die teilweise schon sehr gute Ergebnisse ausgibt, aber es gibt noch viele kleinere Probleme, an denen ich mit ihm zusammen daran bin, die zu beheben.





Achja:
wenn ich mit Hobbybox den Soundkartenausgang messe, dann ist das Signal 100% linear. Das gleiche, wenn ich LS Ausgänge des Receivers durchmesse usw.

Desweiteren ist auch eine Nahfeldmessung sehr linear, daher ist es mehr als unwahrscheinleich, das Hobbybox zufällige Ergebnisse ausgibt, eher sollten diese sogar genauer als alle anderen sein.
Thiuda
Inventar
#24 erstellt: 26. Jul 2006, 16:22
Ich muss ein paar Bemerkungen zu deinen Messungen machen:

1) Du solltest unbedingt das Messergebnis gleitend mitteln, z.B. über 1 Oktave.

Du fragst dich jetzt bestimmt warum... Von dieser Vorgehensweise habe ich mehrfach gelesen und Sie wird auch im Akustik Toturial von Cara erwähnt.

Das Menschliche Ohr ist anscheinend nicht in der Lage schmalbandinge Einbrüche und Überhöhungen wahrzunehmen, man höhrt eher Tendenzen. Deswegen ist es sinvoll die kurve etwas zu "glätten".

So kannst du zum einen die Klangcharakteristik besser erkennen und die Kurve ist wesentlich aussagekräftiger!


2) Du kannst nicht alle Probleme deiner Akustik mit Basotect Absorbern lösen, du überdämpfst den Raum.

Absorber soll man gezielt einsetzen und nicht an alle Flächen klatschen.

Des weiteren würde ich ein paar Diffusoren einsetzen.
Zehle
Stammgast
#25 erstellt: 27. Jul 2006, 12:01
Hi Draic-Kin,

genau der selben Meinung bin ich auch und siehe dazu weiter oben!!!

Gruss Zehle
Poison_Nuke
Inventar
#26 erstellt: 27. Jul 2006, 14:58

Draic-Kin schrieb:
2) Du kannst nicht alle Probleme deiner Akustik mit Basotect Absorbern lösen, du überdämpfst den Raum.

Absorber soll man gezielt einsetzen und nicht an alle Flächen klatschen.

Des weiteren würde ich ein paar Diffusoren einsetzen.


gerade mit Basotect kann man nicht überdämpfen, wenn es richtig eingesetzt wird. Überdämpfen heißt ja nur, dass ein Frequenzbereich zu stark gegenüber eines anderen gedämpft wird.

Durch den richtigen Einsatz von Basotect hingegen erreicht man eine sehr breitbandige Dämpfung, wo kein Anzeichen von Überdämpfung vorhanden ist.


Und wenn man einen neutralen Klang haben will, dann hilft nur viel Absorbermasse, sollte eigentlich jedem klar sein, der sich mit dem Thema befasst.


Die Gründe, warum oft nur stellenweise Absorber genutzt werden, sind folgende:
- viel Basotect kostet sehr viel Geld, dsa nicht jeder bereit ist, zu investieren.
- Die Optik spielt oft eine Rolle, viel Absorber sind optisch in einem Wohnraum nur schwer unterzubringen
- einige wollen eine gewissen "Livehaftigkeit" behalten im Raum, welche durch Restdiffusanteile zustande kommt, aber ebenfalls das Klangbild verändert.
Thiuda
Inventar
#27 erstellt: 27. Jul 2006, 15:53
Naja, wo hast du das denn her?



Und wenn man einen neutralen Klang haben will, dann hilft nur viel Absorbermasse, sollte eigentlich jedem klar sein, der sich mit dem Thema befasst.


Dann befass dich mal damit...


Schon mal in einem "Schalltotem" Raum gewesen?

Das ist der letzte Ort an dem ich Musik hören würde!


Überdämpfen betrifft nicht den Frequenzgang alleine sondern vorallem die Nachhallzeit. Diese wird in deinem Raum viel zu tief sein!

Des weiteren würde ich wenn überhaupt Loch bzw. Schlitzabsorber einseten, die zu höheren Frequenzen hin ein abnehmendes Absorbationsverhalten haben.

Du kannst ja machen was du willst und Geld ausgeben wie du lustig bist... Aber ich würde an deiner Stelle mal einen Akustiker zu Rate ziehen und ich kenne keinen der dir zu dem raten wird was du da gerade veranstalltest...

Für reinen Sourround betrieb und Filme schauen mag dein Konzept ja eventuell noch einigermaßen aufgehen, aber für Stereo Musik ist es...

Ein für Stereo Akustisch ausgewogener und optimierter Raum besteht eigendlich immer aus einer Mischung von Absorbation und Diffusion, z.B. das bekannte LEDE prinzip.

Bei reinem Mehrkanalbetrieb ist das LEDE prinzip nicht optimal, hier wird oftmals auch der hintere Raumbereich gedämpft, aber dann auch wieder nur an bestimmten stellen und nicht wahllos an allen Wänden.


[Beitrag von Thiuda am 27. Jul 2006, 15:58 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#28 erstellt: 28. Jul 2006, 06:03
ich habe mich mit dem Thema schon intensiv befasst. Ich spreche von neutralem Klang, nicht von dem sog. natürlichen Klang.
Wenn man neutralen Klang haben will, dann kann die Nachhallzeit niemals zu tief sein, sie ist eher gesagt immer zu hoch.
Warum meinst du, gibt es Tonstudioräume, die zu 100% (!!) aus Basotect Wänden bestehen, sog. Absorberiglus. Das wird doch nur gemacht, um einen möglichst Freifeld-Frequenzgang zu erreichen (=neutral).

Von mir ist es Ziel, so eine Wiedergabe zu erreichen. Und da geht NUR mein Weg, also möglichst alles bedämpfen. Und wenn du mal meinen Raum anschaust, da ist nicht einfach was an die Wände geklatscht! Das ist ein DEDE Raum mit hohem Absorbereinsatz.


Und bitte: Stereo??? Das ist vollkommen veraltet!!! Ich höre in meinem Raum nur noch Surround, weil es in JEDER Hinsicht Stereo überlegen ist. Wer eine andere Meinung hat, der kennt einfach kein richtiges Surround.



Der Grund, warum viele die Nachhallzeit gern auf einem gewissen Niveau von 0,2-0,3s habe, liegt halt einfach darin, dass sie sich nicht damit abfinden können, dass ein Raum kein Echo hat. Wenn man aber Surround hat, dann wirkt ein Raum IMMER klangverfälschend. Daher sind hier so niedrige wie mögliche Nachhallzeiten anzustreben, damit der Raum von der Surroundanlage komplett simuliert werden kann.



Und eins kann ich auch sagen: ich habe eine durchschnittliche Nachhallzeit von 0,15sek in meinem Raum. Und ich finde es akustisch bedeutend besser wie vorher mit mehr Nachhallzeit.

Ergo werde ich definitv keine Maßnahme ergreifen, welche diese Zeit nach oben verschlechtern würden, sondern nur das Gegenteil: es kommen nur Maßnahmen in Frage, welche die Nachhallzeit bei mir noch mehr senken können, um somit die Wiedergabe noch neutraler werden zu lassen.
Hardes
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 28. Jul 2006, 20:09
TOT DEM STEREO SCHROTT...

ich offe nur das ich das noch erleben darf.....


hardes
freddy672
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 29. Jul 2006, 11:59
Schalltoter Raum??

Also den hätt ich fürs heimkino gern
Wahrscheinlich muss man wirklich zwischen Stereo und Surround differenzieren. In Sachen Filmton ist aber ein möglichst reflexionsarmer Raum sehr erstrebenswert. Jede Tonspur wird ja in einem reflexionsarmen Raum abgemischt, warum darf sie dann nicht in einem solchen wiedergegeben werden??

Allerdings würde ich das nicht so ideologisch sehen. Die Geschmäcker sind verschieden. Jedem das Seine!!
Thiuda
Inventar
#31 erstellt: 07. Aug 2006, 15:55
Naja...

Da haben wir anscheinend andere Vorstellungen und Ziele...

Ich zum Beispiel genieße gute Musik immernoch am liebsten in Stereo, abgesehen davon, das es gute Musik (mit ein paar Ausnahmen) fast nur in Stereo gibt, bin ich damit dank guter Aufstellung und Raumoptimierung auch absolut zufrieden.

Ich habe zu Beginn meiner Raumakustik Odyssee auch einmal meinen kompletten Raum mit 10cm dickem und hochwertigem Akkustikschaumstoff zugepflastert... zum Glück bin ich inzwischen schon längst wieder auf dem Pfad der Tugend zurückgekehrt...

Kann ja sein das euch das Klanglich wirklich gefällt, "neutraler Raum" hin oder her, ich empfinde allein schon den Aufenthalt in einem solchen Raum als akustisch unangenehm. Des weiteren will ich mich in dem Raum ja auch wohlfühlen was nebenbei auch die Optik betrifft, in einem schicken Raum lässt sich Musik nunmal besser genießen...

Und für Stereo wiedergabe ist ein solcher "überdämpfter" Raum sogar ungeeignet.


Man sollte halt immer zwischen Surround und Stereo unterscheiden, man müsste eigendlich zwei Räume haben. Wenn ich allerdings nur einen zur Verfügung habe, empfinde ich den LEDE Raum als bessere alternative, da man hier optimal Musik hören und gut genug Filme schauen kann.

Aber wenn Ihr in euren "schicken" Absorberiglus nur Surround hören wollt, dann ist es ok, müsst euch aber auch nicht wundern wenn kein Weiblein zum Kuscheln in euer Iglu kommt...


Ich empfinde den Klang in einem LEDE-Raum wie meinem, mit einer Mischung aus Absorbation (Kantenabsorber/Hochmittelton für verfrühte Reflektionen) und Diffusion im hinterem Raumbereich als den bestmöglichen Klang. Und da meine Nutzung in etwa bei 60% Musik und 40% Film liegt auch als beste Möglichkeit.



Und bitte: Stereo??? Das ist vollkommen veraltet!!! Ich höre in meinem Raum nur noch Surround, weil es in JEDER Hinsicht Stereo überlegen ist. Wer eine andere Meinung hat, der kennt einfach kein richtiges Surround.


Dazu sage ich jetzt lieber nichts mehr... hätte anscheinend eh keinen Sinn, hier ist selbst Hopfen und Malz schon verloren.



Allerdings würde ich das nicht so ideologisch sehen. Die Geschmäcker sind verschieden. Jedem das Seine!!

Ja, so ist es.


[Beitrag von Thiuda am 07. Aug 2006, 16:05 bearbeitet]
gto
Stammgast
#32 erstellt: 07. Aug 2006, 16:08

Draic-Kin schrieb:
Naja...

Ich habe meinen Raum zu Beginn meiner Raumakustik Odyssee auch einmal meinen kompletten Raum mit 10cm dickem und hochwertigem Akkustikschaumstoff zugepflastert...


Hier würde ich aber spontan auch mal eine unausgewogene Bedämpfung
erwarten, was sich auch in meinen Erfahrungen negativ im Klang
und Frequenzschrieb bemerkbar macht.

Für uns normalsterbliche ist aber IMHO ein so extremer Einsatz, wie bei Nuke,
auch nicht nötig um entspannt Musik zu hören.

Wobei die Optik als Gegenargument bei mir nicht zählt, braucht halt etwas
mehr Phantasie und Aufwand um die Akustikmassnahmen zu integrieren.

Grüsse Gerd
Thiuda
Inventar
#33 erstellt: 07. Aug 2006, 18:36
Zugepflastert war methaphorisch gemeint, natürlich habe ich nicht jede Stelle damit bedeckt sondern schon überlegt...

Mir gefällt das aber klanglich einfach nicht, für Heimkino kann ich mir das durchaus vorstellen. Da ich aber auch viel Musik höre und mich gerne in meinem Raum aufhalte, muss ich mich da auch wohl fühlen. Ist die Nachhallzeit zu gering, empfinde ich und eigendlich auch alle die ich kenne, den raum als akustisch unangenehm. Ähnlich nur nicht ganz so ausgeprägt wie in einem "schalltotem" Raum, wer schon mal in einem war wird wissen was ich meine.


Wobei die Optik als Gegenargument bei mir nicht zählt, braucht halt etwas
mehr Phantasie und Aufwand um die Akustikmassnahmen zu integrieren.


Klar, ich hab mir auch viel mühe gegeben meine Kantenabsorber, Hoch/Mitteltonabsorber und Diffusoren so in den Raum zu integrieren das es schick aussieht.
Allerdings wird das mit zunehmenden Maßnahmen immer schwerer und das Zimmer von Poisen_Nuke finde ich rein optisch nicht so gelungen...

Bitte nicht falsch verstehen Nuke, ich finde dein Projekt sehr interessant und bewundere die Arbeit, Zeit und Geld das du da hineingesteckt hast. Und wenn du den Raum nur für Surround nutzt und dich darin sowohl akustisch wie auch optischwohl fühlst sind die akustischen maßnahmen auch gut.
Allerdings muß ich Dir wiedersprechen wenn du dein Absorberiglu hier als non plus ultra darstellst, das Muss für Raumakustik... Genau das ist es eben z.B. für mich nicht, es ist eher mein akustischer Alptraum...
Poison_Nuke
Inventar
#34 erstellt: 08. Aug 2006, 05:48
nagut, dann unterscheiden sich unsere Ansichten halt

weil ich bin immer froh, wenn ich in dem Raum drin bin. Diese geringe Nachhallzeit finde ich sehr angenehm, weil das geile ist halt: wenn da nix läuft, dann habe ich richtig Stille im Raum, keine nervigen Echos oder so. Ebenfalls Unterhaltungen sind sehr angenehm, da man recht unangetrengt reden kann.

Ok, Optik ist wirklich nicht so gelungen, liegt aber auch daran, dass ich einfach kein richtig einheitliches Konzept vorher hatte, was die Optik betrifft. Mir fehlte einfach die Erfahrung bei der ursprünglichen Planung, was alles beachtet werden muss, daher ist es halt alles nach und nach zusammengekommen, und da ist es nicht einfach, eine gute Optik hinzubekommen.


Aber ich bin ja noch jung, und eine eigene Wohnung steht sowieso erst noch an, daher gibt es noch viele Möglichkeiten, das ganze besser hinzubekommen
Wenn auch ich nicht auf die aktuelle Akustik verzichten möchte



Das du Stereo immer noch besser findest, ok. Ich habe Werkttags in meiner zweitwohnung eine recht ordentliche Stereoanlage mit aktiven Nahfeldmonitoren, aufgestellt in einem guten Stereodreieckt. Die Monitoren haben eine viel bessere Klangqualität, wie meine Boxen daheim, dennoch bin ich immer wieder froh, auf meiner Hauptanlage Musik im Surround zu genießen
Gelscht
Gelöscht
#35 erstellt: 08. Aug 2006, 14:02

Poison_Nuke schrieb:


zwei anmerkungen:
a) du müsstest bei der addition der einzelfrequenzgänge noch deren phasenverschiebung am hörort mit einkalkulieren.
b) dein raum produziert nicht genügend diffuse schallanteile. das ganze basotec verkürzt zwar den nachhall, aber eben nur in seiner gesamtheit. so bleibt die struktur der reflexionen erhalten. statt dessen solltest du auf eine grössere diffusion achten. solange du innerhalb des hallradius hörst, ist die gesamt-nachhallzeit zweitrangig gegenüber neutralem diffusschall.
Poison_Nuke
Inventar
#36 erstellt: 08. Aug 2006, 14:28
nagut, also sollte ich idealerweise hinter die Absorber noch Diffusoren packen, was aber eignetlich fast nur an den Seitenwänden hinter den Vorhängen möglich wäre, und auch da nur begrenzt.


Oder wo welche Stellen wären denn am wichtigsten für den Einsatz von Diffusoren?
Gelscht
Gelöscht
#37 erstellt: 08. Aug 2006, 15:07

Poison_Nuke schrieb:
nagut, also sollte ich idealerweise hinter die Absorber noch Diffusoren packen, was aber eignetlich fast nur an den Seitenwänden hinter den Vorhängen möglich wäre, und auch da nur begrenzt.


Oder wo welche Stellen wären denn am wichtigsten für den Einsatz von Diffusoren?


das ist mal eine gute frage. dies lässt sich nur durch messungen des abstrahlverhaltens deiner boxen und durch messungen des reflexionsverhaltens deines hörraumes ermitteln. gängig sind diffusoren an der rückwand und an orten der zweiten und folgenden schallstarken reflexionen. wenn die ersten reflektionen nicht zu früh am hörplatz eintreffen und deswegen unbedämpft bleiben können, wäre deren reflexionsort auch ein guter platz für diffusoren.
deathlord
Inventar
#38 erstellt: 11. Aug 2006, 17:30
Hallo Poison Nuke

Ersetze doch mal probeweise deine Magnat Vector gegen Behringer Truth B2030P. Durch deren Abstrahlverhalten reduzierst du die Reflexionen im Mittel-/ Hochtonbereich schon mal signifikant.
Ausserdem kosten die ja fast nichts

Gruss deathlord
Gelscht
Gelöscht
#39 erstellt: 11. Aug 2006, 17:55

Poison_Nuke schrieb:




wie lange ist das zeitfenster bei dieser messung? weil: evtl. sieht man hier interferenzen, die für das gehör gar nicht mehr als solche wahrnehmbar sind.
Poison_Nuke
Inventar
#40 erstellt: 11. Aug 2006, 19:43
gute Frage, ich habe in Hobby Box noch keine Möglichkeit gefunden, bei so einer Klirrgangmessung das Zeitfenster einzuschränken.


@ deathlord:
da die Truth den Vector 77 eh um Längen überlegen sind, würde sich der Frequenzgang sowieso brachial verbessern.

Nur ich spare gerade auf noch bessere, denn so schlimmt klingen die Magnaties nicht, dass ich dringend bessere Boxen brauche.


Ziel sind entweder 7x die K&H Q300 oder 7x die H&H Optima in aktiver Ausführung.

beides kostet mich aber ~20k€


Ein Zwischenschritt bis zu diesen "Göttern" unter den LS wollte ich eigentlich vermeiden.
deathlord
Inventar
#41 erstellt: 11. Aug 2006, 20:11
@ Poison Nuke

K&H wäre auch was für mich

Aber
20k€


Da nehme ich lieber als "Übergangslösung" 6x B2030P für 0.5k€.


H&H Optima

Was ist denn das, kenne ich gar nicht?



da die Truth den Vector 77 eh um Längen überlegen sind, würde sich der Frequenzgang sowieso brachial verbessern.


Das stimmt. Aber Frequenzgangänderung aufgrund von anderem LS-Frequenzgang ist noch etwas anderes als diejenige aufgrund von Reflexionen. Unter Umständen wird ein bündelnder LS mit nichtlinearem FQ-Gang besser empfunden als ein "Tannenbaum-LS" mit perfekt linearem FQ-Gang.
Auf jeden Fall dürfte gerade in deinem hochoptimierten Hörraum der Unterschied gewaltig sein. In meinem (noch) nicht behandelten Raum gibt es auch bei Truths starke Nichtlinearitäten wegen Reflexionen.

Gruss deathlord
Poison_Nuke
Inventar
#42 erstellt: 11. Aug 2006, 20:19
Hobby HiFi Optima ist in der neuen Ausgabe vorgestellt, die derzeit beste SelbstbauBox von dieser Zeitschrift. Stückpreis in passiver Ausführung liegt bei ~1500€, aktiv um die 2-3k
Soll laut HH auf dem Level von HiFi Boxen im 5stelligen Bereich spielen.
Zumindest hat sie den derzeit besten Wirkungsgrad: 98dB/W/m
Gesamt soll sie 40Hz-20k bei 125dB Maximum schaffen.

Aber die Monis von K&H sind auch nich übel



die passiven Truth sind sicherlich ne gute idee, aber ich kann mich nicht so recht überzeugen, ich will irgendwie als nächstens gleich in die Vollen gehen. Obwohl mein Subwoofer für die beiden Favoriten von mir leider zu unterdimensioniert ist . Aber ich wüsste schon, welche Komponenten bei meinem nächsten Sub zum Einsatz kommen
deathlord
Inventar
#43 erstellt: 11. Aug 2006, 21:12
Der Wirkungsgrad ist ja nicht so entscheidend, Verstärkerleisung kostet nicht viel.
Tantris hat einmal geschrieben, dass ein sehr hoher Wirkungsgrad darauf hindeutet, dass an anderen Orten Kompromisse eingegangen wurden.

Werd mir die HH mal anschauen.



unterdimensioniert


130dB @ 15 hz reicht nicht
Poison_Nuke
Inventar
#44 erstellt: 11. Aug 2006, 21:18
ich bin schon sehr oft ans Limit gekommen

Wenn man die Möglichkeit hat, dann ist der Griff zum Lautstärkeregler nicht weit . Und Quellen mit sehr laut abgemischten Tieftonanteil gibt es mehr als genug.



Die Optima besteht nebenbei aus hochwertigen PA und HiFi Komponenten, da wurde kein Kompromiss eingegangen, zumindest ließ der Text im Heft nicht darauf schließen.
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