Optimierung meiner Raumakustik

Hi,

Problem 1 ist, dass du keine Symmetrie im Raum hast, das kann u.a. genau zu den geschilderten Problemen führen.
Nr. 2 ist die Couch direkt an der Rückwand. Da wäre es ideal, den Raum um 90° zu drehen sodass du wenigstens 1, 2 Meter von der Rückwand wegkommen kannst.
Danach wäre Bassabsorption in den Ecken wünschenswert und Absorption von Mitten/Höhen an den Punkten der ersten Reflexionen (siehe "Spiegelmethode").

Gruß

Ja 90° drehen ... das wäre natürlich mit Problemen verbunden ...

Boxen links an die Stirnseite hätte das Problem, dass ich dann den Fernseher (derzeit zwischen den Boxen an der Wand) quasi vors Fenster hängen müsste, keine gute Idee ...

Boxen rechts an die Stirnseite wäre denkbar, hätte dann aber das Problem, dass die Verkabelung quasi vor der Tür lang ging, auch irgendwie suboptimal ...

Was ginge, wäre alles ein bischen nach rechts zu schieben, dass zumindest links und rechts die gleichen Abstände zu den Seitenwänden ist, würde zu ein wenig mehr Symetrie führen, dann wäre allerdings hinter der Couch immer noch 'ne Wand.

Ich dachte eigentlich, ich könnte durch das Tuch, bzw. eher eine Decke, die derzeit hinter dem Sofa an der Wand hängt, die Rückwand aus dem Spiel nehmen?!

"You're entering a world of pain" ich glaub ich weiß jetzt was du meinst ...

Glen_S. schrieb:

Ich dachte eigentlich, ich könnte durch das Tuch, bzw. eher eine Decke, die derzeit hinter dem Sofa an der Wand hängt, die Rückwand aus dem Spiel nehmen?!

Leider wird das nur einen kleinen Teil der dortigen Reflexionen verhindern und der Großteil der Probleme, den die Reflexionen verursachen, wird somit bestehen bleiben. Mit ein paar Decken wird aus einer Dröhnkiste, die so ein Raum ja per se ist, noch kein guter Hörraum. Schaden wirds aber zumindest nicht.

Gruß

So, in einer "übers Knie brech" Aktion hab ich meinen Raum um 90° gedreht (Boxen jetzt links, Sofa rechts, Fernseher ignoriert). Habe jetzt mehr Luft hinter den Boxen und auch knapp 2m hinter dem Sofa. Links und rechts Decken hingehängt (Spiegel Methode).

Ergebnis: Kann/Muss jetzt lauter machen Bässe etwas trockener. Räumlichkeit besser. Linker Kanal immer noch etwas lauter, aber besser (bin wohl doch auf dem rechten Ohr leicht Marshall-geschädigt ) Sieht alles noch etwas ungewohnt aus und ist extrem provisorisch Was ein Glück dass ich wieder Single bin, sonst wär ich's spätestens jetzt

Wenn ich die Artikel über Raumakustik jetzt richtig verstanden habe, müssten hinter die Boxen und links und rechts Absorber (statt den Decken), LEDE, oder?!

Noch mal ne Frage ...

Die Hersteller von Absorberplatten geben je nach Dicke der matten eine Frequenz an, ab der absorbiert wird (2000, 1000, 700, ... usw). Woher weiß ich welche da am besten für wo (links, rechts, hinten) nehmen muss Gibts da Daumenregeln, oder geht da kein Weg am Ausmessen vorbei?

Hi,

die Ausgangslage sollte jetzt eigentlich schon besser sein.

Jetzt hat man zwei Bereiche: Höhen/Mitten und Bässe.
Für ersters muss man das machen, was du mit den Decken nun ansatzweise gemacht hast, nämlich an den Reflexionspunkten an Seiten, Decke und Rückwand absorbieren. (Suche im Forum: Spiegelmethode). Dafür braucht man ganz grob 10 cm dick Schaumstoff, 7 cm Basotect oder 5 cm Mineralwolle, das idealerweise mit ein paar cm Wandabstand an den entsprechenden Orten angebracht werden sollte.
Wenn man das gemacht hat, sollten Sachen wie Räumlichkeit und Tiefenstaffelung deutlich besser sein, weil keine frühen Reflexionen interferieren.
LEDE hieße, an der Rückwand nicht zu absorbieren, abber das sollte man erst machen, wenn sie wenigstens 3 m weg ist.

Dann gibt es noch den Bassbereich, der ist aufwändiger, dafür braucht man Bassfallen in den Ecken/Kanten des Raums.
Wenn man im Bass nichts macht und sich nur um den ersten Bereich kümmert, kann es sein, dass der Raum etwas überdämpft klingt, da die höheren Bereiche dann proportional weniger sind.

Gruß

Danke erst mal Basotect bestellt, werde berichten!

Ydope schrieb:

Hi, LEDE hieße, an der Rückwand nicht zu absorbieren, aber das sollte man erst machen, wenn sie wenigstens 3 m weg ist.

Anderthalbfache Verneinung Das heißt, bei geringeren Abständen auch mit Absorber arbeiten?

Glen_S. schrieb:

Anderthalbfache Verneinung Das heißt, bei geringeren Abständen auch mit Absorber arbeiten?

Ganz genau.

... so, wie gesagt, Zimmer um 90 Grad gedreht (siehe Bild), Absorber bestellt (Basotec 7cm). Boxen 1/4 Zimmerlänge Adstand, Hörposition 38 % (so etwa ). Der Plan sieht jetzt so aus: 1 Absorber jew. links und rechts, 2 vorne, 2 hinten (auf dem Bild in Blau) jeweils mittels Spiegel die richtige Position bestimmt. Oder hab ich irgendwas falsch verstanden?



Dann werd ich erst mal sehen wie es sich so anhört, eventuell Kantenabsorber, wenns danach basstechnisch noch Probleme gibt.

Hi,

Die Absorber hinter den LS sind nicht nötig, da Mitten/Höhen relativ gerichtet nach vorne ausgestrahlt werden. An den Seiten sieht es noch nicht ausreichend aus, da ja die ersten Reflexionen von beiden Lautsprechern absorbiert werden sollen.
Verglichen mit der Sitzsituation an der Wand dürftest du jetzt weniger Bass haben, dafür präziser. Wenns gefühlsmäßig zu wenig ist, kannst du die LS noch näher an die Frontwand schieben.

Hi!

Lass dir mal deinen Bassbereich von tse-akustik ausrechnen,
die bauen güntige Absorberteile.

gruß

Bernie

Durch meine 90° Drehung der Einrichtung und der Verlagerung der Sitzposition weiter von der Rückwand weg ist der Bass in der Tat weniger geworden. Ich warte jetzt erst mal weiter auf meine Absorber für den Höhen/Mittern Bereich und schau mal wie es dann so ist.

Der Bass wird danach angegangen, falls noch Bedarf ist. Bin mir gar nicht sicher, ob ich ein Bass Problem habe ...

Glen_S. schrieb:

Der Bass wird danach angegangen, falls noch Bedarf ist. Bin mir gar nicht sicher, ob ich ein Bass Problem habe ...

Naja das ist immer eine subjektive Frage. Wenn du eine Messung durchführst, erhaltst du in einem Raum wie deinem immer ein Ergebnis, was erstmal sehr schlecht aussieht.
Obs einen dann stört oder nicht, ist die andere Frage. Verbesserungspotential gibts in einem normalen Raum jedenfalls immer einiges.

Gruß

Ydope schrieb:

Glen_S. schrieb: Der Bass wird danach angegangen, falls noch Bedarf ist. Bin mir gar nicht sicher, ob ich ein Bass Problem habe ... Naja das ist immer eine subjektive Frage. Wenn du eine Messung durchführst, erhaltst du in einem Raum wie deinem immer ein Ergebnis, was erstmal sehr schlecht aussieht. Obs einen dann stört oder nicht, ist die andere Frage. Verbesserungspotential gibts in einem normalen Raum jedenfalls immer einiges. Gruß

Na klar, wenn mich mein Arzt nur genau genug untersucht, hab ich immer ein Problem Aber Spaß bei Seite ...

Das Bessere ist des Guten Feind, deswegen kann schon sein, dass ich zwar zufrieden bin, aber noch mehr ging. Bin nur nicht in der Lage eine Messung durchzuführen, habe ich auch gar kein Equipment, fängt beim Mikrofon an ...

Gibts vielleicht im Raum Frankfurt jemanden, der das machen kann?

Nach dem Umstellen meines Wohnzimmers um 90 Grad war dieses nicht mehr bewohnbar, auch als Single, ein letztes Fünkchen Vernunft und Sinn für Ästhetik abseits des audiophilen Gedankens hab ich dann doch noch Das Zimmer ist einfach zu klein für so Experimente

Also wieder Marsch zurück, aber mittig aufgebaut, was zumindest beide Boxen gleich laut klingen lässt.

Meine Absorber sind inzwischen angekommen und wurden erst mal "ambulant" aufgestellt/hängt. Hat auch was gebracht, direkterer Klang, weniger hallig, bessere Ortbarkeit, ich meine sogar der Bass sei eine Spur präziser, was aber ja auf Grund der Materialien (7cm Basotec) gar nicht sein dürfte?! Für eine stationäre Anbringung fehlt mir grad noch die Idee, bzw. der letzte Wille jetzt ist es zumindest besser als vorher und auch wieder bewohnbar.

Wenn ich mal ein größeres Wohnzimmer habe mit mehr Spielraum, dann wird alles besser ... bin auf der Suche ...

Danke für alle Tips