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Funktionsweise von Absorbern und Diffusoren+A -A |
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Autor |
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nguyen78
Stammgast |
#56 erstellt: 19. Aug 2017, 08:21 | |||
nguyen78
Stammgast |
#57 erstellt: 19. Aug 2017, 08:23 | |||
Ich hab die Basotec Platten als "TV Rückwand" Missbraucht, bin mit dem Ergebnis aus optischer Sicht zufrieden. Von der Akustik her meine ich die beiden Frontlautschprecher differenzierter zu hören durch die Basotecplatten an der Vorderwand. [Beitrag von nguyen78 am 19. Aug 2017, 08:34 bearbeitet] |
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burkm
Inventar |
#58 erstellt: 19. Aug 2017, 09:04 | |||
BasoTec und andere Melaminharz-basierte Materialien haben praktisch keinen nennenswerten Effekt im Bassbereich, auch wenn oft anders dargestellt. Dazu gibt es ja diverse Messungen im Netz. Der hohe Strömungswiderstand als poröse Absorber macht sie eher für den Mittel-/Hochtonbereich geeignet, wo sie auch überwiegend in Dicken von 50 mm - max 150 mm eingesetzt werden. Sie sind hierfür gut aber teuer (Vorsicht: UV-empfindlich) und werden oft für die Dämpfung von Erst-Reflektionen einer Schallquelle eingesetzt. Wobei diese Konzept nicht ganz unumstritten ist, abhängig von der Laufzeiten der Reflektionen zum Hörplatz. Am meisten stören solche Reflektionen hinter der Schallquelle, wenn der Schall ungefähr aus der gleichen Richtung wie der Direktschall kommt und in einem Zeitfenster von ungefähr 5 ms dazu liegt, da sie dann vom menschlichen Gehör noch dem Direktschall zugerechnet werden und diesen dann zeitlich "verschmieren". Seitliche Reflektionen gelten allgemein auch nur dann als "störend", wenn sie im gleichen Zeitfenster (~5ms bis max. 10ms) zum Direktschall beim Hörer eintreffen. Ansonsten sind sie eher der räumlichen Darstellung der Wiedergabe förderlich. Die zugehörigen Weglängen des Umweges (Reflektion!) kann man sich ja anhand der Laufzeiten und der Schallgeschwindigkeit ausrechnen. Bei BasoTec und Konsorten bedarf auch die Oberflächen-Darstellung / -Gestaltung etwas Überlegung, da ja Schaummaterial. Hier können aber auch alternativ Steinwolle-Platten passender Größe (günstig) eingesetzt werden, die aber einen passenden Rahmen und eine dichte "Membran" brauchen, wegen der ansonsten herumfliegenden Fasern und Stabilität. Anm.: Gesundheitlich soll das - angeblich - kein Problem sein, weil laut Studien bei der Faserlänge - angeblich - nicht Lungen-gängig. Hinweis: Gut geeignet als Rahmen für solche Steinwolle-Absorber sind Keilrahmen der Tiefe 50 - 75 mm, die man in diversen Zuschnittgrößen im einschlägigen Fachhandel (schon bespannt) erhält. Rückseitig mit einer großen Folie (Müllsack) luftdicht verschlossen (zugeklebt, Folienband Dachdämmung) funktionieren sie gut, weil sie dann wie Bilder an die Wand gehängt werden können. Bei Steinwolle-Absorbern an den Wänden für solche Einsatzfälle sollte die Steinwolle einen Strömungswiderstand von 10-15 kpa aufweisen (Herstellerangaben). Im Bassbereich kommt, je nach Bauform, überwiegend (Akustik-)Steinwolle mit einem relativ gut eingegrenzten Strömungswiderstand als Dämpfungselement für Absorber zum Einsatz. Die höchste Wirkung erreichen sie dabei am sog. Schnellemaximum, weil dann die Geschwindigkeit der bewegten Luft am größten ist und damit die Wirkung eines porösen Absorbers maximal. An der Wandoberfläche liegt ja ein Druckmaximum (Schnelle = 0 m/s) vor. Als geeignete Materialien gelten wegen des Strömungswiderstandes: - rockwoll sonorock - isover akustik tp1 - thermohanf - caruso isobond wlg040 Diese sollten einen Strömungswiderstand (Bassbereich) von 5 - 6 kpa (Herstellerangaben) aufweisen. Presst man Steinwolle zusammen, erhöht sich dieser Wert entsprechend, was aber unerwünscht ist. Leider sind liegen die Wellenlängen im Bassbereich - je nach Frequenz - in der Größenordnung von mehreren Metern, so dass hier eigentlich ein richtig großer Wandabstand für maximalen Effekt erforderlich wäre, was aber äußerst unhandlich wäre bei den üblichen Raumgrößen Aus praktischen Überlegungen baut man deshalb solche "Chunks" nicht so tief (50 - 60 cm) und setzt sie zudem wandhoch in die Ecke, um dabei auszunutzen, dass hier die Luftströmung bedingt durch die auftretenden Reflektionen in de Ecke quasi zweimal das Absorbervolumen durchlaufen muss. Um Material zu sparen, kann man zwischen Absorber und Wand auch noch einen größeren Luftspalt lassen, da hierdurch die Effizienz nur relativ gering beeinflusst wird. Andere Konzepte nutzen z.B. sog. Plattenschwinger, wo eine größere Metallplatte in einem luftdichten Rahmen zu gedämpften Schwingungen angeregt wird und die aufgenommene Energie dabei durch das darunter verbaute Dämmmaterial in Wärme umgewandelt wird. Hier gibt es ja bekannte Patente der Fraunhofer-Gesellschaft für Bauphysik sowie auch Hersteller die solche Elemente (relativ teuer) in Lizenz fertigen. Bautiefe meist so um die 10 - 15cm mit Abmessungen so um die 1 x 2 m. Findet man häufiger im Objektgeschäft. Helmholtz-Resonatoren sind zwar dafür auch gut bekannt und werde auch häufiger im DIY Bereich gebaut, sind aber leider nur schwer abzustimmen, weil Theorie und Praxis im Selbstbau anscheinend deutlicher voneinander abweichen und damit die gewünschte (und errechnete) Dämpfung meist nicht erreicht wird. Ausstopfen hilft zwar etwas, reduziert aber die Dämpfung zugunsten der Breitbandigkeit deutlich. Die Effizienz ist dann eher "mäßig". Ein D(ouble) B(ass) A(rray) "löst" das Problem "Raummoden" auf gänzlich andere Weise (durch Interferenz / Auslöschung) ist aber relativ aufwändig (und teuer) zu installieren. [Beitrag von burkm am 19. Aug 2017, 13:56 bearbeitet] |
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nguyen78
Stammgast |
#59 erstellt: 19. Aug 2017, 09:15 | |||
Mir geht es nur darum mein Hall in mein Wohnzimmer etwas zu reduzieren, der Bass spielt bei mir erstmal keine Rolle. |
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burkm
Inventar |
#60 erstellt: 19. Aug 2017, 09:26 | |||
Nachhallproblematiken haben aber mit den Erst-Reflektionen usw. nichts bzw. nur bedingt zu tun. Sie kann man eher durch entsprechende Möblierung, Deko, Teppichböden / Teppiche, Gardinen und Wanddeko in den Griff bekommen. Eine Kombination aus absorbierenden und diffus streuenden bzw. reflektierenden Materialien ist dabei sinnvoll, sollte aber wegen der Ausgewogenheit messtechnisch kontrolliert werden, da man ansonsten Gefahr läuft zuviel zu tun und den Raum speziell im Mittel-/Hochtonbereich zu überdämpfen. Wobei der Nachhall im Bassbereich meist die Größte und am schwierigsten zu handhabende Problemstelle darstellt... die man auch durch ein Einmesssystem nicht wirklich in den Griff bekommen kann, weil dieses keinen Einfluss auf den Nachhall nehmen kann, wie oft erhofft. [Beitrag von burkm am 19. Aug 2017, 14:03 bearbeitet] |
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Frank714
Inventar |
#61 erstellt: 19. Sep 2018, 09:06 | |||
Ich bin offen gestanden überrascht, dass dieser wichtige Thread so wenige Einträge hat. Ich hab jetzt mehrfach hüben wie drüben versucht mich umfassend in die Materie einzuarbeiten, merke aber immer wieder, dass sich Fragen ergeben. 1. Eckendämmung tiefe Frequenzen ("Bass Trap") Habe hier aus ästhetischen Gründen wahrscheinlich eine akustische Kardinalssünde begangen, denn in meinen beiden Ecken stehen zwei zylinderförmige Glasvitrinen. Da diese mit einer umlaufenden Rahmenblende versehen sind, hatte ich beim Umbau hinter den Glasvitrinen links und rechts Rockwool-Steinwolle-Matten an die Wand gestellt, die durch das runde Vitrinenglas auf Position gehalten werden und durch die Rahmenblende optimal kaschiert werden. Der Subwoofer ist trocken (habe den berüchtigten Kriechtest beherzigt, um die optimale Position im Raum zu finden) und sorgt für Druck, Dröhnen oder Glasschwingungen gibt es nicht. Habe ich das (soweit möglich) richtig gelöst, oder könnte das noch besser werden? Über den Vitrinen (im verbleibenden Freiraum) stehen zwei Rockwool-Matten (45° zu den Seitenwänden), die aber optisch nicht der Bringer sind. Könnte ich diese durch geformte Eckabsorber-Schaumstoff Teile ersetzen oder muss ich dann eher mit einer Verschlechterung rechnen? 2. Flatterechos wegen Panel-Decke Im Hörbereich ist alles optimal, die abgehangene Panel-Decke ist hier unterbrochen, der hintere Bereich ist asymmetrisch. Vorne bei der Projektions-Bildwand ist die Akustik aber Mist. Beim Händeklatschen habe ich sofort Nachhall-Echos und bei der Klang-Einmessung mit Audyssey klangen meine Top Front-Deckenlautsprecher nicht toll. Da mich ohnehin die Spiegelung meines Projektionsbildes an der Decke nervt, wollte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und auf einer Fläche von 2 m x 1,5 m diese Schaumstoff-Absorber/-Diffusoren zum Einsatz bringen: https://www.amazon.d...A26YJYCKQXR141&psc=1 (auch als Reflektionsbild-Absorber) Der Laie in mir sagt, dass dies eine Verbesserung bringen müsste und ich bei Bedarf die zu bestückende Fläche mit diese Schaumstoff-Fliesen beliebig erweitern kann, wollte ich das in Angriff nehmen. Wäre anschließend auch mit einem besseren Klang meiner (an die Panel-Decke montierten) Top-Lautsprecher zu rechnen oder muss ich mich darauf einstellen, dass ich auch hinter diesen und auf der Decke dämmen muss? [Beitrag von Frank714 am 19. Sep 2018, 09:07 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#62 erstellt: 09. Okt 2018, 20:28 | |||
Wie sehr es dröhnt, merkt man meist immer erst dann, wenn man den Vergleich zu noch weniger Dröhnen hat. Messungen würden helfen, die Qualität des Basses im Raum einschätzen zu können, und Skizzen oder Fotos, um die Situation besser zu verstehen und deine übrigen Fragen beantworten zu können. |
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maslowian
Neuling |
#63 erstellt: 06. Feb 2020, 09:51 | |||
Hallo zusammen, ich bin neu im Forum und dem Bereich der Akustikverbesserung von Räumen. Danke erstmal für den verständlichen Beitrag der gut erklärt welche Möglichkeiten es gibt. Dennoch habe ich folgendes Verständnisproblem. Im Internet werden zig "Akustikpanele" verkauft welche schlicht gesagt aus einem Schaumstoff mit einer davorgeklebten Holzplatte versehen sind die Aussparungen hat (Schlitze, Bohrungen, ....) Es sind also poröse Absorber, welche aber mit einer Platte wie bei Lochplattenresonatoren ausgestattet sind jedoch nicht über ein abgedichtetes Resonatorgehäuse verfügen. Haben diese Dinger denn einen effektiven nutzen ohne einen "Kasten drumrum? Wenn ja welchen? Ansich wirkt ein Helmholtzresonator doch über einen Luftdichten Körper oder? Hier ist das ja nicht der Fall.. hier ein Beispielbild lg maslow [Beitrag von maslowian am 06. Feb 2020, 12:47 bearbeitet] |
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BassTrap
Inventar |
#64 erstellt: 06. Feb 2020, 13:46 | |||
Die Löcher lassen einen Teil des Schalls durch, der hinten (teil)absorbiert wird, der restliche Schall wird von der Platte vorne reflektiert. Nennt sich wohl Abfuser. |
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Tobiii2
Hat sich gelöscht |
#65 erstellt: 06. Feb 2020, 19:45 | |||
Ne, da nicht. Es geht da nur um die Gestaltung der Absorptionskurve. Zum Mittel-/Hochton hin absorbieren Räume oft ohnehin schon ausreichend und im Hochton geht zudem schon viel Energie durch die reine Schallausbreitung verloren. Ohne die in irgendeiner Form teilrefektierende Oberfläche ergäbe sich schon bei "wenigen" Absorbern im Raum eine total unpassende "Betriebsschallpegelkurve", also quasi ein zum Hochton hin zu stark fallender Frequenzgang, denn der Akustikschaum "pur" absorbiert ja über einer gewissen Frequenz einfach Alles voll, insb. den Hochton. "Bass" stört sich dabei nicht an der Platte und beugt sich durch die Löcher/Schlitze hinein, "der Hochton" beugt sich praktisch nicht und wird weitgehend reflektiert, das geschieht eben in Relation zur Wellenlänge. So ergibt sich eine eher zur Energieverteilung im Raum passende Absorptionskurve. Auch Akustikdecken sind so abgestimmt (da aber wirken die Löcher ja nach Auslegung selbst als Resonatoren und unterstützen die Wirkung im Grundtonbereich etwas). |
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maslowian
Neuling |
#66 erstellt: 06. Feb 2020, 22:46 | |||
Hallo Tobiii2, danke für deine Antwort, das Holz sorgt also dafür, dass mittlere und hohe Töne nicht geschluckt werden. Sprich je größer die Holzfläche und je kleiner die Öffnungen, desto niedriger sinken die geschluckten Frequenzen? lg maslow |
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Tobiii2
Hat sich gelöscht |
#67 erstellt: 07. Feb 2020, 00:25 | |||
Nicht nicht, teilweise reflektiert, teilweise geschluckt. Je kleiner die Wellenlänge, desto höher ist der reflektierte Anteil.
Ja, grundsätzlich kann man das so sagen. Aber auch nur wenn der Rest des Absorbers das auch hergibt. Manchmal sieht man solche Absorber mit nur 3 cm Schaum dahinter, da passiert im Tiefton natürlich "Nichts". Das hängt aber auch Alles vom verwendeten Schaum an sich ab, manchmal werden auch unterschiedliche Schäume kombiniert. Auch hängt es von der Stärke der Platte ab. Und es treten eben in Abhängigkeit der Wellenlänge Beugungseffekte auf. Das Alles macht die Sache intuitiv kaum fassbar. Du kannst mal beim Hersteller "vicoustic" schauen, die haben vieler Varianten solcher Absorber im Angebot und veröffentlichen dazu auch die entsprechenden Absorptionsdiagramme. Weitere Hersteller findest Du beim Händler "Hörzone", dazu findet man sicher auch die Diagramme. |
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