5.2 System, heftige Mode (Bassüberhöhung) bei 28Hz - Equalizer Einsatz geplant

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Raumgleiter
Stammgast
#1 erstellt: 10. Jul 2007, 18:25
Hallo, Ihr Hifi Jünger!

Ich habe auf meiner Sitzposition einen stark überbetonten Bass bei 28Hz. Dieser erzeugt sehr unangenehmen Druck auf den Ohren. Die Frequenz habe ich im Arbeitszimmer am Rechner mit einem Sinuston bestimmt.

Mein Boxensystem: Teufel Theater 5 (5.2 System, Subs in Standbox integriert)

Meine Sitzposition ist relativ nahe der Rückwand, lässt sich aus sozialen und ästhetischen Gründen auch nicht ändern (bitte nicht darauf eingehen).
Der Wandabstand in Hörrichtung beträgt etwas über 6 Meter. Daher erklären sich die ermittelten 28 Hz ganz gut.

Meine bisherigen Maßnahmen:

- Boxen in vertretbarem Rahmen nach vorne gezogen
- Linke Box gegen rechte Box getauscht, so daß beide Subs nach außen strahlen

Ergebnis: Keine erkennbare Besserung der Problematik.

Ich habe mich die letzten beiden Tage ausgiebig in diesem Unterforum eingelesen und auch diverse Lösungsansätze in Betracht gezogen. Nur kommen Absorber im jetzigen Moment nicht für uns in Frage. Eventuell werden Absorber ein Thema, wenn wir das Wohnzimmer das nächste Mal renovieren sollten (haben erst vor 3 Jahren gebaut, ist also noch alles ziemlich neu).
Mein Lösungsansatz, die bösen bösen 28 Hz abzusenken, ist, einen externen Equalizer einzusetzen. Ich bin mir der Nachteile dieser Herangehensweise bewusst (hier wird die Wirkung bekämpft und nicht die Ursache). Aber ich möchte es wenigstens ausprobieren, bevor ich jetzt mein halbes Wohnzimmer auseinander reisse.

Mein Plan: Absenken der störenden Frequenz mittels eines Behringer Ultracurve 2496 DEQ.

Meine Probleme:

Ich müsste den Ultracurve zwischen dem Sub-PreOut des Denon Receivers und dem Chinch Kabel (Oehlbach Y) einbinden. Der Ultracurve bietet XLR, bzw. 6,3 mm Klinken als Ein/Ausgangsoption. Welche Möglichkeiten habe ich, die passenden, gut geschirmten (!!) Adapterkabel zu bekommen? Kann mir jemand eine Empfehlung (Link) aussprechen?

Thema Einmessen: Ich habe in meinem Arbeitszimmer einen PC mit einer M-Audio Delta 1010 Recordingkarte und einer Soundblaster XFi. Kann ich den PC zum Einmessen ins Wohnzimmer stellen? Die Betriebsgeräusche (Lüfter) hätten ja einen negativen Einfluss auf die Messung, oder ist dies bei der Erfassung von Tieffrequenten Testtönen egal?
Welche Software empfehlt Ihr zum Einmessen? Mehrere Alternativen (Freeware), falls vorhanden, wären klasse.
Wie schließe ich den PC an den Denon 2307 Receiver zwecks Testtonausgabe an?
Reicht das mitgelieferte Einmessmikrofon des Denon 2307, um die tiefen Frequenzen einigermaßen korrekt abzubilden oder muss ich mir das in anderen Threads empfohlene Behringer zulegen?

Ich freue mich auf Antworten und denke, daß sich daraus auch neue Fragen ergeben werden. Wenn ich später meinen Messungen ausgeführt habe, werde ich die Ergebnisse gerne online zur Diskussion stellen!
Ydope
Inventar
#2 erstellt: 10. Jul 2007, 19:35

Raumgleiter schrieb:
Kann ich den PC zum Einmessen ins Wohnzimmer stellen? Die Betriebsgeräusche (Lüfter) hätten ja einen negativen Einfluss auf die Messung, oder ist dies bei der Erfassung von Tieffrequenten Testtönen egal?
Welche Software empfehlt Ihr zum Einmessen? Mehrere Alternativen (Freeware), falls vorhanden, wären klasse.
Wie schließe ich den PC an den Denon 2307 Receiver zwecks Testtonausgabe an?
Reicht das mitgelieferte Einmessmikrofon des Denon 2307, um die tiefen Frequenzen einigermaßen korrekt abzubilden oder muss ich mir das in anderen Threads empfohlene Behringer zulegen?


- Ja, du kannst den PC reinstellen, wenn er nicht besonders laut ist, hat es einen Einfluss, der aber nicht wesentlich ist.
- Als Freeware für PC kommen Room EQ Wizard und Carma in Betracht.
- Auch ein nicht so gutes Mikro kann die Bässe recht genau aufzeichnen. Die Spreu trennt sich bei den Hochtönen vom Weizen.

Bei den anderen Fragen weiß ich nicht so gut Bescheid.

Viel Erfolg
Raumgleiter
Stammgast
#3 erstellt: 10. Jul 2007, 20:01
Hallo, Ydope!

Danke für Deine Antwort. Habe beide Programme kurz getestet und habe mich auf die Schnelle für Room Wizard entschieden. Scheint mir potenter zu sein.

Ich hoffe, auf die anderen offenen Fragen weiß noch jemand ne Antwort!

- Einschleifen des Ultracuve in den Signalweg zwischen Sub-PreOut und Chinch-Y-Kabel
- Anschluss des PC an den Denon AVR... Obwohl, ich glaube, Chinch Anschluss eines Outs der Delta 1010 an einen Chinch Eingang des AVRs sollte reichen

Und noch eine weitere Frage:

Muss es oben genannter Ultracurve sein? Oder könnt Ihr eine günstigere vollparametrische Variante empfehlen?

Edit: Anschluss von PC an AVR ist inzwischen klar. Room Wizard hat ne TOP Anleitung!


[Beitrag von Raumgleiter am 10. Jul 2007, 20:19 bearbeitet]
Raumgleiter
Stammgast
#4 erstellt: 11. Jul 2007, 07:12
Hab mich gestern noch bis spät in die Nacht hinnein in den Room Wizard eingearbeitet. Habe mit dem Denon Mikro meinen Hörplatz am PC eingemessen!
Ich kann nur sagen, daß Programm ist echt genial. Genau das, was ich gesucht habe.
Gleich werde ich den PC hier oben abbauen und nach unten schleppen *stöhn*, um schon mal einen Eindruck der Raumsituation im Wohnzimmer zu bekommen - sprich messen, messen, messen! Ich hoffe, ich hasse mich später nicht dafür, weil mich bis jetzt eigentlich nur die Bassüberhöhung bei ca. 28 Hz stört...
Raumgleiter
Stammgast
#5 erstellt: 11. Jul 2007, 09:34
Messung abgeschlossen. Hier mein Messergebnis inklusive vorausberechnetem EQ.



Da lag ich mit meinen per Gehör diagnostizierten 28 Hz ja gar nicht so verkehrt. Ein fetter Peak bei 30 Hz. Kein Wunder, daß das so viel Druck auf den Ohren gibt. Der restliche Frequenzgang ist allerdings ganz passabel, oder wie seht Ihr das?

Der nächste Schritt ist jetzt wohl der Kauf eines geeigneten EQs. Ich hoffe, jemand kann mich da beraten. Habe schon mal bei Thomann reingeschaut, kann da aber nichts gescheites zu annehmbaren Preis entdecken - außer dem Ultracurve. Aber irgendwie ist das doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen...?


[Beitrag von Raumgleiter am 11. Jul 2007, 09:36 bearbeitet]
wowo101
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Jul 2007, 10:40
Wenn Du das Ding ohnehin analog einschleifen willst, wäre wahrscheinlich der FBQ 2496 eine Alternative - genauso mächtiger PEQ und wesentlich billiger. Wurde mir hier auch empfohlen, habe ihn aber noch nicht getestet.
Raumgleiter
Stammgast
#7 erstellt: 11. Jul 2007, 11:40
Das ist genau, was ich gesucht habe! Danke! Dann werd ich mal fleißig bestellen.

Hab mich nochmal ans Handoptimieren der EQ Einstellungen gemacht (im Room EQ Wizard). Ich hoffe ich bekomme mit dem Behringer in real ein ähnlich gutes Ergebnis hin.



[Beitrag von Raumgleiter am 11. Jul 2007, 12:28 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#8 erstellt: 12. Jul 2007, 01:39
Raumgleiter,

mit einem para. EQ kann man recht gut auf EINE Hörposition
korrigieren, d.h. es ist keine Pauschallösung/
kein Allheilmittel, jedoch immer ein Experiment wert.
Grundsätzliches Problem, du MUSST digitale Geräte weit
genug aussteuern, entsprechend wirst du etwas Bequemlichkeit
aufgeben müssen.

Bei einem aktiven Subwoofer hat man da ggf. leichteres
Spiel, einen analogen Hochpass mit einstellbarer Frequenz
und Güte vorschalten ... und fertig ist die Laube
... wenn man denn kann.
Raumgleiter
Stammgast
#9 erstellt: 12. Jul 2007, 06:56

Kay* schrieb:
Raumgleiter,

mit einem para. EQ kann man recht gut auf EINE Hörposition
korrigieren, d.h. es ist keine Pauschallösung/
kein Allheilmittel, jedoch immer ein Experiment wert


Hallo, Kay*

Das ist mir bewusst.



Kay* schrieb:
Grundsätzliches Problem, du MUSST digitale Geräte weit
genug aussteuern, entsprechend wirst du etwas Bequemlichkeit
aufgeben müssen.


Tut mir leid, ich verstehe nicht, was Du mir sagen willst. Soll ich meine Anlage immer mit erhöhter Lautstärke betreiben? Wegen des PEQ? Der löst doch schon mit 24 bit auf, sollte also genug Reserve in der Dynamik auch bei normalen Lautstärken haben...


Kay* schrieb:
Bei einem aktiven Subwoofer hat man da ggf. leichteres
Spiel, einen analogen Hochpass mit einstellbarer Frequenz
und Güte vorschalten ... und fertig ist die Laube


Da halte ich die Lösung mit dem PEQ für sinnvoller. Bei einem Hochpass mit 12 db Flankensteilheit müsste ich den CutOff schon bei 80 Hz ansetzen, um die Mode einigermaßen in den Griff zu bekommen. Ich hätte dann aber trotzdem noch eine Überhöhung von 15 db bei 30 Hz.
Kay*
Inventar
#10 erstellt: 12. Jul 2007, 10:29
Raumgleiter,


zwischen dem Sub-PreOut des Denon Receivers und dem ...Sub
...
Soll ich meine Anlage immer mit erhöhter Lautstärke betreiben?

Nein,
aber 24bit ist die theoretische Auslösung der genannten
Geräte.
Selbst wenn real 17bit bleiben, gilt dies nur für optimale
Aussteuerung. Du wirst wahrscheinlich für unterschiedliche
Pegel der gesamten Anlage auch hinter dem FDB/DEQ regeln
müssen, aber probiere es aus.

Ich will dich nicht abhalten, sondern lediglich auf
mögliche entstehende Probleme hinweisen.

Achtung: Behringer Feedback Destroyer (para. EQ)
Die erste Serie (DSP1100??) brummt (Trafo).


Einschleifen des ... in den Signalweg zwischen
Sub-PreOut und Chinch-Y-Kabel

unproblematisch, sofern du Kabel Cinch asymetrisch auf XLR
löten kannst.



Ich hätte dann aber trotzdem noch eine Überhöhung von 15
db bei 30 Hz

auch "nur" Theorie, probiere es mit FDB, einfach mal einen
Hochpass nachbilden.
Raumgleiter
Stammgast
#11 erstellt: 12. Jul 2007, 11:11

Du wirst wahrscheinlich für unterschiedliche
Pegel der gesamten Anlage auch hinter dem FDB/DEQ regeln
müssen, aber probiere es aus.


Das ist mir nicht ganz klar. Die Pegelüberhöhung bei 30 Hz beträgt bei mir laut Messergebniss 28 db. Gelten diese 28 db Abstand zum Pegel des Nutzsignals nicht generell für jeden am Eingangspegel? Der Abstand Pegelerhöhung in db zu Nutzsignal in db bleibt doch immer konstant.


Achtung: Behringer Feedback Destroyer (para. EQ)
Die erste Serie (DSP1100??) brummt (Trafo).


Danke für Deinen Hinweis! Habe ein Neugerät bei Thomann bestellt, und denke (hoffe), daß es sich dabei um eine spätere Revision handelt.


unproblematisch, sofern du Kabel Cinch asymetrisch auf XLR
löten kannst.


Ich löse das Problem per Cinch auf Klinke Adapter. Ich denke, Klinke steht dem XLR Anschluss für meine Anforderungen in nichts nach.


Selbst wenn real 17bit bleiben, gilt dies nur für optimale
Aussteuerung.


Vor Quantisierungsartefakten habe ich in dem von mir anvisierten Frequenzbereich eigentlich wenig Angst. Ich vermute, daß das Gehör bei Frequenzen zwischen 20 und 50 Hz weniger genau auf Artefakte reagiert. Zumal das problematische Frequenzband zwischen 20 und 40 Hz bei meiner Anlage erfahrungsgemäß bei "normalen" TV schauen eigentlich nie ausgeschöpft wird (scheint wohl senderbedingt zu sein).
Bei DVD in Dolby/DTS hingegen werden diese Frequenzen eher angesprochen. Diese schauen wir generell mit erhöhter Lautstärke, wodurch sich im PEQ das Signal auch auf ein breiteres "Bitfeld" verteilt.
Der Hinweis ist aber trotzdem sehr nützlich. Ich sollte am AVR den Sub-Level (steht derzeit auf -9 db) auf 0 db anheben und den Ausganspegel am PEQ begrenzen. So ist gewährleistet, daß für die Berechnungen im PEQ eine möglichst hohe Bitbreite genutzt wird.


auch "nur" Theorie, probiere es mit FDB, einfach mal einen
Hochpass nachbilden.


Das werde ich tun. Bin mal gespannt auf Ergebnisse. Werde die Plots dann hier in Forum stellen!

Eine sehr fruchtbare Diskussion! Vielen Dank dafür!


[Beitrag von Raumgleiter am 12. Jul 2007, 11:14 bearbeitet]
Raumgleiter
Stammgast
#12 erstellt: 12. Jul 2007, 22:04

Ich sollte am AVR den Sub-Level (steht derzeit auf -9 db) auf 0 db anheben und den Ausganspegel am PEQ begrenzen. So ist gewährleistet, daß für die Berechnungen im PEQ eine möglichst hohe Bitbreite genutzt wird.


Ich habe mir gerade die Bedienungsanleitung online durchgelesen und festegestellt, daß sich der Ausgangspegel des PEQ nicht einstellen lässt. Also muss ich leider doch über den AVR-Sub-Level einpegeln... Mal sehn, wie das Ergebnis ist.
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 12. Jul 2007, 22:30
dein Sub-Amp hat keine Regelung?

p.s.
eigentlich erstaunlich, dass in deiner Messung nur eine
Raumreso erscheint
Raumgleiter
Stammgast
#14 erstellt: 12. Jul 2007, 22:33
Hast Du Dir meine Plots aus diesem Thread mal angesehen? Da gibt es schon ein auf und ab, aber die Resonanz beo 30 Hz ist mit Abstand am heftigsten.

Nein, die Subs haben keine *wirkliche* Regelung. Nur nen Wahlschalter -3db/0db/+3db.
Raumgleiter
Stammgast
#15 erstellt: 19. Jul 2007, 22:43
Habe den Deedback Destroyer am Montag erhalten und meine Anlage per PC (Room EQ Wizard) abgestimmt:



Für dieses Ergebnis habe ich tatsächlich nur die 30 Hz abgesenkt. Es kam also nur ein Band des PEQ zum Einsatz.

Erfreulich: Nach der Optimierung konnte ich den Sub Pegel im AV endlich von -7 db auf +/- 0 db anheben! Das Klangbild ist jetzt äußerst trocken und präzise. Kein Wummern mehr auf den Trommelfellen, dafür ordentlich Schub in der Magengegend.
Hatte versucht, die schmalbandige Lücke bei 82 Hz per EQ zu schließen... Keine Chance!
PEQs lassen sich nur für das Absenken überhöhter Pegel durch Resonanzen einsetzen. Wie auch schon in anderen Threads mehrfach beschrieben.

Ich kann den Einsatz eines PEQs anderen Usern, die das gleiche Problem haben, wie ich es hatte, nur empfehlen! Für ein Wohnzimmer, das man für die Akustik nicht gestalterisch verändern möchte, ist es eine hervorragende Lösung.
Dragon777
Stammgast
#16 erstellt: 20. Apr 2008, 14:53
Hallo,

welches Messmikro kann man denn verwenden, um die tiefen Frequenzen vernünftig linear zu messen? Könnt ihr etwas günstiges empfehlen?

Gruss
D
steckel
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 30. Apr 2008, 17:03
Ist zwar kein Messmikro, aber bei mir tuts ein analoges Voltcraft Sound Level Meter von Conrad. Für dieses Gerät gibt es für REW eine Kalibrationsdatei.
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