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Absorber oder Diffusor?+A -A |
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Autor |
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ani.20
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 06. Nov 2009, 23:48 | |||||
Hallo, Da ich gerne meinen Hörraum akustisch optimieren möchte, würde mich interessiern, ob ich besser Absorber oder Diffusoren einsetzen sollte (oder beides) und wo diese am wirkungsvollsten sind? Eckdaten Raum: Hörraum ca 20qm, zweiteilig (Wohn-und Essbereich, Wohnbereich=Hörbereich annähernd quadratisch),Teppich-Auslegeware, Raufasertapete , Schrankwand, Ledercouch 3-teilig Eckdaten Technik: Kompaktboxen auf Ständer (B&W 805S) vor kahler Rückwand, ca 80cm Wandabstand, ca 50cm Seitenabstand, Basisbreite ca 1,90m -leicht eingewinkelt, Schrankwand seitlich links, Hörplatz direkt vor kahler Rückwand, ca 3m Hörabstand Meine Fragen: 1.Absorber oder Diffusoren auf Wand hinter den LS? 2.Absorber oder Diffusoren auf Wand hinter Hörplatz? 3.Wie viele Elemente (ca 60x60cm)? für tipps und anregungen wäre ich euch sehr dankbar MfG Andreas |
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Hörzone
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 13. Nov 2009, 16:05 | |||||
1.Absorber oder Diffusoren auf Wand hinter den LS? Absorber 2.Absorber oder Diffusoren auf Wand hinter Hörplatz? 3.Wie viele Elemente (ca 60x60cm)? Diffusor/Absorber, hängt ein wenig davon ab wie nahe du an der Rückwand sitzt. Wenn direkt, dann eher Absorber Wieviele? Basisbreite?? minimum 4 an jeder Wand.. [Beitrag von Hörzone am 13. Nov 2009, 16:06 bearbeitet] |
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ani.20
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 23. Nov 2009, 01:16 | |||||
Hallo, erst mal vielen Dank für die Tipps ... Wenn ich dich richtig verstanden habe, sind also Absorber besser. Da ich ja direkt vor einer Wand sitze, also auch hier besser Absorber. Noch mal eine Frage: Sollten die Absorber nur horizontal in Ohrhöhe an den Wänden nebeneinander platziert werden, oder sollte ich sie auch vertikal in der Höhe anordnen, also z.b. 4 Absorber im Quadrat anstatt nebeneinander?? MfG Andreas |
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Hörzone
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 23. Nov 2009, 08:17 | |||||
z.B. 4 im Quadrat.. ist schon ok.. |
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Klaus-R.
Inventar |
#5 erstellt: 23. Nov 2009, 12:01 | |||||
Hallo, die erste Frage ist: "Warum möchtest Du den Raum optimieren?" Nimmst Du irgendwelche Anomalien wahr oder ist es nur, weil das die gängige Lehrmeinung ist? Was die Wand hinter den Lautsprechern angeht, dies wurde untersucht: Kishinaga et al. (1979), “On the room acoustic design of listening rooms”, Audio Eng. Soc. preprint 1524 Die Wand wurde schrittweise von reflektierend nach absorbierend verändert. Resultat war folgendes: Bass weniger voll aber straffer Abbildung und Quellenlokalisation verbessert Klarheit und Transparenz verbessert Keine Änderung bgl. Perspektive, Lautheit, Klangfarben (Violine, Stimme), Brillianz, Balance Verschlechterung bgl. Wärme Die Einstufungen waren für unterschiedliche Einsatzzwecke (Studiokontrollraum, Wohnzimmer) unterschiedlich. Die Autoren empfehlen, im Wohnzimmer allgemein keine Absorber zu verwenden. Die Reflexion von der Wand hinter den Hörplatz ist von geringer Bedeutung und wahrscheinlich harmlos (Toole, "Sound reproduction", Focal Press 2008), man kann sie behandeln (Absorber oder Diffusor), muss aber nicht. Klaus |
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ani.20
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 24. Nov 2009, 22:12 | |||||
Hallo, zu der von dir gestellten Frage, warum ich meinen Hörraum optimieren möchte, soviel: Da ich natürlich nur den klanglichen "Jetzt-Zustand" kenne, weiss ich natürlich nicht, was klanglich durch Hörraumoptimierung bei mir noch geht, ob sich Verbesserungen einstellen, in welcher Stärke und Weise, oder ob sogar Verschlechterungen in bestimmten Teildisziplinen zu befürchten sind. Ich selber merke ja, wenn ich direkt vor der Rückwand sitze klingt es bassiger/aufgequollener - das stört mich zum Beispiel schon. Warum nicht machen, was machbar ist zwecks Hörraumoptimierung. Wenns nichts bringt, ist man um eine Erfahrung reicher ;). Ausserdem ist es spannend, mal zu sehen, was klanglich da möglich ist. Ich erwarte jetzt auch keine Wunder, aber mal sehen... MfG Andreas |
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Klaus-R.
Inventar |
#7 erstellt: 25. Nov 2009, 09:36 | |||||
Hallo, Hörraumoptimierung ist wohl der verkehrte Begriff, denn er suggeriert, daß zwangsläufig eine Verbesserung auftritt. Daß dies nicht unbedingt der Fall ist, wird aus z.B. den Untersuchungen von Kishinaga deutlich.
Das Problem mit dem Bass ist, daß wegen der grossen Wellenlängen alle akustischen Massnahmen, sei es Absorber oder Diffusor, von den Abmessungen her auch gross sein müssen. Bevor Du Dich in Unkosten stürzt, probier es mit "Hausmitteln", dicke Kissen oder Bettmatratzen. Klaus |
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Hörzone
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 25. Nov 2009, 13:09 | |||||
ich weiß nicht ob eine Untersuchung irgendwas aussagt.. ich habs noch nicht erlebt das Raumakustik verschlechterung mit sich bringt. Unkosten gibts nicht, jedoch Kosten Es soll auch Händler geben die Akustikelemente zum Testen verleihen, Bettmatratzen oder Kissen haben doch eine eher unbekannte Wirkung.. klar reicht es um einen kleinen Eindruck zu bekommen, mehr aber auch nicht viele Grüße Reinhard [Beitrag von Hörzone am 25. Nov 2009, 13:09 bearbeitet] |
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Klaus-R.
Inventar |
#9 erstellt: 25. Nov 2009, 14:51 | |||||
Hallo Reinhard,
Untersuchungen dieser Art haben den unbestreitbaren Vorteil, daß sie in der Regel von unvoreingenommenen Versuchspersonen oder, falls Unvoreingenommenheit nicht gegeben ist, blind durchgeführt werden. Denn daß die Kenntnis der Identität der zu beurteilenden Apparatur (sei es ein Gerät oder eine akustische Massnahme) das Ergebnis beeinflusst, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, auch wenn's die Hifi/High-End-Szene nicht wahrhaben will. Wie die genauen Verhältnisse (voreingenommen, blind oder nicht) bei Kishinaga waren, wird nicht erläutert, die Ergebnisse jedoch sprechen eine deutliche Sprache: ein Gemisch aus Verbesserung, keine Änderung, Verschlechterung. Klaus [Beitrag von Klaus-R. am 25. Nov 2009, 14:53 bearbeitet] |
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Hörzone
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 25. Nov 2009, 15:37 | |||||
Hallo Klaus Wie erkennst du den unbestreitbaren Vorteil wenn nicht bekannt ist wie die Studio durchgeführt wurde??? Welche Regel?? Was macht diese Studie besser als einen Hometest?? Versteh ich nicht.. Nicht das ich nicht zustimme, das Kenntnis das Ergebnis beinflussen dürfte, das weiß ich aus meinen Blindtest mit Kabel sehr gut muss ich aber auch nicht, ich belass es einfach dabei viele Grüße Reinhard [Beitrag von Hörzone am 25. Nov 2009, 15:38 bearbeitet] |
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Klaus-R.
Inventar |
#11 erstellt: 25. Nov 2009, 16:37 | |||||
Hallo Reinhard,
Diese Studie ist ein Konferenz-paper, d.h. es geht nicht über den Tisch einer Expertenkommission vor Veröffentlichung, der Inhalt wird lediglich einer groben Qualitätskontrolle unterzogen. Trotzdem werden die Autoren sich hüten, irgendwelchen Unsinn oder nicht belegbares zu erählen, da die Vorträge vor versammelter Belegschaft stattfinden, wo genügend Leute sitzen, die Ahnung haben. Eine AES-Konferenz spielt schon auf 'nem anderen Niveau als ein Workshop der STEREO. Hab' mir das paper gerade nochmal angeschaut: blind wird nicht extra erwähnt, also gehe ich davon aus, daß die Versuche auch nicht blind durchgeführt wurden. Bei dem speziellen Teil der Versuche, um den es hier geht, wurden Akustiker als Versuchspersonen benutzt. Falls überhaupt, sind die wohl eher FÜR die positiven Wirkungen von Akustikmassnahmen voreingenommen, trotzdem war das Ergebnis gemischt. Blind wäre auf jeden Fall besser, und im Lichte neuerer Erkenntnisse liesse sich zur Versuchsdurchführung wohl noch einiges sagen, für mich ist das paper nur ein Stein im Puzzle. Die Harmänner machen alle Versuche blind, viele andere auch, dies scheint so langsam die Regel zu werden. Diese Kishinaga-Studie ist zugegebenermassen nicht das beste aller Beispiele, 1979 ist man noch nicht so rigoros wie heute an diese Sachen rangegangen, aber die Ergebnisse halte ich trotzdem zumindest für erwähnenswert, wie gesagt, ein Stein im Puzzle. Ausserdem die einzige mir bekannte Studie, wo mal Akustikmassnahmen dieser Art untersucht wurden. Was macht die Studie besser als einen Hometest? Es waren mehrere Personen beteiligt (geht beim Hometest natürlich auch), es wurden ein Katalog von bestimmten Kriterien bewertet (Bassqualität, Abbildung, Quellenlokalisation, Klarheit, Transparenz, Perspektive, Lautheit, Klangfarben, Brillianz, Balance, Wärme), da keine Entscheidung für oder gegen einen Kauf zu treffen war (wie es beim Hometest wahrscheinlich oft der Fall ist), fällt zumindest dieser Stressfaktor raus. Ich persönlich würde keinem Hometest mehr trauen, auch dem eigenen nicht, da es für Laien unmöglich ist, kontrollierbare Versuchsbedingungen zu schaffen. Fängt schon bei der Auswahl der CDs an! Klaus |
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Hörzone
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 25. Nov 2009, 17:22 | |||||
Das weiß ich, bin zwar kein AES Mitglied, aber ich war schon auf ein Veranstaltungen und Vorträgen. Das eine Verblindung sicherlich die beste Art einer Untersuchung ist, ist schon klar, das Akustiker die beste Art der Probanten ist? Möglich, aber nicht gewiss.. Mich wundert das es da nur eine einzige Untersuchung gibt, die noch dazu uralt ist.. Akustik ist ein schwieriges Thema, mit sehr vielen unterschiedlichen Lösungsansätzen und noch mehr Variablen in Sachen Interaktion Lautsprecher, Raum, Musikmaterial. Auch die musikalische Präferenz bestimmt eigentlich schon die akustische Voreinstellung.. Ich bin kein Anhänger von maximaler Bedämpfung (hatte das schon mal bei mir) ein ausgewogener Nachhall und trotzdem eine gewisse Lebendigkeit sind mir schon wichtig. Zumindest als Hörer.. Im Studio ist die Voraussetzung nochmals ein bisschen anders. Wenn der Wohnraum nicht zu den kahlen, modernen mit viel Glas zählt, muss man meist deutlich weniger machen. Du hast ja soviel ich weiß eine Akustikdecke installiert, die ist sicher auch nicht umsonst.. viele Grüße Reinhard |
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Klaus-R.
Inventar |
#13 erstellt: 26. Nov 2009, 10:21 | |||||
Hallo Reinhard,
Ich suche nunmehr seit über 2 Jahren nach relevantem Material zum Thema Akustik kleiner Räume, wenn's was neueres gäbe, hätte ich es wahrscheinlich gefunden.
Ich empfehle jedem, das Buch von Floyd Toole zu lesen, das momentan wohl umfassendste Werk zum Thema Akustik kleiner Hörräume, insbesonders, weil er auch die psychoakustischen Aspekte, und um die geht es wohl in erster Linie, einbezieht.
Zum Thema Nachhall in Aufführungsräumen gibt es Literatur satt, zum Thema Nachhall in kleinen Hörräumen absolut nichts. Trotzdem werden "optimale" Nachhallzeiten empfohlen! Nachhall ist der einzige Parameter, den ich als potentiell problematisch erachte, doch messen braucht man m.E. nicht, Nachhallkontrolle funzt ganz prima mit Hausmitteln.
Im Studio geht man davon aus, daß die Nachhallzeit des Kontrollraumes möglichst kleiner sein soll als die des Aufnahmeraumes. Wenig Nachhall heisst aber, diskrete Reflexionen werden möglicherweise plötzlich doch problematisch, und schon sitzt man da und muss Absorber o.Ä. einsetzen.
Dieser Raum wurde 2002 an unser Haus angebaut, gemauert und der Boden gefliest. Daß sowas eine akustische Katastrophe sein würde, wusste ich vorher, also musste Nachhallbehandlung her. Die Spanntuchdecke bringt's voll, kann ich jedem nur empfehlen, der Wohnräume mit schallharten Begrenzungsflächen hat. Klaus |
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