Akustik einer Dachwohnung im Bass verbessern.

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Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Feb 2011, 23:35
Hallo Hifi Forum

Meine Wohnung hat ein nicht ganz einfacher Grundriss.
Sie ist im obersten Stock eines 4 geschossigen Hauses.

Die Grundfläche ist 9,8m/9m/3,9m b/l/h.

Hier eineSketchup bearbeitete Datei des Grundriss mit neuer Aufstellung.

Die Decke hab ich noch nicht getraut zu zeichnen. Sie ist in der Mitte 3.98 m hoch. Hier ein paar Fotos.
Bild 1
Von der Mitte zur Anlage

Bild 2

Von der Anlage zur Küche

Bild 4

Die Dachkonstruktion, unten nochmals

Bild 6

Bin schon länger am überlegen, was man so tun könnte.Ich bin mit meiner Akustik soweit zufrieden. Trotz teppichlosigkeit ist die Akustik durch die Deckenschrägen doch gut.

Nach der Fertigstellung des 2ten Subwooferporjekts, den wir gleich 3 mal gebaut haben, stellte ich doch einige Raummoden fest.
Diese löschen den Bass an bestimmten Frequenzen aus, und an bestimmten Frequenzen regen sie den Raum an.
Ich habe dann die ganze Wohnung und Anlage umgestellt, wie ich es jetzt zeige.
Mit dem Betrieb eines Subwoofers war es deutlich wahrnehmbar, desweiteren merke man auch, aus welcher Richtung der Bass kam. Tiefe Trennfrequenzen halfen da leider nur bedingt.
Durch zuschaltung des zweiten Subwoofers, habe ich sofort eine deutlich bessere, gleichmässigere Anregung des gesamten Raumvolumens.
Auch ist mit dem Betrieb 2er Subwoofer der ganze WoW Effekt des Betriebs mit einen, einer ausgeglichen, unauffälligen, wenn auch immer präsänten Basswiedergabe gewichen.

Nun möchte ich aber doch noch die letzen Überhöhungen ausmerzen.

Wie die Subwoofer wollte ich auch den Absorber selbst bauen.

Nun mit dem bauen ist es nicht getan, leider bin ich ein unerfahrener Neuling im berechnen von raumakustischen Phänomenen.
Aus meinem Halbwissen schliesse ich, dass es zwei Arten Absorber gibt.
- Jene die die Raumlaufzeit, bzw Nachhallzeit beeinflussen.
- Und jene, die nur bestimmte Frequenzen in Wärme umwandeln.

Gibt es einfach Regeln die ich befolgen kann?

Könnt ihr mir praktische Tipps zum bestimmen der zu bekämpfenden Frequenzen, und anderer Raummoden geben?

Die Aufstellung der Absorber, das Material, wie ich die leicht selbst machen kann?


Ich weiss, es sind ein wenig viele Fragen auf einmal, muss auch nicht sofort sein.

Leider war es mir bis jetzt nicht möglich zu messen. Gibt es da einfache Methoden die zielführend sind?

Zur Platzierung der Absorber/des Absorbers wäre hier zum Beispiel viel Platz.

Bild 3


Die Fläche über dem Wandschrank, dort wo die Pumatasche steht, wäre so ein Plätzchen.

Ich hoffe auf ein paar gute Ratschläge und eine angeregte Disskusion.

Gruss Selbst ist der Mann


[Beitrag von Selbstistdermann am 13. Feb 2011, 13:28 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 09. Feb 2011, 00:08
Als Anfang würde ich mal die 2 Subwoofer anders aufstellen. Zum Beispiel vorne/hinten mittig oder diagonal wird gerne empfohlen. Vorne symmetrisch scheint mir ungünstig in einem nicht gerade symmetrischen Raum.

Um Meßequipment wirst du nicht herumkommen. Wer soll anhand von Fotos entscheiden, welchen Absorber/Diffusor du wo hinbauen sollst?
Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Feb 2011, 00:28
Danke für die schnelle Antwort.

Das mit der anderen Aufstellung werde ich Morgen mal ausprobieren.

Habe noch nie gemessen. Mit ner Soundkarte kann ich mir nicht vorstellen, dass man die Nachhallzeiten und Bassfrequenzen akkurat bestimmen kann. Was für Geräte bräuchte ich denn für welche Messungen?

Gruss
Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Feb 2011, 01:03
Guten Abend

Ich habe nun mal die Aufstellungen ausprobiert.

Diagonal hat mich das Ergebniss nicht überzeugt.

Einer vorne in der Mitte und einer auf der Seite in der Mitte, war hingegen viel besser, als zwei vorne.

Nun hab ich mich weiter im Forum schlau gemacht.
Ich stelle mir einen porösen Absorber vor, der noch die letzen Raummoden bekämpft.

So einen wie hier gebaut wurde: Untersuchung.
Diese wirken laut den Messungen recht breitbandig. von daher käme ich vieleicht ohne Messungen aus und müsste nur mit der Menge experimentieren.
Würdet ihr mir sogar ganz abraten von dieser Aktion, weil mein Raum grösser ist, und ich ihn mit Absorbern vollstopfen müsste? Gibt es preiswerte Alternativen, die von den Abmessugen ein wenig kleiner sind?

Mein Raum ist nicht Rechteckig und auch viel höher. Wie könnte die Platzierung aussehen? Über dem Schrank und dort wo das grosse Bild über dem Bad steht?

Gruss Selbstistdermann
svelte
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Feb 2011, 01:40
Wer A sagt muss auch B sagen!

Wer misst sollte auch optimieren (sonst weiss er ja nur, dass er weit entfernt vom Optimum ist, was letztlich immer wieder die Frage "Wie würde es wohl..." aufwirft). Mir ging das jedenfalls so.

Noch ein schlauer Spruch gefällig? Probieren geht über Studieren!

Hau die "Ecke" da oben voll, Du wirst damit Nichts verschlechtern, den Grad der Besserung wage ich aber nicht vorherzusagen.

Optimierungspotential sehe ich aber auch anderswo. Bei der Aufstellung der B&W z.B. Dieses Modell hatte ich auch mal, die waren für mich unerträglich so nah vor der Wand. Und dann auch noch vor einem Fenster. Mich schaudert's. Die kannst Du ruhig 1 - 1,5 Meter in den Raum rein ziehen.

Hätte ich so tolles Gebälk, ich hätte da schon längst ein paar Basotect-Platten als Segel aufgehängt. Das sieht, vor allem indirekt beleuchtet, sehr gut aus und mindert Erstreflektionen auf den Hörplatz.

Von einem Glastisch zwischen LS und Hörplatz halte ich auch wenig, vielleicht kannst Du dir da eine Kork-Platte schneiden lassen, die Du auflegst, wenn Du Musik hörst.

Obligatorisch ist wohl ein Teppich unterm Tisch, Vorhänge würden nicht nur akustisch etwas bringen.

VG S!

PS: Ganz tolle Wohnung!
Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Feb 2011, 09:49

Hätte ich so tolles Gebälk, ich hätte da schon längst ein paar Basotect-Platten als Segel aufgehängt. Das sieht, vor allem indirekt beleuchtet, sehr gut aus und mindert Erstreflektionen auf den Hörplatz.


Bin mit der Hoch/Mitteltonwiedergabe gar nicht so unglücklich.

Kann ich die einfach ohne Messung und ohne Berechnung aufhängen? Müssen die bestimmte ausmasse haben?

Gruss
svelte
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 11. Feb 2011, 10:12

Selbstistdermann schrieb:
Bin mit der Hoch/Mitteltonwiedergabe gar nicht so unglücklich.

Kann ich die einfach ohne Messung und ohne Berechnung aufhängen? Müssen die bestimmte ausmasse haben?


Die werden üblicherweise in 100 x 50 cm verkauft, zwei solcher Platten sollten reichen. Ich habe alle Elemente, die sich zwischen mir und den LS befinden, nach Gehör "abgestimmt". Alles andere macht IMHO auch keinen Sinn, insbesondere bei so einem ungewöhnlichen Raum ist das nicht berechenbar. Falls Dir das Ergebnis nicht gefällt, gibt's ja noch genug Möglichkeiten, wo man die Platten unterbringen kann.

VG S!
bert_4
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Feb 2011, 14:26
Wurde dir in diesen Forum (wo du verlinkt hast) nicht geholfen ?:D


Gruß
Bert
weimaraner
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Feb 2011, 21:04

Selbstistdermann schrieb:

Nun möchte ich aber doch noch die letzen Überhöhungen ausmerzen.


Hallo,

hierzu wäre ein Antimode 8033 bestens geeignet,
dies schneidet die Überhöhungen quasi ab,
dein Ziel scheint erreicht.

Mit porösen Absorbern zum Ziel zu kommen wird vermutlich deinen Wohnraum um einiges verkleinern ,
und wie zielführend das insgesamt ausfällt bleibt dabei fraglich.

Helmholtzresonatoren bauen erfordert Sachkenntnis,
benötigt zuvor genaue Messungen,
und genaue Ausführung des Projekts.

Gruss
Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Feb 2011, 22:55
Nabend

Danke für den Tip. Im Bassbereich werd ich auf Absorber Verzichten. Durch die bessere Aufstellung hat sich das Problem praktisch gelöst, und wenn dann gibts noch n Antimode 8033 vieleicht.

Basotectplatten bekomm ich glaub ich doch recht günstig, durch unseren Isolationslieferanten. Aber grosse Platten aufhängen will ich nicht. Dies würde die Wirkung der ganzen Dachkonstruktion zerstören.

Wenn dann würde ich die Platten in den bestehenden Dreiecken in meinem Gebälk unterbringen.

Also hier
008016
die kleinen Dreiecke habe ich 8 mal in meinem Raum. Also je 4x2 mal

und hier an den Seiten

010015

Ist das ne Möglichkeit? So käm ich ohne Rahmen aus, stopf die zugeschnittenen Platten einfach in die Balken.
weimaraner
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 13. Feb 2011, 00:48
Hallo,

das mit den Platten im Gebälk würde ich einfach probieren,
denke das wäre ganz o.k..

Allerdings würde ich die Platten in der Dicke der Balken wählen um auch optisch nichts zu versauen.

Sind ja ca. 14cm wenn ich mich nicht arg verschätze,
dann wirkt das auch etwas breitbandiger,
dünner könntest du die Sache wohl vernachlässigen da das Basotect eigentlich am besten wirkt wenn kurz dahinter eine schallharte Fläche(Wand) sitzt.

Basotect ist übrigens mit einem scharfen Messer problemlos zu bearbeiten.

Gruss
Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Feb 2011, 13:21
Hallo

Das werd ich echt mal ausprobieren. Danke für die Tip`s.

Das mit dem Augenmass von dir ist ja unglaublich.


Allerdings würde ich die Platten in der Dicke der Balken wählen um auch optisch nichts zu versauen.

Sind ja ca. 14cm wenn ich mich nicht arg verschätze,
dann wirkt das auch etwas breitbandiger,

Es sind genau 14 cm.

Oder gleich ein anderes Material oben? Da es da ja frei im Raum steht.
uf den Seiten habe ich einen variablen Wandabstand von 5-16cm von den Seitenwänden.

Gruss


[Beitrag von Selbstistdermann am 13. Feb 2011, 13:25 bearbeitet]
weimaraner
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 13. Feb 2011, 13:43

Selbstistdermann schrieb:
Das mit dem Augenmass von dir ist ja unglaublich.




Also ich würde bei dem Material bleiben,

gute akustische Eigenschaften,
sehr leicht,
auch leicht zu verarbeiten,
in weiss optisch genau bei dir passend (gibt es auch in grau,vorsicht),
gesundheitlich komplett unbedenklich im Gegensatz zu einigen "rieselnden" Alternativen.

Gruss
Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 14. Feb 2011, 21:45
Guten Abend

Danke für die vielen guten Tips.

Die Subwoofer umstellen hat viel gebracht, die untersten Oktaven sind nun wie ich sie mir vorgestellt habe.

Basotect werd ich demnächst ausprobieren und berichten.

Vieleicht werd ich doch mal meinen Raum ausmessen lassen.

Auf der Suche nach einem günstigen Akustiker bin ich auf eine interessante Methode gestossen. Muss mal die Preise vergleichen. Mit dieser Methode hätte man ein komplettes Bild seines Raums für eventuelle Veränderungen zur Hand.

3D Laserscanning in der Raumakustik.

Richtig tiefe Raummoden effektiv zu bekämpfen, gelingt scheinbar nur mit einer erheblichen Verringerung der bewohnbaren Fläche.

Eine Alternative wäre vieleicht die hier Aktive Absorber das Fallbeispiel ist interessant.


Gruss


[Beitrag von Selbstistdermann am 14. Feb 2011, 22:30 bearbeitet]
Selbstistdermann
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 19. Okt 2011, 11:50
Hallo

Möchte hier kurz meine Erfahrungen berichten.

Habe lange hin und her überlegt, was ich nun machen soll.

Zuerst habe ich andere Boxen gebaut. Mit der Subwooferaufstellung probiert, bis es passte.

Danach habe ich noch meine Quelle aufgewertet, dem Philips BDP 9600 muss ich echt eine krass bessere Auflösung und Dynamik attestieren, kein Vergleich zu meinen früheren Digitalgeräten. Da höhr ich sogar Unterschiede verschiedener Cinchkabel!

Nun habe ich dank des tiefen Eurokurses mir Basotect kommen lassen.

Habe je eine 7 cm Platte hinter die Lautsprecher mit ein wenig Wandabstand gehängt, auf die nahe Seitenwand kamen 2 x 0.5 m 10cm Platten. Hinter den Fernseher habe ich noch 16cm Basotect angebracht. Desweitern habe ich noch einen grossen Teppich gekauft, der die Bodenreflexionen dämpft. (Bilder folgen)

Was soll ich sagen, es ging die Sonne auf. Viel klarer, mehr Details, besser unterscheidbare Klangfarben. Den grössten Vorteil den das Basotect Zeugs gebracht hat ist ganz klar "Schnelligkeit". Durch die Elimination der ersten Reflexionen sind die Impulse nicht mehr in die Länge gezogen oder sonst verfälscht, dadurch nehme ich das ganze als viel schneller und härter war.

Durch diese Massnahme, die mich nur etwa 150 Euro gekostet hat, hatte ich eine Klangsteigerung, die ich mit einem neuen Verstärker oder so nicht erreicht hätte. Die Quelle muss aber hochwertig sein, sonst kommt vorne nix raus
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