Optimale Raumform

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java4ever
Stammgast
#1 erstellt: 06. Nov 2013, 19:07
Hey
Ich wollte mal fragen, was die ideale Raumform für einen "Musik Hör Raum" ist (Sprich: Wir hoch, Wie breit, Wie tief, Wieviele Ecken)
Und wie Schalldämmt man sowas?

Grüße
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Nov 2013, 21:28
Hallo Java4ever,

die Antwort ist einfach, es gibt zwar weniger geeignete Raumdimensionen für ein Stereozimmer aber keine optimale Raumform/-dimension, die alle akustischen Probleme lösen kann.
Hierfür gibt es zu viele Variablen bei der Auswahl an Lautsprechern, der Aufstellung, der Hörposition, der Inneneinrichtung, der Wandkonstruktion, dem Abstrahlverhalten, den Hörgewohnheiten,....

Grüsse
Guido
java4ever
Stammgast
#3 erstellt: 06. Nov 2013, 21:43
Wenn ich mich nicht komplett irre, sollte die Raumform doch irgendwie so gewählt sein, dass nix gebündelt wird, oder?
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Nov 2013, 22:07
Java4ever,

auf die Form deiner Fragestellung gibt es keine Antwort, da sie ein schwarz/weiß oder richtig/falsch impliziert.

gibt es die ideale Zimmerform? - nein, aber es gibt natürlich suboptimale Zimmerkonstruktionen
sollte die Raumform irgendwie so gewählt sein, dass nix gebündelt wir? -dies funktioniert nur im theoretisch reflektionsfreiem Raum und in diesem ist Musik hören wahrlich kein Genuss mehr!
java4ever
Stammgast
#5 erstellt: 06. Nov 2013, 22:09
Ja wie würdest du, wenn du die freie Wahl hättest, dein optimales Musikhör Zimmer bauen?
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 06. Nov 2013, 23:18
Wie bereits gesagt, gibt es kein optimales Musikzimmer, sonst würden alle Abhörräume/Studios nach einem festgelegten Standart gebaut.

Und wenn es dieses nicht gibt, wie soll ich mir dann das optimale Zimmer bauen??? Welche Lautsprecher mit welchem Rundstrahlverhalten und welchem Frequenzgang soll ich hierfür annehmen? Sollen es Dipole oder Monopole sein? Ist man jemand, der eher 'schlanke' Bässe mag, oder soll er richtig grummeln im Frequenzkeller? Magst Du die analytische Abstimmung oder eine 'Badewannenkurve? Eher breite Bühne oder sehr fokussierte Abbildung?

Verstehst Du, was ich meine? Es gibt KEINE optimale Lösung, nur ein paar grundlegende Fehler, die man vermeiden kann!
java4ever
Stammgast
#7 erstellt: 06. Nov 2013, 23:48
Und die Fehler wären?
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 07. Nov 2013, 00:32
Ähnliche Raumdimensionen, 'nackte' Zimmer mit zu wenig/zu viel Bedämpfung und Diffusion, Sitzplatz oder Lautsprecheraufstellung in Druckknoten oder -bäuchen der Raummoden, etc., die Liste kann hier natürlich nicht vollständig sein, darüber gibt es diverse Fachbücher.

Die zufriedenstellende Abstimmung eines Stereozimmers dürfte individuelle Messungen/Abstimmungen nach persönlichem Geschmack erfordern.
Und da ist das, was mir gefallen würde wahrscheinlich nicht das Richtige für jemand anderen.
icebaer72
Stammgast
#9 erstellt: 07. Nov 2013, 10:46
Den idealen Raum zu beschreiben ist natürlich schwer bis unmöglich, das stimmt.

Ein paar Parameter, die in die Richtung gehen, kann man aber schon nennen.
Bspw. sollte der Raum so dimensioniert sein: (lxbxh) 2,7:1,7:1 (=8mx5mx3m). Dann ist die Gefahr besonders starker Raummoden durch zusammenfallende Eigenfrequenzen ausgeschlossen. (Quelle: Trikustik.at)
Auch nicht parallele Wände wären prima, um Raummoden möglichst nicht anzuregen.
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Nov 2013, 11:55
Hallo Icebear,

auf dem Papier funktioniert die Auslegung 'optimaler' Raumdimensionen noch, in realen Räumen wurde diese von Toole et. al. als irrelevant nachgewiesen. Auch sagt er, daß nicht parallele Wände lediglich dazu führen, daß die Moden nicht mehr einfach vorhersagbar werden, sie liegen nur in anderen Bereichen als bei parallelen Wänden.

Die Schwierigkeit fängt damit an, daß kein Raum (wie z.B. bei der Herleitung der Dimensionen 2,7:1,7:1 vorausgesetzt) ohne Türen, Fenster, Vorsprünge, Schränke usw. auskommt. Auch geht Diese Annahme von massiver Bauweise des Raums aus.
Was passiert, wenn Du eine Trockenbauwand im Zimmer hast, oder mehrere Wände in Holzständerbauweise ausgeführt sind, aber zwei Wände gemauert/aus Beton? Oder eine Kamin integriert ist? Die optimalen Längenverhältnisse würden sich unweigerlich verschieben.

Mein Hörraum besitzt eine immer offene Türe zu einer Kleiderkammer in der hinteren rechten Raumecke. Die von mir in dieser Ecke gemessenen Modenbereiche stimmen in keinster Weise mehr mit der Theorie überein, die meine Raumdimensionen vorgeben! Ich hätte in diesem Fall also die Wirkung der Kleiderkammer im Voraus abschätzen müssen und den Raum entsprechend verkürzen/verlängern, so daß nun vielleicht 2,4:1,7:1 ein optimales Längenverhältnis gewesen wäre.

Ein weiteres Problem: bei der Auslegung des Raums kennt man üblicherweise noch nicht das Abstrahlverhalten der Lautsprecher. Nun legt man den Raum so aus, daß z.B die Anregung der Grundmoden weitestgehend vermieden wird (z.B. zwischen 20-35Hz). Jetzt kaufe ich mir aber z.B. Lautsprecher mit geschlossenen Tieftönern, die einen frühen Abfall unterhalb 55-60Hz haben und den kritischen Modenbereich gar nicht angeregt hätten.
Oder eine kleinen Zweiwegerisch, der im Basskeller sogar Unterstützung durch die Raumanregung braucht. Was nun?

Aufnahmestudios haben noch kritischere Vorgaben als unsere Stereozimmer, aber man wird kaum eines finden, das sich an den generischen Raummassen orientiert hat. Noch seltener sehen zwei Studios gleich aus, da die Problemstellungen in jedem Fall wieder andere sind.

Daher ist es müssig zu sagen, die Räume müssten alle einem bestimmten LxBxH Verhältnis folgen.
icebaer72
Stammgast
#11 erstellt: 07. Nov 2013, 13:31
Das wenn man von den Vorbedinungen der Theorie abweicht (keine schallharten Wände, Türen, Fenster) sich auch nicht mehr auf die Vorhersagen verlassen kann, ist klar.
In der Praxis wird man auch keinen Raum haben können, der sich genau an die Vorgaben hält. Sonst fehlt schon alleine ein Eingang, um in den Raum zu kommen Aber es ist doch zumindest ein Anhaltspunkt, an dem man sich orientieren kann.
So wäre es doch sehr ungünstig, sich eine Kammer mit schallharten Wänden und ohne Fenster zu nehmen, welche 2m breit, 2m lang und 2m hoch ist.

Wenn bei dir die Kammer durch die offene Tür dazu kommt, bist du halt eher weit von den Vorgaben weg. Ich kann einen Kellerraum nutzen, der schallharte Wände hat, nur ein kleines Kellerfenster und eine Tür. Damit liegen meine Moden schon relativ nahe bei den Vorhersagen. Bspw. wird bei meiner Raumgrösse eine Mode bei 41,6 Hz berechnet, real gemessen liegt sie bei 41,3 Hz.

In wie weit die Moden jetzt natürlich einer Box helfen oder schaden, ist ein anderes Thema, da hast du vollkommen Recht.
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 07. Nov 2013, 13:43
Ist spricht natürlich erst einmal alles dafür, mit den 'optimalen' Dimensionen bei einer Planung anzufangen und die möglichen Abweichungen, die man später feststellt, mittels Bassabsorbern usw. auszugleichen.
Dies wird natürlich bei bestehenden Raumverhältnissen schwierig, wenn man nicht in der Lage ist, einen Neubau zu planen und dabei alle raumakustischen Kriterien direkt einfliessen zu lassen. Wie gesagt, Toole hat die Theorie der optimalen Raumdimensionen für real existierende Räume nach vielen Untersuchungen zurückgewiesen (er würde aber wahrscheinlich auch keine kubischen Räume planen ;).

Ich tue mich nur schwer, so absolut klingende Vorgaben wie die Dimensionen 2,7:1,7:1 als Grundvoraussetzung für einen guten Abhörraum zu akzeptieren. Ich kann auch mit vielen, hiervon abweichenden Verhältnissen, sehr gute Abhörbedingungen schaffen. Noch einmal: sehr viele Tonstudios entsprechen keinem vorgegebenen Verhältnis sind aber klanglich tip-top....
incoggnito
Stammgast
#13 erstellt: 12. Nov 2013, 20:44
ohne ein Konzept werden auch die Tonstudios nicht entstanden sein

Viele Einflussfaktoren lassen sich (rechnerisch) abschätzen... bzw. rechnergestützt simulieren... die physikalischen Gesetzmäßigkeiten helfen ja auch weiter....



(lxbxh) 2,7:1,7:1 (=8mx5mx3m)

mit Sicherheit nicht der schlechteste Einstieg
Trotzdem bleibt es eine Bastlerei und zu einem nicht zu vernachlässigenden Teil auch Geschmackssache!

grüße Inco


[Beitrag von incoggnito am 12. Nov 2013, 21:13 bearbeitet]
sumpfhuhn
Inventar
#14 erstellt: 12. Nov 2013, 22:13
hallo

wenn ich nochmal bauen würde, und geld keine rolle spielt, wäre es raum im raum: Pentagon.svg.

gruß
java4ever
Stammgast
#15 erstellt: 13. Nov 2013, 08:31
Sowas hatte ich auch schonmal iwo gesehen ^^ Allerdings war das glaube ich ein sechs eck da

Grüße
incoggnito
Stammgast
#16 erstellt: 13. Nov 2013, 11:13
... denke das erste dürfte in Richtung Westlake Grundriss gehen...
Die frühen Reflexionen werden hier vom Hörplatz abgelenkt und man meidet ausgeprägte Raumresonanzen.
Das angesprochene Sechseck, dürfte dann das LEDE Prinzip sein...Man sagt ihm einen besonders neutralen
Charakter des Direktschalls und einen angenehm ”musikalischen“ Charakter des Diffusschalls nach...

Grundkonzepte gibt es mehrere, allerdings sollte man dann halt auch die Umgebungsvariablen berücksichtigen

grüße Inco


[Beitrag von incoggnito am 13. Nov 2013, 11:15 bearbeitet]
sumpfhuhn
Inventar
#17 erstellt: 13. Nov 2013, 12:41

java4ever (Beitrag #15) schrieb:
Allerdings war das glaube ich ein sechs eck da

Grüße


hallo

beim sechseck hat man wieder parallele wände,dies gilt zu vermeiden.
eine gerade wand für leinwand reicht .

gruß
incoggnito
Stammgast
#18 erstellt: 13. Nov 2013, 20:13
Da für die Raumakustik, vordergründig der Luftschall wichtig ist, könnte man doch ein Grundmodell des genannten Raumes zB. im Maßstab 1:10 aufbauen, und dann experimentieren?

wäre doch mal eine spannende Sache, und ist wesentlich günstiger als im Raum zu testen

grüße Inco


[Beitrag von incoggnito am 13. Nov 2013, 20:16 bearbeitet]
java4ever
Stammgast
#19 erstellt: 13. Nov 2013, 20:52
Und wie soll das gehen?

Grüße
incoggnito
Stammgast
#20 erstellt: 13. Nov 2013, 21:33
Rechteckraum basteln (Material müsste halt ähnlich wie im Orginal sein), kleine Breitbänder rein, Mikro rein und erstmal messen ...
Im Rechteckraum könnte man verschiedene Raummodelle (Waterlake, Jansen...) testen...und Absorber oder Diffusoren versetzen.
Danach müsste man es halt umrechnen auf einen großen Raum...

...keinen Plan ob es so wirklich funktionieren würde... aber wäre mit Sicherheit ein schönes Experiment


grüße Inco


[Beitrag von incoggnito am 13. Nov 2013, 21:35 bearbeitet]
java4ever
Stammgast
#21 erstellt: 14. Nov 2013, 08:40
Dann werd ich demnächst mal meinen Physiklehrer ansprechen
Geil wärs halt auch wenn die Schallwellen sichtbar werden würden... vllt den boden mit sand bedecken?


Grüße
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