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Akustische Anpassung meines Hörraumes+A -A |
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Autor |
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Crysis777
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 28. Apr 2014, 11:50 | |||
Hallo, habe mir vor gut einem Monat eine ganz passable Audiohardware zusammengestellt, mit der ich endlich Musik genießen will :-) Komponenten: - Piega Coax 90.2 - Benchmark DAC2 HGC - Audiolab 8200M Monos was neben toller Hardware natürlich auch sehr wichtig ist, ist die Raumakustik. Und diese ist leider derzeit bei mir miserabel. Extrem hallender recht kleiner Raum, mit einer derzeit sicherlich nicht idealen Lautsprecheraufstellung. Im Anhang habe ich mal sowohl eine Skizze des Raumes grob gezeichnet (nicht maßstabsgetreu!), als auch 2 Bilder angefertigt, die den gesamten Raum zeigen. Wichtiges vorweg, dies ist ein extra Raum nur für das Musik hören/Tv schauen. Akustischernutzen kommt erstmal vor Optik. So, kommen wir zum Raum selbst. Der Sessel fliegt noch raus aus dem Zimmer, es bleiben nur definitiv die 2 Lautsprecher, der Tv, das Hifi Rack, der Glastisch und die Couch. Der Rest ist alles zustellbar/wegstellbar. Erstes Problem des Raumes, die fehlende Tür. Ist zwar schön mit so einem offenen Torbogen, aber eine Tür wäre an dieser Stelle nicht schlecht, auch weil es dann nicht so sehr in den anderen Räumen stört, wenn man mal etwas hört. Was macht man also nun?! Richtig, eine eigene Tür bauen Man erkennt den "Prototypen" auch schon unter dem Couchtisch. Das ist eine Holztür, die von der einen Seite durch eine Folie wie eine normale Holztür aussieht, aber von der anderen Seite her wie ein Diffusor oder Absorber aussehen wird. Gefüllt ist die Tür mit einer 1,5cm dicken Sandschicht, was ein Kampfgewicht von ca. ~50-60kg ergibt. Die Ränder der Tür sind dann noch rundum mit Schaumstoff abgedichtet, damit auch wirklich nichts durchkommt. Bin zwar noch nicht ganz fertig mit der Tür (muss noch etwas an der Halterung feilen), aber wenn man sie Probehalber hinstellt, dichtet sie perfekt den Schall ab Natürlich hört man schon noch was auf der anderen Seite, aber für ihre Größe und meine Möglichkeiten hier, leistet sie super Dienste. Wohne ja schließlich auch in einer Wohnung und in keinem Studio. Es ist auch noch geplant einen größeren Teppich unter den Couchtisch zwischen Couch und Lautsprechern zu legen, damit da der Schall etwas abgedämpft wird. Weitere Überlegungen sind Absorber hinter die beiden Lautsprecher an die TV Wand. Frage ist nur, wie viele, wie dick, oder doch was anderes? Zudem würde ich hinter die Couch auf einer Fläche von ca. 0,5x1,5m Diffusoren montieren, die direkt auf Höhe der Ohren sind. Brauch ich auch zwingend was an der Decke? Ist eine abgehängte Decke, an die man nicht zu viel Gewicht hängen kann. Zusätzliche Information: Alle Arbeiten/Modifikationen des Raumes müssen rückbaubar sein, ohne Schäden an der Wohnung zu hinterlassen! Zudem bin ich günstigeren DIY Lösungen eher geneigt, als teuren fertig Lösungen . Soo, jetzt bin ich mal gespannt was ihr so zu sagen habt. |
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Crysis777
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 28. Apr 2014, 12:03 | |||
Habe mir schon mal Gedanken gemacht. Vielleicht könnt ihr dazu sagen, ob das reicht/total falsch ist/gut ist, aber deutlich mehr hin muss. Für die Front: 4x Bassstrap - jeweils 2 in die Ecken, so dass sich eine Höhe von ca. 1,2m ergibt Link: http://www.thomann.de/de/the_takustik_cbt_37.htm Fläche von 0,6m x 1,2m pro Seite direkt hinter den Lautsprechern Link: http://www.thomann.d..._foam_tiles_grey.htm Für die Rückseite: 2x Diffusor direkt hinter der Couch auf Ohrhöhe Link: http://www.thomann.de/de/the_takustik_wds7_diffusor_8erset.htm 1x die komplette Selbstautür damit bestücken, ebenfalls mit dem Set oben 1x ein Streifen aus halb so großen Platten (Die aus dem Set zuschneiden) Fragen: - Sind das gute Positionen dafür? - Brauch ich etwas an den Seiten oder an der Decke? - Sind das gute Produkte, oder sollte ich z.B. als Absorber etwas aus Glasfaser nehmen? - Reichen die Materialstärken für eine gute Frequenverteilung aus, oder müssten z.B. die Absorber deutlich dicker sein? - Ist ein Diffusor sinnvoll direkt hinter dem Hörplatz? Sitze ja jetzt schon nur vllt 20cm von der hinteren Wand entfernt, ein Diffusor würde die Entfernung nochmal deutlich verkleinern. Ist das schlimm? Oder sogar gut? |
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Mysterion
Stammgast |
#3 erstellt: 28. Apr 2014, 12:16 | |||
Der Ansatz ist gut! Zu den Fragen: - Die beabsichtigten Positionen sind gut, Kantenabsorber sollten allerdings bis zur Decke gestapelt werden. Der Nutzen ist nicht nur eine Nachhallsenkung im Bassbereich, sondern auch eine Stehwellen- und Reflektionsneutralisierung in den Raumecken. - Es ist deutlich sinnvoller die frühen, seitlichen Reflektionen zu bedämpfen, statt die Absorber hinter die Lautsprecher zu hängen (dort gibt es keine frühen Reflektionen, sondern eher Nachhallfläche). - Es gibt am Markt eine Menge guter und wirksamer Produkte - Es sollten Absorber mit einer konstanten Stärke verwendet werden, die idealerweise 7 oder 10 cm tief sind, um eine möglichst gleichmäßige Wirkung bis in den Grundtonbereich zu erhalten. 5 cm starke Platten können das nicht leisten, besonders wenn das nur tiefe an den dicksten Stellen ist. - Ein Diffusor an der Rückwand ist dann sinnvoll, wenn der Nachhall und Reflektionen im Raum soweit im Griff sind. In jedem Fall hat ein hohes, breites Regal mit unregelmäßigem Inhalt (bspw. Bücher, CDs, Schallplatten) eine ähnliche Wirkung. Auch Pflanzen sind ein guter, lebendiger Diffusor. Wichtig ist, dass sämtliche Maßnahmen symmetrisch erfolgen. - Der Hörplatz liegt zu nah an der Rückwand, daher sollte zunächst die Aufstellung überprüft und korrigiert werden. |
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icebaer72
Stammgast |
#4 erstellt: 28. Apr 2014, 14:17 | |||
Dem kann ich mich nur anschliessen: Die Couch würde akkustisch gesehen etwas weiter weg von der Rückwand besser stehen. Damit ergibt sich ein besseres Stereodreieck und das Dröhnen vom Bass (was in Wandnähe am höchsten ist) wird reduziert. Die Erstreflektionen an Seitenwand, Rückwand und Decke behandeln. Besser geignet als die Pyramidenteile, wäre bspw. Basotect. Das kann man entweder einfach als Platte kaufen und selbst bespannen. Oder direkt als farbiges Modul kaufen. Günstig gibt es sowas bspw. hier: Der Schaumstoffdiscounter Dicke sollte mind. 7 besser 10cm sein. Und am besten mit ein wenig Abstand zur Wand (5-10cm). Aus den Platten lässt sich mit ein wenig Geschick auch ein Deckensegel bauen, was dann die Erstfelektionen der Decke behandelt. Um die Punkte rauszufinden, hilft die Spiegelmethode, bei der man die Absorber dorthin hängt, wo man in einem Spiegel vom Hörplatz aus, die Lautsprecher sehen kann. Denn genau den Weg nimmt der Schall ja auch Die Basstraps... jooaa... gehen. Würde aber nicht zuviel von erwarten. Um richtig wirksam im Bassbereich zu sein, muss das Material weicher sein und die Ausmasse des Absorbers grösser. Lässt sich auch gut mit der erwähnten Glass-/Steinwolle bauen. Stichwort: Bassfalle,Superchunk. Wie gesagt gehören an die Rückwand auch eher Absorber als Diffusoren, in dem Fall. Denn der Hörplatz wäre zu nahe, um den Schall auf dem kurzen Weg schon gut genug diffus zu bekommen. Damit würde da aber schon ein feiner Hörraum werden |
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Crysis777
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 30. Apr 2014, 19:17 | |||
Hallo, danke erstmal für die Tipps! Habe mir mal bei deinem Link folgenden Produkte ausgewählt: - 4x Akustik-Eckabsorber, Basotect (1100x420x420mm) - 2x 2 Stück Mini-Eckabsorber, Basotect (300 x 420 x 420mm) Das als "Säule" vom Boden bis an die Decke. Jeweils links und rechts an den schon vorher eingezeichneten Positionen. - 4x Akustik-Absorber, Basotect (1000x500x100mm) Diese würde ich etwas abgehängt (ca. 5cm max.) an der Decke montieren, genau in der Mitte zwischen Hörplatz und Lautsprecher - 6x Dekor-Akustik-Absorber, Basotect (1000x500x100mm) Davon kommen 2 Stück hinter die Lautsprecher, 1 Stück genau hinter die Couch auf Ohrhöhe, 2 an die linke Seite und 1 ist noch übrig, da weiß ich noch nicht wohin damit. Wenn ihr euch die genauen Positionen nicht vorstellen könnt, kann ich gerne wieder eine Skizze zeichnen. Was haltet ihr von dieser Auswahl, was von den Positionen? Genug Material, oder würde ich noch etwas mehr brauchen? Ganz wichtig, ist der Absorber direkt hinter dem Hörplatz sinnvoll? Die Couch würde ich außerdem um bis zu 10cm von der Wand wegstellen. Somit hätten die Ohren schon ein bisschen Abstand von der Wand. Leider kann ich die 6 Dekorabsorber nur direkt an der Wand montieren.. Was auch blöd ist, ist die Fensterseite, da kann ich leider keine Absorber montieren und mit Akustikvorhängen will ich das auch nicht unbedingt verdunkeln. Schlimm? Würde bei keiner groben Fahrlässigkeit die nämlich am Freitag kaufen und übers Wochenende montieren. |
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Buschel
Inventar |
#6 erstellt: 01. Mai 2014, 08:01 | |||
Du solltest mehr Absorber hinter dem Hörplatz anbringen als an der Front hinter den Lautsprechern. Die Lautsprecher strahlen in dem Frequenzbereich, in dem die Absorber wirken, kaum nach hinten ab. Die Reflexionen von der Rückwand wiederum sind stark störend. Ich würde also eher 3 Absorber hinter dem dem Hörplatz (Reduktion früher Reflexionen und Nachhall) und 2 an der Front anbringen (Reduktion Nachhall). An der Front die Absorber nicht hinter den Lautsprechern (dort werden sie verdeckt), sondern höher und links/rechts vom TV auf der "freien" Fläche platzieren. Den übrigen kannst du dann ggf. noch an der nackten Seitenwand auf einen der Reflexionspunkte bringen. Diese nackte Seitenwand ist schwierig, weil gegenüber das Fenster ist und du wegen der Symmetrie nicht zuviel Absorber auf die linke Wand bringen solltest.
Schlimm nicht, uns es müssen auch keine Akustikvorhänge sein. Aber schwere und dickere Vorhänge würde ich schon nehmen. |
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icebaer72
Stammgast |
#7 erstellt: 01. Mai 2014, 08:39 | |||
Die Eckabsorber sind nicht so effektiv, wie welche aus Glas-/Steinwolle. Aber dafür eine schnelle und einfache Lösung. Du solltest nur darauf achten, sie mit der rechtwinkligen Spitze in Richtung Zimmermitte zu stellen, so dass ein Dreieck hinter dem Absorber freibleibt. So wirken sie etwas besser, als komplett an der Wand. Das mit dem Fenster ist blöd. Wenn keine dickeren Vorhänge gehen, dann vielleicht ein mobiler Absorber auf einem Ständer. Den könnte man hinstellen, wenn man ihn braucht und ansonsten irgendwo wo er nicht stört. Beim Rest kann ich mich Buschel nur anschliessen. |
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