quadratischer Raum Helmholtzabsorber

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donutman
Stammgast
#1 erstellt: 07. Apr 2015, 15:23
Halllo Zusammen,

eine Frage zu Helmholtzabsorbern.

Mein Raum hat 6*5.5*2.15 Meter.

Jetzt hab ich Probleme mit den Noden bei ca. 30/60/90 Hz.

Meine Frage. Muss ich die Überhöhung bei 30 Hz überhaupt angehen, oder rechte es gegen die 60 und 90 Hz was zu machen.


Ich höre ausschließlich Musik, und da spielt bei 30 Hz ja sowie so gut wie nix, korrigiert mich wenn ich falsch liege.

gruß
Michael
avh0
Inventar
#2 erstellt: 07. Apr 2015, 17:04
Ich würde sagen, andersherum wird ein Schuh draus.
Ein 30Hz Absorber wird auch die doppelte und 3 fache Frquenz absorbieren,
ggf. handelt es sich ohnehin nur aus Überlagerungen der Grundmode (30Hz).
donutman
Stammgast
#3 erstellt: 08. Apr 2015, 10:47
Hallo,

danke für die Antwort. Eine weiter Frage stellt sich mir jetzt noch.
Der Absorber hilft mir nur etwas für die Überhöhung ist das richtig, an der Absenkung tut sich mit der Maßnahme überhaupt nichts ist das korrekt.

Heißt für mein Verständnis mit dem quadratischen Raum werde ich immer das Problem haben dass ich die Absenkung bestimmter Frequenzen hier z.B. 35-45Hz nicht in den Griff bekomme. Auch bi ca. 75 Hz hab ich so ein Loch mit -20db.

Gruß
Michael
avh0
Inventar
#4 erstellt: 08. Apr 2015, 11:23
Das läst sich so pauschal nicht beantworten, dazu müsste der Lautsprecher auch direkt gemessen werden, um zu sehen, ob der Frequenzgang des Lautsprechers für die Senke verantwortlich ist, oder ob die Bedämpung des Raumes oder Auslöschungen durch Raummoden für den Frequenzgang am Hörplatz verantwortlich sind.
Gegen Senken kann man natürlich mit Raumkorrektursoftware wie Acourate o.ä. natürlich etwas machen, Raummoden bedämpft man besser im Raum, denn eine reine Absenkung mindert zwar das Problem, löst es aber natürlich nicht.
bob2
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Apr 2015, 17:34
Hallo,

um dein Raummoden etwas zu ändern, würde ich mal die Boxen etwas anwinkeln, also hinten mal was unter legen. Es ist in Sachen Raummoden nicht gut wenn die Boxen zur Decke einen 90 Grad Winkel bilden.
Wenn du so viele probleme hast, würde ich mal über ein elektronischen Helfer nachdenken......
-goldfield-
Inventar
#6 erstellt: 08. Apr 2015, 19:40

Gegen Senken kann man natürlich mit Raumkorrektursoftware wie Acourate o.ä. natürlich etwas machen,

Genau da wäre ich vorsichtig.
Für nur 3dB mehr benötigt man schon die doppelte Leistung (für 10dB schon etwa die zehnfache)
Aber oft verschwinden oder verringern sich Senken im FG schon, wenn man die Überhöhungen absenkt.
Ansonsten helfen gegen Auslöschungen meist nur zusätzliche Schallquellen (z.B. zweiter Subwoofer) bei günstiger Aufstellung,
und/oder verschieben der Hörposition.


um dein Raummoden etwas zu ändern, würde ich mal die Boxen etwas anwinkeln

Im Bassbereich breitet sich der Schall kugelförmig aus.
Da dürft das Anwinkeln um ein paar Grad nicht viel an den Moden ändern.
donutman
Stammgast
#7 erstellt: 09. Apr 2015, 12:43
Also Software habe ich bereits Dirac im Einsatz, allerdings kann ich aus besagtem Grund hier nicht einfach hochregeln, da mir die Boxen sonst um die Ohren fliegen.

Der Raum ist schon optimiert mit einer Akustikdecke, die auch ab 200 Hz gut funktioniert. Nur eben darunter ist halt aktuell mein Problem.

Was ich bis jetzt nicht ganz verstanden habe hat ein Helmholtz Resonator oder Plattenschwinger auch Auswirkungen auf die Auslöschungen, also die Senken. Hier fehlt mir das Verständnis, müsste ich nicht wenn ich bei z.B. 70hz eine Senke von 10db habe hier etwas gegen die Überlagerung der Wellen tun, also einen Resonator für die 70 hz einsetzen.

gruß
Michael
avh0
Inventar
#8 erstellt: 09. Apr 2015, 13:12
Wenn Du Dirac hast, dann miss doch mal den Direktschall Deiner Boxen, um zusehen,
was der Raum ist und was der Frequenzagang der Boxen ist.
Dann kann man besser auf die notwendigen Maßnahmen schließen.
Senken KÖNNEN Auslöschungen durch Raummoden sein.
Evtl. aber auch ein Fraquenzgangproblem der LS, Überdämpfung des Raumes,....
soundbraut
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 12. Apr 2015, 14:38
Hallo

ich will mal etwas zusammenfassen:

Ein Helmholtzresonator KANN nur auf EINE Frequenz abgestimmt werden.
Und auch nur die eine Problemfrequenz behandeln!
Die vielfachen davon bleiben unberührt!.

Damit ein Helmholtzr. auch richtig funktioniert muß er im Druckmaximum der entsprechenden Raummode platziert werden.
20cm außerhalb kann einen HH beinahe völlig wirkungslos machen.


donutman schrieb:
Was ich bis jetzt nicht ganz verstanden habe hat ein Helmholtz Resonator oder Plattenschwinger auch Auswirkungen auf die Auslöschungen, also die Senken. Hier fehlt mir das Verständnis, müsste ich nicht wenn ich bei z.B. 70hz eine Senke von 10db habe hier etwas gegen die Überlagerung der Wellen tun, also einen Resonator für die 70 hz einsetzen.


Eine Senke kann durch Raummoden (Knoten) oder einer Reflektion entstehen (summierende Ereignisse mal außen vor)
Handelt es sich um eine Raummode kann man mit Resonatoren gegen wirken.

Handelt es sich jedoch um eine Reflektion dann hilft kein Resonator.
Hier muß man die Reflektion mit zB. poröse Absorber dämpfen.



avh0 schrieb:
Gegen Senken kann man natürlich mit Raumkorrektursoftware wie Acourate o.ä. natürlich etwas machen, Raummoden bedämpft man besser im Raum, denn eine reine Absenkung mindert zwar das Problem, löst es aber natürlich nicht.


Vorsicht!!!
Wenn die Auslöschung von einer Reflektion kommt kann sie NICHT angehoben werden !
Wird das Signal bei dieser Frequenz angehoben ist auch die Reflektion pegelstärker, was dann klar zum selben Resultat führt
(die Senke bleibt)


bob2 schrieb:
um dein Raummoden etwas zu ändern, würde ich mal die Boxen etwas anwinkeln, also hinten mal was unter legen. Es ist in Sachen Raummoden nicht gut wenn die Boxen zur Decke einen 90 Grad Winkel bilden.


Wie @ nr.4820 schon richtig sagt, der Bass breitet sich Kugelförmig aus, da macht das Ein oder Anwinkeln keinen nennenswerten Unterschied.


avh0 schrieb:
Senken KÖNNEN Auslöschungen durch Raummoden sein.
Evtl. aber auch ein Fraquenzgangproblem der LS, Überdämpfung des Raumes,....


Richtig das Auslöschungen von Raummoden kommen können oder wie bereits oben geschrieben auch durch Reflektionen.

Was aber nicht stimmt ist "Überdämpfung des Raumes"
Das ist völlig Falsch.

Weil auch in einem völlig Schalltoten Raum (für Messzwecke) ein Linearer Frequenzgang vorhanden ist (klar, sofern der LS linear ist)

Bisher wurde ja nur der Bassbereich angesprochen:
Und im bass kann man nicht Überdämpfen !

Bestes Beispiel:

Im Freifeld ist der Bass am druckvollsten, trockensten und am präzisesten!
Weil es keine Reflektionen bzw. Raummoden gibt.
Also kann man den bass nicht Überdämpfen.

Anders gesagt :

Für den Frequenzgang gibt es keine Überdämpfung!

das einzige was man als "Überdämpfung" bezeichnen könnte ist:

Wenn die Nachhallzeit über das gesamte Frequenzspektrum ungleichmäßig bedämpft wird.
Sprich wie es meist der Fall ist:
Hochton liegt schon unter 0,2 Sekunden und der Bass hallt noch eine Sekunde nach.
Das wäre dann eine akustisch falsche Herangehensweise.

"Überdämpft" kann man auch sagen wenn man beim betreten des Raumes ein komisches Gefühl in den Ohren bekommt.
Was aber auch wieder nur den Hochton (und Mitten) betrifft.


donutman schrieb:
Eine weiter Frage stellt sich mir jetzt noch.
Der Absorber hilft mir nur etwas für die Überhöhung ist das richtig, an der Absenkung tut sich mit der Maßnahme überhaupt nichts ist das korrekt.


Zur Sicherheit:
Du meinst ein Absober lindert nur Überhöhungen im Frequenzgang und ändert nichts an Senken im Frequenzgang.
Da liegst du falsch.

Erhöhungen sowie Senken (bzw. Auslöschungen) entstehen ja durch Reflektionen und Raummoden.
Also Begrenzungsflächeneffekte.

"Ein Absorber" hilft also in beiden Fällen.

man muß halt Unterscheiden was man Absorbiert.

Der Bass muß an bestimmten Stellen mit dem richtigen Material zur richtigen Dicke (Volumen) behandelt werden.
Gleichzeitig betrifft dies aber auch Reflektionen.
Man bedenke, das Reflektionen eine gesamte Wandfläche in Anspruch nehmen können.
Da muß genauso auch entsprechend groß absorbiert werden.
Raummoden lassen sich ergänzend mit Resonatoren mit behandeln.

Wärend man ein akustisches Phänomen behandelt kann danach ein "neues" bzw. anderes Problem in den Vordergrund kommen.
Das ist in üblichen Wohnräumen meist eine sehr aufwendige und geduldige Sache.
Und dann noch eine Frage der richtigen Interpretation!

anders wäre es, wenn zB. ein Raum komplett akustisch behandelt werden kann. (also keine Wohn- oder Schlafzimmer tauglichkeit haben muß uhnd nur fürs Musik hören/machen genutzt werden soll)
Wo dann bestimmte Konzepte angewendet werden können.

lg Bert
donutman
Stammgast
#10 erstellt: 13. Apr 2015, 09:04
Hallo Bert,

vielen Dank für die umfängliche Antwort. Jetzt habe ich alles sicher verstanden.

Der Raum kann komplett frei gestaltet werden, da ich in dem Raum nur Musik höre (Keller).

Sollte im Raum Ingolstadt jemand sein, der sich gut mit Akkustik auskennt, würde ich mich über einen Besuch freuen.

gruß
Michael
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