Basssenke im optimierten Hörraum beseitigen

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XaverL_
Neuling
#1 erstellt: 24. Dez 2017, 16:39
Liebe Forumsmitglieder,

ich habe in der letzten Zeit viel im Forum gelesen, etwas für mich genau passendes aber nicht gefunden.
Ich habe mir seit diesen Sommer einen Hörraum (5,11x4,27x2,50m) gebaut und mit Hilfe von Hofa-Akustikelementen optimiert. Nachhall, Erstreflexionen sind prima. Nun habe ich mir gedacht, dass alles optimal wird wenn ich meine B&W 803 D2 mit meinem Trinnov Amethyst einmesse und somit optimiere.
Mit den 1/5, 3/5, 38% Regeln habe schon experimentiert. Fakt ist, dass ich ein großes, und relativ breites Bassloch bei etwa 57 Hz habe (mind. ca -14dB).
Mit dem Amethyst kann ich das zwar unter Einsatz von größeren Ausgleichungen glätten. Würde das aber gerne anderweitig zumindest abmildern und ggf. den Frequenzgang nach unten noch erweitern.

Meine Fragen zur weiteren Vorgehensweise wären nun:
- Zukauf des B&W DB1D als Dipolsub mit Einmessung als Unterstützung/Ausgleich? Zu teuer, ineffektiv?
- Kauf von 2 z.B SVS SB2000. Einmessung mittels Amethyst? Rel. günstig.
- Weitere Möglichkeiten zur Sitzplatzwahl/Lautsprecherstandorte.
- Sind die vielen Phasendrehungen normal, manchmal optimiert diese der Amethyst, manchmal nicht. Hören kann ich das aber nicht.

Frequenzgangmessung
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Vielen Dank schon mal und ein schönes Weihnachtsfest.
HeimkinoMaxi
Inventar
#2 erstellt: 26. Dez 2017, 13:43
Ich gehe mal schwer davon aus dass dein „LOCH“ nicht vom Lautsprecher kommt ! Also muss es am Raum liegen. [ ...ich habe selber ein ähnliches Loch ]. Deine Messungen sagen zu wenig aus. Bitte miss mit REW oder Carma. Dann kann man mehr sagen.

Die Hofa Sachen sind sicherlich okay aber was sie wirklich bewirkt haben ist ohne gute vorher nacher Messung nicht verifizierbar. Für dich reicht aber eine Messung des JETZT Zusatndes. Ich vermute ( da sehr ähnliche Raumgröße ) wie bei mir eine Mode zwischen Decke und Boden. Mit NULL auf Ohrhöhe



—> easy Hotfix ; stell mit einem Frequenzgenerator exakt die Frequenz ein die du am Hörplatz nicht hören kannst , also genau dein Loch. Dann gehst du mit einem billigen SPL C Meter vom Conrad durch den Raum und misst an den Wänden, Ecken , etc wo diese „ausgelöschte Frequenz“ am lautesten ist. Bei mir waren es die hinteren Ecken ! Da platzt dir mit 62Hz der Kopf und am Hörplatz hört man überhaupt gar nix davon
Jedenfalls habe ich bereits damit begonnen an den Druckmaxima dieser Mode ( bei mir eben in den Ecken hinten ) spezielle Absorber für genau diese Frequenz zu bauen. Lustigerweise wird durch absorbieren die Frequenz an meiner Hörposition wieder lauter ! Ich hoffe du kannst meinen wirren Ausführungen folgen
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 26. Dez 2017, 15:33
Hi,
HeimkinoMaxi (Beitrag #2) schrieb:
... stell mit einem Frequenzgenerator exakt die Frequenz ein die du am Hörplatz nicht hören kannst , also genau dein Loch. Dann gehst du mit einem billigen SPL C Meter vom Conrad durch den Raum ...

Da reichen bei -15 dB zum Überblick schon die eigenen Ohren,
und nicht vergessen, auch die Höhe zu verändern (in die Knie gehen), um die These der Boden-Decke-Mode zu verifizieren.

Gruss,
Michael
XaverL_
Neuling
#4 erstellt: 27. Dez 2017, 11:33
Hallo und guten Morgen,
an den Lautsprechern kann es nicht liegen, da ich die Senke mit dem EQ des Amethyst schon ausgleichen kann. Das Druckminima tritt in im Bereich meiner Abhörposition auf (links-rechts, vor-zurück und (!) hoch runter). Im Prinzip ist es praktisch überall besser als hier. Natürlich habe ich mir auch schon gedacht, dann setzt ich mich einfach wo anders hin. Dann war aber entweder die hier sehr gute Räumlichkeit, also die Bühne um 2 Klassen schlechter. Auch der Frequenzgang zwischen li und re sehr unausgeglichen. Und eine reine Verschiebung um 50 cm reicht leider nicht aus. Das Ergebnis ist praktisch gleich.
Mit dem Gedanken eine Überhöhung abzumildern, also Helmholtzresonator, Plattenschwinger usw. habe ich mich im Vorfeld schon befasst. Dies bekomme ich aber mit dem Amthyst super gut in den Griff, da die Auswirkungen nicht so stark sind. Ich habe aber nicht daran gedacht, dass eine Senke so stark sein kann. Ich habe einfach Bedenken, dass ich meinen Lautsprechern / Endstufe auf die Dauer zu viel zumute, gerade bei lauter Musik. Deswegen auch meine Frage nach den Subwoofern, um den Raum irgendwie durch 2 zusätzliche Subwoofer ausgewogener anzuregen, was ja bei Dir (HeimkinoMaxi) so funktioniert hat wenn ich das richtige interpretiert habe.
Auch mit SBA und DBA habe ich versucht mich ein bisschen einzulesen.
Zwecks Messung muss ich sagen, dass ich mit dem Carma und dem Behringer Messmikrofon bei weitem nicht so detaillierte Frequenzgänge messen und darstellen kann wie mit dem Amethyst. Deshalb auch keine Carma-Messung. Meiner Meinung nach sind diese gerade im so tiefen Bereich wenig aussagekräftig.
Dummerweise habe ich vor einem Jahr meinen Nubert SW1000 verkauft. Der wäre jetzt echt gut zu gebrauchen um ein bisschen damit zu experimentieren.
Vielen Dank schon mal für die Antworten, vielleicht fällt jemandem noch was dazu ein.

Gruß,

XaverL
HeimkinoMaxi
Inventar
#5 erstellt: 27. Dez 2017, 12:31
Ich betreibe derzeit gar keinen Subwoofer werde aber bald wieder einen einzelnen stehen haben.
Man muss verstehen wo eine Senke herkommt. Ich darf davon ausgehen dass deine Lautsprecher alle Frequenzen gut wiedergeben , wenn an deinem Sitzplatz also etwas fehlt muss es andere Gründe haben. Ich sage mal salopp dass dieser Grund dein Raum ist. Gleichst du nun den Raum mittels Lautsprecher aus geht das meist kräftig schief
Warum „schluckt“ dein Raum am Hörplatz die Frequenzen ? Einfach erklärt reflektiert dein Raum diese Frequenzen so ungünstig dass sie sich an deinem Hörplatz auslöschen. Steckst du nun mehr Energie in den Lautsprecher um das Loch zu füttern wird auch die Reflexion stärker die wiederum alles auslöscht. Außer hoher Belastung der Lautsprecher und Endstufen gewinnst du damit nichts.

Um das Loch am Hörplatz auszugleichen musst du also die Reflexion an der Wand absorbieren und damit das Problem lösen. Schon verquer wenn man sich vorstellt dass Schall zu absorbieren plötzlich „mehr“ Schall auf dem Hörplatz bekommt

Ich mach das derzeit mit Verbundplattenresos nach Fuchs/Fraunhofer
( = quasi eine Stahlplatte direkt auf 10cm Schaumstoff geklebt )
XaverL_
Neuling
#6 erstellt: 27. Dez 2017, 13:34
Die Systematik verstehe ich schon, dass meine reflektierte Welle die ankommende praktisch auslöscht.
Mein Lösungsansatz war, dass ich mir im hinteren Bereich des Raumes zwei Subs hinstelle, die diese Frequenz 180 Grad phasenverkehrt "aufsaugt". So wird das auch in dem Technik-satt Artikel von Nubert erwähnt (leider nur angedeutet)
Aber den Versuch mittels eines Resonators werde ich mal im Auge behalten und mir die Vorgehensweise anschauen.
Merci!
Hifihannes
Stammgast
#7 erstellt: 27. Dez 2017, 19:12
Hi

moden

Mir fällt es anhand deiner Raumdimensionen nicht leicht, die Senke zu erklären.
Um 57Hz sollte es eigentlich keine Mode geben...
Die Überhöhung bei ~33Hz passt dagegen recht gut zur ersten Längsmode.

Die Wellenlänge bei deiner Problemfrequenz beträgt etwa 6m - mit Positionsänderungen um 50cm kann man da generell keine signifikanten Änderungen erwarten.

Das was du mit den aufsaugen der Basswelle entspricht im Wesentlichen dem Prinzip eines DBA.

Ein DBA ist vmtl. das Non plus Ultra einer guten Basswiedergabe (und sicherlich auch nicht nur für Heimkino interessant). Falls man nicht gleich eine ganze Horde Subwoofer aufstellen will, ist mMn. auch die hier diskuterte Variante eine Überlegung wert:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-159-2255.html

Hier absorbiert man die Welle erst, wenn sie wieder zurückgelaufen ist, mit der ursprünglichen Quelle. Was man dazu benötigt, ist allerdings ein verzögertes und invertiertes Signal.

Das Prinzip habe ich im Moment in meinem Setup umgesetzt und es funktioniert bis zur DBA-Grenzfrequenz recht gut, obwohl die Bedingungen sehr suboptimal sind.
( hier beschrieben mein Setup)

Falls dein Trinnov-DSP ein derartiges Signal-routing zulässt, kannst du das im prinzip auch mit deinen vorhandenen LS ausprobieren.
Ansonsten hast du mit zwei zusätzlichen Subs natürlich viele Möglichkeiten:
Mit ganz klassicher Aufstellung in gegenüberleigenden Raumecken kannst du die erste Längs- und Quermode eliminieren.
An der Rückwand gegenüber den B&Ws könntest du die Subs als rückwärtigen Part eines DBA verwenden. Die B&Ws sind vmtl. potent genug. Auch wenn die Subs nicht den identischen Frequenz- und Phasengang wie die B&Ws besitzen, sollte es zu einem gewissen Grad funktionieren.
Wenn du die B&Ws aus der Sache raushalten willst, kannst auch nur mit zwei Subs (an der vorderen Wand plaziert) ein solches pseudo-DBA realisieren. In deinem recht symmetrischen rechteckigen raum sollte das ganz passabel funktionieren.

Durch einfaches Ausprobieren verschiedener Positionen und durch Spielen mit den Einstellungen lässt sich vmtl. auch einiges erreichen.

Grüße
Hannes
XaverL_
Neuling
#8 erstellt: 29. Dez 2017, 00:49
Vielen Dank Hifihannes.
Das Signalrouting mit entsprechendem Delay sollte ich einstellen können. Hab ich aber noch nicht ausprobiert. Muss mich erst etwas tiefer damit beschäftigen.
Wollte nur noch kurz nachfragen, wie man die sehr große Senke erklären kann. Wie in der Tabelle von Hifihannes zu sehen ist das schon komisch.
Kann das am Schrank liegen, der noch im Raum steht (2,35x1,20x0,45), der dann alles absorbiert? Kann ich mir allerdings nicht vorstellen.
Oder: Zwischen den Lautsprechern geht es noch in einen anderen Raum, durch die Tür, die auch im Bild zu sehen ist.
Irgendeinen Grund muss es ja geben, den ich dann evtl. am einfachsten eliminieren kann.
Hab mir auch kurzfristig einen TestSub organisieren können und werde mal testen. Die Ergebnisse werden aber doch ein ziemliches Stück dauern (Muss noch einen anderen Raum sanieren).

Guten Rutsch an alle!
HeimkinoMaxi
Inventar
#9 erstellt: 29. Dez 2017, 12:07
Jop , willkommen in der Welt der Akustik
Frag mal irgendeinen Profi wie oft seine Berechnungen stimmen ... xD ; sowas kommt vor. Fakt is dass du das nur besser machen kannst in dem du die Frequenzen einstellst die „ausgelöscht werden und dann an den Wänden nach Druckmaxima suchst. Wird schwierig herauszufinden woran genau diese Abweichung von der berechneten Modenfrequenz liegt. Aber is jetzt eben so
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 29. Dez 2017, 17:00

XaverL_ (Beitrag #8) schrieb:
... Irgendeinen Grund muss es ja geben, ...

Aus der Entfernung können wir nur Vermutungen anstellen,
du hingegen kannst im realen Objekt suchen. (Jeder Raum ist anders !)

Was zuerst zu tun wäre, siehe Beitrag #3
Suche:
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