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Hilfe bei akustischer Optimierung des Hörraums / Wohnzimmers+A -A |
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Autor |
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Times
Stammgast |
#1 erstellt: 27. Sep 2018, 13:47 | |||||||||||
Hallo Forum, nachdem ich dieses Jahr sowohl Lautsprecher, als auch Elektronik erneuert habe, möchte ich mich in nächsten Schritt um die Optimierung der Raumakustik kümmern. Wie immer, wenn Hörraum und Wohnzimmer derselbe Raum sind, hab auch ich an dieser Stelle mit gewissen Einschränkungen zu kämpfen, möchte aber dennoch im Rahmen meiner Möglichkeiten etwas in dieser Richtung tun. Da das Thema für mich größtenteils Neuland ist, möchte ich hiermit um eure Unterstützung bitten. Vorab: Messungen habe ich noch keine durchgeführt. Würde mir aber das entsprechende Equipment leihen / kaufen, wenn Aufwand / Nutzen in vernünftiger Relation stehen. Ausgangssituation: Relativ großes, L-förmiges Wohnzimmer mit recht kahlen Wänden und ein paar Fenstern (ohne Vorhänge), mit einem großen, weichen Teppich zwischen Lautprechern und Hörposition, ein paar wenigen Möbeln und Zimmerpflanzen auf den Fensterbänken. Die Lautsprecher stehen soweit es geht von den Seitenwänden und der Rückwand entfernt und sind leicht auf die Hörposition eingewinkelt. Ich habe eine Skizze angefertigt und alle Möbel, etc. so genau wie möglich mit aufgenommen: Hier ein aktuelles Bild, das die Frontansicht zeigt, vor allem den vor das Fenster schwenkbaren TV, der auf der Skizze schwer darstellbar war: meine Überlegungen bisher: - Breitbandabsorber für die Wände hinter und seitlich der Lautsprecher
- Basstraps in Form von regelmäßigen, dreiseitigen, geraden Prismen in den Ecken hinter den LS, wobei ich hier stark eingeschränkt bin, was die Größe angeht:
- Akustikbilder bzw. Moosplatten für die Wand hinter dem Sessel und an der Tür gegenüber - Deckensegel aus Basotect
- Die zwei kleinen Basotec Basstraps, die heute in den Ecken hinter den LS stehen, würde ich ggf. hinter den Ofen und in die Ecke neben dem Klavier packen. (Diese stammen noch aus der alten Wohnung und standen dort in den Ecken unter einer Dachschräge.) Das Ganze würde dann ungefähr so aussehen: Ein paar Fragen, die sich mir aufgetan haben, die natürlich nur relevant sind, wenn meine Überlegungen in die richtige Richtung gehen:
Mir ist bewusst, dass das Ergebnis immer noch weit vom idealen Hörraum entfernt sein wird, aber, wie erwähnt, hier muss ich eben Kompromisse eingehen. Vielen Dank im Voraus! LG, Times |
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KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 28. Sep 2018, 12:13 | |||||||||||
Nur zu ein paar Punkten (erschöpfend weiß ich auch nicht alles): - Messmikro würde ich unbedingt empfehlen. Die ca. 120 Euro für ein UMIK-1, das du direkt an einen Laptop anschließen kannst und das perfekt kompatibel zu kostenloser Software wie REW ist, sind Peanuts im Vergleich zu den anderen Ausgaben. Nur so kannst du einige deiner Fragen aber gezielt beantworten. - Beispielsweise hängt die Wirksamkeit der Bassabsorber von den Frequenzen ab, die zu bedämpfen sind. Ich weiß die Formel nicht auswendig, aber man kann die benötigte Dicke abhängig von der Hz-Zahl bemessen. 35 cm Rockwool helfen dann halt nur bis X Hz. Aber Rockwool ist dafür grundsätzlich schon das richtige Material. - In jedem Fall wird es mit Basstraps aber besser sein als ohne, auch wenn sie nicht ideal sein sollten. - Warum für die 10cm-Breitbandabsorber nicht auch Basotect? Das ist bei der Dicke effektiver als Rockwool. Außerdem könntest du das um Gewicht zu sparen auch ohne Rahmen bearbeiten. Z. B. nur einen leichten Rahmen oder eine Platte für die Rückseite (ich habe zu Hause einfach Pappe genommen), Akustikstoff drum und hinten festtackern. Kann auch okay aussehen, je nachdem, was für Ansprüche man hat. Ist in jedem Fall leichter als eine Konstruktion mit 10cm Rahmen. - Löcher darin wären aber egal. - Ich vermute, die Absorber direkt links und rechts von den Boxen bringen nicht allzu viel. Für frühe Reflexionen sind vermutlich nicht richtig positioniert, für Bass sind sie zu dünn. - Bei den Absorbern hinter den Boxen wäre ich auch nicht so sicher, wieviel sie dort bringen. Besser wäre an der Stelle, sie wären dicker (z.B. 20 cm), um Kammfiltereffekte im Bass zu bekämpfen. Für den Mitten- und Höhenbereich braucht man sie dort wohl nicht so dringend. - Bei den vier Absorbern vorne und seitlich hätte ich also Fragezeichen, wobei sie sich zumindest auf den Nachhall positiv auswirken würden. Daher denke ich auch da, dass es besser mit als ohne ist. Auch um das zu beurteilen, würden Messungen sehr helfen! - Bei all dem Aufwand ist zu bedenken, dass die Hörposition möglicherweise nicht ideal ist (müsste man aber nachmessen, da ich nicht weiß, wie sich die Fachwerkwand verhält). Meine Vermutung ist, dass es etwas weiter vorne, wo der Hocker steht, besser sein müsste. Eine Faustregel ist, dass man zur Bestimmung der Hörposition bei 38% der Raumlänge anfängt und sich dann herantastet. Genau in der Mitte ist oft ungünstig wegen Auslöschungen im Bass. Außerdem weiß ich nicht, wie sich der Ofen verhält. Davor wäre evtl. besser. - Akustikbilder sind besser als nichts, wenn sie an der richtigen Stelle (frühe Reflexionen) hängen. Besser wäre aber min. 10 cm Basotect. |
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Times
Stammgast |
#3 erstellt: 28. Sep 2018, 13:17 | |||||||||||
Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort...
Danke, werde ich mir eins zulegen!
Ganz einfach --> Ist eine Preisfrage. Ich hab in einem Nachbarforum eine Liste mti den längenbezogenen Strömungswiderständen verschiedener Materialien angeschaut, da liegt die Rockwool Termarock 50 bei >=16.000 Pa*s/m², was mit Basotect nahezu identisch ist - bei einem Bruchteil des Preises. Für die Basstraps würde ich dann Rockwool Sonorock oder Isover Akustik TP1 nehmen, die haben 5-6 Pa*s/m².
Ich werde auf jeden Fall mal das Mikro kaufen, messen und die Ergebnisse hier einstellen. Problem ist vor allem, wie in vielen Wohnzimmern, dass die Möglichkeiten einfach beschränkt sind und ich nur da Absorber aufhängen kann wo Platz ist. Das sind bei mir genau diese Stellen:
Achtung, das ist auf der Skizze nicht so wirklich ersichtlich: Das sind nur drei vertikale Balken, mit jeweils zwei horizontalen Balken in den Zwischenräumen. Also zu 95% offen...
An der Hörposition kann ich nicht all zu viel verändern. Bisschen weiter nach vorne und bisschen weiter nach rechts ließe sich die Couch verschieben, aber nicht wirklich viel.
Ja, wohl war. Und auch deutlich teurer. Deine Inputs mal zusammengenommen und mit meinen beschränkten Möglichkeiten kombiniert, wären doch folgende Änderungen eine Überlegung wert:
Gruß, Times |
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KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 28. Sep 2018, 23:09 | |||||||||||
Achso, wg. Termarock hatte ich nicht richtig gelesen. Das Zeug kenne ich nicht. Ist ja gut, wenn es die selben guten Eigenschaften wie Basotect haben sollte, aber ein Aspekt war ja das Gewicht und die Verschalung. Daher war das nur so eine Alternatividee. Beim Schaumstoffdiscounter kostet 100x50x10 cm Basotect ca. 30 Euro. Keine Ahnung, was Termarock kostet, aber bei ein paar Teilen finde ich das noch überschaubar. Aber ich will dir Termarock nicht ausreden oder so. Ich selber habe Basstraps aus Basotect-Dreiecken mit 40cm Länge an den kurzen Seiten. Das ist nicht optimal, im Nachhinein habe ich festgestellt, dass anderes Material (Mineralwolle) besser gewesen wäre. Aber diese Ecken sollten laut Hersteller so mit "Luft" aufgestellt werden, wie du es zuletzt eingezeichnet hast. Ich vermute, dass das bei Mineralwolle ebenfalls den Effekt gegenüber umgedrehter Aufstellung erhöht und die letzte Variante daher effektiver ist. Selbst ausprobiert habe ich das aber nicht. Es ist aber nicht effektiver, als alles mit Material aufzufüllen - nur materialsparender. Wenn das Zeug eh billig ist, kann man den Quader auch voll machen. Insgesamt erscheint mir die neue Variante effizienter als die alte, da hinter den Boxen die Bedämpfung des Bassbereichs am wichtigsten ist. Bedenken hätte ich nur bei der unsymmetrischen Dämpfung, weil jetzt links mehr Absorber sind als rechts. Das ist in einem Wohnraum natürlich immer unperfekt - allein durch den Sessel, den Ofen etc., wobei sich links mehrere absorbierende Dinge tummeln (auch Teppich, Sofa). Möglicherweise erhöht der zweite Absorber aber das Ungleichgewicht. Aber das sind alles nur Gedanken aus meiner bescheidenen Erfahrung, weil ich selber immer wieder damit herumhadere. Vielleicht gibt es auch noch andere Meinungen von Leuten mit mehr Wissen dazu. PS. Ich habe jetzt erst die aktuellen kleinen Baso-Eckabsorber gesehen. Diese habe ich auch gehabt und bei Nachmessen festgestellt, dass der Effekt auf Nachhall oder gar Frequenzgang sehr gering bzw. nicht wirklich vorhanden war. Die sind einfach zu klein. Daher würde ich mich nicht damit stressen, die unbedingt im Esszimmer unterzubringen. Wird vermutlich kaum etwas bewirken. Aber das kannst du ja dann alles bestens testen, wenn du das Mikro hast :-). |
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impulse
Stammgast |
#5 erstellt: 29. Sep 2018, 06:52 | |||||||||||
Ich habe bei mir Sonorock und Termarock verbaut und bin damit voll zufrieden. Wenn du schon Bassabsorber baust, kannst du diese auch gleich deckenhoch bauen. |
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Times
Stammgast |
#6 erstellt: 01. Okt 2018, 12:37 | |||||||||||
Ich dokumentiere hier mal meinen Fortschritt, falls es irgendwann mal jemanden interessieren sollte... :) Am Wochenende bin ich ein paar Schritte weiter gekommen und habe folgendes gemacht:
Hier die Ergebnisse der Simulation mit amray... So wie es aussieht, sind die angedachten Positionen hinter dem Sessel und an der Tür nicht die schlechtesten. Für die möglicherweise kritischen Punkte im Essbereich habe ich einen zusätzlichen Absorber im Bau, den ich variabel stellen und dann testen kann. Eventuell wäre hier ja auch ein Diffusor interessant(?), wobei ich noch nicht ganz durchgestiegen bin, wann und wo diese einem Absorber vorzuziehen sind. ...und ein paar Bilder vom Bau der Module, je ein Rahmen für Basstrap und Breitbandabsorber. Wie gehts nun weiter?
Über Fragen, Anregungen, Kritik freue ich mich weiterhin. Cheers, Times [Beitrag von Times am 01. Okt 2018, 12:38 bearbeitet] |
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impulse
Stammgast |
#7 erstellt: 01. Okt 2018, 12:45 | |||||||||||
Sieht nach hardwerklichem Geschick aus. Ich empfehle dir auf jeden Fall die Anschaffung eines Elektro-Tackers. Beim Spannen vom Molton verschießt man schnell mal hunderte Tacker. Zuerst solltest du dich um die Erstreflexionspunkte kümmern. Das sind dann nur noch ganz wenige Linien in der Simulation. |
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Times
Stammgast |
#8 erstellt: 01. Okt 2018, 13:36 | |||||||||||
Ein blindes Huhn findet auch mal 'n Korn...
Siehe das Bild links oben, direkt unter dem Fenster. Da steht die kleine, grüne Blechdose mit dem Bosch PTK 3,6
Ich hab die Simulation mit drei, zwei und einer Reflektion laufen lassen und die anderen ebenfalls gespeichert. Gruß, Times |
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Times
Stammgast |
#9 erstellt: 04. Okt 2018, 07:35 | |||||||||||
...so, die nächsten Steps sind erledigt:
Da die Decke im Wohnzimmer aus Rigipsplatten besteht, möchte ich das Gewicht des Segels so weit es geht reduzieren. Daher hab ich die Fichtenschalbretter noch ausgefräst. Sobald die Steinwolle da ist, geht's weiter. Cheers, Times |
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KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 04. Okt 2018, 09:38 | |||||||||||
Dann kannst du ja schöne vorher/nachher-Messungen machen... Hilfreich dafür, welche Messungen man braucht und wie man REW am besten einstellt, um diese gut lesbar darzustellen, fand ich übrigens diesen Text: https://www.gearslut...urement-results.html Vielleicht ein guter Einstieg für eigene Messungen, weil man sich ja erstmal ein bisschen in REW orientieren muss. Falls du mal damit experimentieren möchtest, wie sich selbst eingestellte EQs zum Dämpfen der Raummoden auswirken, empfehle ich die Freeware Equalizer APO in Kombination mit REW. Man kann mit REW die Filter berechnen lassen, die dann in EQAPO windowsweit eingesetzt werden. Funktioniert natürlich nur für Musik, die über den Computer abgespielt wird. Aber zum Ausprobieren des Effekts spannend, wenn man schon ein Messmikro hat. Wobei ich mich da auf den Bereich bis ca. 200 Hz beschränken würde. Wird sicherlich interessant im Vergleich zum dem XT32-Ergebnis. |
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Times
Stammgast |
#11 erstellt: 20. Nov 2018, 10:51 | |||||||||||
Servus zusammen, hier tut sich auch mal wieder was. Nachdem die Damen und Herren vom Baumarkt mit den drei orangenen Buchstaben knapp acht Wochen gebraucht haben, um meine Rockwool Sonorock / Termarock Bestellung zu liefern und es bei mir dann zeitlich schwierig war, habe ich am Wochenende die ersten vier Breitbandabsorber komplett fertig gestellt - bis auf die Halterungen für die Wand und entsprechende Abstandshalter zu eben dieser. Bei den anderen beiden (insgesamt sechs werden gebaut) fehlt noch der Molton-Bezug: Was ich in den letzten Wochen gelernt habe:
Kommendes Wochenendede werde ich leider nur wenig bis keine Zeit haben, so dass ich am Deckensegel und den Basstraps erst Anfang Dezember weiter machen kann. Aber ich bin optimistisch, dass ich noch vor Weihnachten fertig werde und mich zwischen den Jahren dem Messen mit dem UMIK-1 und Optimieren mit der MultiEQ App widmen kann. Gruß, Times |
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Starspot3000
Inventar |
#12 erstellt: 24. Nov 2018, 12:26 | |||||||||||
Times
Stammgast |
#13 erstellt: 30. Dez 2018, 17:38 | |||||||||||
...so. Gut einen Monat später, noch im alten Jahr, gibt's mal wieder ein Update von mir. Kurz zusammengefasst:
Und hier die ausführliche Version: Nachdem ich die Absorber für die Wand fertig hatte, habe ich mich dem Deckensegel gewidmet. Um zu verhindern, dass die Steinwolle zu stark auf den Stoff drückt und das Segel bauchig wird, habe ich mir die Idee mit dem Netz davor aus einem anderen Thread hier geklaut: Anschließend den Molton umgeschlagen, abgeschnitten und festgetackert, die Steinwolle reingelegt und mit Dampfsperre, die ich vom Dachausbau noch über hatte, verschlossen. Im nächsten Schritt wurden dann insgesamt vier Haken an den langen Seiten angebracht, etwa 10cm von den Ecken entfernt. Die Hohlraumdübel, die ich für die Montage an der Rigipsdecke gekauft hatte, an der richtigen Stelle anzubringen, erwies sich als ziemlich tricky. In einem alten Haus mit teilweise leicht schiefen Wänden und Decken, kann man einfach nicht davon ausgehen, dass die Abstände zu den Wänden immer gleich bleiben. Ein Laser-Entfernungsmesser gepaart mit viel Geduld erwies sich aber als gute Kombination. Um eventuelle Höhenunterschiede auszugleichen und eine möglichst gleichmäßige Belastung aller vier Dübel zu erreichen (ich hatte ein wenig Sorge, dass die Rigipsdecke nachgibt), habe ich zwischen Haken an der Decke und Haken am Segel kurze Zugfedern gehängt. Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Sorge um die nicht haltende Decke unbegründet war und ich beim Anbringen der Dübel sehr genau gearbeitet hatte, habe ich die Zugfedern wieder entfernt und direkt Haken in Haken gehängt. Da das Segel so gut 4cm höher hängt, wirkt das bei einer Deckenhöhe von nur 2,32m auch nicht ganz so drückend. Nach zwei Wochen schöpferischer Pause ging's dann an die Basstraps. Der Rahmen war ja schon lange fertig, füllen, folieren und mit Stoff beziehen stand noch auf dem Plan. Steinwolle zurechtschneiden, Rahmen füllen und mit Folie umwicklen war nicht weiter kompliziert und bald erledigt: Mit Hilfe einer Nähmaschine, geduldig bedient von meiner Mum (Danke Mama! <3) wurden dann Stoffbezüge für die Basstraps genäht. Nach diversen Diskussionen, was denn die beste und/oder einfachste Variante wäre, entschieden wir uns dazu, lediglich "Schläuche" zu nähen, diese überzuziehen, festzutackern und dann abzuschneiden. Deckel und Boden wurden dann jeweils mit einem fetzen Dampfsperre bzw. Malervlies verschlossen, mit dem Tacker selbstverständlich. Beim Aufstellen musste ich dann festestellen, dass ich äußerst genau gemessen hatte, Kleinvieh aus diversen Schichten Stoff und Tackernadeln auch Mist macht und das zusätzliche knapp anderthalb Zentimeter ergibt - anderthalb Zentimeter, die ich in einer Ecke nicht mehr hatte. Weitere Feststellung: Schwarzer Molton macht schwarze Streifen auf weißer Decke. Nachdem ich schon das Schlimmste befürchtet hatte, sprich, den Rahmen nochmal neu machen und die Decke streichen zu müssen, konnte doch noch alles zum Guten gewendet werden: Die Böden aus Malervlies hab ich in mühevoller Kleinarbeit wieder "enttackert" und die obere Basstrap dann mit Hilfe zweier blauer Müllsäcke zwischen Decke und die untere Hälfte geschoben, ohne dass es weitere Streifen an der Decke gab. Und die bereits entstandende Sauerei konnte ich mit Schmutzradierer aus dem Drogeriemarkt wieder entfernen. Puh. So sieht das Ganze nun aus: ...die Ergebnisse der Audyssey MultiEQ Einmessung packe ich aus Gründen der Übersichtlichkeit in einen neuen Post. Gruß, Times |
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Times
Stammgast |
#14 erstellt: 30. Dez 2018, 18:04 | |||||||||||
...und hier die Ergebnisse der Einmessung mit der Audyssey MultiEQ App. Vorab erstmal vielen Dank für die lebhafte Diskussion und die vielen hilfreichen Beiträge im Thread zur App hier im Forum und der ausführlichen Anleitung im Thread im hometheatershack Forum. Vor der Messung hab ich mich nochmal, mit Laser-Entfernungsmesser und Zollstock bewaffnet, der Ausrichtung und Aufstellung der Frontspeaker und des Centers gewidment. Und zumindest theoretisch hat sich der Aufwand gelohnt: Nachdem ich am Ende der Messung die Abstände von Fronts zum Center, sowie Fronts zu Rück- und Seitenwänden nochmal korrigiert hatte, hat die Lautsprechererkennung bei der Einmessung exakt denselben Abstand zum Hörplatz bei allen drei Lautsprechern angezeigt, Dreihundertzweiundzwanzig Zentimeter. Als Basis für die Messung habe ich die Standard-101-Methode verwendet: 8-Point Basic Setup Mic Pattern - MultEQ XT32, MultEQ XT, MultEQ (6 pts). Use for step 2 of this Process. All dimensions are relative to PLP Center (PLPC): PLPC 3 inches forward 3 inches up 3 inches up & 3 inches forward 3 inches left 3 inches right 6 inches left 6 inches right Hier die Screenshots aus der App: Front Links Front Rechts Center Surround L Surround R Surround-Back L Surround Back L Nicht nur "auf dem Papier" bin ich äußerst happy mit dem Ergebnis. Mittel- und Hochtonbereich klingen natürlich erstmal ungewohnt anders, wobei ich jetzt schon das Gefühl habe, dass das Klangbild homogener ist als bisher. Die Verbesserung im Tieftonbereich ist dagegen mehr als deutlich. Am Hörplatz sind die Bässe nun deutlich satter zu hören und spüren. Der harte Dip bei 100 Hz beim linken Frontspeaker kommt mit ziemlicher Sicherheit vom Loungechair, der da steht. Eventuell spielt auch die Couch eine Rolle, die nicht mittig / deutlich weiter links steht. Ich werde die Messung nochmal ohne den Sessel wiederholen, da es keinen anderen Platz für ihn gibt und ich ihn auf jeden Fall behalten will, werde ich mit diesem Manko wohl leben müssen. Next Steps:
Gruß, Times |
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KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 31. Dez 2018, 01:06 | |||||||||||
Danke für den interessanten Bericht! Jetzt hast du ja doch noch Basotect verwendet, wenn auch nur als Schmutzradierer... :-) Was die Messungen betrifft: Als ich das UMIK und das EQ-Gedöns empfohlen hatte, war mir nicht bewusst, dass dein Receiver bereits eine solche Einmessfunktion wie beschrieben mitbringt. Natürlich kannst du mit dem UMIK und REW noch etwas mehr sehen, aber die "Killerfunktion" des Absenkens von Raummoden hast du natürlich jetzt schon längst abgedeckt. Vielleicht helfen dir die Zusatzinfos aus REW zum Nachhall (Spektrogramm) sowie das ETC-Diagramm (in der Registerkarte "Impuls") noch, falls du noch mit der Positionierung der übrigen gebliebenen Absorber experimentieren willst. Falls das mit der App möglich ist, könntest du außerdem mal damit experimentieren, das Programm nur bis ca. 250 Hz in den Frequenzgang eingreifen zu lassen, also nur den Bass zu glätten. |
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Starspot3000
Inventar |
#16 erstellt: 31. Dez 2018, 10:58 | |||||||||||
Finde ich auch...prima Erfahrungsbericht. Ein weiteres Beispiel, dass man sich mit der Raumakustik beschäftigen sollte, denn dies macht enorm viel aus. Habe ich in meinem Hörraum auch festgestellt und es hat sich gelohnt. |
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Times
Stammgast |
#17 erstellt: 31. Dez 2018, 12:01 | |||||||||||
Vielen Dank für euer Feedback! Wenn man sich mal eine Weile mit dem Thema beschäftigt hat, wird einem ziemlich schnell klar, dass die ganzen Diskussionen um Verstärker-, DAC- und Kabelklang, Feinsicherungen und 320Kbit vs. FLAC vs. Hi-Res ungefähr mit der Diskussion um Spoiler am Scheibenwischer vergleichbar sind, um das Fahrverhalten seines Porsches zu optimieren, während man die Tatsache ignoriert, dass man auf der nackten Felge unterwegs ist, weil es zu kompliziert wäre, sich mit Reifen zu beschäftigen bzw. es der besseren Hälfte ohne besser gefällt. Was die Empfehlung UMIK-1 / REW angeht, war mir von Anfang an klar, dass schon Audyssey XT32, gepaart mit der App, einiges mitbringt, allerdings interessieren mich die angesprochenen Diagramme ebenfalls. Hab ich selbst noch nie gemacht und ich lerne einfach gerne dazu. Außerdem werde ich das MIkro mit ziemlicher Sicherheit wieder ohne großen Verlust los. Den Vorschlag mit der Schroederfrequenz bzw. die Korrektur des AVRs nur im Bassbereich eingreifen zu lassen, habe ich jetzt schon ein paar Mal gelesen, die Vorteile wollen sich mir aber immer noch nicht so richtig erschließen. Was hätte ich denn potenziell davon? Gruß, Times |
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13mart
Inventar |
#18 erstellt: 31. Dez 2018, 13:28 | |||||||||||
Nun, die allermeisten dsp-Systeme unterscheiden nicht zwischen Direktschall und dem, was der Raum damit macht. So wird - oftmals automatisch - was am Direktschall korri- giert, was gar nicht stört, da das Gehirn zwischen Direktschall und Raumklang oberhalb von ca. 100 Hz Richtungen unterscheiden kann - genügend Abstand von den Wänden vorausgesetzt. So gib es zwei Positionen hier im Forum: die eine sagt, es sei richtig, alles am Hörplatz zu korrigieren, die andere, der ich angehöre, oberhalb von 100 Hz mit der Korrektur vorsichtig zu sein und sie gehörmäßig zu überprüfen. Zufriedene Hörer finden sich in beiden 'Lagern'. Gruß Mart |
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KallisGrillimbiss
Hat sich gelöscht |
#19 erstellt: 31. Dez 2018, 15:57 | |||||||||||
Ich kam darauf, weil ich deinen Bericht so verstanden hatte, dass du dir noch nicht sicher warst, ob dir die Änderungen im Mitten- und Höhenbereich gefallen. Deshalb könnte es einen Versuch wert sein, einfach nur den Bass zu korrigieren. Ich selbst habe beide Varianten durchprobiert und mich letztlich nur für die Basskorrektur entschieden, aber ich sehe es auch so, dass man sich da einfach nach persönlicher Präferenz entscheiden kann. Ich würde es deshalb nicht "Vorteil" nennen, sondern der Unterschied ist einfach, dass der Mitten- und Höhenbereich dann so bleibt, wie ihn deine Boxen in deinem Raum eben produzieren. |
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