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Ist Stereo out?

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maho69
Inventar
#1102 erstellt: 08. Jun 2016, 05:49

coreasweckl (Beitrag #1089) schrieb:
man merkt hier deutlich, daß man musikalisch meilenweit voneinander entfernt ist, vorsichtig formuliert. Deshalb ist es auch schwer, überhaupt zu kommunizieren. Man sollte, an die eigene Nase gefasst, gar nicht erst anfangen...

Letztendlich laufen solche Diskussionen wie immer ins Leere.
Jeder hat normalerweise sein musikalisches Umfeld, wo man konstruktiv über Musik redet und sich austauscht.



Ich hab' das schon oft geschrieben oder gesagt.

Es gibt eigentlich keine gute oder schlechte Musik.

Es gibt nur Musik, die gefällt oder eben nicht.

Die einen emotional berührt oder nicht.

Das gilt für Klassik, Schlager und Freejazz und alles was dazwischen liegt.
WilliO
Inventar
#1103 erstellt: 08. Jun 2016, 06:33


Ein wunderbares Schlußwort!
JULOR
Inventar
#1104 erstellt: 08. Jun 2016, 06:53

Pigpreast (Beitrag #1094) schrieb:
Noch lieber vergleiche ich Musik mit Essen: Es gibt einfache Hausmannskost, Haute Cuisine, scharfe Chili-Kost, Junkfood...

Und so manchem ist es ziemlich egal, was er isst, Hauptsache man wird satt. Es gibt genug Menschen, für die ist Essen nur Nahrungsaufnahme.


tripath-test (Beitrag #1099) schrieb:
Hauptsache ein neues Smartphone und dabei Hormonfleisch für 3,5 euro/kilo futtern ... Das will mir einfach nicht einleuchten.

Biofleisch ist eben nicht so sexy wie ein neuer 4K-TV, ein Smartphone oder ein Porsche. Man gönnt sich auch - oder gerade - in harten Zeiten etwas Luxus, selbst wenn kaum jemand die Fähigkeiten des Produkts ausreizt. Das Leben soll ja auch Spaß machen und nicht nur gesund oder praktisch sein.


[Beitrag von JULOR am 08. Jun 2016, 06:54 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#1105 erstellt: 08. Jun 2016, 06:57

maho69 (Beitrag #1102) schrieb:
Es gibt nur Musik, die gefällt oder eben nicht.

Die einen emotional berührt oder nicht.

Helene Fischer berührt mich auch emotional. Übelkeit, Schwindelanfälle, Fluchtreflex, ...
ZeeeM
Inventar
#1106 erstellt: 08. Jun 2016, 06:59
BIO ist kein sicheres Kennzeichnen für gutes Fleisch. Richtig gutes Fleisch und Massenmarkt geht nicht. Lieber weniger und dafür gut.
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#1107 erstellt: 08. Jun 2016, 09:51

Dadof3 (Beitrag #1105) schrieb:

maho69 (Beitrag #1102) schrieb:
Es gibt nur Musik, die gefällt oder eben nicht.

Die einen emotional berührt oder nicht.

Helene Fischer berührt mich auch emotional. Übelkeit, Schwindelanfälle, Fluchtreflex, ...


es gibt nicht nur Musik, die nicht gefällt..

....die Frau kann ja trällern, keine Frage, eine große Mehrheit in Deutschland reagiert auf diese Art Musik halt ohne diese Symptome, (die ich aber nachvollziehen kann )


[Beitrag von coreasweckl am 08. Jun 2016, 09:54 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1108 erstellt: 08. Jun 2016, 10:16

Pigpreast (Beitrag #1101) schrieb:
Ich glaube, ich habe antizyklisch gehandelt und das meiste Geld verfressen und versoffen... 8)


das macht dich symphatisch
Pigpreast
Inventar
#1109 erstellt: 08. Jun 2016, 14:32

JULOR (Beitrag #1104) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #1094) schrieb:
Noch lieber vergleiche ich Musik mit Essen: Es gibt einfache Hausmannskost, Haute Cuisine, scharfe Chili-Kost, Junkfood...

Und so manchem ist es ziemlich egal, was er isst, Hauptsache man wird satt. Es gibt genug Menschen, für die ist Essen nur Nahrungsaufnahme.

Ja, der Vergleich passt in vielerlei Hinsicht...

Der mit der Sprache aber auch. Wenn man manche so reden hört, meint man auch, der wesentliche Zweck sei lediglich, die Luft in Bewegung zu versetzen.
Pigpreast
Inventar
#1110 erstellt: 08. Jun 2016, 15:33

maho69 (Beitrag #1102) schrieb:
Ich hab' das schon oft geschrieben oder gesagt.

Es gibt eigentlich keine gute oder schlechte Musik.

Es gibt nur Musik, die gefällt oder eben nicht.

Die einen emotional berührt oder nicht.

Das gilt für Klassik, Schlager und Freejazz und alles was dazwischen liegt.

Ja, so etwas wird gerne und oft gesagt und man pflichtet dem gerne bei, weil man ja nicht überheblich sein will, die Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind und überhaupt will ja jeder nur seine Freude und alle sollen sich lieb haben...

Ich muss aber auch mal erwähnen, dass ich diese Relativierung künstlerischer Leistung manchmal "ungerecht" gegenüber denen finde, die sich durch ein hohes künstlerisches Niveau auszeichnen.

Hier wieder der Vergleich mit dem Essen: Natürlich geht es in erster Linie darum, dass es schmeckt. Aber um ein gut schmeckendes Butterbrot herzustellen, ist i. d. R. weniger Kunst und auch Arbeit vonnöten, als um ein komplexes 7-Gänge-Menü zu komponieren. Nun nähme ich es niemandem krumm, der sich zeitlebens von Butterbroten ernährt, weil er mit den "merkwürdigen" Dingen, die die Haute Cuisine teilweise so auftischt, nichts anfangen kann. Jetzt aber hinzugehen und zu sagen, der Butterbrotschmierer wäre kulinarisch ein ebenso großer Künstler wie der Sternekoch und der Gourmet solle sich nur ja nichts auf die Komplexität seiner Genüsse einbilden, denn dem anderen (der gar nicht erkennt, worin der besondere Pfiff erlesener Speisen überhaupt besteht), würden die Butterstullen ja schließlich genau so viel Freude bereiten...

Ich weiß nicht, ob mir jemand folgen kann, aber irgendwie habe ich das Gefühl, Klassikliebhaber beispielsweise dürften sich zu Recht verarscht fühlen, wenn stets darauf insistiert wird, dass Helene Fischer doch auch viele Menschen glücklich mache und deshalb seien Mozart, Bach und Beethoven auch keine größeren Künstler gewesen.


[Beitrag von Pigpreast am 08. Jun 2016, 15:46 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1111 erstellt: 08. Jun 2016, 15:59
Moin



maho69 (Beitrag #1102) schrieb:
Ich hab' das schon oft geschrieben oder gesagt.

Es gibt eigentlich keine gute oder schlechte Musik.

Es gibt nur Musik, die gefällt oder eben nicht.


nee, auch hier gibt es, wie bei eigentlich allem, gut und schlecht...
Und gut gemeint war schon immer das Gegenteil von gut...

Es gibt gute und schlechte Köche, gute und schlechte FB-Spieler, gute und schlechte Musiker.
Gleiches gilt für Komponisten bzw 'Musikhersteller'

Das hat imo nichts mit der '(Vor)bildung desjenigen zu tun, sondern nur mit dem Resultat.

Das bei dieser Beurteilung sehr häufig persönliche Präferenzen und keine 'neutralen' Kriterien ne Rolle spielen, ist eine andere Sache..

Oder, um es mit Tom Waits zu sagen:
Das einzige, was schlimmer als schlecht gespielter Bluegrass ist, ist gut gespielter Bluegrass..
Pigpreast
Inventar
#1112 erstellt: 08. Jun 2016, 16:22

kinodehemm (Beitrag #1108) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #1101) schrieb:
Ich glaube, ich habe antizyklisch gehandelt und das meiste Geld verfressen und versoffen...

das macht dich symphatisch

Jo, Hauptsach gudd gess.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1113 erstellt: 08. Jun 2016, 16:54
..ich merke, der Guido hat euch schon das Wesentliche nähergebracht
Pigpreast
Inventar
#1114 erstellt: 08. Jun 2016, 17:07

kinodehemm (Beitrag #1111) schrieb:

maho69 (Beitrag #1102) schrieb:
Es gibt eigentlich keine gute oder schlechte Musik.

Es gibt nur Musik, die gefällt oder eben nicht.

nee, auch hier gibt es, wie bei eigentlich allem, gut und schlecht...
Und gut gemeint war schon immer das Gegenteil von gut...

Es gibt gute und schlechte Köche, gute und schlechte FB-Spieler, gute und schlechte Musiker.
Gleiches gilt für Komponisten bzw 'Musikhersteller'

Das hat imo nichts mit der '(Vor)bildung desjenigen zu tun, sondern nur mit dem Resultat.

Das bei dieser Beurteilung sehr häufig persönliche Präferenzen und keine 'neutralen' Kriterien ne Rolle spielen, ist eine andere Sache..

Oder, um es mit Tom Waits zu sagen:
Das einzige, was schlimmer als schlecht gespielter Bluegrass ist, ist gut gespielter Bluegrass..

Ich glaube, maho69 ging es weniger um eine gute oder schlechte Umsetzung, sondern eher um so Attitüden wie beispielsweise, dass Chartmucke schlechter ist als Hardcore, weil weniger Ehrlichkeit drin steckt, oder schlechter als Jazz, weil weniger Grips drin steckt oder schlechter als Klassik, weil weniger virtuos (oder umgekehrt) usw..

Innerhalb der einzelnen Genres gut und schlecht auszumachen ist ja noch verhältnismäßig einfach, da über die anzustrebenden Ideale noch einigermaßen Konsens besteht. Schwierig wird es, verschiedene Musikstile in ihrer Wertigkeit zu vergleichen, da man Ideale finden müsste, die für Musik ganz allgemein gelten, um dann zu schauen, welcher Stil welchem Ideal jeweils am nächsten kommt. Das ist ein hoffnungsloses Unterfangen, da die Ideale der verschiedenen Musikstile z. T. konträrer nicht sein könnten. Sucht man nach Idealen, die für jede Musik gelten, bleiben so wenig übrig, dass man damit keinem Musikstil gerecht wird.


[Beitrag von Pigpreast am 08. Jun 2016, 17:08 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#1115 erstellt: 08. Jun 2016, 18:04
letztenendes gibt es nur W.A. Mozart !

Christoph71
Ist häufiger hier
#1116 erstellt: 08. Jun 2016, 19:41

Pigpreast (Beitrag #1110) schrieb:

Ich weiß nicht, ob mir jemand folgen kann, aber irgendwie habe ich das Gefühl, Klassikliebhaber beispielsweise dürften sich zu Recht verarscht fühlen, wenn stets darauf insistiert wird, dass Helene Fischer doch auch viele Menschen glücklich mache und deshalb seien Mozart, Bach und Beethoven auch keine größeren Künstler gewesen.


Helene Fischer kann sicher deutlich besser singen, als Mozart, Bach, Beethoven und Co. Diese wiederum waren die deutlich besseren Komponisten als Helene Fischer, die meines Wissens nach noch nicht unter die Autoren gegangen ist.

Insofern braucht sich niemand auf den Schlips getreten fühlen, denn der genannte Vergleich ist vollkommen sinnfrei.
Pigpreast
Inventar
#1117 erstellt: 08. Jun 2016, 19:58
Meine Güte, man kann sich auch absichtlich dumm stellen...

Der Name Helene Fischer stand im zitierten Satz stellvertretend für Schlager (oder ganz allgemein für so genannte seichte Musik), die drei Komponisten stellvertretend für Klassische (oder sonstige "anspruchsvolle") Musik.

Gemeint war letztendlich das unterschiedliche Niveau verschiedener Musikstile, sowohl was kompositorische Komplexität, benötigte Kunstfertigkeit der entsprechenden Musiker und auch notwendige Vorbildung bzw. zu betreibenden Aufwand der Rezipienten, um wesensbestimmende Merkmale eines einschlägigen Werkes/Stücks zu erfassen, anbetrifft.


[Beitrag von Pigpreast am 08. Jun 2016, 20:02 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#1118 erstellt: 08. Jun 2016, 21:27
Helene Fischer hat aber ihre Lieder (oder zumindest "Atemlos") gar nicht komponiert. (Das weiß ich, weil ich mal den Großvater der eigentlichen Komponistin kennengelernt habe... )
Pigpreast
Inventar
#1119 erstellt: 08. Jun 2016, 21:41
Ja, das hat doch Christoph71 schon geschrieben und ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass sie komponiert. (Wenige Schlagersänger tun das selbst.) Aber darum geht es doch gar nicht. Es geht um Schlagermusik, egal, wer sie nun komponiert oder vorträgt, im Vergleich zu anderer Musik die gemeinhin als "höherwertig" eingestuft wird...
Zaianagl
Inventar
#1120 erstellt: 09. Jun 2016, 04:07
Früher gabs ja mehr oder weniger "nur" Klassik. Und somit gabs innerhalb Dieser halt ebenfalls verschiedene Genres.
Da brauchen sich die Klassikhörer gar nix einzubilden, denn wer Mozart hört, hört eigentlich auch "nur" Schlager...

Ist doch nicht schlimm, ich hab vor einer authentischen, "ehrlich" arbeitenden Helene Fischer ungleich mehr Respekt als vor irgend so einem gecasteten Säuselbruder, dem im Prinzip scheißwurscht ist was er von sich gibt, bzw welches Publikum er bedient, Hauptsache die Kohle stimmt...
JULOR
Inventar
#1121 erstellt: 09. Jun 2016, 04:13
Die Scheiben werden ja unter dem Namen Helene Fischer oder W.A. Mozart verkauft. Von daher passt der Vergleich ganz gut und jeder(?) weiß sofort, was gemeint ist. Komponisten, Dirigenten, bestimmte Orchester, Solisten oder Sessionmusiker, die mitwirken, sind schon wieder Spezialwissen für interessierte Bürger. Dass die Schlagersternchen ihre Lieder meist nicht selber schreiben ist hinlänglich bekannt. Ob Wolferl singen konnte ist meines Wissens nicht überliefert. Dieter Bohlen kann nicht singen, aber Lieder schreiben.

@Zai: Helene wollte eigentlich Rockstar werden. Und ihr richtiger Vorname Jellena kommt bei den Schlagerfans nicht so an. Klingt wohl nicht deutsch genug. Von wegen "authentisch".


[Beitrag von JULOR am 09. Jun 2016, 04:25 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#1122 erstellt: 09. Jun 2016, 07:38

Zaianagl (Beitrag #1120) schrieb:
Früher gabs ja mehr oder weniger "nur" Klassik. Und somit gabs innerhalb Dieser halt ebenfalls verschiedene Genres.
Da brauchen sich die Klassikhörer gar nix einzubilden, denn wer Mozart hört, hört eigentlich auch "nur" Schlager...

Mit dem Unterschied eben, dass der "Schlager" von damals doch komplexer war als der von heute, ganz egal, welches Niveau er verglichen mit der restlichen Musik seiner Zeit hat. Drunter lief halt damals nichts. Heute schon.


Ich hab vor einer authentischen, "ehrlich" arbeitenden Helene Fischer ungleich mehr Respekt als vor irgend so einem gecasteten Säuselbruder, dem im Prinzip scheißwurscht ist was er von sich gibt, bzw welches Publikum er bedient, Hauptsache die Kohle stimmt...

Und auch darauf könnte man wiederum entgegnen: Scheiß doch auf die Authentizität und wieviel Kohle wer damit machen will. Wenn das Ergebnis stimmt...

Im Endeffekt setzt jeder doch andere Kriterien an Musik an, um ihr das Prädikat "gut" zu verleihen. Für den einen ist wichtig, dass der Musiker/Komponist die Musik quasi aus ganzem Herzen schreibt und die transportierte Emotion quasi "echt" ist. Ein anderer sieht in Musikern vielleicht nichts anderes als klingende Schauspieler und die können sehr wohl gut sein und Emotionen transportieren, ohne authentisch zu sein.

Manch einer legt Wert auf Komplexität und/oder Virtuosität, weil er darin eine wesentliche künstlerische Leistung sieht. Jemand anderem ist das völlig egal, so lange der Musik ein sonstiger spezieller Reiz innewohnt und sei es, dass die Musik "möglichst tanzbar" sein soll.

So weit, so gut, jede Jeck ist anders. So lange mir jemand erklären kann, was ihn an welcher Musik fasziniert, kann ich das evtl. auch unabhängig von meinen Ansprüchen nachvollziehen. Ob ich die jeweilige Musik dann selber gut finde, ist eine andere Sache.

Schwierig wird es jedoch mit ausschließlichen Begründungen wie "Sie muss mir halt gefallen." Eine derartige fehlende Reflexionsbeteitschaft muss nicht schlecht sein. Vielleicht ist derjenige einfach eine coole Sau, die sich halt keinen Kopf macht um eine Sache, deren wesentliche Wirkung sich ohnehin über das "Bauchgefühl" entfaltet. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein Depp, der sich gar keinen Kopf machen könnte, selbst wenn er wollte.

Diesen Unterschied festzustellen, ist nicht immer leicht. Und letzteres wäre ja auch nicht weiter schlimm. Jeder nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten. Ich habe aber nicht nur ein Problem damit, wenn sich die der vermeintlich höheren Muse Anhängenden herablassend über die vermeintlich niederen Künste und deren Anhänger äußern, sondern eben auch, wenn in die andere Richtung die Ignoranz für bestimmte künstlerische Qualitäten dergestalt verklärt wird, als betrachte man selber "das Wesentliche der Musik" und das andere sei halt unwesentlich.

Ich persönlich habe in "seichter Musik" wie z. B. Schlager noch kein Qualitätsmerkmal gefunden, das nicht auch in anderer Musik zu finden wäre. Wohl aber in so manch anderer Musikrichtung Qualitäten, die man im Schlager vergeblich sucht. Ein wesentliches Merkmal scheint die Abwesenheit von Elementen zu sein, die den Hörer überfordern könnten. Wenn einem das wichtig ist, dann ist Schlager natürlich außerordentlich gute Musik.

Wenn das so ist, ist das ja nicht schlimm. Aber ich finde, man sollte sich dann im Hinblick auf andere auch eingestehen, dass man "Herausforderungen" meidet, die Liebhaber anderer Musik annehmen, anstatt permanent zu verkünden, es sei in der Musik generell eh alles "egal", so lange die Musik nur gefalle.


[Beitrag von Pigpreast am 09. Jun 2016, 08:16 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#1123 erstellt: 09. Jun 2016, 08:06

Pigpreast (Beitrag #1122) schrieb:
Wenn das so ist, ist das ja nicht schlimm. Aber ich finde, man sollte sich dann im Hinblick auf andere auch eingestehen, dass man "Herausforderungen" meidet, die Liebhaber anderer Musik annehmen, anstatt permanent zu verkünden, es sei in der Musik generell eh alles "egal", so lange die Musik nur gefalle.

Du unterstellst dabei, dass man entweder das eine oder das andere tut, also entweder komplexe Musik hört und mag oder simple. Das ist aber gar nicht gegeben.

Bei der Musik, die ich mag, ist sehr viele "herausfordernde" Musik dabei, bei der viele Freunde nur den Kopf schütteln, wie man so etwas hören kann, Einstürzende Neubauten zum Beispiel, Jazz usw. Aber es sind darunter auch höchst triviale Sachen, so etwas zum Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=2MQul-1m7q8 Total simpel und billig und kein anderes musikalisches Niveau als "Atemlos", aber mir gefällt das eine wirklich gut und das andere kann ich nicht ertragen. Genauso gibt es auch bei komplexer Musik Sachen, die ich mag und nicht mag.

Ob mir ein Lied gefällt, liegt also nicht daran, wie komplex oder herausfordernd es ist, sondern an Melodie, Rhythmus, Stimmung, Klangqualität, ... und ich kann dann eben oft NICHT erklären, warum mir ein Lied gefällt. Muss ich auch nicht, ich kann gut ohne Erklärung Musik genießen.

Ja, es gibt ziemlich sicher Menschen, die nur sehr simple Musik mögen, viele sogar. Vielleicht gibt es auch Menschen, die nur komplexe Musik mögen. Aber ehrlich gesagt frage ich mich dann, ob das wirklich so ist und die sich nicht in die eigene Tasche lügen und nur nicht zugeben wollen, dass sie hin und wieder auch an ganz simplen Songs Gefallen finden.


[Beitrag von Dadof3 am 09. Jun 2016, 08:07 bearbeitet]
maho69
Inventar
#1124 erstellt: 09. Jun 2016, 08:32
Ich sage auch oft, das ist gut oder das ist schlecht.

Trotzdem ist das eine subjektive Meinung und ein anderer sieht das vielleicht auch schon wieder ganz anders.
RichieGuitar
Stammgast
#1125 erstellt: 09. Jun 2016, 08:54

maho69 (Beitrag #1124) schrieb:
Ich sage auch oft, das ist gut oder das ist schlecht.

Trotzdem ist das eine subjektive Meinung und ein anderer sieht das vielleicht auch schon wieder ganz anders.

Ich versuche schon, zu sagen "das gefällt mir" oder "das gefällt mir nicht".

Ein Beispiel aus meinem Umfeld: Ein guter Freund ist ein großer Fan der Kastelruther Spatzen. Meins ist die Musik nicht. Ich gestehe allerdings zu, daß die Jungs wohl eine gewisse Qualität liefern, nur meinen Geschmack treffen sie nicht.
JULOR
Inventar
#1126 erstellt: 09. Jun 2016, 09:16

maho69 (Beitrag #1124) schrieb:
Ich sage auch oft, das ist gut oder das ist schlecht.
Trotzdem ist das eine subjektive Meinung und ein anderer sieht das vielleicht auch schon wieder ganz anders.

Du meinst dann meist

Es gibt nur Musik, die gefällt oder eben nicht.

Wenn man nur letzteres nimmt, ist die Diskussion schon beendet bevor sie begonnen hat. Daher schätze ich subjektive Meinungen sehr. Wenn man sie begründet oder einfach nur ausführt, umso mehr. Dabei muss ich nicht jeden Satz als "ausdrücklich subjektiv" kennzeichnen. Wenn ich mich über Jazz oder Steve Lukather auskotze, dann ist das subjektiv, auch wenn es nicht dabei steht.


Dadof3 (Beitrag #1123) schrieb:
... und ich kann dann eben oft NICHT erklären, warum mir ein Lied gefällt. Muss ich auch nicht, ich kann gut ohne Erklärung Musik genießen.

Aber du kannst meistens sagen, WAS dir an einem Song/Musikwerk gefällt. Z.B.:

Melodie, Rhythmus, Stimmung, Klangqualität
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#1127 erstellt: 09. Jun 2016, 11:23

Dadof3 (Beitrag #1123) schrieb:


Ob mir ein Lied gefällt, liegt also nicht daran, wie komplex oder herausfordernd es ist, sondern an Melodie, Rhythmus, Stimmung, Klangqualität, ... und ich kann dann eben oft NICHT erklären, warum mir ein Lied gefällt. Muss ich auch nicht, ich kann gut ohne Erklärung Musik genießen.

Ja, es gibt ziemlich sicher Menschen, die nur sehr simple Musik mögen, viele sogar. Vielleicht gibt es auch Menschen, die nur komplexe Musik mögen. Aber ehrlich gesagt frage ich mich dann, ob das wirklich so ist und die sich nicht in die eigene Tasche lügen und nur nicht zugeben wollen, dass sie hin und wieder auch an ganz simplen Songs Gefallen finden.


das ist jetzt gar nich unbedingt an dich gerichtet, habe nur mal deinen Text auszugsweise genommen...
Ich verstehe diese Trennung nicht, die immer zwischen komplex auf der einen Seite und Melodie, Rhythmus.....Gefühl etc. etc. auf der anderen Seite gemacht wird....

das gehört doch alles zusammen.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Musik hört man mit dem Herzen bzw. Bauch und das kann man bei völlig verschiedener Musik erleben.
Man sitzt doch nicht regungslos davor und analysiert permanent die Struktur der Aufnahme, das wäre ja Wahnsinn!!!!

Wenn ich Tower of Power höre, dann genieße ich den Groove bzw Flow der Musik nur mal so als Beispiel...


[Beitrag von coreasweckl am 09. Jun 2016, 11:26 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#1128 erstellt: 09. Jun 2016, 11:31

coreasweckl (Beitrag #1127) schrieb:
... Wenn ich Tower of Power höre, dann genieße ich den Groove bzw Flow der Musik nur mal so als Beispiel...

Exzellente Titelwahl für ein musikalisches Beispiel bei dem manche Menschen ganz andere Assoziationen haben ...

Liebe Grüße
MOS2000
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#1129 erstellt: 09. Jun 2016, 11:35
welche dann auch immer , das ist einfach Mucke, wo meine Füße nicht stillbleiben können und die Fans dann live gerne auch mal das Tanzbein schwingen...so soll es sein...


[Beitrag von coreasweckl am 09. Jun 2016, 11:36 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#1130 erstellt: 09. Jun 2016, 11:39

coreasweckl (Beitrag #1127) schrieb:
das ist jetzt gar nich unbedingt an dich gerichtet, habe nur mal deinen Text auszugsweise genommen...
Ich verstehe diese Trennung nicht, die immer zwischen komplex auf der einen Seite und Melodie, Rhythmus.....Gefühl etc. etc. auf der anderen Seite gemacht wird....

das gehört doch alles zusammen.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Ich weiß, ist nicht an mich gerichtet, aber ich sehe das auch überhaupt nicht getrennt. Da musst du mich falsch verstanden haben, wenn du das da heraus liest.
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#1131 erstellt: 09. Jun 2016, 11:40
dann ist ja alles gut...
Pigpreast
Inventar
#1132 erstellt: 09. Jun 2016, 12:05
@Dadof3:

Bei mir ist es im Prinzip genau so wie bei Dir. Ich höre die letzten Jahre vornehmlich Metal und da sehr gerne auch ganz extremen, aber ich greife auch immer wieder auf Musik aus meinen früheren Phasen zurück: Deutschrock, Classic Rock, Hardrock, Klassische Musik bis Spätromantik, Country, Jazz (sowohl heiter bis entspannt, als auch abgefahrenes Zeug), Lounge Musik/Ambient. Ja, und manchmal höre ich sogar Schlager oder "Chart-Mucke".


Dadof3 (Beitrag #1123) schrieb:
Du unterstellst dabei, dass man entweder das eine oder das andere tut, also entweder komplexe Musik hört und mag oder simple. Das ist aber gar nicht gegeben.

Ich unterstelle es natürlich nicht generell, aber ich kenne solche Leute. Zugegebenermaßen dürfte es derer hier im Forum nicht allzuviele geben, zumindest nicht die, die sich sich auf ganz "leichte" Musik beschränken. Letztlich sollen meine Ausführungen auch nichts weiter sein als ein Plädoyer für die Bereitschaft, immer wieder über den eigenen Tellerrand zu blicken, ganz egal, wo der nun verläuft.


Ob mir ein Lied gefällt, liegt also nicht daran, wie komplex oder herausfordernd es ist, sondern an Melodie, Rhythmus, Stimmung, Klangqualität, ...

Natürlich. Aber ich habe an Sinfonien beispielsweise besonderen Spaß, weil einem an bestimmten Stellen Melodien begegnen, die in leicht anderer Form schon einmal vorkamen, mit unterschiedlich verwandten Tonarten, Taktarten etc. hantiert wird und es im Moment des Erkennens einfach einen Spaß macht, der zu dem Spaß an Melodie, Rhythmus, Stimmung, Klangqualität... noch hinzu kommt. Man muss diesen Spaß nicht haben, aber man kann ihn überhaupt nur haben, wenn eine gewisse Komplexität gegeben ist.

Komplexität ist also ein Qualitätsmerkmal, dem man gemäß der eigenen Vorliebe unterschiedliche Wertigkeit beimessen kann. Aber es ist einfach ein Qualitätsmerkmal, das beim Komponieren zu erfüllen (und u. U. auch beim Hören zu entschlüsseln) eine Leistung darstellt. Deshalb ist andere Musik nicht schlechter. Mir geht es nur darum, dass bei allem "Erlaubt ist, was gefällt" diese Leistung nicht völlig unter den Teppich gekehrt wird.


Vielleicht gibt es auch Menschen, die nur komplexe Musik mögen. Aber ehrlich gesagt frage ich mich dann, ob das wirklich so ist und die sich nicht in die eigene Tasche lügen und nur nicht zugeben wollen, dass sie hin und wieder auch an ganz simplen Songs Gefallen finden.

Ach, ich glaube noch nicht einmal, dass die sich oder anderen etwas in die Tasche lügen. Jeder Feinschmecker ist irgendwann auch einfach mal eine Butterstulle. Ich glaube, dass wenn sie sagen: "Ich höre nur komplexe Musik" es nichts weiter bedeutet, dass der Genuss beimbHören simpler Stücke für sie nur nicht die Qualität des Genusses komplexer Stücke erreicht. Nach dem Motto: "Ich höre auch simple Musik, aber das ist mir nicht der Rede wert."


[Beitrag von Pigpreast am 09. Jun 2016, 12:21 bearbeitet]
JULOR
Inventar
#1133 erstellt: 09. Jun 2016, 13:32

Pigpreast (Beitrag #1122) schrieb:

Zaianagl (Beitrag #1120) schrieb:
Früher gabs ja mehr oder weniger "nur" Klassik. Und somit gabs innerhalb Dieser halt ebenfalls verschiedene Genres...

Mit dem Unterschied eben, dass der "Schlager" von damals doch komplexer war als der von heute, ganz egal, welches Niveau er verglichen mit der restlichen Musik seiner Zeit hat. Drunter lief halt damals nichts. Heute schon.

"Unterhalb" der Opern und Sinfonien gab es schon die Operette und auch Volksmusik, die von Bänkelsängern, Zupfgeigenhanseln und Fiedlern auf den Märkten gespielt wurden. Nur dass von deren musikalischen Werken kaum Schriftliches überliefert ist. Und Tonaufnahmen ja auch nicht. Außerdem gehe ich mal davon aus, dass es damals auch viele Kompositeure und noch mehr Straßenmusiker gab (nicht so viele wie heute, klar), von denen heute nur die Einflussreichsten überhaupt noch im Klassikrepertoire auftauchen.
Pigpreast
Inventar
#1134 erstellt: 09. Jun 2016, 14:09
Stimmt, die Bänkelsänger etc. hatte ich nicht auf dem Schirm. Sinfonien etc. waren ja oft Auftragsarbeiten für Adlige, die sich das leisten konnten. Diese "Szene" hatte ich bei meinem Post im Sinn. Den "Pöbel", der mit dem anderen vorlieb nehmen musste und kaum in den Genuss von Mozarts Sinfonien oder Instrumentalkonzerten kam, hatte ich gar nicht auf dem Schirm.

Aber so lässt sich Zaias Aussage, Mozart wäre äquivalent mit Schlager, noch viel weniger nachvollziehen.
Zaianagl
Inventar
#1135 erstellt: 09. Jun 2016, 15:12
Genau dazu hatte Erbse mal was schönes gepostet, im Sinne von:
Der "Pöpel" hatte wenigstens Spaß dran und war nicht gezwungen sich elitär und anspruchsvoll zu geben...

Wie sich doch alles wiederholt...

Wo is der einklich?

PS:


Und auch darauf könnte man wiederum entgegnen: Scheiß doch auf die Authentizität und wieviel Kohle wer damit machen will. Wenn das Ergebnis stimmt...


Könnte man, wenn man das so sehen würde...


[Beitrag von Zaianagl am 09. Jun 2016, 15:16 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#1136 erstellt: 09. Jun 2016, 15:49
Moin moin,

mal ab von euren Pöbel, in Thüringen gab es zur Zeit der klassischen Musik die Pflicht eines jeden Bürgers einmal im Monat Theater oder Konzert zu besuchen.

Nun ich unterscheide Musik in zwei Kategorien. Einmal die Handwerkskunst. Und dann eben noch in meinen eigenen hoffentlich wohlfeilen Geschmack.

Da kann es sein das Stümper wie die Hosen am Werk sind, ich das Lied doch aber gut finde.

Oder eben Helene Fischer, die gut singt und hoch professionelle Musiker sie begleiten. Hilft aber nix ich höre sie trotzdem nicht gerne.

Der Grund ist ganz einfach. In der Musik ist auch immer ein Zeitgeist mit an Bord. Und eben da ist es wichtig wann das Werk entstanden ist und welcher Gruppe von Gesellschaft man sich zugehörig fühlt.

Und auch hier passiert es hin und wieder das man außerhalb seiner kleinen oder auch größeren Gruppe sich Lieder überschneiden. Metallica - Enter Sandman war solch ein Lied welches in den 90ern von vielen auch nicht Metal Freaks gerne konsumiert wurde.

Gruß Beaufighter
Pigpreast
Inventar
#1137 erstellt: 09. Jun 2016, 17:15

Zaianagl (Beitrag #1135) schrieb:
Genau dazu hatte Erbse mal was schönes gepostet, im Sinne von:
Der "Pöpel" hatte wenigstens Spaß dran und war nicht gezwungen sich elitär und anspruchsvoll zu geben...

Die Kunst ist stets, den Genuss mitzunehmen, ohne sich von den Konventionen vereinnahmen zu lassen. Heute könnte man fast umgekehrt sagen: Der Liebhaber gehobener Musik hat wenigstens Spaß dran und ist nicht gezwungen, sich dabei cool oder revoluzzerisch zu geben.



Und auch darauf könnte man wiederum entgegnen: Scheiß doch auf die Authentizität und wieviel Kohle wer damit machen will. Wenn das Ergebnis stimmt...

Könnte man, wenn man das so sehen würde...

Und wie siehst Du das? Das Ergebnis ist egal, so lange die Attitüde stimmt? Oder das Ergebnis kann gar nicht stimmen, wenn die Attitüde nicht stimmt? Und wenn doch, dann stimmt was nicht? Oder wie?
Beaufighter
Inventar
#1138 erstellt: 09. Jun 2016, 17:25

Die Kunst ist stets, den Genuss mitzunehmen, ohne sich von den Konventionen vereinnahmen zu lassen...............


Sooo schöne Sätze. Wie funktioniert das denn in der Wirklichkeit?

Gruß Beaufighter


[Beitrag von Beaufighter am 09. Jun 2016, 18:06 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#1139 erstellt: 09. Jun 2016, 17:55
Hi,


JULOR (Beitrag #1121) schrieb:
Ob Wolferl singen konnte ist meines Wissens nicht überliefert. Dieter Bohlen kann nicht singen, aber Lieder schreiben.


Manche würden es für Blasphemie halten, Bohlen und Mozart in einem Satz zu nennen.
Aber so weit wollen wir ja nicht gehen.
Lass einfach den Bohlen mal eine Oper komponieren ...
Plasmatic
Inventar
#1140 erstellt: 09. Jun 2016, 18:16

coreasweckl (Beitrag #1127) schrieb:


Musik hört man mit dem Herzen bzw. Bauch und das kann man bei völlig verschiedener Musik erleben.
Man sitzt doch nicht regungslos davor und analysiert permanent die Struktur der Aufnahme, das wäre ja Wahnsinn!!!!


Doch, das gibt es. Adorno hat das ganz gut kategorisiert:

https://de.wikipedia...ypologie_nach_Adorno


[Beitrag von Plasmatic am 09. Jun 2016, 18:45 bearbeitet]
esotroner
Hat sich gelöscht
#1141 erstellt: 09. Jun 2016, 18:21
Kurzer Einwurf: Es ist weiterhin sehr amüsant, was das Thema "Ist Stereo Out" so alles für Blüten treibt. Und in so manchen für Probleme aufwirft. Da bekommt man schon auch manchmal Bauchschmerzen. Das kann aber auch am vielen Popcorn liegen.

Na egal, ich werde Musik, ob nun in Stereo o. MC, Klassik, Schlager, Jazz, Pop o. Rock weiterhin nur hören, ohne mir da irgendwelche grauen Haare wachsen zu lassen. Und hole noch ne Tüte Popcorn dazu.


[Beitrag von esotroner am 09. Jun 2016, 18:22 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#1142 erstellt: 09. Jun 2016, 18:28

esotroner (Beitrag #1141) schrieb:
.. ob nun in Stereo o. MC, ..


gute Idee, die Stereo MCs hab ich schon lange nicht mehr aufgelegt
Pigpreast
Inventar
#1143 erstellt: 09. Jun 2016, 18:51

Beaufighter (Beitrag #1138) schrieb:

Die Kunst ist stets, den Genuss mitzunehmen, ohne sich von den Konventionen vereinnahmen zu lassen...............

Sooo schöne Sätze. Wie funktioniert das den in der Wirklichkeit?

Ich weiß nicht, wie es bei anderen funktioniert. Bei mir funktioniert es so, dass ich die Konventionen zum Teil als Spiel betrachte, das zu spielen einen Spaß an sich darstellt und da, wo es mir zu blöd ist, ich es einfach lasse. Zumindest habe ich bei Genussveranstaltungen, egal ob Konzert, gemeinsames Essen oder Feierlichkeit, noch nie das Gefühl gehabt, mich gemäß irgendwelcher Konventionen verbiegen zu müssen. Und das, obwohl ich da zum Teil sehr unterschiedliche Veranstaltungen im Auge habe.

Da machen mir die Zwänge, denen ich mich durch meine Arbeitsbedingungen ausgesetzt sehe oder allein schon mein innerer Zwang, hier zu jedem Post meinen Senf dazu geben zu müssen, weitaus mehr zu schaffen.
RichieGuitar
Stammgast
#1144 erstellt: 09. Jun 2016, 19:05

esotroner (Beitrag #1141) schrieb:
Kurzer Einwurf: Es ist weiterhin sehr amüsant, was das Thema "Ist Stereo Out" so alles für Blüten treibt. Und in so manchen für Probleme aufwirft. Da bekommt man schon auch manchmal Bauchschmerzen. Das kann aber auch am vielen Popcorn liegen.

Na egal, ich werde Musik, ob nun in Stereo o. MC, Klassik, Schlager, Jazz, Pop o. Rock weiterhin nur hören, ohne mir da irgendwelche grauen Haare wachsen zu lassen. Und hole noch ne Tüte Popcorn dazu. ;)

Sehe ich ähnlich. Und die Musik ist in stereo aufgenommen
tripath-test
Stammgast
#1145 erstellt: 09. Jun 2016, 23:51
Ach wie schön wärs wenn wir uns wie bei der Schuhmode der 80 er auf Uniformiäten einigen könnten ... wie hiessen diese Schuhe von Adidas, die ich mir damals nicht leisten konnte - Tennis Spezial oder so.
Oder wie Göbbels damals die Kunst ganz einfach in systemkonforme und entartete gliederte.

Mit der Musik will es einfach nicht so klappen. Da sind die Diskrepanzen bei Individuen so extrem, daß man fast seinen Mitbürger hassen könnte warum ihm/ihr Titel A nicht gefallen will aber gleichzeitig Titel B zusagt zudem man überhaupt keinen emotionalen Bezug entwickeln kann.
Was ich für mich neuerdings im positiven Sinne entdeckt habe - Steve Hackett "Duel":
https://www.youtube.com/watch?v=4m-SsTkr6No

Ich geb mir Mühe, ich zwinge mich - aber Jazz, Klassik oder Helene Fischer berühren mich einfach nicht. Haßt mich oder liebt mich.
Zaianagl
Inventar
#1146 erstellt: 10. Jun 2016, 04:10
Ist doch gut.
Aber warum Mühe geben? Um sich nicht nachsagen zu lassen man wäre engstirnig? Oder hochnäsig?

Ich geb mir da überhaubt keine Mühe.
Ich probiers aus, wenns mir gefällt isses gut, wenn nicht isses mir entweder egal, oder isses schlecht, oder, wenn zudem die Randbedingen oder Teile mir entsprechend wiederstreben, isses dann halt auch mal so richtig scheiße...
Und es gibt halt durchaus Dinge die ich gar nicht ausprobieren muss, da sie von vornherein entweder uninteressant oder aus anderen Gründen ein No Go sind.
Wie schon weiter oben erwähnt, die Vielfalt und Tiefe ist so groß, da muss ich nicht gezwungenermaßen Jellena oder sonstwas hören...
Auch nicht nur deshalb um es zu erfahren, beurteilen können oder sonstwas.

PS:


Haßt mich oder liebt mich.


Och, weißt du...


[Beitrag von Zaianagl am 10. Jun 2016, 04:12 bearbeitet]
coreasweckl
Hat sich gelöscht
#1147 erstellt: 10. Jun 2016, 05:16

MOS2000 (Beitrag #1128) schrieb:

coreasweckl (Beitrag #1127) schrieb:
... Wenn ich Tower of Power höre, dann genieße ich den Groove bzw Flow der Musik nur mal so als Beispiel...

Exzellente Titelwahl für ein musikalisches Beispiel bei dem manche Menschen ganz andere Assoziationen haben ...

Liebe Grüße
MOS2000


das man da z.B. einen Metal Fan nicht hintern Ofen hervorlocken wird und umgekehrt, ist klar..

Trotzdem geht es darum, öffne die Musikbirne auch mal für Dinge , wo du bisher Vorurteile hattest.
Ich hatte früher große Vorurteile gegen Metal, bis ich auf Arte (oder war es 3Sat?) mal einige Folgen der Entwicklung des Metal bzw. seiner verschiedenen Richtungen gesehen habe und das war wirklich hochinteressant, moderiert von einem relativ jungen Typen, der selbst zugab, innerhalb des Metals ein wenig festgefahren zu sein, bis er Interviews mit den einzelnen Bands verschiedener Metalrichtungen machte und ihm teilweise klar gemacht wurde, um was es eigentlich geht bzw. die Historie dahinter.( er hatte sich allerdings selbst schon ausgiebig mit vielen Dingen beschäftigt) aber es ist noch mal ne ganz andere Kiste, wenn du die Jungs triffst, die das auf die Bühne stellen, ist ja klar...

Metal wird nicht meine absolute Lieblingsmusik werden, trotzdem habe ich durch diese Folgen viel mehr Respekt vor dem, was einige Bands da abziehen und werde da mal eine Stippvisite bez. Tonträgern machen. Gut, daß es diese Aufklärung für mich gab und ich meine (falschen) Vorstellungen bzw. Vorurteile revidieren konnte.


[Beitrag von coreasweckl am 10. Jun 2016, 05:21 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#1148 erstellt: 10. Jun 2016, 07:30

tripath-test (Beitrag #1145) schrieb:
Ach wie schön wärs wenn wir...

Oder wie Göbbels damals die Kunst ganz einfach in systemkonforme und entartete gliederte.

Ich hoffe, das klingt nur unfreiwillig so, wie es klingt...


Mit der Musik will es einfach nicht so klappen. Da sind die Diskrepanzen bei Individuen so extrem...

Mit der Kunst "klappte" es unter Hitler/Göbbels ja auch nicht. Die damals ebenso vorhandenen Diskrepanzen zwischen den Individuen wurden einfach unterdrückt. Bei der Musik ebenso. Auch da gab es den Begriff der "entarteten Musik". Und heute ist es in der Kunst auch nicht anders als in der Musik. Du kannst Dir sicher sein, dass unter Kunstfreunden ganz ähnliche Diskussionen ablaufen wie hier.

Und was die Turnschuhe anbetrifft: Auch in den 80ern gab es Leute, die die Turnschuhe von sich aus nicht haben wollten. Das einzige, was ich an der Uniformität von damals rückblickend schön finde: Es bedurfte weniger Mühe, um als einer erkannt zu werden, der "sein Ding" macht. Einfach keine Turnschuhe an die Füße, und schon war man Individualist...


Zaianagl (Beitrag #1146) schrieb:
Ist doch gut.
Aber warum Mühe geben? Um sich nicht nachsagen zu lassen man wäre engstirnig? Oder hochnäsig?

Ich geb mir da überhaubt keine Mühe.

Ich übrigens auch nicht. Ich sehe es mit der Vielfalt ähnlich wie Du: Es gibt so vieles, das könnte ich in einem Leben gar nicht alles ausprobieren. Ich lasse es aber offen, ob eines Tages vielleicht doch. Zumindest erspare ich mir Kommentare, die letztlich ganze Musiker- oder Fangruppen in Misskredit bringen und dabei daher kommen, als sei das eine klare Sache. Wenn ich schon nicht die Zeit und Muße aufbringe, mich mit etwas zu befassen, dann maße ich mir auch kein Urteil darüber an. Es ist halt ein Unterschied, ob ich sage: "Habe ich bislang keinen Zugang zu gefunden (und versuche es vorerst auch nicht)" oder: "Ich brauch den Scheiß nicht."


coreasweckl (Beitrag #1147) schrieb:
Trotzdem geht es darum, öffne die Musikbirne auch mal für Dinge , wo du bisher Vorurteile hattest.
Ich hatte früher große Vorurteile gegen Metal, bis ich auf Arte (oder war es 3Sat?) mal einige Folgen der Entwicklung des Metal bzw. seiner verschiedenen Richtungen gesehen habe und das war wirklich hochinteressant, moderiert von einem relativ jungen Typen, der selbst zugab, innerhalb des Metals ein wenig festgefahren zu sein, bis er Interviews mit den einzelnen Bands verschiedener Metalrichtungen machte und ihm teilweise klar gemacht wurde, um was es eigentlich geht bzw. die Historie dahinter.( er hatte sich allerdings selbst schon ausgiebig mit vielen Dingen beschäftigt) aber es ist noch mal ne ganz andere Kiste, wenn du die Jungs triffst, die das auf die Bühne stellen, ist ja klar...

Metal wird nicht meine absolute Lieblingsmusik werden, trotzdem habe ich durch diese Folgen viel mehr Respekt vor dem, was einige Bands da abziehen und werde da mal eine Stippvisite bez. Tonträgern machen. Gut, daß es diese Aufklärung für mich gab und ich meine (falschen) Vorstellungen bzw. Vorurteile revidieren konnte.

Genau so meinte ich das mit dem über den Tellerrand blicken. Ich muss eine Musik, über die ich etwas erfahre, deshalb nicht mögen oder gar hören. Aber man kann seine latent negative Grundeinstellung gegenüber den Menschen, die die Musik betreiben oder hören, evtl. revidieren. Oder: Wie wäre es mal mit gar nicht erst aufbauen?


[Beitrag von Pigpreast am 10. Jun 2016, 07:48 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1149 erstellt: 10. Jun 2016, 08:22
Moin

was ich immer sehr schön fand und finde, sit ein möglichst heterogener Bekanntenkreis (der sich im Idealfall zufällig einstellt) , wo man 'Fachleute' für die ein oder andere Musikrichtung hat.

Wenn ich mich in Klassik reinhören möchte und keinen habe, der mir das Ganze ein bisschen aufdröselt, wird es wohl nix werden, ähnlich bei Jazz, Metal oder Elektro..

Meshuggah als Einstieg in Rock/Metal geht vermutlich ebenso schief wie Coltrane bei Jazz oder ein Cembalo-Konzert als role model für Klassik.

Wenn ich aber nem Metalhead mal ne gute Pressung von Bruckners IVer mit ausreichend power aufs Ohr haue, ist der u Umständen recht angetan- und bei anderen Musikstilen sehe ich das ähnlich.
Pigpreast
Inventar
#1150 erstellt: 10. Jun 2016, 08:52
Bruckner ist einer meiner Lieblingskomponisten. Kein Zufall bei einem, der vom Rock zur Klassik kam und dann zum Metal weiter ging.

"Experten" im Bekanntenkreis sind schon eine feine Sache. Aber die müssen auch einen gewissen Rundumblick haben, um abzusehen, was einen beglücken könnte. Wenn ich als Rockfan von der Klassik großen Orchestersound und aufregende Symphonik erwarte und der als Klassikliebhaber bekannte Bekannte kredenzt mir nur Streichquartette und Bachs Brandenburgische Konzerte...

Aber dem mit dem "heterogen" kann ich nur zustimmen. Jedenfalls ermöglicht das eine breitere Weltsicht, als wenn man sich nur in Kreisen bewegt, in denen mehr oder weniger alle gleich denken und das gleiche mögen.


[Beitrag von Pigpreast am 10. Jun 2016, 09:10 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#1151 erstellt: 10. Jun 2016, 09:27
..'Experte' meinte jetzt nicht Musikwissenschaftler oä, sondern einfach nur 'Freak'

Im AAA-Forum schreibt zB ein netter Kollege (..bzw mehrere) sehr subjektive Rezensionen aus dem Metal-genre, die ich gerne lese und unter denen man sich auch 'akustisch' was vorstellen kann.
http://www.analog-fo...x25.html#post1558762
Pigpreast
Inventar
#1152 erstellt: 10. Jun 2016, 09:59

kinodehemm (Beitrag #1151) schrieb:
..'Experte' meinte jetzt nicht Musikwissenschaftler oä, sondern einfach nur 'Freak'

Das hatte ich schon verstanden, deshalb den Experten in Anführungszeichen gesetzt. Alles was ich schrieb, galt für die 'Freaks'.


Wenn Du von außen kommst, ist Klassik erst einmal alles "irgend so etwas mit Geigen", genau so wie Metal "alles irgendwie nur Lärm" ist. Wenn dann der Freak absolut null Ahnung von deiner Mucke hat und vielleicht sogar innerhalb seines eigenen Genre sehr festgelegt auf ein bestimmtes Untergenre ist, dann vermittelt der dir evtl. erst recht den Eindruck: Ne, das ist tatsächlich nichts für mich.

Musikgeschmack entwickelt sich ja, wenn er sich denn weiter entwickelt, schrittweise weiter. Wenn man sich einem neuen Stil zuwendet, sucht man notwendigerweise, und sei es unbewusst, Anknüpfungspunkte, die einem aus dem eigenen Stil bekannt sind und kann von denen aus erst Dinge erkennen, die völlig neu sind. Wenn man dann an diesen neuen Dingen Gefallen findet, kann man sich ein wenig von den alten Anknüpfungspunkten lösen und den nächsten Schritt gehen. Wenn man im ersten Schritt erst gar keinen jener Anknüpfungspunkte findet, dann muss das Verlangen nach völlig Neuem schon sehr groß sein, sonst wirkt das Neue einfach nur fremd.


[Beitrag von Pigpreast am 10. Jun 2016, 10:33 bearbeitet]
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