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Welche Zukunft hat das gute alte "Hifi-Hobby"?

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ZeeeM
Inventar
#1613 erstellt: 24. Aug 2021, 06:08

RoA (Beitrag #1609) schrieb:


Wenn physikalische Tonträger Nische werden, gilt das mit zeitlicher Verzögerung auch für das Hobby HiFi.


Wir fahren mehrheitlich auch nicht mehr mit Pferdedroschken durch die Gegend, auch wenn das eine schöne Erfahrung sein kann.
Die einzige Konstante ist der Wandel.
Die Digitalisierung ist die Unabhängigkeit von der Form des physikalischen Trägers. Das wusste man schon, bevor das im Hifibereich ankam,



[Beitrag von ZeeeM am 24. Aug 2021, 07:06 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#1614 erstellt: 24. Aug 2021, 06:17
Hallo,

vielleicht wird sich das ganze Musiker-Modell wandeln.
Bezahlte Jobs wird es nur noch als Zulieferer für Netflix-Serien oder Fernsehshows geben.
Konzerte werden eine Art Musical-Version von Filmen oder Serien sein, besetzt mit professionellen Absolventen von Musikhochschulen.

Musik um der Musik willen (nicht als Zulieferer für Soundtracks oder als Fernsehshowband), wird nur noch von nebenberuflichen Künstlern gemacht werden, die ihren Unterhalt in ordentlichen Jobs als Studenten oder Baggerfahrer verdienen. Mit Konzerten spielen sie zur Party ihrer Freunde auf. Ihre Aufnahmen machen sie im Heimstudio und veröffentlichen sie auf ihrer Crowdfunding-Seite.
Vielleicht gar nicht so verkehrt...


Grüße
srabu
Inventar
#1615 erstellt: 24. Aug 2021, 08:07
Ein düsteres Bild der Zukunft entwirfst du da Burkie.


Burkie (Beitrag #1614) schrieb:
[…] Bezahlte Jobs wird es nur noch als Zulieferer für Netflix-Serien oder Fernsehshows geben. […]

Dieser konkrete Markt war schon immer schwierig, aber gefühlt noch nie so hart umkämpft wie in den letzten 2 Jahren. Entsprechend entwickeln sich die Preise.

Man kann argumentieren, dass das Dasein des Musikers zu keiner Zeit einfach war. Dennoch gab es in unserem Freundes- und Bekanntenkreis gefühlt nie so viele harte Einschläge wie jetzt, verursacht durch Streaming & co und beschleunigt durch den Wegfall der Live-Gigs.

Die Gesellschaft scheint immer weniger Verständnis für das Dasein des Musikers als Beruf(ung) zu haben.
Ich finde das schade und bilde mir ein, dass diese Entwicklung der Qualität nicht zuträglich ist.

So, genug gejammert.
Burkie
Inventar
#1616 erstellt: 24. Aug 2021, 10:13
Hallo,

dann wüsste ich auch nicht, wie Musiker Geld verdienen sollen, wenn nicht mit dem Taxi oder Bagger.

Ich höre eigentlich auch gerne was ich schon kenne - altes Zeug also.
Diese ganzen neuen Talente, Billie Eilish usw. sind ja wohl auch eher was für die jungen Menschen, weniger für alte Säcke.

Mir erscheint diese "neue Musik" recht austauschbar und belanglos zu sein. Aber ich bin ja auch alt und nicht Zielgruppe.

Allerdings - als Nebenerwerbs-Musiker Alben frei von kommerziellem Druck jahrelang konzipieren, komponieren und im Heimstudio aufnehmen, um sie sodann im Eigenverlag online zu verbreiten, erscheint mir auch kein ganz schlechtes Modell zu sein.
Die Technik dafür ist ja mittlerweile sehr erschwinglich geworden.

Grüße
golf2
Inventar
#1617 erstellt: 24. Aug 2021, 10:44

Burkie (Beitrag #1616) schrieb:

Diese ganzen neuen Talente, Billie Eilish usw. sind ja wohl auch eher was für die jungen Menschen, weniger für alte Säcke.

Besonders Billy Eilish kann man in jedem Alter hören - da muss ich widersprechen.
xutl
Inventar
#1618 erstellt: 24. Aug 2021, 13:18
TIPPFEHLERalarm.....
Hast Du da doch tatsächlich vor hören das NICHT vergessen
net-explorer
Inventar
#1619 erstellt: 25. Aug 2021, 05:15

srabu (Beitrag #1615) schrieb:
... Dieser konkrete Markt war schon immer schwierig, ...


Nicht nur der, aber das liegt am Menschen, nicht am Gegenstand des Geschäfts!

Fest stand bis heute morgen immer noch: irgendwie gehts immer weiter!
.JC.
Inventar
#1620 erstellt: 25. Aug 2021, 05:34
Weil es hier auch passt von mir ein Zitat aus: hochwertige Anlagen eine Generationenfrage?

Ja der Ausblick in die Zukunft ist, was gutes HiFi angeht, schon ziemlich düster.
ZeeeM
Inventar
#1621 erstellt: 25. Aug 2021, 05:37
Die Zukunft ist immer scheiße, seit tausenden und abertausenden von Jahren.
RoA
Inventar
#1622 erstellt: 25. Aug 2021, 07:02

.JC. (Beitrag #1620) schrieb:
Ja der Ausblick in die Zukunft ist, was gutes HiFi angeht, schon ziemlich düster.



Bundesverband Musikindustrie (BVMI) schrieb:
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 hat die Musikindustrie in Deutschland insgesamt 903,8 Mio. Euro umgesetzt, was einem Plus von 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Audio-Streaming bleibt das am stärksten vertretene Format, mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 70,6 Prozent, nach weiteren Zuwächsen von 19,9%. Rückgängig sind hingegen Downloads, welche jetzt nur noch 3,3 Prozent zum Gesamtmarkt beitragen. In Deutschland liegt der Digitalanteil insgesamt bei 78,6 %.

Die Schallplatte hingegen erfährt ein starkes Wachstum im Umsatz, dieser stieg in der ersten Jahreshälfte um 49,5 Prozent, was dem Medium zu einem gesamten Marktanteil von fast 6% verhilft. Das führende physische Medium hingegen, die CD, entwickelt sich weiter rückläufig (-16,4 %), mit einem aktuellen Marktanteil von 14,5 %.


Qualle: https://www.stereo.d...d-zu-fast-80-digital

Was mich überrascht, ist der Rückgang der Downloads. Anyway, da viele CDs als reine Datenträger sofort geripped und dann auf Festplatte/NAS abgelegt werden, gehören reine CD-Player eigentlich schon in die Rubrik 'Vintage'.
srabu
Inventar
#1623 erstellt: 25. Aug 2021, 07:09
Der Rückgang der Downloads zugunsten von Streaming wundert mich nicht.
Apple forciert das sogar.
Ich persönlich mag Downloads lieber als Streaming. Wenn schon keine Platte oder CD, dann wenigstens das Gefühl, die Musik erworben zu haben und zu besitzen.
ZeeeM
Inventar
#1624 erstellt: 25. Aug 2021, 07:34
Streaming ist für mich personalisiertes Wunschradio.
golf2
Inventar
#1625 erstellt: 25. Aug 2021, 07:45
Bei der Auswahl an guten Internetradiosendern benötigt man im Grunde kein Music-Streaming Abo.
Peppermint-PaTTy
Inventar
#1626 erstellt: 25. Aug 2021, 07:59
Doch, MAN benötigt das, möchte MAN evtl. etwas Bestimmtes zu einer bestimmten Zeit hören und sich nicht einfach dauerberieseln lassen.
Pigpreast
Inventar
#1627 erstellt: 25. Aug 2021, 08:31
Es ist schon witzig, dieses Spektrum der Einstellungen: Von: "Nur das umständliche Hantieren mit Vinyl bringt den wahren Genuss" bis: "Man braucht nichts als gute Internetradiosender."


[Beitrag von Pigpreast am 25. Aug 2021, 08:32 bearbeitet]
net-explorer
Inventar
#1628 erstellt: 25. Aug 2021, 11:11

Pigpreast (Beitrag #1627) schrieb:
Es ist schon witzig, dieses Spektrum der Einstellungen: ...


Witzig, ja, allerdings überhaupt nicht überraschend.

Viel einfacher wäre es, wenn es nur zwei Menschen auf dieser Welt gäbe, dann hätten wir wieder unsere so wunderbar einfache Binärlösung!


[Beitrag von net-explorer am 26. Aug 2021, 04:39 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#1629 erstellt: 25. Aug 2021, 15:47

Pigpreast (Beitrag #1627) schrieb:
Es ist schon witzig, dieses Spektrum der Einstellungen: Von: "Nur das umständliche Hantieren mit Vinyl bringt den wahren Genuss" bis: "Man braucht nichts als gute Internetradiosender." :D



Ich glaube nicht das ein LP Hörer das Wort umständlich beim hantieren sein Platten wählt.
Letztlich bringt den wahren Genuss die Bereitschaft das was man da gerade macht schön zu finden.

Wichtig ist doch nur das sich beide Extreme leben lassen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen Angeln zu gehen und lasse einen Angler sein Hobby Hobby sein.


[Beitrag von Beaufighter am 25. Aug 2021, 16:09 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#1630 erstellt: 25. Aug 2021, 20:33
Natürlich wählt er das Wort nicht selber. Aber er scheint die Umständlichkeit zu brauchen, um nicht in Versuchung zu geraten, in ein sprunghaftes Herum-Skippen/-Klicken zu verfallen. So ist doch das Narrativ: "Mit den modernen Medien geht alles viel zu schnell, da geht die Würdigung der Musik verloren..."
tomstereo
Stammgast
#1631 erstellt: 25. Aug 2021, 20:34

golf2 (Beitrag #1625) schrieb:
Bei der Auswahl an guten Internetradiosendern benötigt man im Grunde kein Music-Streaming Abo.

Nö, wenn ich beispielsweise das Album "Love over Gold" von Dire Straits hören möchte, dann möchte ich genau dieses Album hören und nicht Musik, die so ähnlich klingt.

Der Vorteil von Streamingsdiensten ist, dass die Musikbibliothek so riesig ist. Natürlich kann man sich auch von irgendwelchen Playlisten berieseln lassen, aber damit schöpft man die Möglichkeiten eines Streamingsdienstes eben nicht aus.
tomstereo
Stammgast
#1632 erstellt: 25. Aug 2021, 20:37

golf2 (Beitrag #1625) schrieb:
Bei der Auswahl an guten Internetradiosendern benötigt man im Grunde kein Music-Streaming Abo.

Wenn die Musik nur nebenher dudeln soll, dann mag das sogar stimmen. Damit sind die Möglichkeiten eines Streamingsdienstes aber noch längst nicht erschöpft und man kann sich in der Streamingbibliothek genauso bedienen wie am heimischen CD-Regal, mit dem Unterschied dass die Bibliothek beim Streamdienst eben viel größer ist.
Endman
Stammgast
#1633 erstellt: 25. Aug 2021, 20:46
Habe heute rund 300kg Schallplatten bewegt und bin mir momentan sehr sicher dass früher nicht alles besser war. 😁
Im Moment höre ich alte 80er Maxis, von Platte auf MP3 gerippt, entrauscht und von Knacksern befreit, vom Handy auf den AV Receiver gestreamt. Das ist für mich die perfekte Gegenwart und fasst 40 Jahre Musikgeschichte sowohl inhaltlich als auch technisch sehr gut zusammen.
net-explorer
Inventar
#1634 erstellt: 26. Aug 2021, 04:59

Pigpreast (Beitrag #1630) schrieb:
... Umständlichkeit ... So ist doch das Narrativ: "Mit den modernen Medien geht alles viel zu schnell, da geht die Würdigung der Musik verloren..."


Nicht nur "mit den modernen Medien"!

Um wirklich Lust und Spaß zu haben braucht der Mensch von Natur aus einen gewissen Aufwand, eine irgendwie geartete Anstrengung, sonst funktioniert das Zusammenspiel von Handlung und Hirn zwecks Spaß einfach nicht.

Das hat überhaupt nichts mit so etwas wie "Würdigung" zu tun. Diese Interpretation ist ein extrem gängiger Irrtum!

Erklärend: Zeremonien gibt es nur, um in Erweiterung des oben Beschriebenen eindrückliche Feierlichkeit zu produzieren. Im Prinzip ist der Mensch ganz einfach gestrickt, aber gerne häufig oberflächlich. Soll es "tiefer gehen" braucht es ganz einfach "Aufwand"!

Eine andere Sache ist die Beschleunigung, die wir ebenfalls allgemein ständig anstreben, und dank unseres Intellekts vielfach erreichen. Sie ist schlicht und ergreifend widernatürlich, und daher ab einer gewissen Intensität schädlich.
Erklärend: Wäre die Menschheit so, dass sie 1 Million Jahre benötigen würde, um ihren Lebensraum effektiv und nachhaltig zu zerstören, würde vermutlich gar nichts passieren, mangels Wahrscheinlichkeit derartiger Lebenserwartung unserer Spezies.
Wir können aber, dank erstaunlicher Beschleunigung unseres Treibens, schon nach so kurzer Existenz effektive Veränderungen feststellen, die sogar teilweise echte Aufmerksamkeit erregen.

Positiv am "Hobby Hifi" ist also quasi die Steigerung von Glückseligkeit und Friedlichkeit; dedizierte Foren selbstverständlich ausgenommen.
Der Mensch streitet schließlich auch wahnsinnig gerne.
net-explorer
Inventar
#1635 erstellt: 26. Aug 2021, 05:02

Endman (Beitrag #1633) schrieb:
Habe heute rund 300kg Schallplatten bewegt ... Platte auf MP3 gerippt, entrauscht und von Knacksern befreit, ... Das ist für mich die perfekte Gegenwart und fasst 40 Jahre Musikgeschichte sowohl inhaltlich als auch technisch sehr gut zusammen.



Eine mustergültige Kombination von Sport, zielgerichteter Freizeitgestaltung und Beschäftigung mit Technik.
Genau das hat der Arzt verschrieben!
ZeeeM
Inventar
#1636 erstellt: 26. Aug 2021, 05:02
Die modernen Medien bieten Zugriff auf eine unfassbare Menge an Medien. Die Auswahl kann schlicht und ergreifend überfordernd sind. Da ist auch alles drin, von 08/15 Kommerz bis zu Perlen.
net-explorer
Inventar
#1637 erstellt: 26. Aug 2021, 05:09

ZeeeM (Beitrag #1636) schrieb:
Die modernen Medien bieten Zugriff auf eine unfassbare Menge an Medien. Die Auswahl kann schlicht und ergreifend überfordernd sind. ...


Wenn "der Mensch" alles will, gib ihm "alles", und dann schauen wir mal, wie er das tatsächlich verdaut.

Gibt ja die alte "Kinder-am-Esstisch-Weisheit": Wenn die Augen größer sind als der Magen...

golf2
Inventar
#1638 erstellt: 26. Aug 2021, 06:14

tomstereo (Beitrag #1631) schrieb:

golf2 (Beitrag #1625) schrieb:
Bei der Auswahl an guten Internetradiosendern benötigt man im Grunde kein Music-Streaming Abo.

Nö, wenn ich beispielsweise das Album "Love over Gold" von Dire Straits hören möchte, dann möchte ich genau dieses Album hören und nicht Musik, die so ähnlich klingt.

Was klingt denn bei einem Radiosender "so ähnlich"? Man muss halt eine sehr feine Auswahl an Sendern treffen, nicht das 0815 GEZ Gedudel, das den ganzen Tag auf unseren Gefilden läuft. Wenn man Platte/CD oder was auch immer hören will ist das klar was anderes. Das meinte ich in dem Fall auch gar nicht.
Meiner Meinung nach ändert sich die Art des Musikhörens bei Musik-Streamingdiensten im Speziellen - ob das nun zum Guten oder Schlechten ist sei dahingestellt. Ich finde nicht nur das Zuviel des Angebots sondern diese spezielle Oberfächlichkeit des Musikhörens allgemein.
ZeeeM
Inventar
#1639 erstellt: 26. Aug 2021, 07:10
Früher war weniger Gedudel, viel mehr konzentriertes Hören .. in der Filterblase.
tomstereo
Stammgast
#1640 erstellt: 26. Aug 2021, 07:18

golf2 (Beitrag #1638) schrieb:

tomstereo (Beitrag #1631) schrieb:

golf2 (Beitrag #1625) schrieb:
Bei der Auswahl an guten Internetradiosendern benötigt man im Grunde kein Music-Streaming Abo.

Nö, wenn ich beispielsweise das Album "Love over Gold" von Dire Straits hören möchte, dann möchte ich genau dieses Album hören und nicht Musik, die so ähnlich klingt.

Meiner Meinung nach ändert sich die Art des Musikhörens bei Musik-Streamingdiensten im Speziellen - ob das nun zum Guten oder Schlechten ist sei dahingestellt. Ich finde nicht nur das Zuviel des Angebots sondern diese spezielle Oberfächlichkeit des Musikhörens allgemein.

Aber genau das liegt doch an einem selbst, wie man den Streamingdienst nutzt. Womliegt der Unterschied, wenn ich eine CD aus dem Regal nehme oder das Album beim Streamingdienst auswähle. Die Auswahl beim Streamingdienst ist komfortabler und wenn's mir gefallen hat, kann ich auch gleich noch ein anderes Album von dem Künstler hören und der Streamingdienst macht mir ggf. auch noch Vorschläge, von anderen ähnlichen Künstlern, die ich bisher noch nicht kenne.
Pigpreast
Inventar
#1641 erstellt: 26. Aug 2021, 14:49
Halten wir fest: Der Vinylist braucht das Drumherum als Zügel gegen seine eigene Zügellosigkeit, die er im Umkehrschluss jedem untertellt, der nichts von Zügeln hält.

Edit:

net-explorer (Beitrag #1634) schrieb:
Um wirklich Lust und Spaß zu haben braucht der Mensch von Natur aus einen gewissen Aufwand, eine irgendwie geartete Anstrengung, sonst funktioniert das Zusammenspiel von Handlung und Hirn zwecks Spaß einfach nicht.

So weit kann ich da sogar mitgehen, nur behaupte ich ganz frech: Das funktioniert mit dem Vinylhantieren nicht automatisch immer und ohne das Hantieren geht der Spaß nicht immer automatisch flöten. (Auch beim Streamen kann man sich Rituale angewöhnen.) Ich denke das Wesentliche ist die innere Einstellung, die man im entscheidenden Moment mitbringt.


[Beitrag von Pigpreast am 26. Aug 2021, 14:59 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#1642 erstellt: 26. Aug 2021, 15:16

Pigpreast (Beitrag #1641) schrieb:
Ich denke das Wesentliche ist die innere Einstellung, die man im entscheidenden Moment mitbringt.


klar und dafür nutzen Manche eben das Platten auflegen (mehr o. weniger bewusst).
Beaufighter
Inventar
#1643 erstellt: 26. Aug 2021, 15:58

Pigpreast (Beitrag #1630) schrieb:
Natürlich wählt er das Wort nicht selber. Aber er scheint die Umständlichkeit zu brauchen, um nicht in Versuchung zu geraten, in ein sprunghaftes Herum-Skippen/-Klicken zu verfallen. So ist doch das Narrativ: "Mit den modernen Medien geht alles viel zu schnell, da geht die Würdigung der Musik verloren..."


Ja auch das Vorspiel will seine Daseinsberechtigung haben.

Was sind das denn für Rituale beim streamen?


[Beitrag von Beaufighter am 26. Aug 2021, 16:00 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#1644 erstellt: 26. Aug 2021, 16:15
Früher war mehr Lametta.
8erberg
Inventar
#1645 erstellt: 26. Aug 2021, 16:20
Hallo,

das passende Plattencover rauszusuchen...

Nein, ernsthaft: ich hab keinen Ritus beim streamen: aussuchen, antippen und los geht die Musi

Manchmal dauert der Aufbau der Bluetooth-Leitung am Längsten... mein Handy braucht immer einen Schubs um an die Bluetooth-Box anzudrabbeln.
Beim Auto reicht es einzusteigen und schwupps, im Auto meiner Frau wie an die Hifi-Anlage (Transmitter) genauso.
Nur bei der Box ... gut das Smartphone ist Made in Germany (genau in Bocholt) und wir Westfalen gelten nunmal als etwas Eigen. Daher kann ich damit leben.

Peter
Pigpreast
Inventar
#1646 erstellt: 26. Aug 2021, 19:07

Beaufighter (Beitrag #1643) schrieb:
Was sind das denn für Rituale beim streamen?

Ach, was weiß ich... sich ein Bierchen oder ein anderes Getränk richten, die Beleuchtung im Hörraum anschalten, Telefon auf stumm schalten, die Sitzkissen auf dem Sofa in Position rücken, die Musi auswählen...

Was ich sagen will: Wenn man wirklich eine "andächtige" Hörsession einlegen will, dann kann man es sich auch irgendwie schön machen und dann sind es auch meist ein paar Handgriffe mehr als nur ein Tipper aufm Handy. Ob man dazu noch das Gefummel mit dem Vinyl hat oder nicht, macht doch nur einen marginalen Unterschied.


[Beitrag von Pigpreast am 26. Aug 2021, 19:21 bearbeitet]
WBC
Gesperrt
#1647 erstellt: 26. Aug 2021, 20:00
Komplett korrekt...
kölsche_jung
Moderator
#1648 erstellt: 26. Aug 2021, 20:48

net-explorer (Beitrag #1634) schrieb:
...
Um wirklich Lust und Spaß zu haben braucht der Mensch von Natur aus einen gewissen Aufwand, eine irgendwie geartete Anstrengung, sonst funktioniert das Zusammenspiel von Handlung und Hirn zwecks Spaß einfach nicht.
...

Bei mir nicht ... mich macht es eher glücklich, wenn etwas ohne viel Aufwand funktioniert...

Aber wenn du so auf "Aufwand" stehst ... wäre es da nicht sinnvoll, den Tonabnehmer nach jeder Plattenseite zu demontieren, um ihn dann jedesmal wieder neu justieren zu können?
mcleod1689
Hat sich gelöscht
#1649 erstellt: 26. Aug 2021, 20:55
Wie war das noch? Jeder, der mit „der Mensch“ argumentiert, lügt?

Mein Streaming Ritual ist es z.B. dem gestreamten hinterher zu recherchieren, weil ich über LastFM alles nachhalte, was ich so höre oder fast alles. Oder Blogs verfolge, um den neuesten Krams zu entdecken und um mich drauf einzustimmen. Mein Geraffel im Wohnzimmer mit Verlängerungskabel zusammenstecken, die Ohrmuscheln auspusten und auf Spinnen checken, das Kissen zurecht rücken, das Licht dimmen oder einfach nur während der Arbeit oder langen Zugfahrten.
Beaufighter
Inventar
#1650 erstellt: 27. Aug 2021, 18:15
Ja ja das leidige Gefummel bevor es in medias res geht.


[Beitrag von Beaufighter am 27. Aug 2021, 18:16 bearbeitet]
Rascas
Inventar
#1651 erstellt: 29. Aug 2021, 09:03
Rituale haben nichts mit der Musikquelle zu tun. Das sind Dinge, die man sich abseits davon angewöhnt.

Als es "nur" Plattenspieler gab, hat man sich auch nicht jedes Mal mit einem Wein oder Bier hingesetzt und Musik gehört. Da wäre ich ja ständig besoffen gewesen....

Ich finde, dass unterschiedliche Quellen unterschiedliche Hörgewohnheiten unterstützen.

Wenn ich früher von einer Platte nur einzelne Lieder hören wollte, war es bequemer, dieses auf Kassette aufzunehmen zusammen mit einzelnen Liedern anderer Schallplatten.

Da das heute nur noch wenig Sinn macht, höre ich bei einer Schallplatte gerne zumindest eine Plattenseite durch. Dazu gehört aber, dass diese Schallplatte mindest eine "hörbare" Plattenseite hat. Das heißt für mich, dass ich heute andere Schallplatten präferiere als früher.

Bei CD's war lange der Vorteil, dass sie mehr Inhalt/Länge bieten können als Schallplatten. Deshalb war die Länge mit 70+ Minuten lange eine Verkaufsargument gegenüber Schallplatten. Wenn ich heute eine CD mal durchhöre und diese nutzt wirklich die Lauflänge aus, nervt mich irgendwann A die Zeit, die ich investieren muss, um das durchzuhören und B fällt irgendwann der Inhalt qualitativ ab. Die x-te Remix-Version, die nur drauf ist, weil sie drauf passt, nervt irgendwann.

Bei eigenen Daten habe ich die volle Kontrolle über Art und Inhalt. Beim streamen fehlt mir oft die Kontrolle darüber, welche Version eines Liedes ich da eigentlich höre. Natürlich habe ich über Jahre reichlich Inhalt in meine eigene Datenbank gepackt. Da es sich dabei hauptsächlich um Musik handelt, die ich bevorzuge, kann sie locker mit dem Streaming-Angebot mithalten. Wenn man das bei "0" anfängt, ist es natürlich wesentlich einfacher und sinnvoller sich im Streamingangebot auszutoben.

Da ich ich immer ein Freund davon bin, das eine zu tun ohne das andere zu lassen, bin ich mehr als glücklich, die heutigen Möglichkeiten zu haben und nutze das auch (je nach Gusto).

Insofern ist das "gute alte HiFi-Hobby" für mich durchaus in der Neuzeit angekommen. Man hat fast unendliche und andere Möglichkeiten gegenüber "früher". Die Musik, die ich gerne höre, hat sich gar nicht so dramatisch verändert. Es kommt halt immer noch ab und zu was gutes aktuelles dazu. Man muss heute mehr aufpassen, dass man sich im Angebot nicht verliert. Ganz ehrlich; wenn ein Streamdienst damit wirbt, dass er 7 Millionen Lieder bietet, schreckt mich das eher ab. Da kann ja nur jede Menge Schrott dabei sein! Und ausserdem werde ich diese Menge niemals hören können und wollen. Wichtiger ist doch, dass es die "richtigen" Lieder für einen sind. Mich erinnert das an die Anzeigen an Parkhäusern: wenn da steht, es sind noch 200 irgendwas Plätze frei, denke ich immer: was soll ich damit? Ich brauche doch nur einen...

Mit etwas "Disziplin" bieten sich uns durchaus lohnenswerte Möglichkeiten auf allen Ebenen....

Dabei ist nicht alles Gold was glänzt und gerade die Streamingdienste versuchen einen arg zu bevormunden, wenn man einmal in deren "Fängen" ist. Das ist dann halt die "schöne neue Welt" (brave new world) mit all Ihren Vor- und Nachteilen.

Auf der Geräteseite liebe ich nach wie vor altes oder "oldschool" Geraffel. Es hat sich herausgestellt, das dieses immer rückwärts- und vorwärtskompatibel ist. Eine simple (preiswerte) Quelle, die alle paar Jahre ausgetauscht wird, ein Plattenspieler und schon hat man zu allem Zugang, was man so "braucht". Der "Kern" der Anlage (ein paar anstänständige Boxen und ein vernünftiger (analoger) Vor-/Endverstärker) hat sich dabei in keinster Weise geändert.

Was dann zusätzlich digital integriert ist oder zuspielt, ist völlig sekundär. Da ich dort die deutlich geringere Halbwertzeit sehe, investiere ich dort nicht über die Maßen...und bin so "ohne Reue" immer up to date.
Pigpreast
Inventar
#1652 erstellt: 29. Aug 2021, 11:17

Rascas (Beitrag #1651) schrieb:
Man muss heute mehr aufpassen, dass man sich im Angebot nicht verliert. Ganz ehrlich; wenn ein Streamdienst damit wirbt, dass er 7 Millionen Lieder bietet, schreckt mich das eher ab. Da kann ja nur jede Menge Schrott dabei sein!

Und bei den Millionen von Liedern, die es auf physischen Tonträgern gibt, nicht, oder was?


Und ausserdem werde ich diese Menge niemals hören können und wollen. Wichtiger ist doch, dass es die "richtigen" Lieder für einen sind.

Darum geht es doch. Bei 7 Millionen ist die Wahrscheinlichkeit, dass das richtige dabei ist, größer als wenn nur 7000 im Angebot sind.


Mich erinnert das an die Anzeigen an Parkhäusern: wenn da steht, es sind noch 200 irgendwas Plätze frei, denke ich immer: was soll ich damit? Ich brauche doch nur einen...

Wenn von, sagen wir mal, 400 Plätzen 200 frei sind, findet man leichter einen, als wenn man den einzigen freien unter 400 suchen muss.

Muss man das wirklich erklären?


Mit etwas "Disziplin" bieten sich uns durchaus lohnenswerte Möglichkeiten auf allen Ebenen....

Da liegt nämlich der Hase im Pfeffer. Im Vinylzeitalter war dem Hörer lediglich der Blick auf die Möglichkeiten verbaut und statt Disziplin half einem manchmal die Faulheit, die Suche und den Konsum nicht ausufern zu lassen. Beim Streaming muss man sich seine Grenzen schon selber setzen.
Janek
Stammgast
#1653 erstellt: 29. Aug 2021, 11:45

Rascas (Beitrag #1651) schrieb:
Bei CD's war lange der Vorteil, dass sie mehr Inhalt/Länge bieten können als Schallplatten. Deshalb war die Länge mit 70+ Minuten lange eine Verkaufsargument gegenüber Schallplatten. Wenn ich heute eine CD mal durchhöre und diese nutzt wirklich die Lauflänge aus, nervt mich irgendwann A die Zeit, die ich investieren muss, um das durchzuhören und B fällt irgendwann der Inhalt qualitativ ab. Die x-te Remix-Version, die nur drauf ist, weil sie drauf passt, nervt irgendwann.


Die Hauptverkaufsargumente für die CD waren: keine Kratzer, kein Geknister, keine Rillengeräusche, kein Dynamikverlust über die gesamte Spielzeit, keine Abnutzung der Klangqualität. Die CD galt vor fast 40 Jahren zurecht als Krönung der High Fidelity und war in den ersten Jahren aufgrund der hohen Preise von Medien und Abspielgeräten nur der oberen Käuferschicht vorbehalten. Das erwachsene Audio-Fußvolk und die Jugend hörten bis ca. 1988/89 überwiegend noch Schallplatte.

Die lange Spielzeit der CD wurde meiner Meinung nach im Laufe der 90er zunehmend zum Problem. Waren Musiker in den Zeiten der Schallplatte technisch dazu gezwungen, Alben mit einer Spielzeit von ca. 35 bis 40 Minuten zu produzieren, wurden die Alben in der CD-only-Ära immer länger. Anstatt 8-10 Liedern bestand ein Album auf einmal aus 13-15 Liedern. Damit stieg auch die Anzahl der Füller, welche den Eindruck des Albums verwässerten. Einen Spannungsbogen über 15 Lieder zu ziehen ist wesentlich schwerer als über zehn. Nur wenigen guten Konzept-Alben gelang so etwas früher (Sgt. Pepper/The Wall) Irgendwie ist im Laufe der letzten 30 Jahre die Kunst des "Album-Machens", welches Ende der 1960er begann, wieder etwas verloren gegangen. Die Streaming- und Download-Kultur (einzelner Songs) hat das noch verstärkt.
allesgeht
Inventar
#1654 erstellt: 29. Aug 2021, 11:55
Moin,

wie sagte Herbert von Karajan zu Phlips, die Neunte von Beethovens muss auf eine CD passen!

Und daran hat sich dann auch Philips gehalten, 70 Minuten passte.


[Beitrag von allesgeht am 29. Aug 2021, 11:57 bearbeitet]
net-explorer
Inventar
#1655 erstellt: 29. Aug 2021, 12:08

Pigpreast (Beitrag #1652) schrieb:

Rascas (Beitrag #1651) schrieb:
Man muss heute mehr aufpassen, dass man sich im Angebot nicht verliert. Ganz ehrlich; wenn ein Streamdienst damit wirbt, dass er 7 Millionen Lieder bietet, schreckt mich das eher ab. Da kann ja nur jede Menge Schrott dabei sein!

Und bei den Millionen von Liedern, die es auf physischen Tonträgern gibt, nicht, oder was?


Wer hat die Millionen Lieder auf phys. Tonträgern bei sich zu Hause??
Da existiert in meinem Bestand immer nur das, wofür ich persönlich verantwortlich bin.
Und das ist definitiv noch überschaubar und hinsichtlich Menge verträglich.


Pigpreast (Beitrag #1652) schrieb:

Rascas (Beitrag #1651) schrieb:
... Mit etwas "Disziplin" bieten sich uns durchaus lohnenswerte Möglichkeiten auf allen Ebenen. ...

Da liegt nämlich der Hase im Pfeffer. Im Vinylzeitalter war dem Hörer lediglich der Blick auf die Möglichkeiten verbaut und statt Disziplin half einem manchmal die Faulheit, die Suche und den Konsum nicht ausufern zu lassen. Beim Streaming muss man sich seine Grenzen schon selber setzen.



Im "Vinylzeitalter" gab es genau das, was gepresst und angeboten/verkauft wurde. Nur die Verteilung war problematischer hinsichtlich Kosten und Menge.
Es war also eher die Information über Titelerscheinungen bzw. der Zugang zum jeweiligen Markt nicht gegeben.

Eine große Auswahl ist für manche eine nicht zu bewältigende Aufgabe, mehr oder weniger, und Konsum ist ein zweischneidiges Schwert.
Es geht nicht nur darum, eine Wahl rational zu treffen, und zwecks Musikhören zu kaufen, sondern auch darum, dass "kaufen, erwerben, sammeln" eine Schwachstelle des Menschen ist, die gewerbeseitig selbstverständlich ausgenutzt wird, und so mancher daran scheitert, ohne jemals einen Ton gehört zu haben.

Die Streamingdienste bieten nur an, die Auswahl ist natürlich riesig, man muss schon selektieren, Suchmechanismen sind hier wichtig.
Und eher da liegt die Stärke eines Streamingdienstes, der primär ein Datenbankverwalter ist, und seine Dienstleistung das Anbieten seines Datenbankinhalts. Spielt überhaupt keine Rolle, was da auf den Servern liegt, es ist ja digital.

Wie immer bei Zentralisierung schwebt über dem Konzept das Damoklesschwert der Einstellung solcher Dienste. Cloud-Lösungen hat es schon viele gegeben, und es ist ziemlich unverhältnismäßig, wie viele davon ihre Dienste wieder beendet haben im Vergleich zur Beständigkeit persönlich gewählter heimischer Lösungen.
Schlecht für den Verbraucher, denn dann hört die Musik, die man sich bei dem Anbieter zusammengeklickt hat, einfach endgültig auf!
flexiJazzfan
Inventar
#1656 erstellt: 29. Aug 2021, 12:42
Es gibt einige Legenden bezüglich der Menge Musik, die auf eine CD passen sollte. Fakt ist , dass ich viele (Jazz) CD`s besitze, die (bei gleichem z.T. "unverschämten" ) Preis nur ca. 30 min Musik enthalten. Um das beim Kauf zu bemerken, muss man schon die Laufzeit der einzelnen Stücke zusammenrechnen, da die Gesamtlaufzeit nicht angegeben ist. Bei Jazz ist das umso unverständlicher, da ja meist die Livepräsentationen des "neuen Albums" viel längere Versionen aufweisen als die Studioaufnahmen. (Ist ja auch bei vielen Pop/Rock Stücken so.)
Manche Klassik CD's sind dagegen bis auf die letzte 72te Minute ausgereizt.
Ich finde diese Unterschiede im Content schon ärgerlich !

Gruß
Rainer
Pigpreast
Inventar
#1657 erstellt: 29. Aug 2021, 13:37

net-explorer (Beitrag #1655) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #1652) schrieb:

Rascas (Beitrag #1651) schrieb:
Man muss heute mehr aufpassen, dass man sich im Angebot nicht verliert. Ganz ehrlich; wenn ein Streamdienst damit wirbt, dass er 7 Millionen Lieder bietet, schreckt mich das eher ab. Da kann ja nur jede Menge Schrott dabei sein!

Und bei den Millionen von Liedern, die es auf physischen Tonträgern gibt, nicht, oder was?

Wer hat die Millionen Lieder auf phys. Tonträgern bei sich zu Hause??

So langsam schwant mir, wo manche sich mit ihrer Denke die angeblich systemimmanenten Probleme des Streamings selber schaffen. Wenn man das Angebot eines Streamingdienstes so versteht, als habe man statt ein paarhundert Platten nun 7 Millionen Songs zu hause, geht das natürlich in die Hose. Nein, ich hab die Songs nicht "zu Hause", die liegen auf dem Server. Es ist wie ein Plattenladen, der die 7 Millionen für mich im Angebot hat. Nur dass ich mir den Weg zum Plattenladen, das Stöbern im Regal, das Anstehen an der Kasse und das Bezahlen etc. erspare, wenn ich mir etwas Neues zulegen will.


Da existiert in meinem Bestand immer nur das, wofür ich persönlich verantwortlich bin.

Und wann wie und wo hast Du diese Verantwortung einst übernommen? Doch auch nicht anders als durch Recherche und gezielte Auswahl. Was hält Dich davon ab, beim Streaming zu recherchieren und gezielt auszuwählen?


Im "Vinylzeitalter" gab es genau das, was gepresst und angeboten/verkauft wurde. Nur die Verteilung war problematischer hinsichtlich Kosten und Menge.
Es war also eher die Information über Titelerscheinungen bzw. der Zugang zum jeweiligen Markt nicht gegeben.

Na, das meinte ich doch. Grenzen bzw. Hürden bestanden von außen. Das hat mit selbstbestimmter Auswahl nicht all zu viel zu tun.

Kann es sein, dass das Beschwören der früher angeblich mehr dagewesenen Würdigung der Freude an der Musik lediglich daher rührt, dass man unter den Scheuklappen der "Friss, Vogel, oder stirb!"-Ära in seiner Blase nur nicht mitbekam, dass es vielleicht noch anderes gab, an dem man auch hätte Freude haben können?


Eine große Auswahl ist für manche eine nicht zu bewältigende Aufgabe, mehr oder weniger, und Konsum ist ein zweischneidiges Schwert.
Es geht nicht nur darum, eine Wahl rational zu treffen, und zwecks Musikhören zu kaufen, sondern auch darum, dass "kaufen, erwerben, sammeln" eine Schwachstelle des Menschen ist, die gewerbeseitig selbstverständlich ausgenutzt wird, und so mancher daran scheitert, ohne jemals einen Ton gehört zu haben.

Das sehe ich ein. Nur ist in meinem Menschenbild immerhin so etwas wie die Fähigkeit zur Selbstreflexion enthalten, so dass ich denke, dass man, sobald man das von Dir geschilderte Prinzip durchschaut, für sich auch einen Modus vivendi finden kann, der einen zufriedenstellt. Auf etwas einmal hereinzufallen ist menschlich. Sich jedoch davon dauerhaft versklaven zu lassen, ist doof. Wer doof genug ist, sich von den heutigen Algorithmen versklaven zu lassen, wäre wahrscheinlich im Vinylzeitalter doof genug gewesen, sich einfältig immer nur das gleiche zu kaufen.
ZeeeM
Inventar
#1658 erstellt: 29. Aug 2021, 13:46

flexiJazzfan (Beitrag #1656) schrieb:
Es gibt einige Legenden bezüglich der Menge Musik, die auf eine CD passen sollte.


Vielleicht wäre es eine Idee, die Preise auch in €/Min. anzugeben.
Rascas
Inventar
#1659 erstellt: 29. Aug 2021, 13:55
Du bist anscheinend auf anderen Wegen unterwegs….was ja ok ist.

Bei physischen Tonträgern kann ich selbst entscheiden, was ich mir ins Haus hole.

Ich brauche keine 7 Millionen Liedern. Das ist eine künstlich aufgeblasene Zahl, die mir nichts über die Qualität sagt.

Der Hinweis, wo ein freier Platz ist, finde ich (in Parkhäusern) viel wichtiger als die Information, ob es X freie Plätze gibt. Das ist für mich eine ziemlich unnütze Info (wenn ich nur mit einem Auto unterwegs bin).

Bei „Disziplin“ sind wir wieder zusammen…
Beaufighter
Inventar
#1660 erstellt: 29. Aug 2021, 13:58
Moin,
das klingt ja abenteuerlich. Da ich Platten sammele und streame, habe ich das Glück auf beide Algorithmen hereingefallen zu sein.

Ich verstehe das alles nicht. Klar kann ich meinen Fisch im Geschäft kaufen, ich kann auch angeln gehen mit allem was dazu gehört. Das ist doch keine Frage der Verarschung.
Gibt auch Leute die angeln und wenn es praktischer ist ihren Fisch im Geschäft kaufen.


Das sehe ich ein. Nur ist in meinem Menschenbild immerhin so etwas wie die Fähigkeit zur Selbstreflexion enthalten, so dass ich denke, dass man, sobald man das von Dir geschilderte Prinzip durchschaut, für sich auch einen Modus vivendi finden kann, der einen zufriedenstellt. Auf etwas einmal hereinzufallen ist menschlich. Sich jedoch davon dauerhaft versklaven zu lassen, ist doof. Wer doof genug ist, sich von den heutigen Algorithmen versklaven zu lassen, wäre wahrscheinlich im Vinylzeitalter doof genug gewesen, sich einfältig immer nur das gleiche zu kaufen.


Die maximale Freiheit hat man doch wenn man streamt und sammelt.
ZeeeM
Inventar
#1661 erstellt: 29. Aug 2021, 14:10
Die Auswahl ist mit der Zeit größer geworden. Nur die Plattenläden gibt es nicht mehr an jeder Ecke.
Beaufighter
Inventar
#1662 erstellt: 29. Aug 2021, 14:12
Mit den Plattenläden ist aber schon wieder besser geworden.
ZeeeM
Inventar
#1663 erstellt: 29. Aug 2021, 14:24
Ich bin früher da allerdings nicht wegen eines Flairs reingegangen, sondern weil es einfach nix anderes gab.
Einige Zeit später, hatte ich für Unterwegs einen Sony DD-Quartz und Porta Pro. Was war ich happy, das man damit sich irgendwo hinsetzen konnte. In der Schublade liegt im Moment ein 30 Euro Player, mit 16GB Karte und ein stinkalter CL EP630. Hole ich 1 mal im Jahr zum Laden raus und der zeigt gefühlt dem Sony + Porta die Rücklichter.
Schon lange spielt für mich die absolute Qualität nicht die 1. Geige, sondern ob die Musik zu meiner Stimmung passt.
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