Hilfe benötigt: Subwoofer für Ersatzradmulde im Golf 7 mit Discover Media Gen. 2

Tach auch,

mein erster Tipp: bekämpfe als erstes die vorderen Türen richtig - die Montagebleche der Lautsprecher, den Kunststoffkorb der Lautsprecher, die Türverkleidung sowie das Außenblech. Der Gewinn an Bass, die Knackigkeit ist deutlich.

garv3 (Beitrag #1) schrieb:

wäre ein Sub in der Ersatzradmulde ideal. So etwas gibt es auch passend für den Golf 7. Z.B. hier: Alpine SPC-600G7

Genau diesen Woofer halte ich für keine gute Wahl zumindest nicht, wenn die Türen bedämpft sind. Im Woofer arbeitet ein 16 cm Lautsprecher (wahrscheinlich Doppelschwingsspule), in den Türen sind je 20 cm verbaut. Ich habe den Verstärker des Subwoofers weder gemessen noch geöffnet, würde mich aber über mehr als 2x50 W RMS Leistung sehr wundern. Vielleicht fehl sogar das Netzteil und er bringt nur 2x20 Watt RMS. Auf jeden Fall wird das kaum reichen, um die vorderen Lautsprecher sinnvoll zu ergänzen oder sogar zu übertönen.

Mit ein wenig mehr Höhe gibt es von namhaften Herstellern Subwoofer im Holzgehäuse mit 20 oder gar 25 cm Membran. Wenn die dann mit ordentlich Leistung versorgt werden, passiert richtig viel Bass.

Mein Problem ist, dass ich nicht weiß bzw. nicht davon ausgehe, dass das verbaute Discover Media einen RCA-Ausgang hat. Leider finde ich in der entsprechenden Anleitung keine Informationen dazu.

Nein. Das Radio hat keinen RCA-Ausgang. Wozu auch? Die Hersteller wollen bei der Herstellung sparen. Und alles, was nicht benötigt wird, wird eingespart. So auch die Vorverstärker-Ausgänge, die 95% aller Käufer des Golf 7 nicht brauchen werden.

Die Frage ist nun, wie ich dieses Problem lösen kann. […] Grundsätzlich wär es ja möglich, die Signale am Ausgang des Radios abzufangen und dann per High-/Low-Volage-Wandler zu trennen. Das Low-Voltage-Signal kann dann per RCA auf das Alpine-System gelegt werden.

Ja, so macht man das. Oder man sucht sich ein System, dessen Verstärker so ausgelegt ist, dass er das Hi-Signal gleich verarbeiten kann. Das spart einem Geld, Verkabelung und reduziert die Zahl der möglichen Ausfallquellen.

Das High-Voltage-Signal könnte mit High-Pass-Filtern noch von den Bässen befreit werden, um die verbauten Lautsprecher vom Bass zu befreien.

Ja, das wäre sinnvoll. Allerdings sind solche Filter recht groß und damit teuer.

Vielleicht gibt es auch High-Pass-Filter, die noch Bässe durchlassen, sie aber abschwächen?!

Das ist völlig normal. Kein Filter schneidet bei Frequenz X das Signal einfach ab. Statt dessen wird es mit ab- bzw. zunehmender Frequenz immer schwächer.

Falls nein - Welche Lösung bevorzugt ihr?

Ich würde auf den schon erwähnten Subwoofer im Holzgehäuse setzen. Dazu einen 4-Kanal-Verstärker mit vielleicht 4x50 Watt. Er sollte einen Hi-Input besitzen, damit die Lautsprecher-Ausgänge des Radios direkt angeschlossen werden können. Hochpassfilter nehmen den Tiefmitteltönern in der Tür den Tiefbass (ein aktiver Filter vor der Verstärkung ist deutlich kleiner, als ein passiver Filter nach der Verstärkung). Ein Tiefpass oder sogar Bandpass trennt die Frequenzen für den Subwoofer ab, der dann an die gebrückten restlichen zwei Ausgänge geklemmt werden.

So könnte man die Tieftöner vorn vom Bass entlasten, ein wenig lauter spielen und hätte trotzdem mehr Bass - auch mehr Bass, als mit der Lösung von Alpine. Ja, das macht mehr Arbeit. Aber ich bin mir sicher, dass das Ergebnis auch deutlich überzeugender ist.

Vielen Dank für deine Antwort.

Das liest sich grundsätzlich sehr schlüssig.

Bis auf zwei Kleinigkeiten:
1. Was meinst du mit "bekämpfen" in deinem ersten Tipp?
2. Wenn ich die (aktiven) Hochpassfilter vor den Verstärker hänge, brauche ich doch keinen 4-Kanal-Verstärker mehr?! Dann spreche ich die vier Lautsprecher in den Türen (plus die zwei Hochtöner vorne, die ja sicher von den vorderen Kanälen angezweigt werden!?) doch direkt von den Hochpassfiltern aus an, oder?

Insgesamt brauche ich ja noch vier Kanäle mit reduziertem Bass für die Türen plus einen Kanal (vermutlich aus mehreren gebrückten) für den Sub.

garv3 (Beitrag #3) schrieb:

1. Was meinst du mit "bekämpfen" in deinem ersten Tipp?

Lautsprecher, die Musik erzeugen, bringen nicht nur die Luft vor der Membran zum vibrieren, sondern auch die Luft dahinter und den Bereich, an dem der Lautsprecher montiert ist. Dieser Luft- und Körperschall wiederum regt andere Teile des Autos zum Vibrieren an. Das kann sich entweder als Klappern bemerkbar machen oder führt zur unkontrollierten Addition oder Subtraktion des Schallpegels bei verschiedenen Frequenzen. Beides zusammen versaut uns den Klang, vor allem im energiereichen Bass.

Um diese unkontrollierten Vibrationen zu vermindern werden die Bauteile bedämpft. Der einfachste Weg besteht darin, die Teile mit Materialien zäher Konsistenz zu beschweren. Im Allgemeinen verklebt man Alu-Butyl. Ein wenig auf das Außenblech, recht viel auf das Blech, auf dem der Lautsprecher montiert ist und auch eine deutliche Menge auf die Türverkleidung.

2. Wenn ich die (aktiven) Hochpassfilter vor den Verstärker hänge, brauche ich doch keinen 4-Kanal-Verstärker mehr?! Dann spreche ich die vier Lautsprecher in den Türen (plus die zwei Hochtöner vorne, die ja sicher von den vorderen Kanälen angezweigt werden!?) doch direkt von den Hochpassfiltern aus an, oder?

Hä? Entweder verstehe ich Dich falsch, oder Du hast das Prinzip von Weichen nicht verstanden.

Momentan hast Du 4 Verstärker-Kanäle im Radio. Wenn Du die daran angeschlossenen Lautsprecher vom Bass entlasten möchtest, brauchst Du eine passive Weiche aus Spulen und Kondensatoren, die die verhältnismäßig hohe Spannung aus dem Verstärker im Radio verträgt und den Strom, der durch die Lautsprecher fließt. Die kosten einfach mal relativ viel Geld, sind groß und man sollte ein paar davon dahaben, damit man mit verschiedenen Werten experimentieren kann.

Wenn Du allerdings einen externen Verstärker mit eingebauter aktiven Weiche nimmst, kostet das fast nichts extra, passt in den Verstärker und kann äußerst flexibel sein.

Insgesamt brauche ich ja noch vier Kanäle mit reduziertem Bass für die Türen plus einen Kanal (vermutlich aus mehreren gebrückten) für den Sub.

Ja, das schrieb ich schon mal. Du brauchst 2 Kanäle für die vorderen Lautsprecher und zwei gebrückte Kanäle für den Subwoofer. Macht also 4 Kanäle.

Ah, also "bedämpfen", nicht "bekämpfen". War wohl nur ein Tippfehler. Hatte ich mir schon gedacht.

Du meinst also eine Endstufe mit vier Kanälen und eingebauter Weiche. Aber was mache ich mit den hinteren Lautsprechern?

Auweia, da hat wohl die automatische Rechtschreibung mal wieder den Sinn entstellt und mir ist es selbst beim Zitieren nicht aufgefallen.

Die hinteren Lautsprecher sind ja nur für die hinteren Passagiere. Fahren so oft Leute bei Dir mit, wollen ihre eigene Musik hören, von der Du nichts hören möchtest - Stichwort "Benjamin Blümchen"? Wenn nein, dann solltest Du den Fader ohnehin nur auf "Front" stellen. Wenn ja, dann sollten diesen Personen auch die 20 Watt aus dem Radio reichen. Stecke das Geld für hintere Lautsprecher und deren Verstärker lieber in die vorderen Lautsprecher, denn nur die sind für die Beschallung des Fahrers wichtig (naja, und der Subwoofer).

Aktivsubwoofer nachrüsten - ja, auf jeden Fall (oder eben digitaler Monoblock mit Gehäusewoofer)
Türen dämmen - ja auch auf jeden Fall, gerne auch eine Leichte (!) dämmung der hinteren Türen/Seitenteile
Front-Tieftöner könnte man ei fach einen Kondensator in die Plusleitung einlöten um den Tiefbass rauszunehmen. Das hilft schon etwas.