Car Hifi am Ende?

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PayDay
Stammgast
#1 erstellt: 28. Apr 2019, 08:38
Moin

ist car hifi mittlerweile ein echtes nischenprodukt geworden? egal wann und wo, alles sieht so aus als wenn keiner mehr richtige anlagen einbaut. ja es gibt die aufpreispflichtigen anlagen der hersteller die zum teil auch gar nicht schlecht sind. wenn es aber um etwas druck geht, kacken die anlagen alle ganz fürchterlich ab, da deren subwoofer alle eher spielkram sind.
aber wieso hat keiner mehr richtige anlagen eingebaut? ist das kinderkram für die 18jährigen? "darf" man mit 40 keinen vernünftigen sound mehr hören ? im fachforum eines fahrzeuges findet man zwar etliche leute die mehr sound wollen, aber keiner erzählt mal von einen richtigen einbau.
die ganzen car hifi läden heißen auch nicht mehr so sondern haben irgendwie was mit auto-radio (also headunit) im namen stehen. nur wieso sollte ich ein sündhaft teures media teil vom hersteller mit allen schikanen gegen ein drittanbieter austauschen? weil man auto ohne navi gekauft hat und es haben will schon klar. machen das soviele?
nen richtigen einbau mit stromkabel, endstufe im kofferraum und richtigen woofer in der reserveradmulde (ne kiste ist wohl echt oldschool) ist ja bald seltener als 6 richtige im lotto. richtige läden vor ort können alle sowas kaum noch, nur neue radios einbauen... fährt man zu so solchen läden, hat der typ gerade 3monate urlaub...
Car-Hifi
Inventar
#2 erstellt: 28. Apr 2019, 10:31
Tach auch,

ja, man kann den Eindruck gewinnen, dass Car-HiFi am Ende ist. Die Wirklichkeit ist aber vielschichtiger.

Ende der 1990er gab es grob über den Daumen gepeilt mindestens 4 mal so viele Fachgeschäfte wie heute. Ein Großteil der heutigen Protagonisten gehört doch eher „zum alten Eisen“. Läden schließen und werden nur selten übernommen. Neugründungen kann man an einer Hand abzählen. Warum ist das so?

Car-Hifi ist Handwerk. Das Handwerk wurde in den letzten Jahrzehnten diffamiert, wir haben also ähnliche Probleme wie Dachdecker, Elektriker, Maurer oder Maler. Man findet kein geeignetes Personal. Die, die in der Schule aufpassen, studieren und wollen sich dann nur selten die Hände schmutzig machen. Das, was übrig bleibt, hat weder in Mathematik noch in Physik aufgepasst. Dabei ist Audio und Auto nichts weiter als angewandte Physik. Wie soll aber ein unterdurchschnittlicher Schüler begreifen, wie Hifi funktioniert? Du kannst es hier im Forum beobachten: selbst die simpelsten Dinge wie Spannung, Widerstand und daraus resultierend Strom und Leistung verstehen die Leuten nicht.

Ja, ich gebe ehrlich zu, dass auch die derzeit bestehenden Geschäfte mitunter nicht wirklich Ahnung haben, was sie da eigentlich tun. Einige sind ganz tolle Handwerker, können ganz hübsch einbauen und genial mit GFK umgehen, von Klang haben sie aber keine Ahnung. Entsprechend enttäuschen sie Kunden immer häufiger.

Womit wir bei den Kunden sind. Heute reichen mehr als 95% aller Kunden die Anlagen, die die Hersteller ab Werk mitliefern. Die jungen Menschen haben in der Regel nebenher auch andere teure Hobbys. Zum Teil wollen sie nicht mehr als je 99 € für Lautsprecher und Verstärker ausgeben, laufen aber mit dem iPhone für 1.600 € herum, einer Hülle für 100, einer Watch für 500 und Kopfhörern für 200 € — die haben also Elektronik für 2.400 € am Körper, bekommen aber einen Zusammenbruch, wenn die Hifi-Anlage im Auto mehr als 500 € kosten soll …

Mein Kundenbashing geht weiter. Als Handwerker mit Werkstatt und Werkzeug kannst Du heute kaum mit Stundenverrechnungssätzen unter 50 € leben. Eher wahrscheinlich wird man 70, 80 oder gar 100 € nehmen müssen. Das ist Wirtschaftskalkulation erste Unterrichtsstunden. Selbst Steuerberater habe ich schon erlebt, denen ich den Unterschied zwischen Stundenverrechnungssatz und Stundenlohn erklären musste. In einem Mietobjekt mit einem Chef und drei Angestellten (einer im Büro, einer im Verkauf, zwei in der Werkstatt) wird niemand mehr wirklich wohlhabend. So manch ein Angestellter (und auch einige Selbständige) kommen nicht mal auf den Mindestlohn von 12,63 €, den man bräuchte um im Alter nicht in die Grundsicherung zu fallen! Zudem, und das kann man nicht beschönigen, ist professionelles Car-Hifi Maloche. Man kämpft aus den genannten Gründen immer gegen die Zeit. Wenn ich hier manche Nutzer sehe: sie planen die Anlage mit Hilfe anderer eine Woche lang, bestellen das Material aus verschiedenen Shops über zwei Wochen zusammen und basteln dann den halben Sommer. Für den Großteil, der hier in der Kaufberatung geplanten Anlagen hat der Profi nur ein bis zwei Tage Zeit. (Glücklich die Ausnahmen von der Regel…)

Aber ich will auch nochmal Kundenbashing betreiben. Setz Dich mal auf eine Bank in einer beliebigen Großstadt. Dir wird vielleicht auffallen, dass ein Großteil der jungen Menschen mit Kopfhörern in den Ohren oder kleinen transportablen Bluetooth-Lautsprechern rum läuft. Sie hören oft das gleichmäßige Bumm bumm der Streamingkanäle. Wie viele dieser jungen (ja, es betrifft auch die alten) hört denn noch eine ganze CD eines Künstlers hintereinander weg? (Du kannst auch selber überlegen: welche CD, egal über welchen Vertriebsweg, war Deine letzte, die Du komplett gehört hast, vielleicht sogar mehrfach?) Was ich damit sagen will: für viele Menschen ist Musik inzwischen nur noch ein Hintergrundteppich. Sie wollen sich im Auto ablenken, nicht einsam fühlen oder nur Nachrichten und Hörbücher hören. Und dafür reichen die Werksanlagen — die, so muss man zugeben, in den letzten 30 Jahren auch deutlich besser geworden sind. Man kann es auch an den Hifi-Anlage zu Hause sehen. Wer hört denn wirklich Stereo zu Hause? Wer setzt sich noch ins Stereo-Dreieck und genießt bewusst die Musik.

Dabei war gutes Car-Hifi auch nie so hochwertig wie heute. Was heute mit einer verhältnismäßig preiswerten Anlage klanglich möglich ist, davon trauten wir uns vor 25 Jahren nicht zu träumen. Nie war die Auswahl an hochwertigen Lautsprechern so groß (allerdings auch die Auswahl an gehyptern, bilden Lautsprechern …). Nie waren Radios und Verstärker so neutral. Und was erst mit einem DSP möglich ist! Und die Verfügbarkeit von Maschinen und Material, um Anlagen wirklich klanglich optimal einzubauen ...

Zusammenfassen könnte man den ganzen Quatsch also so:
• viele Menschen legen keinen Wert auf guten Klang ich gehe sogar soweit, zu behaupten, dass viele Menschen guten Klang nie erlebt haben, sie haben Musik nie bewusst wahr genommen
• vielen Menschen ist guter Klang zu teuer
• viele professionelle Anbieter haben ebenfalls keine Ahnung von gutem Klang
• viele professionelle Anbieter sind von der modernen Technik überfordert
• viele Professionelle Anbieter sind von der Vielfalt der Fahrzeuge und von den immer wieder neuen Problemen, die sich aus der Kreativität der Auto-Hersteller ergeben, überfordert
• es ist verdammt schwer, vernünftigen Nachwuchs zu finden, sowohl bei Planung, Einbau und Einstellung aber auch beim Genuss

Das geschriebene ist meine ganz persönliche Einschätzung der derzeitigen Lage in Deutschland, mit der Erfahrung von fast 25 Jahren professionellen Einbaus und mehr als 35 Jahren bewussten Musik-Hörens. In anderen Regionen der Welt sieht das ganz anders aus. Es gibt deutsche Edelmarken, die machen in Asien wahnsinnige Umsätze, weil die dort auf „Made in Germany“ und guten Klang stehen, während der Markt im eigenen Land nur noch auf Geiz und Billig aus ist …

So jetzt Solls genug sein. Ich wünsche einen schönen Sonntag und immer ein paar dB Headroom.
Neruassa
Inventar
#3 erstellt: 28. Apr 2019, 10:31
Du gehst scheinbar einfach zu den falschen.
Es gibt max. 4 Hände voll Fachhändler in DE, die wirklich Ahnung haben und wissen was sie tun.
Und dann gibt es noch ein paar, die OK sind. Aber der Rest ist bei einer Art pommes Kette wie McDonald's und baut einfach nur wahllos Zeug ein, ohne Sinn und Verstand. Hauptsache günstig, egal wie scheisse es danach klingt.

Nischenprodukt? Nein. Ganz und garnicht. Nur zu viele, die sich als Fachhändler bezeichnen.

Ich weiß noch, wo ich damals bei der Audio System Firmenfeier zu Gast war. Backstage. Da hat man wirklich gesehen, was sich alles als Fachhändler beschimpft. Manche wussten nicht mal, was ein DSP ist. Und kein einziger hätte solch einen dort einstellen können. Und das waren überwiegend die Pommesketten Händler, die viel Umsatz machen.

Edit: Ach Pierre, du sprichst mir aus der Seele. Manches sehr lustig, aber leider Wahr.


[Beitrag von Neruassa am 28. Apr 2019, 10:35 bearbeitet]
Car-Hifi
Inventar
#4 erstellt: 28. Apr 2019, 10:49
@Neruassa, Deine Erfahrungen beim der ATF-Firmenfeier könnte ich schön mit Anekdoten unterlegen. Aber man soll ja über seine Ex-Kollegen nicht schlecht sprechen …

Na, ok, einen lasse ich mal raus. Ich war bei einer DSP-Schulung, wo man uns zeigte, wie man die Laufzeitkorrektur über die Sprungantwort eben schnell korrekt einmessen kann. Da erzählte einer, dass das nicht der richtige Weg sein kann, weil wir ja am weitesten Chassis gar nichts einstellen würden. Er stellt das nach Gehör ein, dreht immer abwechselnd links und rechts, bis die Bühne passt …

Ich will nicht behaupten, dass ich alles weiß, ganz im Gegenteil, ich lerne auch heute noch jeden Tag dazu, ich habe mich und mein gefühltes Wissen stets hinterfragt, ich habe so manchen Blödsinn verbreitet, der mir heute peinlich ist. Aber so einen Bullshit ...
Joze1
Moderator
#5 erstellt: 28. Apr 2019, 11:49
Wenn man mal den Markt für Car-Audio analysiert, wird einem der extreme Rückgang im Umsatz über die letzten Jahrzehnte auffallen. Ich habe darüber meine Thesis geschrieben und das hat dann doch ganz schön Augen geöffnet.
Ja, Car-Audio ist verglichen mit den "goldenen Zeiten" ein absoluter Nischenmarkt. Große Hersteller brechen weg und Vertriebe werden immer kleiner, immer mehr machen nur noch einen Vertrieb "nebenher" oder führen Produkte großer Hersteller einfach nur mit eigenem Branding ein. Dadurch geht auch ganz viel Know-How verloren, die Innovations-Treiber beschränken sich auf einen extrem kleinen Kreis.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig, es fängt bei der extrem umständlichen und teuren ersten Integration an und geht über die Eigentumsmodelle heutiger Fahrzeuge (Leasing etc.). Um wirklich gute Systeme aufzubauen, bedarf es heute viel mehr Wissen, als es mit dem "Green-Field" Ansatz (neues Radio und darauf aufbauend) von vor 10 Jahren nötig war. Das trennt heute die Händler-Spreu vom Weizen, macht aber die Dienstleistung "Anlageneinbau" zusätzlich teurer.
Was zum Teufelskreis führt, dass weniger Leute sich das leisten können/wollen, wodurch wieder weniger Umsatz seitens der Hersteller gemacht werden kann...

Ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass es auf Events wie der CMC nocheine e ganze Menge an Händler-Kompetenz in Deutschland gibt, die es auch immer geben wird. Aber echtes Hifi wird sich zukünftig nur noch auf Enthusiasten beschränken, die sich das leisten wollen oder eben komplett einarbeiten können, um es dann selbst zu machen.

Wenn man alleine mal vergleicht, wie sich das Forum hier entwickelt hat hinsichtlich Car-Hifi: Früher gab es so viele Projekte und Hobbyisten, heute nur noch Anfragen, wie man die Basics macht und ob die Preise eines Angebots in Prdnung sind...
zuckerbaecker
Inventar
#6 erstellt: 28. Apr 2019, 12:03
Mit Deiner PLZ gibts hier sicher nen Tip zu einem vertauenswürdigen Fachhändler.
PayDay
Stammgast
#7 erstellt: 28. Apr 2019, 17:09
hätte nicht gedacht, das es wirklich konstruktive antworten gibt

@car hifi: ich kann dir da irgendwie nur recht geben. ich habe tatsächlich auch an meine zeit vor 20jahren zurückgedacht, als wirklich jeder jungerwachsene 4 kanal + woofer im auto reingeworfen hat mit schmalen taler. und tatsächlich liegt es heute wohl einfach daran, das man heute einfach andere technik nutzt und das "statusobjekt" sich gewaltig geändert hat. früher war das auto ein wichtiger teil, heute ist es - wie du schon richtig sagts - das 1400€ handy.
ich habe die serienanlage im passat b8 und habe dazu dieses vw sound upgrade kit (woofer in reserveradmulde und leichte verstärkung der frontkanäle, alles über die sicherung der head unit...). ist halt offiziell vw, wenn auch selber eingebaut. das macht schon was her für die schmalen euros. nun noch fix die türen vorne etwas dämmen fürn fuffi und man hat eine anlage, die auch einfachen audiofans schon genügt. möchte man nach feierabend mal die arbeit "wegpusten" auf den rückweg, ist der woofer einfach spielkram (1x 20cm und richtig "watts" bekommt er natürlich auch nicht).
der witz an diesen set ist ja, das dieses set bereits einen dsp besitzt, welche über vorprogrammierte settings für die vw fahrzeuge angepasst sind. um das nun also besser zu machen, ist man mit 1000€ material nicht mehr dabei sondern geht wohl eher richtung 1500€ materialpreis. (verkaufspreise brutto)
der einbau einer einfachen anlage (2x türen inkl. dämmung, kabel ziehen, anschließen vorne/hinten, dsp einstellen usw...) kann ich mir kaum unter 700€ brutto vorstellen (10 stunden a 70€, wobei der eigentliche einbau niemals 10stunden dauert) und schon ist man mit irgendwelchen adaptern (helix 2 bzw 3) bei rund 2500€.
den einbau könnte man ggf. noch selber machen, das einstellen wird schwierig. allerdings wollen vielleicht viele sowas gar nicht. ich kam auch lange ohne laufzeitkorrektur aus. heute habe ich oberklasse ein messung bei mir im wohnzimmer, klingt halt toll... aber wers nicht kennt, brauchts vl nicht...
wie dem auch sei

ach ja plz: 25524 itzehoe, 60km nördlich hamburg
DerSamoaner
Stammgast
#8 erstellt: 28. Apr 2019, 18:40
Pierre's Beiträge in diesem Forum sind wie immer eine Bereicherung. Danke!

Ich lese heute noch des öfteren wie mit der Laufzeit gespielt wird und versucht wird bis es passt. Es gibt doch nur EINE richtige Laufzeit. Alles andere ist einfach falsch. So zumindest meine Meinung nach Jahren des Selbststudiums.
PayDay
Stammgast
#9 erstellt: 29. Apr 2019, 08:04
theoretisch gibt es für jeden sitzplatz eine eigene laufzeitkorrektor. ^^
MoDrummer
Inventar
#10 erstellt: 29. Apr 2019, 08:38
Mit meinen 51 Lenzen bin ich schon lange im Car Hifi, Surround Heimkino, PA etc. Segment unterwegs.
Inzwischen hatten wir so ca. 20 verschiedene Autos über die Zeit.
Vor ca. 5 Jahren habe ich in meinem Slk 171 trotz vorhandener Harman Kardon Anlage eine komplette Musik an der Mosel vom Fachmann einbauen lassen.

Früher alles selbst gemacht, aber man wird halt älter...

In unserem Golf 7 ist die Dynaudio Anlage mit Navi drin und das ist das erste Auto seitdem ich fahre, wo alles Original geblieben ist.
Passt einfach alles.
Nur den Sub habe ich im Nachgang mal gegen noch liegende Komponenten im Doppelboden getauscht, damit es für mich besser klingt und praktikabler ist.
speedcore
Inventar
#11 erstellt: 29. Apr 2019, 09:06
Bin der Meinung dass es extrem nachgelassen hat, obwohl die Produkte sogar günstiger geworden sind.

Gründe sind:

- Neuware, welche für Händler einigermaßen wichtig wäre wurde die letzten Jahre durch Gebrauchtware ersetzt. Die Preise dort sinken weiter, extrem, weil jeder sein altes Zeug und "Jugendsünden" loswerden will. Da verstehe ich auch einen Schüler, der sich einfach günstig eindeckt, wir hatten damals Neuware kaufen müssen.

- Autohersteller machen es schwierig, da wie schon geschrieben entweder alles gut genug für den einen oder anderen ist, oder der nachträgliche Einbau dermaßen erschwert wird, dass es kaum mehr möglich ist kostengünstig nachzurüsten, vor allem als Laie

- Die Jugend legt glaub ich auch keinen großen Wert auf guten Klang, und wissen auch gar nicht wie sich das anhört.

Ich denke es wird weiter extrem abnehmen und sehe als Hauptgrund der erschwerte Einbau und das Verschwinden "alter" Autos, bei denen es noch einfach ging.

Zugenommen hat meine ich der Verkauf von PlugnPlay Lösungen, Untersitz / Reserveradwoofer und DSPs mit High-In etc.
MoDrummer
Inventar
#12 erstellt: 29. Apr 2019, 09:50
Sehe ich auch so.
Wenn mann die exorbitanten Preise für Navieinbaugeräte der Autohersteller sieht, evtl. noch mit einer Superdupperanlage ist man schnell bei 5 Kilo angekommen.
Entspricht dann aber immer noch nicht meinem Audioanspruch.
Klar, alles funktioniert hoffentlich und ist gut integriert.
Schöne neue Welt...
Philipp0901
Stammgast
#13 erstellt: 29. Apr 2019, 11:14
Meine Erfahrung ist eine leicht andere. Das Problem sind nicht die Geschäfte oder Händler, auch wenn Billighändler einem gerne den Spaß am Hobby bereits am Anfang zerstören, sondern eher das Auto an sich.
Ich hatte früher Privatfahrzeuge, bei denen ich basteln und schrauben konnte wie ich wollte. Beruflich bin ich inzwischen auf Firmenfahrzeuge umgestiegen und da geh ich einfach nicht an die Anlage ran. Keine Lust, später für angebliche Schäden oder ähnliches Geld bezahlen zu müssen, vorallem da bspw. Dämmung auch nicht rückrüstbar ist.
Seit kurzem habe ich ein Bastelauto gekauft um wieder mit dem Hobby anzufangen. Solange war's aber quasi nicht möglich...

Und neue Autos mit anderen Spannungsnetzen, intelligenten Überwachungssystemen (Batterie kurz abklemmen alleine sorgt ja teilweise heute schon für Fehler) und komplexe Aufbauten im Innenraum sorgen natürlich auch für eine höhere Hemmschwelle

und ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber bei mir wird das Hobby in der Familie immernoch mit Kopfschütteln belegt...
Larspeaker
Stammgast
#14 erstellt: 30. Apr 2019, 11:01

und ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber bei mir wird das Hobby in der Familie immernoch mit Kopfschütteln belegt...


Das ist nicht nur in der Famile so, selbst die Freunde (ich bin 24 Jahre) schütteln den Kopf. Außer mir betreibt keiner dieses Hobby mehr in meinem Freundeskreis. Sie kaufen sich lieber eine JBL Xtreme, weil der rechte TMT anfängt zu kratzen, und hören mit dieser im Auto Musik.
Muss man nicht verstehen.

Seitdem sie mich einmal gefragt haben wieso ich mir "Alufolie" in die Türen klebe, habe ich auch aufgehört über dieses Thema zu diskutieren.

MfG Lars
Joze1
Moderator
#15 erstellt: 30. Apr 2019, 11:39
Das ist aber eigentlich mit jedem Hobby so, was viel Einsatz (Zeit und Geld) benötigt, das beschränkt sich nicht auf Car-Hifi. Ich finde, damit ist man sogar noch relativ gut unterwegs, da gibt es andere Hobbies, die mehr isolieren

Was Freunde angeht: Nach 10 Jahren hab ich so viele Freunde, die auch Car-Hifi betreiben, dass das eigentlich für uns alle normal ist

Zum Thema:


Das Problem sind nicht die Geschäfte oder Händler, auch wenn Billighändler einem gerne den Spaß am Hobby bereits am Anfang zerstören, sondern eher das Auto an sich.


Es gibt nicht die eine Ursache. Am Ende ist es ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren, wie ich weiter oben schon versucht habe, zu skizzieren.


Neuware, welche für Händler einigermaßen wichtig wäre wurde die letzten Jahre durch Gebrauchtware ersetzt. Die Preise dort sinken weiter, extrem, weil jeder sein altes Zeug und "Jugendsünden" loswerden will. Da verstehe ich auch einen Schüler, der sich einfach günstig eindeckt, wir hatten damals Neuware kaufen müssen.


Das stimmt nur bedingt. Wir haben anfangs auch nur gebraucht gekauft, das geht schon, seit es Ebay gibt. Aber heutzutage ist die Verfügbarkeit durch die Menge an Plattformen schon ungleich größer, das ist richtig.
Ich habe dennoch bemerkt, dass die Angebote abnehmen, der Markt für Gebrauchtware also anbieterseitig kleiner wird. Und verkauft man mal selber was, gibt es nicht mehr so viele Anfragen, wie noch vor ein paar Jahren. Man sitzt vergleichsweise lange auf dem Zeug oder verscherbelt es sehr günstig. Das liegt aber auch an dem Technologiewandel, ein paar Jahre alte Gebrauchtware (v.a. Radios und DSP) ist für moderne Fahrzeuge oft schon nicht mehr aktuell und daher nur unter Eingehen von Kompromissen nutzbar.


Die Jugend legt glaub ich auch keinen großen Wert auf guten Klang, und wissen auch gar nicht wie sich das anhört.


Das wiederum kann ich zu 100% unterschreiben. Ich kenne kaum Leute, die eine vernünftige Anlage gewohnt sind, sei es zu Hause oder im Auto. Setzt man die mal in sein eigenes Projektfahrzeug, fallen denen die Kinnladen runter. Das war vor ein paar Jahren, als es noch mehr Hifi-Enthusiasten gegeben hat, die sich auch mal hingesetzt haben und einfach nur Musik gehört haben, anders.
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