Ferrit Ring ?? Mantelstromfilter ??

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HarmanJBL1986
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jul 2004, 12:43
Servus,

gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen eine Ferrit Ring und einem Mantelstromfilter??

Ich kaufe mir demnächst zwei Brennenstuhl Leisten (bei meinen Popp reicht mir die Zuleitung nicht mehr) und ich habe mich gefragt ob es etwas bringt, wenn ich Ferrit Ringe an das Stromkabel klipse!! Frage an euch!!! Ist das eher gut oder schlecht?????????

Ich hoffe auf euer fachliches Wissen! Bitte keine Voodoo Vs. Technik Streitereien!

MFG Flo
Albus
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Jul 2004, 13:00
Tag,

ein guter Einfall sind Ferrite auf Netzleitungen, für den Fall, es handelt sich um eine ungeschirmte oder nur schwach abgeschirmte Netzzuleitung (siehe z.B. den Ferritring um die Netzzuleitung des HK 670 unmittelbar hinter dem Eintritt des Kabels ins das Gehäuse, 'HK' steht hier nur für diverse andere Hersteller, die auch Ferrite verwenden). Die HF-Dämpfung bzw. -Abschirmungs-Wirkung verstärkt sich, schlingt man die Leitung mehrfach um den Ferrit. Klappferrite passend sind z.B. MSFC 13 K (ca. Euro 7,43 pro Stück, Conrad).

Zu Theorie und Praxis der Ferrite (ferrite beads) siehe: Henry W. Ott, Noise Reduction Techniques in Electronic Systems, MacGraw-Hill, 1993 (mit weiteren Nachweisen). Siehe auch die Netzzuleitungen an Computern.

Ich würde dafür halten, dass man einen Ferrit nicht als Mantelstromfilter bezeichnet, da diese von anderer Konstruktion sind (entweder induktiv oder kapazitiv).

MfG
Albus

NS: In einem CDP von Musical Fidelity findet sich ein Ferrit gar am Signal-Ausgang - was hier nicht Thema ist (Ferrit auf Signalleitungen).


[Beitrag von Albus am 12. Jul 2004, 13:01 bearbeitet]
HarmanJBL1986
Stammgast
#3 erstellt: 12. Jul 2004, 16:48
Hallo Albus,

danke erstmal! Eine Frage hab ich jetzt aber noch! Schützt ein Ferrit Ring das Stromkabel vor Störeinflüssen oder schützt der Ferrit Ring andere Kabel (die z.B. parallel zum Stromkabel verlaufen) vor Störeinflüssen von Seiten des Stromkabels?

Bei mir verläuft das Kabel der Netzleiste (für die der Ferrit Ring gedacht war) neben den LS-Kabeln und dem Digital Sat Kabel. Brauch ich da einen Ferrit Ring oder nicht??? Und wenn ja wieso!?

Wäre nett, wenn noch ein paar Antworten kommen würden !

DANKE

MFG FLo
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Jul 2004, 07:13
Ferritringe reduzieren durch ihre Erhöhung der Induktivität die hochfrequenten Peaks, die Schaltnetzteile oder andere digitale Schaltungen erzeugen. Man kennt sie sowohl an Netzkabeln wie auch an Signalleitungen (PC Bildschirm). Sie sind also dazu da, dass andere Geräte (Digitalgeräte, Tuner) nicht durch die Peaks gestört werden.
Ein Mantelstromfilter verhindert Ausgleichsströme auf dem Mantel eines geschirmten Kabels.
Wenn ein Tuner über ein Schuko-Netzkabel verfügt, ist sein Chassis und damit der Schirm oder Mantel des Antennenkabels an die Netzerde gelegt.
Wird er an die Kabelantenne angeschlossen, so ist der Mantel der Antennenzuleitung mit der Erde der Antennenanlage verbunden. Sofern nicht beide Erden am gleichen, möglichst nahen Punkt mit der Wasserleitung verbunden sind, können Differenzspannungen auftreten, die über das Antennenkabel als Ausgleichsstrom kurzgeschlossen werden. Dies führt zu starken Brummstörungen. Um das zu verhindern, muss das Antennenkabel für Spannungen mit Netzfrequenz aufgetrennt werden, für Hochfrequenz aber normal durchgängig sein. Dies kann entweder durch einen Breitbandübertrager geschehen (eher selten) oder mittels Kondensatoren.
Albus
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Jul 2004, 08:28
Tag,

ein Ferrit, typisch mehr resistiv oder mehr induktiv ausgeführt, je nach Hersteller und dessen Spezifikationen, vermindert die Störempfindlichkeit des durchgeführten oder umwickelten Kabels. Bei Dir - wie anderswo auch - verminderte es ab der Ferritposition am Kabel den Betrag der etwaig vom Kabel in seiner Länge eingefangenen (aus der Umgebung induzierten) HF-Störspannungen. Darum sollten Ferrite dicht vor der jeweiligen Verbraucherkomponente angebracht sein oder gar direkt auf der Komponente sitzen (z.B. bei Zuleitungen zu Motoren).

Die Abstände zwischen Netzleitungen und Signalleitungen, insbesondere Signalleitungen mit Kleinspannungen wie Phono-Leitungen, sollten mindestens das vierfache der beteiligen Durchmesser betragen (induktive Kopplung dann nur noch minimal zwischen den Leitungen). Zum Schutze der Signalleitungen vor Einstreuungen kann man die Signalleitungen auf ganzer Länge auch gut verdrillen, mindestens 6-fach auf 30 cm, je mehr Wickelung, desto stärkere Schutzwirkung (vgl. daher so genannte Twisted Pair-Kabel).

MfG
Albus
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