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AIWA - hat die Firma überhaupt Qualität produziert?

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Bollze
Inventar
#151 erstellt: 13. Mai 2023, 07:49
Wer Schaltungen lesen kann, wird feststellen können, dass die Kopfhörerschaltung des oben genannten Technics nicht 0815 Standard ist.

Technics H-Amp RS-B555 Class AA

Mit Röhrensound meine ich stellvertretend den Klang, denn die Leute suchen, die den Klang der bestehenden Anlage zu steril finden und sich dann paar Röhren anschaffen.
Ich bin der Auffassung, das einige Firmen den Klang bewusst sounden, Man nutzt da z.B. den Umstand aus, dass die Halbleiter nicht freiwillig linear arbeiten oder andere Schaltungsknifffe.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 13. Mai 2023, 08:02 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#152 erstellt: 13. Mai 2023, 08:09
Naja ein guter Verstärker soundet nicht und die allermeisten 0815 Japan Verstärker ab dem Einstiegssegment run das auch nicht, es sei denn die sind auf bestimmte Lautsprecher ausgelegt. In der DDR waren das ganz oft irgendwelche Loudness Schaltungen für die kleinen Regalboxen. In Deutschland war das ja eh so, dass die Loudness standardmäßig an war und teilweise gar nicht abzuschalten ging oder es gab eine Linear Taste, anders als bei den Japanern.

Bei Aiwa und auch anderen Kompaktanlagen sind höchstens Kondensatoren vor den Hochtönern, damit sie nicht kaputt gehen, die klingen dann eben irgendwie und mittels EQ kann man das ein bisschen ausgleichen. Manchmal hat man dann auch die Chance, dass es zumindest subjektiv gut klingt. Den Endstufen durch die schlechten Boxen aber zu unterstellen die seien gesoundet finde ich aber schwierig. Aus den meisten Kompaktanlagen ohne Bi Amping kommt, wenn der EQ aus ist ein ganz normales lineares Signal raus. Ich hatte mal gute Boxen an meiner JVC Kompaktanlage, die klang dann nicht weniger HiFi, als an einem Baustein Verstärker.

Achso, Wave Editor: hängt halt auch von der Lautstärke der Amplitude ab, wenn die Welle kleiner ist, wirkt sie auch weniger „variiert“. Kann aber auch am begrenzten FQ liegen. Wenn weniger Hochton und/oder Bassanteil vorhanden ist, ist mir der Amplitude auch weniger los.

LG Tobi
Bollze
Inventar
#153 erstellt: 14. Mai 2023, 05:06
Bei Aufnahme auf den PC werden die Audioquellen natürlich Nahe 0 dB ausgesteuert. Bei Rock und Popmusik wird fast ständig die 0 dB erreicht. Jedenfalls sah die Aiwa- Aufnahmen anders aus , wie die Aufnahmen von der Platte, es ist mir richtig aufgefallen... Ich habe viele Platten per Hand entknackt, dabei muss man sich ständig die Wellenform anschauen und analysieren. Mein Auge ist entsprechend trainiert.

Unter Sounden verstehen ich nicht, dass wie bei einen EQ einzelne Frequenzen verändert werden. Ich denke das passiert raffinierter, z.B. durch leicht veränderliches Anstiegsverhalten und so.. Das Sounden hat natürlich einen gewissen Einfluss auf den Frequenzgänge.

Viele Firmen wie Pioneer, Technics, Yamaha, Onkyo, Kennwood kann ich am Klang kaum unterscheiden, sehe ich als neutral an. Firmen, wie SONY und auch Aiwa sounden eindeutig für mich mal mehr oder weniger auffällig, also jedenfalls bei meinen Aiwa Kassettendeck und die Aiwa Kompaktanlagen, die mir so in die Hand gefallen sind. Dabei gefällt mir das Klangprodukt von Aiwa besser als von Sony. Sony klingt oft anschlagsbetont, gerade im Digitalen, aus B wird ein P... gerade die CD-Player Mitte der 90er, in der weit verbreiteten Klasse zwischen um die 300..400 DM, Aber , mit immer schlechteren Ohren wird mir der SONY-Sound immer angenehmer

Bollze


[Beitrag von Bollze am 14. Mai 2023, 05:11 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#154 erstellt: 16. Mai 2023, 17:21
Änderung der Anstiegsgeschwindigkeit und Änderung des Frequenzgangs sind zwei verschiedene Beschreibungen für denselben Effekt. Man kann Bandbreite (Frequenzgang) in Anstiegsgeschwindigkeit umrechnen und auch umgekehrt.

Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass Anstiegsgeschwindigkeit etwas mit Dynamik oder Bass-Impuls-Wiedergabe zu tun hätte. Höhere Anstiegsgeschwindigkeit (slew rate) entspricht einer Vergrösserung der Bandbreite hin zu hohen Frequenzen, nicht im Bassbereich.

Auch bei sich im Frequenzgang im Hörbereich nicht unterscheidenden Verstärkern (bei den allermeisten Verstärkern ist das gegeben) kann es leichte Klangunterschiede geben, die auf unterschiedlich nichtlineare Verzerrungen (Intermodulation, THD) zurückzuführen sind, oft an der Grenze des Messbaren.

Interessanterweise sind es nicht unbedingt die verzerrungsärmsten Verstärker, deren Klang subjektiv bevorzugt wird. Bei leisem Hören klingt auch linearer (flacher) Frequenzgang "leblos, kraftlos". Die Auslegung der Loudness spielt eine enorme Rolle - das ist natürlich "sounden" durch Veränderung des Frequenzgangs. Japanische Hersteller haben dabei in den 70iger und zu Beginn der 1980iger oft keine glückliche Hand gehabt, z.B. wenn sie bei der Loudness nur Bässe angehoben haben, aber Höhen gar nicht, denn das entspricht nicht der physiologischen Hörempfindlichkeit.

Auf der anderen Seite war z.B. Ende der 60iger und noch Anfang der 70iger Jahre bei vielen (aber nicht allen) deutschen Herstellern die Bassanhebung bei eingeschalteter Loudness zu stark. Das war (nach Aussage eines Entwicklers dieser Zeit) der Annahme geschuldet, dass die Mehrheit der hiesigen Käufer - noch wie zu Zeiten der 60iger Jahre - nur kleine, basschwache Boxen anschliessen und in schlecht gebauten Häusern und Mietwohnungen der Nachkriegszeit nur leise hören. So wurde die Schwäche dieser Hörbedingungen ausgeglichen. An guten, grösseren Boxen musste aber die Loudness abgeschaltet werden, weil es sonst "dröhnte".

Japanische Geräte, die ab Mitte der 1970iger auf den Markt drängten, waren überwiegend für grössere Leistung ausgelegt. Auch unter der Annahme, dass grossvolumigere Boxen angeschlossen werden. Deshalb wurde dort nicht von der Standardbetriebsart "Loudness" ausgegangen und die Loudness-Funktion meist stiefmütterlicher behandelt. Ausnahmen sind die anpassbare Loudness bei einigen Herstellern, die später bei höherpreisigen Geräten kam. Das ist auch die Erklärung, warum man bei deutschen Geräten Loudness standardmässig eingeschaltet hat, während man sie bei japanischen Geräten standardmässig ausgeschaltet hat.


[Beitrag von oldiefan1 am 16. Mai 2023, 17:40 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#155 erstellt: 17. Mai 2023, 05:22
Der Transistor arbeitet nicht linear, damit der Verstärker überhaupt sauber arbeitet, hat man sich u.a. die Gegenkopplung einfallen lassen. Dabei wird das Ausgangssignal des Verstärkers genommen und abgeschwächt, sagen wir mal um den Faktor 10 und mit den Eingangssignal umkehrt gemischt. Das heisst, der Verstärker bremst sich selbst aus, wenn er zu viel verstärkt und lässt er mehr Eingangssignal zu, wenn die Verstärkung nicht ausreicht, damit stellt sich theoretisch immer die gleiche Verstärkung, es ist so eine Art Servo-System.
Im Beispiel hat der Verstärker einen Verstärkung von Faktor 10. Das heisst er macht aus 1 Volt, dann "immer" 10 Volt,
Nun muss ja das Nutzsignal erstmal den Verstärker durchlaufen, damit die Gegenkopplung greifen kann, in Wirklichkeit beeinflusst das Ausgangssignal über die Gegenkopplung ein Signal, was erst noch durch die Endstufe laufen muss. Das heisst, das Signal korrigiert sich nicht wirklich selbst, sondern sein nachfolgendes Signal. Würde die Gegenkopplung sehr langsam arbeiten, würde die Ohren diesen Fehler hören. Die Gegenkopplung ist sehr sehr sehr schnell, so dass dieser Fehler von unsere Ohren nicht mehr hörbar ist.

Die Gegenkopplung, wenn sie perfekt funktioniert würde viele Probleme lösen, real kann sie aber nicht jede Verzerrung unterdrücken. Man kann die GK auch Ausnutzen, um z.B. den Verstärker bei einen schnellen Anstieg ein bisschen über das Ziel hinausschiessen zu lassen, um dann die Verstärkung wieder zu normalisieren. U.a. So oder so ähnlich stellt ich mir das Sounden von Verstärkenschaltungen vor. Soweit meine These die nicht stimmen muss.

Moderne Geräte haben heute meist Class D Verstärker drin, die funktionieren anders als der klassische A/B Verstärker. Schaltungsbedingt, kann man hier auch sounden, ich bin mir nicht sicher, aber ich habe die Vermutung davon wird auch gebraucht gemacht. Oder DSPs kosten heute fast nichts mehr..auch damit kann den Klang verschönschlimmern


Ich stimmte meinen Vorreder zu, neutrale Verstärker beim ersten hören, werden von vielen Hörern erst mal als nicht besonders gut eingeschätzt. Das wie bei FastFood und gesundes Essen, Fastfood ( Fett und Zucker) schmeckt besser und nachher geht es einen oft schlecht und isst man viel Fastfood dann schmeckt gesundes Essen nach gar nichts. Isst man aber Weile nur gesundes Essen, ohne Fastfood zwischendurch zu essen, kann es passieren, dass man FastFood gar nicht mehr mag, sondern nur noch das gesunde Futter.

Das ist auch ein Problem, bei den Verkauf, man sieht es auch bei den TV-Geräten, die Hersteller wissen, mit neutralen Farben und neutrale Schärfe im Bild wird man weniger Kunden bekommen, also steht der TV im Laden, liefert ein knallbuntes Bild und übernatürliche Schärfe.. Das mit Schärfe kann auch schön z.B. an den Senderlogos sehen, z.B. das Logo von der ARD (Das Erste), es sollte sich homogen in das Bild einfügen, sieht man aber eine Kantenbildung an den Logo, dann ist die Schärfe übernatürlich eingestellt.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 18. Mai 2023, 03:22 bearbeitet]
gst
Inventar
#156 erstellt: 17. Mai 2023, 11:46
Hi Bolze,
nimm doch mal deinen Text und mach einen generellen Replace von "Rückkopplung" durch "Gegenkopplung".

Gegenkopplung ist die gezielte Rückführung des Ausgangssignals invertiert auf den Eingang zur Linearisierung,
Rückkopplung ist die gezielte Rückführung des Ausgangssignals non-invertiert meist gezielt zur Generation von Schwingungen.
Bollze
Inventar
#157 erstellt: 18. Mai 2023, 03:25
Danke für den Hinweis. Der Beitrag von mir ist jetzt entsprechend korrigiert.

Bollze
DOSORDIE
Inventar
#158 erstellt: 18. Mai 2023, 12:07
In der Theorie ist das vielleicht so, letztendlich hört man das aber doch bei keinem halbwegs vernünftigen HiFi Verstärker seit den späten 70ern nicht mehr, es sei denn es ist gewollt. Selbst Ghettoblaster mit einigermaßen Leistung, liefern einen sauberen linearen FQ ohne hörbare Verzerrungen, wenn man die Loudness abstellen kann und vernünftige Boxen dran hängt.
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