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Akai AM 75 zerstört+A -A |
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Autor |
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AbnR
Neuling |
#1 erstellt: 29. Aug 2017, 17:59 | |
Hallo liebe Leute, leider hab ich meinen alten AM75 selbst kaputt gemacht. Vorgeschichte: Seit schon mehreren Jahren konnte ich den Verstärker kaum noch verwenden wegen der Ausfälle der Potis und Schalter. Endlich hatte ich mir eine Reinigungsprozedur mit Kontaktspray vorgenommen und erledigt. Erfolgserlebnis, er lief wieder wie neu, ohne jegliches Kratzen oder Ausfälle. Nun sah ich im Staub, dass wohl einer der dicken Siebelko etwas geschwitzt hatte, wenn auch nur sehr gering. Ich dachte, bevor es später ein Fehler wird, tausch sie aus. Gesagt getan. Jetzt der unangenehme Teil: Mit der Lötsauglitze bin ich irgendwo dran gekommen. Und die Elkos waren nicht entladen. Seitdem schaltet er nicht mehr ein. Die Power LED blinkt dauernd. Relais ziehen nicht an. Gefühlsmässig bin ich auf eine Drahtbrücke gekommen und die geht in Richtung des Überwachungs IC "HA12002". Auffällig war, dass sich der Kondensator an pin 8 nicht auflädt (Verzögerung). Widerstände und Elko an pin 8 geprüft, sind aber in Ordnung. Pin 8 des IC abgelötet, und Spannung steigt, daher vermute ich IC defekt. OK, ich habe ein neues IC bestellt, ist noch nicht da. Jetzt aber weiter: Mir aber aufgefallen, dass einer der zwei 10000uF Siebelko (C1, Plusseite, 56V) sich nach dem Abschalten langsam entlädt. Der andere (Minus) entlädt sich nicht, daher ist auch der Schlamassel passiert. Ich bin nicht erfahren in Reparaturen, stelle mir aber vor, dass Akai sich Entladewiderstände gespart hat. Jetzt frage ich mich, über welchen Weg entlädt er sich und sehe da evtl. noch einen göberen Defekt. Die Endstufe scheint in Ordnung, zumindest Spannungen stimmen und Ruhestrom lässt sich einstellen. Vielleicht hat jemand Erfahrung mit diesem Typ, ich wäre über einen Tip dankbar. Beste Grüße AbnR |
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Poetry2me
Inventar |
#2 erstellt: 29. Aug 2017, 20:41 | |
Schau Dir mal diesen Thread an, wo wir ein defektes Protection IC HA12002 in dem Vollverstärker Hitachi HA-5700 finden. http://www.hifi-foru...d=10128&postID=35#35 So viel ich mich erinnern kann, ist das IC defekt gewesen, so dass nur an Pin 8 nicht die passende Spannung entsteht. Das IC ist ein historisches Hitachi-IC und man bekommt es praktisch nicht mehr. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 29. Aug 2017, 20:41 bearbeitet] |
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AbnR
Neuling |
#3 erstellt: 30. Aug 2017, 15:22 | |
Hallo Johannes, danke für den Hinweis. Das ist wohl genau das selbe Problem. Wie ich schon schrieb, habe ich das IC bereits bestellt und hoffe, dass es morgen im Briefkasten liegt. Nebenbei, es ist noch erhältlich, allerdings wohl nicht bei den grossen Distributoren. aber im Ebay kann man es noch bekommen, ich habe es selbst vorgestern bei Ebay in Deutschland bestellt. Wahrscheinlich sind das Reste, die von kleineren Händlern aufgekauft wurden. Ich habe die Hoffnung, dass zumindest dieser Fehler damit behoben ist und der Amp wieder einschaltet. Wir werden sehen... Was mir aber noch Kopfschmerzen bereitet, dass eben ein Siebelko sich nach dem Abschalten entlädt. (Siehe oben). Ich habe auch schon gedacht, dass es möglicherweise normal sein könnte, dass die Endtransistoren noch etwas Ruhestrom haben, und er sich deshalb entlädt. Obwohl mir so eine Zufallsschaltung sehr merkwürdig vorkäme. Die Negativseite zeigt dieses Verhalten nicht. Ich will morgen mal die Basis der NPN ablösen und schauen, ob es was damit zu tun hat. Ich dachte mir, vielleicht hat jemand auch einen AM75 und kennt die Verhältnisse... Beste Grüße AbnR |
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Poetry2me
Inventar |
#4 erstellt: 30. Aug 2017, 19:28 | |
Protection IC: Da hast Du wohl Glück gehabt, noch ein HA12002 IC gefunden zu haben. Wahrscheinlich aus China. Das IC ist aber auch nicht schwierig nachzubauen und das Schaltbild war im Datenblatt des IC enthalten. Ungleich entladende Sieb-Kapazitäten: Habe mir eben den Schaltplan des Akai AM-75 mal angesehen. Die Verstärkerschaltung ist weitgehend symmetrisch ausgelegt, da sollte es keine Unterschiede in den Restströmen geben. Das defekte Protection IC könnte aber ein Grund sein, warum sich der positive Kondensator C1 (10000µF 63V) schneller entlädt. Du kannst die beiden Kondensatoren vertauschen, dann weißt Du ganz genau, ob einer davon defekt ist und sich von alleine schnell entlädt. Natürlich ist das ein gewisser Aufwand beim Löten. Und wenn Du sie schon draußen hast, dann kannst Du auch gleich neue Elkos reinmachen. Da kann man mit modernen Kondensatoren größere Kapazitäten bei gleicher Größe realisieren, was ich auch ständig bei Überholungen mache. - Johannes |
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AbnR
Neuling |
#5 erstellt: 31. Aug 2017, 17:08 | |
Er LÄUFT wieder ! Heute ist das IC gekommen. Drei Kreuze :) Gleich mal eine gute Musik aufgelegt. Das Symptom mit dem sich entladenden Elko auf der + Seite ist nach wie vor vorhanden. Die Transistoren habe ich mal kurz abgelötet, das ist es nicht. Nach Überlegung... Wenn der AM75 ausgeschaltet wird, fallen die Relais ja sofort ab. Das erfolgt durch das Hochschalten des IC Ausgang. Möglicherweise, weil die Wechselspannung vom Trafo fehlt, sonst hat das IC scheints keine Kontrolle über den Einschaltzustand des Gerätes. Das IC muss im Grunde bewusst noch versorgt werden. Wäre es möglich, dass der eigene Strombedarf dann den Elko entleert? Ideal wäre, hätte jemand so ein Gerät zufällig gerade offen und könnte mal am Plus-Kondesator messen, wenn der Verstäker ausgeschaltet wird, ob bei ihm die Spannung auch runterläuft. Ach so, die Elkos sind neu, muss nichts heissen, aber ich möchte eigentlich davon ausgehen, dass sie in Ordnung sind, weil die etwas blöd auszulöten sind. 2 Kontakte sind fast unterm Chassisblech und die Kontakte sind noch mit einem Kupferblech in Serie verbunden, mit Massekabeln dran. Soweit von hier, danke für deinen Beitrag, Johannes. Der Akai läuft jetzt bereits eine Stunde offen zur Probe und ich bin etwas happy! PS, habe noch ein weiteres IC als Reserve bestellt, man weiss ja nie. ;) Hat das echt schon mal jemand nachgebaut? |
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Poetry2me
Inventar |
#6 erstellt: 01. Sep 2017, 18:34 | |
___GRATULATION___ zur gelungenen Reparatur Ob Dein neues HA12002 ein Original-IC als NOS-Ware ist, oder ein chinesischer Nachbau, kann ich Dir nicht sagen. Sehr wahrscheinlich stellt Hitachi diese ICs heute nicht mehr her, dieser Multikonzern hat glaube ich keine Halbleitersparte mehr.
Deine Vermutung stimmt. Das IC hat an einem der Sensor-Eingänge eine separat gleichgerichtete Wechselspannung aus dem Trafo, welche keine große Siebkapazität hat. Dadurch ist der Spannungsabfall sehr schnell und das IC erkennt, dass der Trafo ausgegangen ist. - Johannes |
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AbnR
Neuling |
#7 erstellt: 02. Sep 2017, 09:32 | |
Danke für den Glückwunsch Werde heute nochmal die Schalter und Potis mit Kontakt- und Druckluftspray bearbeiten und dann erstmal zu machen. Da es gerade aktuell ist... Ich habe das Gerät mit Holzseitenteilen und mir fehlt seit gut 15 Jahren, als ich das Gerät gebraucht erwarb, eine originale Befestigungsschraube mit dem schwarzen Unterleghütchen aus Plastik. Ein Gerät unkomplett ist nicht so schön. Ich möchte den AM 75 natürlich bewahren, da ich auch noch das GX95 daneben stehen habe. Falls jemand noch sowas im Sortimentskästchen übrig hat, kann er mir gerne eine anbieten. Beste Grüße und ein schönes Wochenende AbnR |
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