brauche ich ein Überspannungsschutz?

cheveyo schrieb:

Folgendes, meine Sat-Schüssel ist auf den Dach eines Gartenhäuschens montiert. Entfernung zum Haus ca. 20m Luftlinie. Das Kabel ist ca. 50m lang, geht halt durch den Keller bis hoch ins 1 OG. wo meine Wohnung ist. Unterwegs sind noch zwei Verstärker eingebaut. Jetzt meine Frage, sollte ich an dem LNB-Ausgang noch ein Überspannungsschutz einbauen, oder ist das nicht nötig? Will ja meinen neuen Plasma nicht ruinieren im Fall der Fälle... :-)

So einfach ist kein Blitzschutz möglich. Auf dem Garagendach ist diese Antenne ohne Wenn und Aber erdungspflichtig, das kann man nicht durch ein Kleinbauteil ohne Erdung umgehen. Nach EN 60728-11 ist der Mast mit mindestens 16 mm² Cu-Draht an den Schutzpotenzialausgleich des Gebäudes zu erden. Die Norm sieht auch keine Ausnahmen für vom Gebäude abgesetzte Antennen vor. Ferner sind die Kabel mit 4 mm² Cu-Draht in den Potenzialausgleich mit einzubeziehen. Der wiederum ist ebenfalls nach EN 60728-11 zur Vermeidung von Schleifen ausschließlich am Mast zu erden.

Einen Schutz gegen Blitzschlag bieten die klassischen Schutzelemente nur, wenn das Potenzial auch gegen Erde abgeleitet wird. Sicher hast du schon mal etwas von Schrittspannung gehört. Durch die abgesetzte Montage ist selbst bei Einschägen in der Nachbarschaft ein wesentlich höheres Potenzial zu erwarten. In einem Überspannungsglied können sich Blitzströme bis zu einigen hundert Ampere nicht in Wohlgefallen auflösen. Und lass dich nicht von dem Unsinn beirren der in manchen Forenbeiträgen zu dieser Thematik mit getrennten Erdungen verzapft wird. Nach allen gültigen Normen müssen sämtlich Erdungspunkte miteinander galvanisch oder über Funkenstrecken verbunden sein.

Hier mal etwas Lektüre:
http://dehn.de/newsletter/3_05/3_05_top3.pdf
http://www.dke.de/DK...tze+und+Antennen.htm
http://www.vde.com/d...B-16-Funksysteme.pdf

Die Inline-Verstärker sind sinngemäß wie bei Dehn der Multischalter in Bild 3 in den PA einzubeziehen.