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Sat-Anlage Neubau - Potentialausgleich / Erdung wie richtig anschließen?+A -A |
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Autor |
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SGE-2001
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 05. Mrz 2013, 12:42 | |||||
Hallo, ich möchte am Wochenende meine Sat-Anlage richtig anschließen. Ich recherchiere nun schon den ganzen Tag im Internet und habe aber noch ein paar Verständnisprobleme (es gibt zwar etliche Beiträge hier im Forum, ich bin mir leider immer noch unsicher) vor allem zu Potentialausgleich bzw. Erdung. Kurz ein paar Worte zum Haus: Es ist ein 1,5-Geschossiges EFH ohne Keller. Im Hauswirtschaftsraum befindet sich die Potentialausgleichsschiene (oder Erdungsschiene???). Für die Sloar-Anlage ist bereits ein 16m² Kabel auf den Dachboden gelegt. Einen Blitzableiter oder Blitzschutzanlage ist nicht vorhanden. Die Sat-Schüssel ist mittels Dachsparrenhalter auf dam Dach montiert und nicht im "blitzgeschützten Bereich". Des Weiteren ist eine Quad-LNB (also kein weiterer Multischalter) vorhanden. Ich habe es so verstanden, das ich nun das 16m² Kabel (von der Potentialausgleichsschiene vom Hauswirtschaftsraum), welches sowieso schon auf dem Dachboden liegt mit dem Dachsparrenhalter verbinden muss. Oder muss ein Kabel außen am Haus entlang gelegt und mittels eines Kreuzstaberdesr im Boden verbunden werden?? Was mache ich aber mit den Koaxial-Kabeln? Ist es richtig, z.B. so einen "Erdungsblock für F-Technik" wie hier zu verwenden? Wird dieser auch an die Potentialausgleichsschiene im Hauswirtschaftsraum angeschlossen? Also kurz zusammengefasst: Es gibt 1 16m² Kabel, das von der Potentialausgleichsschiene im Hauswirtschaftsraum auf den Dachboden geht. Ans Ende dieses Kabels setze ich eine weitere Potentialausgleichsschiene und daran gehe ich mit 16m² an den Dachsparrenhalter (und mit einem weiterem Kabel von dieser Potentialausgleichsschiene an die Solaranlage) und mit 4m² an den Erdungsblock für F-Technik (daran dann die 4 Coax-Kabel von der Sat-Schüssel)?? BITTE korrigiert mich, wenn ich da jetzt irgendwas falsch verstanden habe... SGE-2001 [Beitrag von SGE-2001 am 05. Mrz 2013, 19:03 bearbeitet] |
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Dipol
Inventar |
#2 erstellt: 06. Mrz 2013, 02:24 | |||||
Neue Antennen sollen möglichst nur noch nach dem Stand der Technik im nicht erdungspflichtigen Schutzraum der Fassade oder in LPZ 0B einer getrennten Fangeinrichtung installiert werden, weil nur so galvanische Teilblitzstromeintragungen auf die Kabel und Endgeräte zu verhindern sind. Auch Dachaufbauten wie insbesondere Fotovoltaikanlagen sind am besten mit getrennten Fangeinrichtungen zu schützen.
Separate Erder sind gefährlich und normwidrig, siehe ABB-Merkblatt # 10. Sind die Blitzstromtragfähigkeit und der Korrosionszustand der Hauserdung unbekannt, ist ein normkonformer Zusatz-/Entlastungserder sinnvoll, welcher mit der Haupterdungsschiene (HES) -früher Potenzialausgleichsschiene (PAS)- blitzstromtragfähig zu verbinden ist.
Nur bei optimalem Schutz mit einer Fangstange gemäß der linken Grafik. Bei suboptimaler Antennendirekterdung würden der 16 mm² Erdleiter und der PA-Leiter eine unzulässige Schleife bilden. Bei einem Quad-LNB ist als innerer Blitzschutz lediglich ein antennennaher Erdblock erforderlich, der -Blitzschutz ist Brandschutz- auch zündende Überschläge verhindert.
Die Flussrichtung des Blitzes ist umgekehrt. Der Erdleiter vom Antennenträger zu einem Entlastungserder oder direkt zu einer funktionstüchtig geerdeten HES muss durch Einhaltung normkonformer Trennungsabstände gefährliche Näherungen zu Personen und allen anderen Kabeln vermeiden. Eine Fotovoltaikanlage kann an den gleichen Erdleiter angeschlossen werden, alle Klemmen und die HES müssen blitzstromtragfähig sein. Für die Erdung einer Solarthermieanlage reicht die Einbindung in den Schutzpotenzialausgleich im UG. Antennenerdung und PA gehören zur Elektroanlage und Arbeiten an dieser sind im Installateurverzeichnis eingetragenen Elektrofachkräften vorbehalten. In der allgemeinen Normenflut stehen aber viele EFK mit den Normen bezüglich Blitzschutz, Erdung und PA auf Kriegsfuß. [Beitrag von Dipol am 06. Mrz 2013, 10:39 bearbeitet] |
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Dipol
Inventar |
#3 erstellt: 10. Jan 2015, 00:08 | |||||
Im Beitrag 2 hat die optionale Darstellung der inneren Erdleiterführung vereinzelt zu Fehldeutungen geführt. In den neueren Folienversionen wurde die schlechtere Innenableitung nicht mehr dargestellt, da in der Regel die äquivalenten Trennungsabstände nicht einzuhalten sind. Nachstehend zwei neuere Folien mit und ohne Blitzschutzanlage und jeweils mit und ohne getrennte Fangeinrichtung. Im rechten Bild der Folie 166 wurde die schlechtere Innenableitung schwarz gestrichelt als (nachteiligere) Option zur Außenverlegung eingetragen. |
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OllieW
Neuling |
#4 erstellt: 06. Feb 2015, 17:34 | |||||
Hallo, nur zum Verständnis für die unschöne, aber noch erlaubte normkonforme Direkterdung einer Satanlage mal eine Frage zum Trennungsabstand, der 2009 in der Netzwelt mit folgendem Zitat erwähnt wurde:
Wenn ich z.B. bei einem Dachsparrenhalter vier Koaxkabel vom LNB von oben durch den Mast des Halters in das Haus führe und den Mast außerhalb vom Dach mit dem Erdungsleiter verbinde, dann bin ich ja zwangsläufig immer weniger als den Mastdurchmesser entfernt, was den Trennungsabstand betrifft. Die einzige "normkonforme" Verlegung wäre ja dann eigentlich, dass ich mit den vier Koaxkabeln vom LNB direkt unter das Dach gehe und nicht erst den Feedarm entlang bis zum Mast entlang fahre, damit ich den Trennungsabstand zum Endungsleiter überhaupt einhalten kann, denn mit einer Entfernung vom Mast zum Erder von z.B. 10 Metern müssten ja mindestens 40 cm Luftabstand eingehalten werden! Oder wird der Mast mit Verbindung zur Schüssel schon als festes Material interpretiert? Dann kann man ja eigentlich den Trennungsabstand ja nie einhalten, weil der Endungsleiter immer mit dem Mast verbunden wird, der auch immer mit der Schüssel in Kontakt ist... Grüße, Ollie |
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Dipol
Inventar |
#5 erstellt: 07. Feb 2015, 01:18 | |||||
Verkürzte Gebetsmühle der Blitzschutzbasics:
PROBLEM: Dieses Ideal ist bei Dachantennen nur beschränkt umsetzbar. Erdungspflichtige Antennen, LNB und Koaxkabel kann man bei Dachantennen optimal durch getrennte Fangeinrichtungen nach dem Stand der Technik gegen galvanische Blitzstromeintragungen (= Direkteinschläge) schützen. Gegen induktive und kapazitive Blitzstromeintragungen ist ein Potenzialausgleich mit Überspannungsschutz erforderlich. FAKT: Gegen suboptimal direkt geerdete Antennenträger und Sat.-Antennen in LPZ 0A kann man LNB und Antennenleitungen nicht isolieren, die Abstände sind viel zu gering. Selbst für relativ schwache Blitze ist das bisschen Kunststoff eines Wetterschutzgehäuses und der Kabelmantel kein Hindernis, es kommt - ohne mast- bzw. antennennahen PA - zu einem Überschlag. Je näher ein Erdblock am LNB ausgeführt wird, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der LNB durch den PA überlebt. Galvanisch mit der Antenne verbundene LNB haben somit die besten Überlebenschancen. Wer sich für die deutlich schlechtere konventionelle Direkterdung entscheidet, nimmt auch bei normkonform "schleifenfrei" ausgeführtem PA hin, dass auf den Antennenleitungen und den angeschlossenen Endgeräten Teilblitzströme auftreten. Oma und Opa hatten deswegen früher ihren röhrenbestückten und vergleichsweise überspannungsfesten TV noch bei nahenden Gewittern ausgesteckt. [Beitrag von Dipol am 07. Feb 2015, 12:18 bearbeitet] |
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OllieW
Neuling |
#6 erstellt: 07. Feb 2015, 11:14 | |||||
Hallo Dipol, vielen Dank für die detaillierte Klarstellung! So gesehen ist an dieser Stelle die getrennte Fangeinrichtung wirklich die einzige Variante, um dieses "Ideal" zu erreichen - war auch mein Endgedanke... Aber unter Inkaufnahme eventueller Teilblitzströme auf den Antennenleitungen und den Endgeräten ist bei einer Direkterdung des Dachsparrenhalters die Führung der Antennenleitungen vom LNB entlang des Feedhalters über eine geeignete Mastkappe von üben durch den Mast genauso normkonform? Oder muss die Stelle, an der alle Leitungen ins Gebäude geführt werden, so weit wie möglich vom Mast entfernt sein? Grüße, Ollie [Beitrag von OllieW am 07. Feb 2015, 11:16 bearbeitet] |
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Dipol
Inventar |
#7 erstellt: 07. Feb 2015, 13:36 | |||||
Antennenleitungen sind innerhalb von Feedarmen und den Rohren von Dachsparrenhaltern oder Antennenmasten am besten geschützt. Ein vermeintlicher Sicherheitssabstand würde nur das Risiko induktiver Blitzstromeintragungen erhöhen und gegen Direkteinschläge ist die Methode ebenfalls nachteilig. Bezüglich der Verlegung von Antennenleitungen im Außenbereich LPZ 0A über ein (Flach-)Dach und/oder eine Fassade, lohnt sich ein Blick in die DIN VDE 0800-300 für Funksende-/empfangsantennen. Nach der Schutzphilosophie dieser Norm werden die Leitungen möglichst eng mit dem Erdleiter verlegt und in der Praxis auch in Blechkästen eingedost. Zur Blitzstromentlastung der Kabelschirme müssen die alle 20 m zusätzlich gegen den Erdleiter vermascht werden. [Beitrag von Dipol am 07. Feb 2015, 13:49 bearbeitet] |
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