Umstieg von ipTV auf Sat - ohne Vorkenntnisse

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RonnyRitter
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Okt 2013, 16:31
Hallo,

leider wird in den nächsten Wochen mein IPTV eingestellt (O²).
Da der Empfang von DVB-T eher schlecht ist bleiben nur wenig Alternativen.

Entertain der Telekom ist mir überteuert.
Bei Vodafone kenne ich keinen der Erfahrung damit hat.
Bleibt alternativ SAT-Empfang.

Leider habe ich mich damit noch nie beschäftigt und schon die Auswahl des oder der deutschsprachigen Satelliten stellt mich vor Problemen.

Deshalb möchte ich Euch bitten mir ein wenig bei der Auswahl des Equipment zu helfen.

Mein Wünsche:
- Receiver mit 2 Tuner und Aufnahmefunktion (gern mit interner und externer Festplatte)
- schnelle Umschaltzeiten
- einfach zu bedienendes Menü
- sauberer Empfang
- den Receiver als Medienplayer nutzen (Musiksammlung über Netzwerk)
- HD Empfang (Anschaffung eines neuen TV mit HD und 3D steht in den kommenden Monaten an)
- wenn möglich Empfang von 3D (falls es diese schon gibt)
- Radio relativ uninteressant, da dies über das Web realisiert wird
- ansprechendes Desing und möglichst flach
- gern personalisierbar

Bei einem Bekannten habe ich einen clarketech et9x00 gesehen. Der gefiehl mir schon ganz gut. U.a. hat er sich ein Ambilight selbst gebastelt.

Die Schüssel möchte ich in den Garten stellen, somit entfällt die Genehmigung vom Vermieter. Die Sicht scheint i.O., wenn ich diese mit den Nachbarn vergleiche.
Allerdings muß ich hier eine Strecke von ca 40m zurücklegen.
Das Kabel werde ich, mit freundlicher Genehmigung meiner Frau, durch das Blumenbett verlegen.
Hier stellt sich mir die Frage, ob das Kabel zusätzlich geschützt werden sollte.
Ebenfalls muß ich einmal durchs Fenster.

Ich hoffe alle relevanten Informationen geliefert zu haben und bin für hilfreiche Antworten dankbar.

mfg R
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 27. Okt 2013, 16:55

RonnyRitter (Beitrag #1) schrieb:
Die Schüssel möchte ich in den Garten stellen, somit entfällt die Genehmigung vom Vermieter. Die Sicht scheint i.O., wenn ich diese mit den Nachbarn vergleiche.
Allerdings muß ich hier eine Strecke von ca 40m zurücklegen.
Das Kabel werde ich, mit freundlicher Genehmigung meiner Frau, durch das Blumenbett verlegen.
Hier stellt sich mir die Frage, ob das Kabel zusätzlich geschützt werden sollte.

Hier stellt sich eine ganz andere Frage: Wie wird das Haus davor geschützt, worst case abzubrennen bzw. wie werden Installationen bzw. Geräte im Haus vor Defekten geschützt?

Eine im Garten installierte Antenne ist blitzschutztechnisch höchst problematisch. Erdet man sie normgerecht, macht das viel Arbeit (Zwei Gräben im Abstand voneinander ausheben, einen für die Antennenkabel, den anderen für den Erdungsleiter), man ist aber, wenn man nur das macht, was die Vorschriften fordern, noch lange nicht auf einer hinreichend sicheren Seite. Verzichtet man auf normgerechte Ausführung mit separat verlegtem Erdungsleiter, sieht dafür aber, obwohl nicht vorgeschrieben, im Haus Blitzstrom- und Überspannungsableiter für die Antennenkabel mit Anbindung an die Haupterdungsschiene des Hauses vor, mag das sicherer als eine Ausführung nach den Mindestanforderungen der Norm sein, aber die nicht normgerechte Ausführung bleibt u.a. versicherungstechnisch ein Risiko.

Was ginge, aber auch nicht ganz billig wäre: An der Gartenantenne ein optisches LNB installieren, von diesem LNB zu einem Umsetzer Optik > Koax im Haus ein nicht metallarmiertes Glasfaserkabel verlegen. Nur braucht das LNB Strom. Um nicht doch mit Erdungsvorschriften in Konflikt zu geraten, müsste man sich den Strom von einem akkugepufferten Solarpanel an der Antenne holen (Wobei ich keinen Plan habe, wie so etwas dimensioniert sein müsste.).

Gibt es nicht doch die Möglichkeit, die Antenne im durch das Haus vor einem direkten Blitzeinschlag geschützten Bereich (s. z.B. Kleiske, Bild Seite 7) zu montieren?
RonnyRitter
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Okt 2013, 17:28
Uii...

spätestens jetzt bin ich überfordert. Und natürlich habe ich daran noch gar nicht gedacht.

Die Schüssel soll in Bodennähe s.h. ca 1,5m montiert werden.
Die Montage habe ich mir so vorgestellt, das ich ein Rohr ca. 1m in den Boden ramme. Wie weit ich komme kann ich noch nicht sagen, habe aber zusätzlich schon 0,5m ausgehoben. Könnte also bis 1,5 im Erdreich sein. Rückwertig zur Schüssel befinden sich mehrere Garagen, die ca 1,5m höher als die Schüssel sind.

Bin gerade mal ums Haus gelaufen und konnte keinen Blitzschutz erkennen ( ich kenne nur die Drähte die außen am Gebäude verlegt wurden).

Ein extra Kabel zur Schüssel, sehe ich jetzt nicht als Problem. Aber wie und wo werden die Enden dann angeschlossen? Gibt es nicht auch die Möglichkeit einen Spieß zu benutzen ?

RR
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 27. Okt 2013, 20:12

RonnyRitter (Beitrag #3) schrieb:
Ein extra Kabel zur Schüssel, sehe ich jetzt nicht als Problem. Aber wie und wo werden die Enden dann angeschlossen? Gibt es nicht auch die Möglichkeit einen Spieß zu benutzen ?

Falls Du mit dem extra Kabel eines für die Antennenerdung meinen solltest: Dieser extra verlegte Erdungsleiter müsste, wollte man sich an die Bestimmungen halten, obwohl die Schirme der Antennenkabel und der Erdungsleiter am mastnahen Potenzialausgleich miteinander verbunden werden, zunächst einmal mit Abstand zu den Antennenkabeln verlegt werden. Dieser Abstand nimmt mit zunehmender Entfernung von der HES (= Haupterdungsschiene) des Hauses, an welcher der Erdungsleiter hausseitig anzuschließen wäre, zu. Es mag sein, dass Du im Ausbuddeln eines zweiten Grabens kein Problem siehst, Arbeit macht es dennoch.

Dazu kommt: Bei der Antennenerdung geht es nicht darum, die Antenne selbst vor den Folgen eines Blitzeinschlags zu schützen. Es gibt z.B. auf einem Hausdach noch andere Teile, in die ein Blitz einschlagen könnte, die man aber nicht erden muss. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass zwar nicht direkt an der Antenne, aber am an der Antenne montierten LNB Kabel angeschlossen sind, über die man sich den Blitz ungewollt ins Haus holt. Die direkte Erdung einer Antenne kann im Fall einer am Haus oder auf den Hausdach montierten Antenne die von den Kabeln ausgehende Gefahr zumindest signifikant verringern. Einen besseren Schutz als durch Direkterdung erzielt man jedoch durch den Einsatz einer Fangeinrichtung.

Die Erdungsvorschriften gehen nicht speziell auf abgesetzt von Haus z.B. im Garten montierte Antennen ein. Überträgt man die Bestimmungen auf Gartenantennen, muss man wie beschrieben in einem zweiten Graben einen Erdungsleiter verlegen, und das auch dann, wenn man an der Gartenantenne selbst noch einen Tiefenerder eintreiben würde. Nur sind die zu einer Gartenantenne führenden Antennenkabel durch die 1:1 auf die Gartenantenne übertragenen Maßnahmen weit weniger geschützt als die Kabel von einer Dachantenne. Der Blitz könnte hausnah in die erdverlegten Kabel einschlagen, und auch wenn weder die Antenne, noch die Kabel direkt getroffen werden, führen Naheinschläge zu erheblichen Blitzstromeintragungen in erdverlegte Kabel. Man treibt einen nicht unerheblichen Aufwand primär darum, um für den Fall der Fälle den Versicherungsschutz nicht zu gefährden.

Verzichtet man auf die Erdung der Gartenantenne, führt dafür aber, was nach den Erdungsbestimmungen nicht verpflichtend wäre, die Antennenkabel nach dem Eintritt ins Haus über kombinierte Blitzstrom- / Überspannungsableiter wie DEHNgate DGA GFF TV (= Kombination aus KATHREIN KAZ 12 + KAZ 11 – würde man für max. vier Tuner im Haus ein Unicable-LNB verwenden, bräuchte man die nur 1x.), ähnlich wie das in Bild 9 der DEHN ÜS-Info für einen Kabelanschluss gezeigt wird (Für die Anbindung der Ableiter an die HES würde ich über 4 mm² hinausgehen.), ist das Haus vor Einwirkungen über die erdverlegten Antennenkabel mMn besser geschützt als durch die normgerechte Erdung einer Gartenantenne ohne weitere Schutzmaßnahmen. Würde man Erdung mit dem Einsatz von Ableitern normkonform kombinieren wollen, dürfte man die Ableiter nicht auf dem kurzen Weg direkt mit der HES verbinden, sondern müsste über einen parallel mit den Antennenkabeln verlegten Leiter eine Verbindung mit dem geerdeten Mast herstellen, was die Schutzwirkung verringern würde. Ich weise aber ausdrücklich darauf hin, dass dies meine ureigene Einschätzung darstellt!

Wie man eine Gartenantenne sicher betreiben könnte, ohne bewusst den Erdungsbestimmungen zuwider zu handeln, steht oben: Optisches LNB autark mit Solarstrom versorgt, nicht metallarmiertes optisches Kabel.
RonnyRitter
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 28. Okt 2013, 19:42
Hallo raceroad ,

nochmals Danke für deine ausführlichen Hinweise.
Das Thema Blitzschutz ist für mich doch recht komplex, so das ich mir das mal am WE genauer anschauen werde.
Einfach beiseite schieben und Mut zur Lücke, wäre nicht passend...

Hab noch nicht mal das Equipment Problem gelösst aber dafür eine neue Baustelle.

Im Moment bin ich voll überfordert
RonnyRitter
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 31. Okt 2013, 20:42
Hallo und guten Abend,

kann mir vielleicht noch jemand Hardware empfehlen ?

Gruß RR
raceroad
Inventar
#7 erstellt: 01. Nov 2013, 19:15
Wie gedenkst Du, aus der Erdungsnummer raus zu kommen?

Wenn Du den Sicherheitsaspekt nicht völlig ignorieren willst, böte sich wie angedeutet ein Unicable-LNB an (z.B. von Inverto oder DUR-line). Denn damit reichte ein Kabel für vier Tuner, und man bräuchte die genannten Ableiter KATHREIN KAZ 12 + KAZ 11 nur je einmal. Sinn macht das mit den Ableitern aber nur dann, wenn man diese mit der Haupterdungsschiene des Hauses verbinden kann. Wäre wenigstens das möglich? Ein Antennenkabel müsste für die Erdverlegung in ein Rohr: "Normaldicke" Koax, auch die schwarzen, eignen ich nicht für Erdverlegung, außerdem könnte bei einem Blitzeinschlag das Kabel kaputt gehen.

Zum Receiver: Es sollte Dir klar sein, dass der ET9x00 des Bekannten nicht out of the box wie gesehen funktioniert. Diese freien Linux-Receiver bietet zwar große Flexibilität, machen aber etwas Arbeit. Nachteil des ET9x00 ist – ich spreche da aus eigener Erfahrung – der mangelhafte Support durch den Hersteller. So gibt es immer noch keinen wirklich funktionierenden Webbrowser . Dem ET9x00 soll der hardware-mäßig sehr potente ET10000 folgen. Bleibt die Hoffnung, dass der Hersteller begreift, dass sich der bisher nicht überzeugende Support rumgesprochen hat und sich das auch auf den Erfolg eines Nachfolgers auswirken wird.

Den besseren Support bekommt man für die Boxen von VU+. Der nicht viel teurere VU+ Solo 2 kann anders als der ET9x00 echtes HD-PiP. Nachteil: Angeblich – ich selbst kann nicht vergleichen – macht ein VU+ ein schlechteres SD-Bild als der ET.
barsch,
Inventar
#8 erstellt: 01. Nov 2013, 21:06

Wie gedenkst Du, aus der Erdungsnummer raus zu kommen?


In dem die Anfrage in mehrere Boards gestreut wird und dort evt. keiner drauf eingeht in Sachen Erdung.
http://www.digital-e...t-ohne-Vorkenntnisse


So gibt es immer noch keinen wirklich funktionierenden Webbrowser


Wie wahr ! Nur stört mich das weniger als das endlich mal das Hbbtv auf allen wichtigen Sendern funktionieren würde.
RonnyRitter
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 01. Nov 2013, 21:33
Hallo,

ja, ich habe in verschiedenen Foren nachgefragt.
Ganz einfach um verschiedene oder aber auch gleiche Meinungen und Anregungen zu finden.
Und nicht um den Blitzschutz auszublenden.
Ohne Sat Anlage, kein Blitzschutz. Und bisher hatte ich noch keine Hardware in der Auswahl.
Ich denke das mir raceroad schon auf die Sprünge geholfen hat. Zumal ich den Blitzschutz absolut nicht beachtet hätte - einfach nich daran gedacht.

Bei dem Receiver bin ich tatsächlich beim VU+ Solo 2 hängen geblieben.
Hab auch erfahren das es hier wohl einen guten Support gibt und der Preis liegt noch im Rahmen.
Auch einiges Videos konnte ich mir dazu anschauen und freu mich schon das eine oder andere auszuprobieren (ambilight Steuerung)

In dem Zusammenhang kommt unicable ins Spiel.

Welches Kabel kommt hier in Frage ?
Welches LNB (Inverto) ist empfehlenswert.
Bleibt noch eine passende Schüssel, in welcher Größe?

Und ich bin noch nicht beim Blitzschutz angekommen... ;-)

Ob ich an die HES komm, kann ich noch nicht sagen. Sollte das nicht möglich sein, auf dem Weg zum Fenster komm ich an ein stabiles Metallgeländer vorbei (ca 1,5 cm²) wäre das vielleicht dann eine alternative ?

Für alles offen und dankbar

RR
raceroad
Inventar
#10 erstellt: 01. Nov 2013, 23:14

barsch, (Beitrag #8) schrieb:
In dem die Anfrage in mehrere Boards gestreut wird und dort evt. keiner drauf eingeht in Sachen Erdung. [...]

Jetzt auch noch brandaktuell im Forum-DF.


Wie wahr ! Nur stört mich das weniger als das endlich mal das Hbbtv auf allen wichtigen Sendern funktionieren würde. :L

Das meinte ich letztlich auch . Um frei im Netz zu surfen, brauch' ich den Receiver nicht. Ist einfach zu umständlich. Aber mit dem Ende September herausgebrachten ET Webbrowser 2.0 sollte eigentlich auch das HbbTV wieder funzen - war nur nichts .




RonnyRitter (Beitrag #9) schrieb:
Welches Kabel kommt hier in Frage ?

Einige Typen werden in den Sat-FAQ sowie in den Kabel-FAQ genannt. Ich würde, obwohl auch so ein Kabel wie gesagt nicht direkt ins Erdreich darf, eines mit UV-beständigem (schwarzen) Mantel wie z.B. das KATHREIN LCD 115 nehmen.


Welches LNB (Inverto) ist empfehlenswert.

Inverto DLB-QUDL42-UNI2L-1PP oder DUR-line UK 102. Das UK 102 hat eine höhere Verstärkung am Unicable-Port. Um nach etwa 40 m nur den Twinreceiver zu versorgen, wäre das nicht von Vorteil. Eine höhere Verstärkung könnte nützlich sein, falls im Haus noch weiter verteilt werden soll.


Bleibt noch eine passende Schüssel, in welcher Größe?

Steht auch in den FAQ-Sat:

FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Satellitenempfang schrieb:
7. Wie groß sollte die Schüssel sein?

Wenn man eine neue Anlage völlig frei planen kann, sind bei einem Sateliten 75...80cm die Empfehlung.

Ein sehr gutes P/L hat z.B. eine Gibertini XP in 75 cm oder 85 cm.


Ob ich an die HES komm, kann ich noch nicht sagen. Sollte das nicht möglich sein, auf dem Weg zum Fenster komm ich an ein stabiles Metallgeländer vorbei (ca 1,5 cm²) wäre das vielleicht dann eine alternative ?

Klares NEIN. Sieh' Dir mal wirklich die verlinkten Infos an. Dann solltest Du verstehen, dass es darauf ankommt, die Potenzialdifferenz zwischen den Antennenkabeln und anderen Leitungsnetzen im Haus gering zu halten. Und dazu muss man wenigstens an die HES, Glasfaserkabel samt autark versorgtem optischen LNB wäre viel besser, aber auch deutlich aufwändiger.
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