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Wechsel auf Multischalter ohne Netzteil+A -A |
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Autor |
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full2000
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 16. Sep 2014, 07:26 | ||
Ich möchte gerne demnächst auf einen Multischalter OHNE Netzteil umstellen. Allerdings habe ich eine Frage zur Dämpfung (ich vertue mich da immer wieder...): Der momentan verwendete Multischalter (pricebuy Multischalter 5/4-S) hat bei 950-2300 MHz eine DÄMPFUNG von -4 dB. Der (vielleicht) neue Multischalter (Polytron PSC 508 T) hat bei 950-2200 MHz eine Dämpfung von -1..+3 dB. Ist das Signal beim Polytron jetzt besser oder schlechter. Ich kann's mir einfach nicht merken.... |
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raceroad
Inventar |
#2 erstellt: 16. Sep 2014, 10:51 | ||
Entscheidend ist die Signalqualität, und die wird durch Verstärkung / Dämpfung nicht per se besser oder schlechter. Solange am Teilnehmer ein Pegel möglichst mit etwa 5 db Abstand zu den Grenzwerten 47 db(µV) bzw. 77 db(µV) ankommt, ist die Verstärkung fast egal. Nur "fast" egal ist die Verstärkung deshalb, weil das Signal auch nicht zu verzerrt sein soll. Damit ist gemeint, dass die hohen Frequenzen im Vergleich zu den niedrigen nicht zu stark abfallen. Dieser Abfall wird durch die frequenzabhängige Dämpfung des Kabels verursacht (etwa 20 db / 100 m für 950 MHz und 30 db / 100 m für 2150 MHz > Das macht, sofern am Anfang der Kette der Frequenzgang noch ausgeglichen ist, nach z.B. 50 m eine sog. negative Schräglage von 5 db.). Mehr als 5 db Schräglage sollten es nicht werden, weswegen gerade bei einer größeren Gesamtdistanz LNB > Empfangsgerät der Einsatz eines Multischalters von Vorteil ist, der das Signal vorentzerrt. Vorentzerrung meint, dass die hohen Frequenzen gegenüber den niedrigen bevorzugt werden. Laut Hersteller macht der PSC 508 T das vermutlich: Die Angabe "Anschlussdämpfung / Insertion loss SAT 950-2200 MHz -1...+3 dB" bedeutet nicht, dass die Anschlussdämpfung irgendwo im Bereich –1 ... +3 db liegt, sondern dass, wenn man die Angabe für bare Münze nimmt, die niedrigen Frequenzen um –1 db gedämpft (= um 1 db verstärkt) werden, während die hohen Frequenzen um 3 db gedämpft werden. Das wäre so natürlich kontraproduktiver Mumpitz, weil der Multischalter selbst verzerren, statt entzerren würde . Vermutlich ist das eine falsch formulierte Angabe, und tatsächlich dämpft der Schalter am unteren Ende der Sat-ZF um 1 db, während die hohen Frequenzen um 3 db verstärkt werden. Eine Angabe in diesem Sinne findet sich beim ebenfalls receivergespeisten JRM0508T (Wenn es hier mal kein Zufall ist, dass sich Polytron für eine ganz ähnliche Typbezeichnung wie beim schon länger angebotenen JRM entschieden hat.): Für den JRM0508T wird die Abzweigverstärkung mit –6 ... 0 db (also 6 db Vorentzerrung) angegeben. Durch die besondere Art der LNB-Versorgung mit nur 9 V ist der JRM noch sparsamer und zuverlässiger.
So angegeben wird durchweg um 4 db gedämpft, was für überschaubare Distanzen aber unkritisch ist bzw. bei einer sehr geringen Distanz sogar von Vorteil sein kann. |
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full2000
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 16. Sep 2014, 10:57 | ||
Danke erstmal für die Infos! So langsam blicke ich auch endlich wieder durch. Nur:
-4db müsste das aber bedeuten, dass der Multiswitch über das gesamte Band um 4 db verstärkt und nicht dämpft, richtig? Meine Leitungslängen übrigens: ca. 20m Schüssel->Multischalter und nochmals ca. 20m Multischalter->Receiver. [Beitrag von full2000 am 16. Sep 2014, 10:59 bearbeitet] |
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raceroad
Inventar |
#4 erstellt: 16. Sep 2014, 11:06 | ||
Ja, richtig. Das Minuszeichen hatte ich übersehen : - 4 db Dämpfung bedeuteten 4 db Verstärkung. Aber auch hier stellt sich die Frage, ob bei der Angabe ein Vorzeichenfehler gemacht wurde. Sinn machen würde eine durchgängige Verstärkung von 4 db jedenfalls nicht. Verstärkung braucht man allenfalls bei recht langen Leitungswegen, dann sollte aber auch vorentzerrt werden.
Dann haut das, wenn ich von einer schlampigen Angabe ausgehe, mit dem POLYTRON-Schlater hin, ebnso mit dem JRM0508T. |
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full2000
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 16. Sep 2014, 11:17 | ||
Dann hab ich es jetzt wieder verstanden. Also ist die Angabe der Dämpfung bzw. der Verstärkung eher überbewertet, richtig? Gibt es grosse Unterschiede zwischen den beiden Multischaltern? Ausser im Preis (40€ <-> 110€)? Wie ist die allgemeine Erfahrung bzgl. Multischalter ohne Netzteil? Laufen die meisten, einigermassen neuen Receiver damit? Haben einen Twin-Kathrein 915 (da mache ich mir keine Sorgen) aber noch einen alten Palcom. |
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raceroad
Inventar |
#6 erstellt: 16. Sep 2014, 11:39 | ||
Das Scheunentor ist mit 47 ... 77 db(µV) (= niedrigste noch normgerechte Leistung nur 1/1000stel der höchsten) ziemlich groß. Das trifft man, auch wenn man etwas Abstand zu den Grenzen einhalten sollte, relativ leicht. Dennoch ist ein Blick auf die Daten grundsätzlich nicht falsch.
Laut Betreiber Astra soll ein Receiver einen LNB-Strom von mind. 350 mA liefern können, für den Kati wird ein noch höherer Wert angegeben werden. Zusammen mit einem sparsamen LNB wird die Gesamtlast mit dem POLYTRON unter 200 mA liegen, man hätte noch Reserven. Durch die reduzierte LNB-Spannung des Jultec und den Einsatz eines Schaltwandlers sowie eine Besonderheit des ALPS-LNBs käme man damit auf eine max. Summenstromlast von (nachgemessen, wenn auch nicht von mir) nur max. 120 mA. Damit sollte jeder auch nur halbwegs intakte Receiver noch kein Problem haben und auch selbst eine PC-Karte nicht. Wahr wird immer bleiben, dass ein Receiver mit kaputtem Netzteil an einem Multischalter mit eigenem Netzteil noch funktionieren kann, während er es an einem receivergespeisten im Allenbetrieb nicht mehr tut. Abgesehen davon bieten Schalter mit Netzteil keinen prinzipiellen Vorteil. Ob es tatsächlich Sinn macht, auf Geräte Rücksicht zu nehmen, die repariert oder entsorgt gehören, musst Du selbst entscheiden. Beim POLYTRON vermisse ich eine Angabe zur Teilnehmerentkopplung. Solange es nur um Sat geht und nicht insbesondere noch UKW über den Schalter verteilt werden soll, dürfte das keine Rolle spielen. [Beitrag von raceroad am 16. Sep 2014, 11:40 bearbeitet] |
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full2000
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 16. Sep 2014, 11:47 | ||
Danke raceroad für deine ausführliche Erklärung! Ich werde das dann mal mit dem Polytron ausprobieren. Mir geht es hauptsächlich darum, wieder ein 24h laufendes Netzteil weniger zu betreiben. Ich traue diesen (teils) billig hergestellten Schaltnetzteilen nicht. Vor allem dann nicht, wenn die sich auch noch im Wohnraum befinden.... Mein LNB ist allerdings schon 10 Jahre alt und sicherlich ein NoName (weiss ich leider nicht mehr genau). Vielleicht sollt ich den vorher auch besser noch gegen einen neueren tauschen?!?! |
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raceroad
Inventar |
#8 erstellt: 16. Sep 2014, 11:57 | ||
Die Stromaufnahme eines älteren LNBs unbekannten Typs kann höher liegen, wodurch anders als mit einem Netzteil-versorgten Schalter die Belastung des Receivers steigt. Wenn Du Dir dessen bewusst und bereit bist, nötigenfalls das LNB gegen ein aktuelles Modell mit niedriger Stromaufnahme zu tauschen (> In Verbindung mit dem POLYTRON-Schalter würde sich ein Black Eco von Inverto anbieten), ist das doch kein Problem. Vorab tauschen würde ich nur wegen der Stromaufnahme nicht, ggf. gehst Du eben vorübergehend wieder auf den vorhandnen Schalter zurück. Der scheint ja noch intakt zu sein. |
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full2000
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 16. Sep 2014, 12:03 | ||
Prima, danke. Werde das mal versuchen und (wenn's interessiert) hier meine Ergebnisse dann posten! |
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