Blutiger SAT-Neuling benötigt Hilfe bei bestehender Anlage

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vikingspower
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jul 2018, 10:59
Liebe Forums-Mitglieder,

ich habe kürzlich vom Vormieter meiner neuen Wohnung eine SAT-Anlage (Schüssel, LNB und 4 Kabel) übernommen. Da ich jedoch leider keine Ahnung von SAT-Fernsehen habe, bitte ich um Eure Hilfe!

Folgende Anlage habe ich übernommen:
Schüssel
inverto IDLB-QUDL40-ULTRA-OPP

3 dieser Kabel gehen zum Fernseher im Wohnzimmer, eines geht aktuell in's Schlafzimmer im ersten Stock (wobei hier voraussichtlich kein Fernseher hin kommt).

Mein Ziel wäre es gewesen, dass ich dann die Möglichkeit habe, mindestens 2 HD-Programme gleichzeitig aufzunehmen während ich ein live-HD-Programm schaue.

Wie ich zu meinem Ziel komme, weiß ich aber als kompletter Neuling leider nicht und hoffe hier auf Eure Hilfe bei der Beantwortung folgender Fragen:

1.1. Ist die bestehende Anlage überhaupt für mein Vorhaben geeignet?

1.2. Falls nein, was muss ich ergänzen (bitte gleich um Tipps zu konkreten Produkten).

2.1. Welchen Receiver könnt ihr mir empfehlen? Ob eine Festplatte für die Aufnahmen eingebaut ist oder eine externe Festplatte angeschlossen werden muss, ist für mich grundsätzlich nebensächlich, sofern das qualitativ keinen Unterschied macht, kenne mich da leider auch nicht aus. Wichtig ist mir, dass die Aufnahmen problemlos (auch parallel) funktionieren.

2.2. Ich habe von Receivern gelesen, mit denen man auch zu anderen Fernsehern in anderen Räumen streamen kann. Wenn der Receiver das kann und das auch technisch schon gut funktioniert, wäre das ein großer Pluspunkt, sofern das preislich nicht die Welt mehr kostet. Ist das machbar?

2.3. Wie viele Kabel müssen hier vom LNB zum Receiver? Können die bestehenden Kabel weiter verwendet werden?

2.4. Falls ich neue Kabel benötige (eventuell auch längere als die bisherigen), welche sind hier zu empfehlen?

3. Was benötige ich sonst noch neu außer einem Receiver (Karte für SAT-Empfang? ORF-Karte? (wohne in Österreich); sonstiges Zubehör?).

Budget kann ich leider keines vorgeben, da ich nicht weiß, wie teuer so etwas ist. Ich bin grundsätzlich jemand, der sich lieber etwas gutes kauft, als billig und dann zwei Mal, absolutes Top-Gerät muss es aber wohl auch nicht sein... Gute Mittelklasse ist das, was ich mir vorstelle.

Das Ausgangssignal des Receivers sollte dann über HDMI zu meiner Onkyo HTX-22HDX 2.1-Anlage und von dort per HDMI zu meinem Fernseher (derzeit noch Sharp Aquos LC-40LE705E, in den nächsten 1-2 Jahren jedoch etwas neues), sollte das einen Unterschied machen.


Vielen lieben Dank für Eure Hilfe!

Beste Grüße aus Wien,
Vincent


[Beitrag von vikingspower am 23. Jul 2018, 11:02 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 23. Jul 2018, 16:09
1.1 Ja (mit Einschränkung auf nur 2 Programme aufnehmen und ein Anderes sehen)
1.2 nur einen Twin-Receiver
2.1 dafür gibt es hier einen eigenen Bereich - soll evtl. Sky oder HD+ geucht werden?
2.3 du kannst die 3 vorhandenen Koax weiter verwenden, 1 für den TV 2 für den Receiver
2.4. siehe FAQ-Kabel-TV und FAQ-Sat-TV
vikingspower
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Jul 2018, 16:57
Vielen lieben Dank für die Antworten!

Kann ich bei meinem Fernseher auch einfach das Kabel direkt einstecken? Nach meiner Kenntnis hat mein Fernseher keinen eingebauten SAT-Tuner, ist ja schon fast 10 Jahre alt das Modell.

Ich werde einmal eine Anfrage in der SAT-Receiver-Kaufberatung stellen, danke für den Hinweis.
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 23. Jul 2018, 18:02

vikingspower (Beitrag #3) schrieb:
Kann ich bei meinem Fernseher auch einfach das Kabel direkt einstecken? Nach meiner Kenntnis hat mein Fernseher keinen eingebauten SAT-Tuner, [....]

Richtig. Um wie gewünscht zwei Programme aufzeichnen zu können, während man sich ein drittes anschaut, müsste (bei freier Auswahl) ein einziger Receiver über drei Tuner verfügen.

Dafür vermischt sich etwas die Frage danach, ob sich die vorhandene Anlage eignet, mit der nach einem Receiver. Es gibt zwar Receiver mit mehr als zwei konventionellen Tunern, die vom vorhandenen LNB versorgt werden könnten, aber es kann weniger kosten, einen Receiver mit einem sog. FBC-Frontend zu kaufen und das LNB zu tauschen. FBC-Frontend: Stark vereinfacht meint das einen 8-fach Tuner mit nur zwei Sat-Eingängen. Zwei Eingänge reichen aber nicht, um in herkömmlicher Technik (wie mit dem vorhandenen LNB) freien Zugriff zu bekommen. Dafür müsste das LNB gegen eines in Einkabeltechnik ("Unicable") getauscht werden.

In einfacher Ausführung (ohne Display am Receiver) bekommt man einen 4k-fähigen Receiver mit FBC-Frontend ab ca. 220,- € (> UNO 4k). Taugt allerdings nicht für jemanden, der nicht mehr machen möchte als auspacken und anschließen. Nutzer solcher Receiver ersetzen fast immer die serienmäßige Software durch eine neue (Aufspielen eines neuen Imgage). Dafür kann man diese Receiver aber gut vernetzen. Auch ohne Sat-Kabel an einem Receiver (… wobei das einerseits wegen des brachliegenden Tuners Verschwendung ist.) lässt sich ein vernetzter Receiver mit Netzwerk-Zugriff auf die Haupt-Box so bedienen, als sei ein Sat-Kabel angeschlossen (+ Zugriff auf die Aufnahmen). Voraussetzung ist freilich ein ausreichend schnelles LAN.
vikingspower
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Jul 2018, 18:35
Vielen Dank für die Antwort, echt ein Wahnsinn, was es da alles für technische Möglichkeiten gibt, die mir nicht bewusst waren.

Ich bin jetzt kein Experte, aber durchaus technikaffin und scheue mich nicht davor, mich auch eine gewisse Zeit lang mit solchen Dingen zu beschäftigen, also bloß auspacken und einstecken muss nicht sein, sofern es geeignete Anleitungen gibt, wie man da ein neues Image aufspielt und das dann auch programmiert

Ist der Tausch des LNB unproblematisch? Also einfach alten LNB abschrauben, neuen anschrauben, oder ist hier mehr zu beachten?

Display ist wohl nicht unbedingt notwendig, kann mich ja am TV durch das Menü navigieren...

Brauche ich außer einem Receiver mit FBC-Frontend und einem Unicable fähigen LNB sonst noch etwas? Für konkretere Empfehlungen zu Modellen wäre ich auch dankbar.

LG Vincent
raceroad
Inventar
#6 erstellt: 24. Jul 2018, 19:49

vikingspower (Beitrag #5) schrieb:
Ich bin jetzt kein Experte, aber durchaus technikaffin und scheue mich nicht davor, mich auch eine gewisse Zeit lang mit solchen Dingen zu beschäftigen, also bloß auspacken und einstecken muss nicht sein, sofern es geeignete Anleitungen gibt, wie man da ein neues Image aufspielt und das dann auch programmiert ;)

Nichts gegen das Hifi-Forum, aber bei Interesse an einem VU+ kann das darauf spezialisierte VU+-Forum bzw. die Hilfeseiten mehr Infos liefern (.. auch bzgl. Verarbeitung der ORF-Karte )


Ist der Tausch des LNB unproblematisch? Also einfach alten LNB abschrauben, neuen anschrauben, oder ist hier mehr zu beachten?

Antwort auf ähnliche Frage hier.


Brauche ich außer einem Receiver mit FBC-Frontend und einem Unicable fähigen LNB sonst noch etwas? Für konkretere Empfehlungen zu Modellen wäre ich auch dankbar.

Es gibt (mMn) zwar technisch bessere Lösungen, aber wenn "Unicable" für mehr als vier Tuner nicht allzu viel kosten soll, geht das nur mit einem Einkabel-LNB mit dCSS Technik. Ich würde das IDLU-32UL40-UNBOO-OPP wählen. Dieses LNB hat nur noch einen Ausgang. Bedeutet: Wenn der zweite Raum auch versorgt werden soll, wird noch ein (diodenentkoppelter) Sat-Verteiler nötig, und auch das im anderen Raum eingesetzte Endgerät muss zumindest die ältere Einkabelnorm EN 50494 ("Unicable") können.


Standardhinweis: Für außerhalb des Schutzbereichs (> Kleiske / Dehn) montierte Antennen ist Blitzschutz zu beachten. Antenne sieht zwar tief montiert aus, so dass der Mindestabsand vom 2 m zur Dachkante eingehalten sein kann. Aber wie die Antenne montiert ist und ob das Fallrohr in der Ecke aus Kunststoff oder Metall ist, wäre zu klären. Ist das hinter dem Fallrohr ein Blitzschutzdraht? Dazu (wie zu einem metallenen Fallrohr) müssten alle Antennenteile (samt Halter) und die Kabel einen Mindestabstand einhalten (Fausregel: 50 cm, höher als 5 m über Grund: 10 cm pro m Höhe).
vikingspower
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Jul 2018, 10:51
Lieber raceroad,

ich bin Dir außerordentlich dankbar für Deine tolle Hilfe!

Mit der VU+ Hilfeseite, meinst Du das VU+-Wiki und das dazugehörige Forum? Da muss ich mich wohl mal einlesen...

Vielen Dank zur Beantwortung der Frage zum Austausch des LNB!

Du schreibst "aber wenn "Unicable" für mehr als vier Tuner nicht allzu viel kosten soll, geht das nur mit einem Einkabel-LNB mit dCSS Technik."

Mit mehr als 4 Tuner meinst Du, wegen dem FBC mit dem man dann mehr Tuner hat?

Wichtig ist mir ja, dass ich im Wohnzimmer schlussendlich 2-3 Sendungen aufnehmen und eine währenddessen ansehen kann und evtl ein Kabel in das Schlafzimmer lege. Da habe ich verstanden, dass Du mir die vorgeschlagene Lösung nahelegst, richtig?

Wäre ein anderer LNB mit Legacy Ausgang, mit dem ich dann direkt vom LNB in das zweite Zimmer gehen kann nicht eine bessere Lösung als der Verteiler oder funktioniert das technisch nicht?

Danke auch für den Standardhinweis. Die Antenne steht auf der Erdgeschoss-Terrasse eines 6-stöckigen Hauses, der Abstand zur Dachoberkannte sollte also hier jedenfalls eingehalten sein.

Das Fallrohr im Eck ist denke ich aus Metall, muss ich aber noch einmal nachprüfen.

Das im Eck müsste ein Blitzschutzdraht sein, müsste ich aber auch noch zur Sicherheit abklären.

Die Antenne ist auf einem Metallsteher montiert, der fest mit dem Terrassenuntergrund verschraubt ist.

Nach Nachfrage beim Vormieter hat es hier nie Probleme mit der Antenne gegeben, inwieweit diese Aussage zutrifft, kann ich leider nicht verifizieren.
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 25. Jul 2018, 14:13

vikingspower (Beitrag #7) schrieb:
Mit der VU+ Hilfeseite, meinst Du das VU+-Wiki und das dazugehörige Forum?

Ja. Ich würde nie vorbehaltlos zum Kauf eines E²-basierten Receivers raten, weil man sich einfach mehr damit befassen muss als nur zu schauen, ob die aktuelle Hersteller-Firmware aufgespielt ist. Aber gerade für die VU+ ist der Support mit VU+-Wiki und Forum recht gut.


Mit mehr als 4 Tuner meinst Du, wegen dem FBC mit dem man dann mehr Tuner hat?

Sobald die Anforderungen wie von Dir so gesetzt sind, dass mind. drei Tuner benötigt werden, würde ich aus dem VU+-Sortiment eine Box mit FBC-Frontend kaufen. Möchte man alle acht Demodulatoren frei nutzen, braucht man Einkabeltechnik mit mind. acht Userbandfrequenzen.


Wäre ein anderer LNB mit Legacy Ausgang, mit dem ich dann direkt vom LNB in das zweite Zimmer gehen kann nicht eine bessere Lösung als der Verteiler oder funktioniert das technisch nicht?

Alles eine Frage der Abwägung. Es gibt von GT-Sat ein Einkabel-LNB mit 24 Userbandfrequenzen am Einkabel-Port und drei Legacy-Ausgängen. Ich kenne dazu zwar keine Negativ-Feedbacks, wohl aber welche zum klassischen "Unicable"-LNB von GT-Sat mit vier Frequenzen und drei Legacy-Ausgängen. Auch wenn das zwei verschiedene LNBs sind, mag ich nicht zum GT-Sat raten. Andere Einkabel-LNBs mit mehr als vier Frequenzen und funktionierendem Legacy-Ausgang kenne ich nicht (> Der Legacy-Ausgang des Telesstar SKYWIRE-2-HC-LNBs lieferte zumindest zurückliegend nur eingeschränkten Empfang - unbrauchbar. Auf eine Anfrage an Telestar, ob man den Fehler inzwischen behoben hat, bekam ich nie eine Antwort.).

Wenn man nicht doch zum GT-Sat GT-S3dCSS24 greifen möchte, bleiben für eine preiswerte Lösung nur mit LNB noch zwei Möglichkeiten: Entweder der weitere Anschluss (bzw. weitere Anschlüssse) kommen per Splitter an ein dCSS-LNB nur mit Einkabel-Ausgang, oder man muss sich für Einkabel auf vier Frequenzen und damit nur vier mit Einkabel nutzbare Tuner beschränken. Wobei man am VU+ noch mischen könnte: Mit zwei Kabeln von einem klassischen "Unicable"-LNB mit vier "Unicable"-Frequenzen und zwei Legacy-Ausgänen (wie UK 104) wären, soll außerdem nur noch ein Raum versorgt werden, immerhin fünf virtuelle Tuner frei nutzbar (Tuner 6 bis 8 eingeschränkt). Falls es tatsächlich neben dem Hauptreceiver nur noch um einen weiteren Single-Ansschluss geht, kann auch das durchaus eine Option sein.



Das im Eck müsste ein Blitzschutzdraht sein, müsste ich aber auch noch zur Sicherheit abklären.

Die Antenne ist auf einem Metallsteher montiert, der fest mit dem Terrassenuntergrund verschraubt ist.

Zu den Ableitungen einer Blitzschutzanlage muss wie gesagt ein Trennungsabstand eingehalten werden.

Noch komplexer wird es, sollte es im Terrassenuntergrund Metallarmierungen mit Nähe zur Blitzschutzanlage geben. Wenn Metall im Untergrund eine sichere Trennung von Antenne (+ Kabeln) zur Ableitung der Blitzschutzanlage verhindert (> Das könnte zweifelsfrei nur ein kompetenter Fachmensch (schwierig zu finden) vor Ort beurteilen.), müsste die Antenne an der Blitzschutzanlage geerdert werden. Das ist erstens per se eine schlechte Lösung, zweitens wäre ein vermaschter Potenzialausgleich (von der Ableitung Blitzschutz über die Antenne bis zur HES (= Haupterdungsschiene)) nötig.
vikingspower
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 25. Jul 2018, 17:24
Vielen Dank!

Ich hab einmal angefangen, das VU+-Wiki ein bisschen zu durchforsten, hört sich zwar kompliziert aber nicht unmöglich an, das hinzubekommen.

Nur um das klarzustellen: Außer der Anspeisung im Wohnzimmer (3-4 Tuner) und einer möglichen Anspeisung im Schlafzimmer (1-2 Tuner), wird es in Zukunft sicherlich keinen weiteren Bedarf geben, weitere Geräte zu versorgen. Ich komme also mit mindestens 4, maximal 6 Tunern aus...

Die von Dir aufgezeigte Option mit dem UK 104 hört sich für mich somit nicht schlecht an und klingt weniger kompliziert als die anderen möglichen Optionen.

EDIT: Wäre der Inverto IDLB-QUDL42-UNI2L-1PP auch eine mögliche Alternative? Der verfügt nach meinem Verständnis über einen Unicable Ausgang und zwei Legacy-Ausgänge.

Der GT-Sat ist aufgrund Deiner negativen Erfahrungen für mich eher keine Option.

Den Abstand zur Blitzschutzanlage werde ich noch abmessen. Sofern ich Dich richtig verstanden habe, sollte das bei Einhaltung eines Abstandes zwischen Antenne und der Blitzschutzanlage von 50 cm in Ordnung sein.

Betreffend Untergrund, auf dem die Antenne montiert ist, kann ich als Laie keine gesicherte Aussage treffen. Da aber ein Versetzen der Antenne eher keine Option ist, werde ich dieses Risiko aber wohl eingehen müssen.

Was könnte die schlimmste Konsequenz bei einem Blitzschlag, der dann auf die Antenne übergeht sein? Dass dann Antenne, LNB, Kabel und Receiver durch Überspannung zerstört werden?

Nochmals vielen Dank dafür, dass Du Dir so ausführlich Zeit nimmst, meine (dummen) Fragen zu beantworten!


[Beitrag von vikingspower am 25. Jul 2018, 17:37 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#10 erstellt: 26. Jul 2018, 19:50

vikingspower (Beitrag #9) schrieb:
EDIT: Wäre der Inverto IDLB-QUDL42-UNI2L-1PP auch eine mögliche Alternative? Der verfügt nach meinem Verständnis über einen Unicable Ausgang und zwei Legacy-Ausgänge.

In der Ausstattung nehmen die sich doch nichts: Auch das UK 104 hat einen Unicable-Port mit vier Frequenzen und zwei Legacy-Ausgänge. Das Inverto zeigte in Messungen einen hohen Anlaufstrom, der Probleme machen kann. Ob das UK 104 in dieser Beziehung weniger kritisch ist, weiß ich zwar nicht, wohl aber, dass das UK 102 mit nur einem Legacy statisch weniger Strom "zieht" als das Inverto. Daher würde ich das UK 104 wählen, mit harten Fakten begründen kann ich das nicht.



Den Abstand zur Blitzschutzanlage werde ich noch abmessen. Sofern ich Dich richtig verstanden habe, sollte das bei Einhaltung eines Abstandes zwischen Antenne und der Blitzschutzanlage von 50 cm in Ordnung sein.

Die 50 cm nannte ich als Abstand zu einem möglicherweise metallischen Fallrohr, das in den einschlaggefährdten hineinragt. Dafür gibt es keine klare Festlegung in einer Norm. Anders für den Trennungsabstand zu den Ableitungen einer Blitzschutzanlage, Die sind im Prinzip zu berechnen, nur fehlt dazu erstens ohne Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten die Grundlage. So müsste man vor allem wissen, über welche Wegstrecke noch von einer Blitzstrombelastung bis zum Verknüpfungspunkt mit dem HES-Potenzial gerechnet werden muss. Zweitens liegt das außerhalb meines Kompetenzbereiches (> Mit mehreren Ableitungen wird die Berechnung komplexer als für den Fall einer direkt mit einer Ableitung geerdeten Antenne.).


Was könnte die schlimmste Konsequenz bei einem Blitzschlag, der dann auf die Antenne übergeht sein? Dass dann Antenne, LNB, Kabel und Receiver durch Überspannung zerstört werden?

Es geht in erster Linie darum, Personen- und elementare Sachschäden zu verhindern. Wenn sich die Antenne zu dicht z.B. an der Ableitung der Blitzschutzanlage befindet, kann es zu einem Überschlag zwischen Antenne und Ableitung kommen, durch den ein Brand ausgelöst wird. Das kann auch nachgelagert passieren, weil man sich – etwas salopp formuliert – durch die Kabel den Blitz ins Haus holt.
vikingspower
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 27. Jul 2018, 09:35
Lieber raceroad,

vielen Dank für Deine erneut sehr ausführlichen Antworten.

Ich bin mittlerweile auch im VU+-Support-Forum unterwegs, dort wurde mir einmal nahegelegt, den Receiver an meiner aktuellen Anlage mit aktuellem LNB zu betreiben, mich einmal mit der Box und den Funktionen vertraut zu machen und erst zu einem späteren Zeitpunkt, sollte ich merken, dass ich das wirklich benötige, auf einen Unicable LNB upzugraden.

Da das nachträgliche Upgrade kein großes Problem darstellen sollte, halte ich das für vernünftig und werde schauen, was die Zukunft bringt. Ich werde zunächst also einen VU+ Uno 4k SE an zwei Koax-Kabel meines Quad-LNB anschließen und später, bei tatsächlichem Bedarf upgraden (dann wohl auf den UK 104, außer es gibt dann schon wieder etwas besseres).

Vielen Dank auch für Deine Ausführungen zum Blitzschutz, sehr interessant, das zu lesen, Wahnsinn, was man da alles beachten muss.

Nachdem die Antenne jetzt aber an dem Ort wohl schon mehrere Jahre ohne Probleme installiert ist und aktuell eine Verlegung der Antenne eher nicht in Frage kommt, werde ich sie einmal so dort lassen und hoffen, dass nichts passiert. Ich weiß, dass das wohl nicht astrein ist, aber da bleibt mir aktuell nichts anderes übrig.
raceroad
Inventar
#12 erstellt: 27. Jul 2018, 12:52

vikingspower (Beitrag #11) schrieb:
Ich bin mittlerweile auch im VU+-Support-Forum unterwegs, dort wurde mir einmal nahegelegt, den Receiver an meiner aktuellen Anlage mit aktuellem LNB zu betreiben, mich einmal mit der Box und den Funktionen vertraut zu machen und erst zu einem späteren Zeitpunkt, sollte ich merken, dass ich das wirklich benötige, auf einen Unicable LNB upzugraden.

Ich weiß, dass einige im VU+-Forum die Meinung vertreten, dass die Beschränkung auf zwei Sat-Ebenen keinen gravierenden Nachteil bedeutet. Zwar ist es so, dass der Großteil der deutschsprachigen Programme zu den beiden Ebenen mit Polarisation horizontal gehören, aber alleine schon weil ich nicht ganz so selten im Angebot von 3sat HD fündig werde, das über das vertikale Tiefband gesendet wird, ist mein Standpunkt ein anderer. Zwar spricht nichts dagegen, mit dem vorhandenen LNB loszulegen, aber LNB-Wechsel und neue Antennenkonfiguration sind doch kein Akt.
vikingspower
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 27. Jul 2018, 14:22
Da hast Du wohl Recht, ein Riesenakt wäre es wohl nicht...

Also dann wohl doch gleich den UK 104 nehmen und eine Ruhe damit haben. Beim UK104 würde dann also der Unicable Ausgang zum Receiver auf LNB Input 1 gehen, ein Kabel vom Legacy Ausgang ins Schlafzimmer und ein Legacy-Ausgang wäre leer? Würde da nicht auch der UK102 reichen, oder hat der außer einem Legacy Ausgang weniger noch andere Nachteile?

Oder meintest Du, das Unicable (LNB In 1) und 1x Legacy (LNB in 2) mit dem VU+-Receiver verbinden und das zweite Legacy ins Schlafzimmer?

Oder habe ich das falsch verstanden?

Was meinst Du mit neuer Antennenkonfiguration?


[Beitrag von vikingspower am 27. Jul 2018, 14:31 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#14 erstellt: 27. Jul 2018, 14:48

vikingspower (Beitrag #13) schrieb:
Würde da nicht auch der UK102 reichen, oder hat der außer einem Legacy Ausgang weniger noch andere Nachteile?

Da zwei Kabel vom LNB zum (neuen) Receiver vorhanden sind, würde ich das UK 104 wählen und z.B. den Unicable-Ausgang des UK 104 mit dem Eingang für Tuner A verbinden und einen der Legacy-Ausgänge mit dem Eingang für Tuner B. So wären auch wieder alle acht Demodulatoren zu nutzen, zwar nicht völlig frei, aber flexibler als mit zwei Kabeln vom vorhandenen LNB.


Was meinst Du mit neuer Antennenkonfiguration?

Ich meine die Einstellungen, die man für ein Unicable-Setup vornehmen muss. Die sind etwas umfangreicher als für zwei Kabel von einem "normalen" LNB, stellen aber sicher kein ernsthaftes Hindernis dar. Die Mischkonfiguration steht wohl nicht im VU+-Wiki, aber das lässt sich ja dennoch herauslesen: Tuner A, C, D und E Konfiguration erweitert / LOF Unicable, dabei Tuner C als verbunden mit A, D mit C, E mit D & Zuweisung der Einkabeladressen /- frequenzen. Tuner B auf Modus "Einzeln".
vikingspower
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 27. Jul 2018, 17:56
Blöde Frage, aber gibt es auch einen LNB mit zwei Unicable Ausgängen und einem Legacy-Ausgang, sodass ich die beiden Unicable Ausgänge an meiner Uno 4k SE anschließen könnte (um dann alles uneingeschränkt zu nutzen) und den Legacy-Ausgang ins Schlafzimmer lege?

Oder wird dann in so einem Fall mit Verteilern gearbeitet?
raceroad
Inventar
#16 erstellt: 27. Jul 2018, 18:25

vikingspower (Beitrag #15) schrieb:
Blöde Frage, aber gibt es auch einen LNB mit zwei Unicable Ausgängen und einem Legacy-Ausgang, [...]

Kenne ich nicht und gibt es höchstwahrscheinlich nicht. Alle drei Optionen aus dem Bereich Einkabel-LNBs liegen auf dem Tisch:
  • Reines Einkabel-LNB + Splitter für weitere Anschlüsse.
  • GT-Sat-LNB (24 SCR-Frequenzen) mit zusätzlichen Legacy-Ausgängen / Zuverlässigkeit unklar.
  • Bewährtes Unicable-LNB mit bis zu zwei zusätzlichen Legacy-Ausgängen, aber nur vier Frequenzen am Einkabelport.
Die in allen Belangen eindeutig beste Lösung gibt es nicht, alle Varianten haben Vor- / Nachteile.


[...] sodass ich die beiden Unicable Ausgänge an meiner Uno 4k SE anschließen könnte (um dann alles uneingeschränkt zu nutzen) und den Legacy-Ausgang ins Schlafzimmer lege?

Oder wird dann in so einem Fall mit Verteilern gearbeitet?

Wenn es ein LNB mit zwei 4-fach Einkabel-Ausgängen geben würde, müsste man mit getrennten Kabeln (kein Verteiler) arbeiten. Nur gibt es kein solches LNB. Konfiguriert werden müssen beiden Tuner für je vier Frequenzen, wenn ein externer Einkabel-Umsetzer mit mehreren 4er-Ports eingesetzt wird.

Ein Verteiler macht nur wenig Sinn. Denn es reicht bereits eine der beiden Eingangsstufen des FBC-Frontends zur uneingeschränkten Nutzung, nur eben unter der Voraussetzung, dass die Quelle des Einkabel-Signals (mind.) acht Frequenzen bereitstellt. Es gibt meines Wissens nur den kleinen Unterschied, dass mit Verteiler im Hintergrund ein Suchlauf durchgeführt werden kann.
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