Kabelführung für nachträgliche Erdung Sat Anlage EFH

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mocio
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Mrz 2022, 15:56
Hallo Zusammen,

habe mich in das Thema eingelesen und bräuchte nun einen Rat für die Umsetzung und den Verlauf der Erdungsleitung

Folgende Ausgangslage:

Wir haben uns ein Haus gekauft.
EFH Bj. 1998
Strom wird über einen Dachständer bezogen.
PAS bzw. HES im Keller (Hauswirtschaftsraum mit Gastherme) vorhanden.

Sat Anlage mit Inhaus Verkabelung (4 Räume) vorhanden, da kein Kabel-Fernsehen im Stadtteil verfügbar. Sat Schüssel + LNB haben wir bereits erneuert.
Hierbei habe ich festgestellt, dass die Schüssel weder eine Erdung hat noch ein PA vorhanden oder ein Überspannungsschutz eingesetzt ist.

Die Kabel kommen vom LNB laufen in den Dachboden und sind dort mit F Verbinder
an die jeweilige Leitung aus den jeweiligen Zimmern angeschlossen

War das damals so üblich? Alle hier bei uns haben eine Sat Anlage. Einige Häuser sind deutlich älter als unser Haus. Bei denen ist ebenfalls nichts von einer möglichen Erdung zu sehen.

Der Mast hat innen (im Dachboden) einen Anschluss für das Erdungskabel.
Kann ich das (16mm) dort anschließen und dann den Mast entlang nach oben über das Dach, die Hauswand entlang über den Keller an die Haus Erdung anschließen? Oder darf das Kabel nicht nach oben führen? Siehe Skizze 1.

Ich würde die Leitung (4 mm) ebenfalls an den dann geerdeten Mast legen. Passt das so?

Ich habe 3 Möglichkeiten wie ich das Erdungskabel verlegen könnte. Siehe Skizze 2

1. Vom Sat Mast nach unten bis zur Regenrinne (Kunststoff) diese bis zur nahegelegenen Eck entlang und dort die Hauswand nach unten. Alternativ könnte ich das Kabel auch in das Regenrohr legen. Von dort erneut die Hauswand entlang (an einer Steckdose vorbei) bis zum Kellerfenster. Allerdings müsste das Erdungskabel ca. 5 – 6 Meter neben der Stromleitung für unsere Ladesäule 11 kW entlanglaufen. Hätte den Vorteil, dass ich mit den Kabelkanal könnte

2. Vom Sat Mast nach unten bis zur Regenrinne (Kunststoff) diese bis zur entfernteren Ecke entlang und dort die Hauswand nach unten. Alternativ könnte ich das Kabel auch in das Regenrohr legen. Von dort erneut die Hauswand entlang bis zum Kellerfenster. Allerdings würde das Erdungskabel so an einer Steckdose mit Angesteckten Geräten vorbeilaufen. Leitung lässt sich hier gut verstecken.

3. Vom Sat Mast nach ober zum Giebel. Von dort diesen Entlang die Schräge runter bis zum Regenrohr und dort die Hauswand nach unten. Alternativ könnte ich das Kabel auch in das Regenrohr legen. Dort Entlang laufen die Leitungen sowie die Erdung der PV Anlage. Das würde für mich am wenigsten Aufwand bedeuten, da hier die Kabelkanäle bereits vorhanden wären sofern das so möglich ist. Auch hier müsste die Leitung außen die Auswandentlang bis zum Kellerfenster. Von dort dann durch den gesamten Keller vorbei an Wasserleitungen, Stromleitungen (Licht Keller) und der Gasleitung bis zur PAS.

4. Vom Mast nach unten zur Regenrinne. Von dort 1-2 Meter nach rechts (höhe Kellerfenster). Ab hier die Hauswandentlang (Kabelkanal müsste verlegt werden) bis zum Kellerfenster. Das würde die Außendarstellung am meisten beeinflussen.

Bei Variante 1 + 2 + 4 würde die Leitung durch das Gitter vom Schacht und Kellerfenster (beides aus Metall) in den Keller geführt werden. Bei Variante 3 nur am Gitter vorbei und durch eine Kernbohrung in den Keller.

Bei Variante 1 + 2 + 4 Befindet sich die PAS auf der anderen Seite des Raumes. Hier kann die Leitung entweder an der Decke entlang. Kreuzt jedoch die Gasleitung und Stromleitungen (Licht Keller). Alternativ könnte ich die Leitung am Boden entlang der Wand verlegen. An der Wand ist wo die Leitung vorbeiführen würde ist unsere Gastherme angebracht. Diese hängt bei 120 Cm Höhe.

Kann ich die Leitung grundsätzlich einfach so über das Dach verlegen ob gibt es auch hier etwas zu beachten? Hält die Leitung die Temperaturen welche sich auf dem Dach entwickeln können aus?

Kürzester Weg: Variante 4 -> Variante 1 -> Variante 2 -> Variante 3 längster Weg

Zusätzlich haben wir eine neue PV Anlage auf der anderen Dachseite installieren lassen. Kann ich theoretisch die Sat Erdung an die Erdung der PV Anlage anhängen?

Habe versucht so ausführlich wie möglich zu sein. Ich hoffe es ist mit Hilfe der Skizzen verständlich.

Bin auf eure Antworten gespannt.

Danke.

VG
Skizze 1
Skizze 2
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 10. Mrz 2022, 11:10
Unten anschließen und hoch aufs Dach ist Unfug.
Wenn ich deine Skizze richtig deute, dann ist sowohl die Solaranlage als auch der Strommast mit einem Blitzableiter verbunden. Wenn deine Spiegeloberkante nun >1m unter dem Strommast ist, musst du den Satmast nicht erden, da er im geschützten Bereich ist, ein Erdungswinkel nach Hauseintritt genügt. der und der EW mit den Teilnehmerkabeln wir per 4mm² mit dem HES verbunden.
Ansonsten besorgst du dir eine zum Mast passende Erdungsschelle, einen Kreuzverbinder und soviel 10mm Aludraht wie du brauchst um den Mast an den Blitzschutz der Solaranalge mit anzuschließen (nie bergauf das Kabel verlegen!).
Dipol
Inventar
#3 erstellt: 12. Mrz 2022, 22:57
Das ist nach dem Elektrikforum und dem Bauexpertenforum das dritte Forum mit identischer Anfrage.

KuNiRider (Beitrag #2) schrieb:
Wenn deine Spiegeloberkante nun >1m unter dem Strommast ist, musst du den Satmast nicht erden, da er im geschützten Bereich ist, ...

Bei dieser locker aus dem Ärmel gezückten normwidrigen These komme ich als alter Weggefährte von KuNiRider um eine fachliche Blutgrätsche leider nicht herum.

  1. Seit der VDE 0855 Teil 1/7.71 aus unseren RFT-Jugendzeiten gilt, dass nur damals noch Fensterantennen genannte FASSADENANTENNEN mit 2 m Abstand unterhalb von Dachkanten und mit max. 1,5 m Wandabstand von blitzstromtragfähigen Erdungen befreit sind.
  2. 1 m ist der Mindestabstand nach DIN VDE 0211, der zwischen Antennen und Niederspannungs-Freiitungen eingehalten werden muss.
  3. Die zuständige IEC 60728-11 befreit Antennen weder unter Freileitungen von Hoch- oder Mittelspannungsnetzen von der Erdungungspflicht noch lotrecht oder schräg unter Niederspannungsfreileitungen, bei denen Lichtbögen aus Naheinschlägen möglich sind.
  4. Blitzableiterdraht aus St/tZn, Alu oder Alu-Knetlegierung hätte auch ich hier statt wie vom TE geplant einem unbefestigten 16 mm² Cu über der Dachhaut vorgezogen, dafür reicht aber ein Durchmesser von 8 mm = Querschnitt von 50 mm² völlig aus.
  5. Ein Kreuzverbinder ist hier unnötig, bei Verwendung von 16 mm² Cu müsste aber die HES gegen eine mit Zugklemmen gewechselt werden und die braucht auch einen normkonformen Erder.

IEC 60728-11 gilt NUR für Antennen und NICHT daneben befindliche Edelstahlkamine oder PV-Anlagen. Ohne Blitzschutzsystem gibt es keine Verpflichtung die PV-Module vergleichbar blitzstromtragfähig zu erden, es wird lediglich in einem Beiblatt empfohlen eine Funktionserdung mit mind. 6 mm² Cu durchzuführen. Die gegenwärtige Ausführung mit einem zu den PV-Leitungen eng verlegten Funktions-PA-Leiter entspricht der DIN VDE 0100-712, eine zusätzliche Verbindung zur Antennenerdung aber nicht.


[Beitrag von Dipol am 13. Mrz 2022, 13:50 bearbeitet]
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