B&W 801N, ein ganz und gar subjektiver Bericht

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Rotervogel
Neuling
#1 erstellt: 05. Mai 2009, 18:39
Hallo miteinander!

Zur Einleitung (wird ein längerer Bericht): Ich lese hier schon einige Jahre mit und kenne daher natürlich die „Glaubenskriege" gerade zwischen der „K+H/ME-Fraktion" und den „B&Wlern". Gerade weil ich mich weder zur einen noch zur anderen Religionsgruppe zähle und mich mit HiFi nur alle heiligen Zeiten intensiver beschäftige, fange ich einen neuen Thread an und möchte ganz subjektiv über meine Neuanschaffung berichten, vielleicht interessiert´s ja den einen oder anderen...
Ich bin technisch relativ unbedarft, aber interessiert (klassischer „Prospektleser und Datenfetischist"); höre seit Jahren begeistert Musik und habe ein Faible für HiFi, das mir auch optisch gefallen muss, bin aber aus leidvoller Erfahrung überzeugt, dass die Klangqualität neben der Raumakustik mit den Lautsprechern steht oder fällt.
Ich habe als Schüler in den Achtzigern mit einer ganz einfachen Fisher-Anlage begonnen, bin dann als fleißig sparender Student über Sony ES-Geräte mit Infinity- (Reference 50) zu (gebrauchten) T+A-Lautsprechern (T 120) und mit der Zeit ebensolchen Komponenten und zuletzt auch wieder LS (TAL 140) gekommen und war Jahre zufrieden damit, nebenbei kam auch mal ein Accuphase E 210 ins Haus. Nach einem Umzug habe ich mir nun einen langjährigen Traum erfüllen können und alte B&W 801N gekauft, wohlgemerkt, ohne sie jemals gehört zu haben... Der einzige Kontakt zu B&W bislang war vor Jahren Probehören einer 802 in Wien bei David Messinger (danke dafür!), wo mir aber im Vergleich die Isophon Europa 2 wesentlich besser gefiel, und mein Zeppelin im Büro. Die 801 ist für mich einfach der schönste Lautsprecher der Welt und den wollte ich eben irgendwann mal haben *g*!
Damit ist dieser Artikel endgültig für alle „ernsthaften" Freaks erledigt, aber vielleicht sind meine ersten Erfahrungen gerade deshalb für so manchen interessant, weil meine Hoffnung einfach nur war, dass die 801 nicht schlechter klingen würden als meine geliebten T+A´s, und davon ging ich einfach mal „blind" aus!

Nun aber zum eigentlichen Bericht:
Am letzten Samstag kamen also meine Waschmaschinen, ich hatte einige Freunde zum Tragen eingeladen, wäre jedoch fast nicht nötig gewesen dank der starken Tiroler, die die Riesenbabies gebracht haben (danke nochmals an Roland Achrainer von Hifi Roland aus Innsbruck und seinen Helfer!!!).
Ich hatte Acryl-Klavieruntersetzer mit Dämmeinlagen zum Schutz des Parketts besorgt, und Ruck-Zuck standen die LS zwischen den T+A´s...
Schnell ein Brachial-Test mit verschiedenen Frequenzen von 20 Hz bis 10 kHz, ob eh alle Chassis funktionieren und nix dröhnt (hatte bei Infinity mal das Problem, das ein Kabel innen anschlug und bei 60 Hz herrlich musizierte).
Dann noch ein Flugzeug starten lassen (bei Nachbarn unverdächtig *g*) und das war´s erstmal mit Probieren, weiter ging´s mit Hintergrundbeschallung aus dem iPod und der Project Dock Box. Trockener Kommentar eines an HiFi eher weniger interessierten Freundes: „Die haben weniger Bass", und das kam mir tatsächlich auch so vor, ein eher dünner Klang, wohlgemerkt bei Hintergrundlautstärke...
Am nächsten Tag ging´s dann weiter - ich muss dazusagen, dass ich derzeit in einem Mehrparteienhaus wohne und daher die 801 die nächsten Jahre über „Leerlaufdrehzahl" nicht hinauskommen werden, ich seh sie aber als langfristige Investition, insbesondere da mir die Nachfolgerin nicht mehr gefällt, und so macht das durchaus „Sinn". Also eine meiner Lieblings-CDs nach der anderen in den Player und mein Gesicht wurde immer länger (denk ich halt). Keine Rede von Verbesserung, die Symphonie aus der Neuen Welt (Denon One Point Recording, tolle Aufnahme, dachte ich jedenfalls bislang) klang fad und wenig mitreißend, auch von „Jazz at The Pawnshop" hatte ich mir mehr erwartet...
Ich tröstete mich also wieder mit dem umwerfenden Design, legte dann aber noch Tracy Chapman „Baby Can I Hold You" ein, einen Titel, den ich bis jetzt immer für Vergleiche genutzt hatte, weil ich nicht nur jeden Ton kenne, sondern man m.E. auch damit am ehesten Unterschiede hören kann.
Und siehe da, auf einmal jede Menge Bass, fast zu viel, obwohl weiterhin minimale Lautstärke. Erstmals habe ich dann die T+A´s zum Vergleich angesteckt - und war völlig baff. Wo man eben noch genau das Instrument hörte, war auf einmal nur mehr ein Geräusch, ein wirklich extremer Unterschied, den ich so nicht für möglich gehalten hätte.
Natürlich kann man jetzt sagen, das ist doch wohl selbstverständlich bei dem Preisunterschied, umgekehrt höre ich zwischen meinem CD 3000 und dem Sony CDP-911 keinerlei Differenz, und da ist das Preisverhältnis ein ähnliches...
Bei den Lautsprechern war der Sprung hingegen immer hörbar, von der „metallischen" (Billig-)Infinity zur kleinen (aber technisch sehr charmanten) T120 mit Innentreiber und zuletzt zur TAL140...!

Leider hatte ich bislang keine Gelegenheit, mehr zu hören und zu vergleichen, falls aber Interesse besteht (der Beitrag ist wohl ohnehin schon zu lang, als dass noch irgendwer bis hierher gelesen hat), berichte ich gerne weiter!
Boxenschieber
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Mai 2009, 21:07
Guten Abend, roter Vogel!!!:-))))

Danke für deinen Bericht über die 801 N! Auch ich finde, dass dieser LS einer der Schönsten ist, obwohl er aussieht wie eine Waschmaschine:)))

Der Nachfolger, die 801 D, hat einfach nicht mehr diesen Charme...:-).

Der Nachteil der Nautilus ist halt, dass sie bei geringer Lautstärke nicht so richtig aus den Puschen kommt. Erst bei
höheren Pegeln kommt die brettsteif eingespannte 38-iger Membran so richtig in Schwung..

Da soll die 801 D-Serie ein wenig besser sein.

Ich wünsche dir viel Spass mit dem Unikum:-))))

...und ja, ich beneide dich ein wenig...-))

mfg

Franz
Rotervogel
Neuling
#3 erstellt: 06. Mai 2009, 10:20
Hallo Franz!

Danke für die netten Worte, leider bin ich unter der Woche beruflich unterwegs, ich bin aber schon äußerst gespannt auf´s nächste Wochenende, um dann endlich weiterzuhören...
In der Zwischenzeit kann ich mir schon Gedanken machen, wie ich die Nachbarn ablenke!

Lg, R.
lorric
Inventar
#4 erstellt: 07. Mai 2009, 10:03
Hi Rotervogel,

bin auch gespannt auf die Fortsetzung. Hatte leider noch nie das Vergnügen diese LS zu hören. Aber man dichtet den 801 eine lange Einspielzeit an ( 2 Monate und länger ) und sie sollen erst bei einer Lautstärke nahe eines Liveauftritts am besten sein. Ich schlage vor Du schenkst den Nachbarn Ohrenschützer. Oder Du lädst zu Hörsessions ein

Gruß
lorric


[Beitrag von lorric am 07. Mai 2009, 11:21 bearbeitet]
Rainer_B.
Inventar
#5 erstellt: 07. Mai 2009, 10:33
Live kann sie gut. Ich hatte mal eine bei einem Kunden aufgestellt, der damit seinen Burmester Vollverstärker 909 (leider fällt mir die richtige Nummer nicht ein) direkt mal bis auf eine Stufe vor Vollanschlag getrieben hat. Es war laut, es war genau und die Nachbarn dank grosser Abstandsfläche zum nächsten Haus weit weg.

Rainer
Rotervogel
Neuling
#6 erstellt: 07. Mai 2009, 17:15
Hihi, meine Nachbarn sind leider nah und die Schallübertragung im Haus ist nahe am Ideal, vor allem die tieferen Frequenzen :-((!
Naja, mal sehen, wann der erste auf der Matte steht, ich werde berichten...
Zur Einspielzeit: Die Lautsprecher sind ja schon ca. 10 Jahre alt, sonst hätt ich sie mir nie leisten können, ich nehm also mal an, sie sind eingespielt (leider sieht man das ja nicht, nur eins weiß ich: das Marlan der Hochtoneinheit, laut B&W ""hart wie Granit" ist extrem zerkratzt, aber da hört man ja gottseidank nicht ;-)!).


Noch 2 Tage bis zum Nachbarn-Ärgern...
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