Vergleich Cambridge StreamMagic 6/ Logitech Squeezebox / Cambridge Azur 640C V2

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cornflakes
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Aug 2013, 20:47
Hallo Zusammen,

Ich möchte folgenden Test mal einstellen und bin auf Eure Rückmeldungen gespannt:

Vergleich Cambridge StreamMagic 6 / Logitech Squeezebox / Cambridge Azur 640C V2

Von meinem Händler habe ich, da ich von meiner derzeitigen Logitech Squeezebox Touch weg wollte, einen Cambridge StreamMagic 6 für Tests ausgeliehen. Maßgabe: Bessere Klang, "high-endigeres" Hören (und vor Allem keine Squeezebox Server Abstürze mehr).

Test-Setup:
Boxen: T+A TAL X1.1 bzw. AKG K701
Verstärker: Audio Agile Step + Power Supply
Kabel: Eagle Condor MC100 für alle Komponenten / Linn K400

Alle Quellen wurden im Blindvergleich gegeneinander gehört (meine Freundin musste als Umschalter herhalten, hat aber auch gerne selbst getestet

Musik:
Sara K. - Hell or high water (Stockfish)
Dire Straits - Brothers in Arms (Remastered, Vertigo)
Walbeck-Kerkeling - die Moldau (Mons)
E. Grieg - Peer Gynt, St. Martin in the field (EMI)
C. Pluhar - L'Arpeggiata, La Tarantella (Alpha)

Alle Lieder wurden für die beiden Streamer in .wav unkomprimiert und in FLAC komprimiert verglichen (mit EAC gerippt). Verlustbehaftete Formate habe ich mir für den Vergleich gespart.

Ergebnis:
Ich muss zugeben, ich war am Anfang so heiß auf den Vergleich, dass ich das was ich gerade auf .wav hatte (Pink Floyd – Atom Heart Mother und H-Blockx – Celebrate Youth Maxi) auf beide drauf gehauen habe. Mh... Kein Unterschied zwischen dem Stream Magic und der Squeezebox. Vorsichtige Ernüchterung. Aber ok, das sind ja nun nicht die ausgefallensten und anspruchsvollsten Aufnahmen vor Allem, wenn man die Qualität betrachtet. Da ich aber viele gute CDs aus Qualitätsgründen nicht rippe, hatte ich nicht so viel sofort verfügbar. Hinzu kommt, dass ich das was ich bsher gerippt habe alles in mp3, VBR gerippt habe… jaja, ich weiß… keine Häme nötig.

Gut, also eingangs beschriebene CDs über EAC in wav und flac auf die HDD. CDs in den CD player (eine nach der anderen). Oh Überraschung, die eingangs erhoffte Erleuchtung blieb aus. Bei Dire Straits gab es zwischen dem Stream und der Box keinen Unterschied, gleiches für Christina Pluhar und den guten Edward.
Bei Walbeck und Kerkeling konnte man mit gutem Willen ein klarer gezeichnetes Klavier erhören bei dem Stream, das ganze Klangbild war vielleicht luftiger. Die Höhen kamen bei dem Stream minimal präziser. Beim Blindumschalten habe ich in etwa 2/3 der Fälle den Stream als den besseren identifiziert (allerdings lag ich auch daneben, vor allem, wenn der Filter des Stream auf „Lin“ oder „Min“ stand. Bei „Steep“ war der Klang aufgelöster und eben minimal besser. Dieser Unterschied zeigte sich wieder, aber nur minimal (ich bin versucht zu schreiben „minimalst“), bei Sara K. Hier kam dazu dass der Bassbereich mir präziser erschien bei dem Stream als bei der Box. Alles in Allem war ich aber geradezu verstört, wie gering sich der Unterschied zwischen dem 1.000€ teuren Stream und der Box für 270€ darstellt.
Sobald die Musik „normale Qualität“ war, was 70% meiner Musik ist, war für mich und meine Freundin kein (0,0) Unterschied zwischen der Box und dem Stream zu hören. Die Blindversuche den Stream herauszuhören ergaben eine hervorragende 50:50 Treffer-Chance.

Und zu Guter Letzt: Ich habe die 5 CDs natürlich auch auf jeweils auf meinem 604C V2 parallel abgespielt. Und siehe da, hier war der Unterschied deutlicher (wenn auch nicht riesig), aber hier haben wir nahezu 100% den CD Player herausgehört und als den klareren, räumlicheren Partner identifiziert.

Fazit:
Ich will nicht die Bedienung vergleichen und auch nicht die Wertigkeit der Geräte. Hier versteht sich von selbst, dass ein 1.000€ Gerät anders daher kommt als ein Gerät, dass nur ein Viertel davon kostet. Aber klanglich ist für mich ganz klar zu sagen, dass der Mehrpreis von 750€ für den Stream mir unverständlich ist. Ich werde bei meiner Box und ihren Macken vorerst bleiben und wundere mich, warum der Stream so „unglaublich gelobt wird für seine Klangqualität“. Eventuell werde ich mir noch mal einen T+A MP 1260 R aus Spaß zum Vergleich anhören, aber wenn dann kein deutlicher Unterschied zwischen 3.000€ und knapp 300 zu hören ist, dann bin ich „verzweifelt“ Vielleicht kann mich jemand erleuchten

Viele Grüße
Cornflakes
cornflakes
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Aug 2013, 21:13
Das Setup

Die Software
thewas
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Aug 2013, 07:21
Danke für deinen schönen und ehrlichen Bericht den ich im Gegensatz zu vielen unverblindeten (wo dann die Unterschiede immer groß und zu gunsten des teueren sind ) sehr gut nachvollziehen kann, hatte auch mal so verschiedene audiophile Wandler sogar mit einer Playstation 3! verglichen und ganz leichte Unterschiede konnten sich nur bei speziellen Testsignalen (sehr leise wo man sehr laut aufdrehen konnte) sowie paar Stellen an ganz wenigen Songs, so hatte ich danach meinen 400€ Wandler verkauft, war mir den Aufpreis einfach nicht wert. Ich kann dir auch jetzt sagen dass auch das 3000€ Gerät nicht anders klingen wird (außer es ist absichtlich gesoundet und nicht neutral, passiert öfter im "Highend") da Fehler von Verstärker und Wandlern schon seit Jahrzehnten unter der menschlichen Hörschwellen sind, hier mal paar Links dazu:

In welchem Maße gibt es Verstärkerklang?!
http://www.hifi-foru...m_id=108&thread=7738

Klingen wirklich alle CDP gleich?
http://www.hifi-foru...m_id=158&thread=2909

Blindtest Wien 05.04.2009 - Ergebnisse
http://www.hififorum.at/forum/showpost.php?p=152066&postcount=1

Blindtest Wien 02.12.2007 - Ergebnisse
http://www.hififorum.at/forum/showpost.php?p=74980&postcount=1

Verstärkerblindtest Wien 15.10.2006 - Ergebnisse
http://www.hififorum.at/forum/showpost.php?p=23339&postcount=1

Schöne Grüße,
Theo
cornflakes
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 07. Aug 2013, 14:19
Hallo Thewas,

super! Vielen Dank für die Links, das ist echt interessant! Ich bin da generell skeptisch, aber lasse mich auch gerne überzeugen.
Ehrlich gesagt war ich von dem Stream schon sehr angetan, weil er einfach gut aussieht und super in meine Anlage passen würde. Aber nach dem Test kann ich nun wirklich (außer der Optik) kein Argument für die 750€ mehr finden ;(

Bzgl. des Verstärkerklanges habe ich einen ähnlichen Test mal gemacht: Meinen Audio Agile Step gegen einen Symphonic Line RG14. Da muss ich allerdings sagen, hätte ein Taubstummer den Unterschied gehört. Selbst meine Freundin war platt wie groß der Unterschied war.

Aber letztenlich bleibe ich dabei: Zu Hause testen in Ruheund wenn man keinen Unterschied höre, dann können andere "offizielle" Tester erzählen, was sie wollen... und ich bin nun wi rklich nicht unmusikalisch, da ich seit 25J Klavier spiele und schon weiß, wie sich "gut" und "schlecht" anhört
alex560
Stammgast
#5 erstellt: 23. Mrz 2015, 18:45
Ich habe letztens ähnliche Erfahrungen mit zwei Cambridge D/A Wandlern gemacht. Dacmagic Plus und 100.
Gehört habe ich sie gegen meinen DAD3Q von Cyrus.

Auch hier war das Ergebnis, dass der CD Player deutlich besser klingt und die beiden D/A Wandler sehr ähnlich untereinander (nicht genau gleich) aber nervöser als der CD Player.

Ich möchte vielleicht auch irgendwann mal den TA D/A Wandler probehören - erhoffen tue ich mir aber leider nicht viel.

Gruß
Alex
vanye
Inventar
#6 erstellt: 26. Mrz 2015, 20:30
@ Cornflakes
Wenn Du die Bedienfreundlichkeit und die Features der Squeezebox ohne die Serverabstürze haben willst, kann ich Dir mein Daphile Setup empfehlen (s. Profil). Dieselbe Software auf guter Hardware ...
Space_Invader
Neuling
#7 erstellt: 27. Mrz 2015, 14:14
Moin, Moin,
vielen Dank für Deine spannende "Hörverkostung".
Du hast sicherlich recht. Ich persönlich würde mich bei einem Netzwerkplayer an den von mir gewünschten Funktionen und Kompatibilitäten orientieren.
Wenn es um den Klang geht, macht es mehr Sinn Geld für ein ordentliches Paar Lautsprecher auszugeben. Aber Vorsicht! Auch hier liegt der Schlüssel nicht zwingend nur bei der Größe des Geldsacks den man über den Tresen reicht, sondern beim Zusammenspiel zwischen Verstärker und Boxen (die müssen sich einfach gut verstehen oder besser noch lieben), der Raumakkustik und dem persönlichen (Hör)Geschmack.
Da gibt es leider keinen Standardratgeber. Das einzige was zählt ist Zuhause ausprobieren und mit der nötigen Portion Glück seine ideale Kombi zu finden.
Ich hab's geschafft!

Gruß
Marco
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