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Adam Audio A7V+A -A |
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Autor |
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KresseKlärt
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 04. Jun 2023, 23:18 | |
Mindestens meiner Lebensgefährtin gegenüber möchte ich den Narrativ vertreten, dass ich gar nicht auf der Suche nach neuen Lautsprechern war. So begleitete ich vor einiger Zeit eine gute Freundin beim Kauf eines E-Pianos im Musikfachmarkt und erhielt so zufällig die Gelegenheit mich durch ein Sortiment an Monitoren zu hören. Während mich Yamahas HS5 & HS7, die Focal Alpha Evo Serie, KRK oder die Neumann KH 120 in Punkto "Genuss" kalt ließen, blieb ich bei den Berlinern von Adam Audio hängen. Prinzipiell mochte ich auch bereits die T-Serie (T5V/T7V) - und ihr Preis-Leistungsverhältnis, doch erlebte ich die A-Serie als etwas angenehmer. Während die Signatur ähnlich zur T-Serie schien, erlebte ich die Höhen luftiger und den Bassbereich konturierter. Knackiger. Um die Erfahrung etwas bildlicher zu beschreiben; meine E-Piano-Begleitung überlegte die T-Serie zuhause zu testen, während die A-Serie sie sprachlos und mit Tränen in den Augen zurückließ. Zuhause. Die Adam A7V stehen wandnah (10cm) in einem gleichseitigen Dreieck (1,30cm) in einem 25m² Wohnzimmer und vergnügen mich, wenn ich des Abends an meinem Schreibtisch sitze, Musik höre oder auch mal ein Ründchen zocke. Ich erinnere mich, dass ich den ersten Stunden nicht sicher war ob ich sie behalten soll. Die Höhen erschienen mir zu druckvoll, so dass ich eher zum leiser machen neigte. Nach einer Eingewöhnungszeit von kaum 2 Stunden hatte ich mich allerdings an dieses Merkmal gewöhnt und begann es schätzen zu lernen. Und so verliebte ich mich in den folgenden Wochen immer mehr in diese kompakten Klangwunder, so dass ich mir heute kaum noch vorstellen kann, dass andere Nahbereichslautsprecher eine Alternative gewesen wären. Kaum hatte ich mich an die Eigenart der Adams gewöhnt, ging ich den zweiten Schritt in Punkto Optimierung. Studio ID Reference heißt der Trick und verbesserte das Klanggeschehen noch weiter. Räumlich bedingte Abweichungen erkennt die Software zuverlässig und erlaubt mir zusätzlich noch einen gewissen "Haus-Sound" zu etablieren. Für Interessierte: Der Hersteller bietet hier eine unverbindliche Demo an - und das Mikrofon kostet nicht die Welt. Mir zumindest war es den Aufpreis wert. Gerne würde ich euch nun noch mehr vom Klang erzählen, doch tue ich mir redlich schwer die rechten Worte zu finden - zumal ich den Eindruck habe, dass jeder ein bisschen etwas anderes unter diesen Begrifflichkeiten versteht. Ich versuche etwas anderes: Track 1: Voces8, Eleanor Turner - Hopkins: Scene Suspended (Arr. Lawson) [00:17 - 01:20] Eines meiner Referencestücke. Ich hörte es bereits u.a. auf Cantons Reference Serie (5K/9K) oder auch Bowers & Wilkins 703 S2 und neulich auch auf der Series 3, doch eben vergleichsweise flach. Lediglich die ELAC Vela Serie - und eben auch die A7V konnten dem Chor jene Leichtigkeit einhauchen, die mich rührten. Vergleichbares konnte ich bei anderen Gesangsstücken erleben. Ob es den AMT-Zauber wohl doch gibt? Track 2: Dire Straits - Brothers in Arms [00:05 - 01:00] Altbekannt und doch nie totgehört. Die kleinen A7V haben ihre liebe Not den Donner umfänglich darzustellen, wobei es ihnen aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten gelang zumindest eine Idee davon zu vermitteln. 35Hz erreichen sie in meinem Wohnzimmer, so dass mir bei den meisten Tracks nichts fehlt und ich ehrlich begeistert für ein Desktop-Setup zurück bleibe. Produzierte ich allerdings häufiger in diesen Frequenzbereichen, würde ich mir vermutlich mittelfristig einen Subwoofer zulegen. Brothers in Arms läuft künftig jedenfalls eher auf meiner großen Anlage. Track 3: Yosi Horikawa - Letter [00:00 - 00:28] Die Adam Audio A7V lassen hier im Sweetspot eine traumhafte Räumlichkeit erkennen, nur um als Beigabe auch darzustellen, dass alles seinen Preis hat. Dieser Sweetspot ist nämlich in über Übereinstimmung mit den Spezifikationen ziemlich klein. Allzu ausschweifendes Herumlümmeln im Regiestuhl bestrafen sie dabei also recht schnell. Alles in allem kann ich den vorgestellten Lautsprecher unbedingt empfehlen, so der geneigte Hörer ebenso wie ich eher Freude daran hat genauer hinzuhören - und sich weniger passiv berieseln lassen möchte. Geile Höhen, tolle Stimmen und auch sonst alles schicko - nur beim Kino-Bass benötigen sie etwas Unterstützung. Für unbeschwerten Spaß allein, mit nicken und wippen hätte ich mir nämlich vielleicht eher andere Lautsprecher geholt. Um nach einem langen Arbeitstag eine Tasse alkoholfreies Bier zu genießen werde ich also weiterhin meine Briten bemühen, auch wenn ich auf die Berliner sicher nicht mehr verzichten möchte. Rahmenbemerkung: Als persönliche Referenz zog ich meine B&W 703S2 unterstützt durch einen REL T/9i heran, so dass der Vergleich with a grain of salt zu genießen ist. Ebenso erscheint es mir fair darauf hinzuweisen, dass mein Geschmack vielleicht nicht gar so gewöhnlich ist - ich finde meine Beyerdynamic DT990 nämlich gar nicht peaky. [Beitrag von KresseKlärt am 04. Jun 2023, 23:20 bearbeitet] |
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Times
Stammgast |
#2 erstellt: 08. Okt 2023, 19:45 | |
Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht, hat mir Freude bereitet. Bei mir auf dem Schreibtisch steht schon seit einer halben Ewigkeit ein Pärchen Adam Audio Artist 3, die ich ebenfalls nicht mehr missen möchte. Die A7V sind sicherlich nochmal eine andere Hausnummer, neuer, größer und mit Raumkorrektur. Weiterhin viel Freude damit! |
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