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Vollverstärker Hegel H1 mk 4+A -A |
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Autor |
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jopetz
Inventar |
#1 erstellt: 10. Aug 2007, 14:29 | |
Nach einigem Hin und Her (davon weiter unten mehr) habe ich mir meinen Traumverstärker (zunächst mal: optisch) geleistet, den Hegel H1. Die technischen Werte lesen sich exzellent:
Dazu sieht das Gerät m.E. bildschön aus, mit einer leicht geschwungenen Frontplatte (aus solidem Aluminium) und minimalistischen drei Knöpfen: Ja, der Verstärker ist flach (ca. 8 cm), aber dafür seeeehr tief (ca. 45 cm): Von hinten ist alles schön aufgeräumt. Es gibt 5 hochpegel Cinch-Eingänge und einen XLR-Eingang; die Lautsprecherklemmen sind sehr stabil; es gibt sogar zwei Vorverstärker-Ausgänge (und einen Record-Ausgang); auch zu erkennen: das Gerät steht relativ hoch auf drei Beinen -- da kippelt nix! Auch ein optischer Leckerbissen: die Fernbedienung (gefertigt aus einem Alu-Block -- sehr massiv & wertig) Das Bild aus dem Inneren stammt nicht von mir -- dass man durch das bloße Öffnen des Geräts den Garantieanspruch verliert, halte ich zwar für rechtlich nicht haltbar, aber es muss ja auch nicht sein... Und so siehts im Rack aus. Funktion und Eingang werden durch (ziemlich helle) blaue LEDs angezeigt. So, nach der ganzen Bilderflut -- wie klingt er denn nun? Als Zuspieler fungierten (wie oben schon zu sehen) zum einen ein MusicHall CD 25.2, zum anderen ein Pro-Ject RPM 6.1 SB mit AT33-ANV MC System an einem Hormann SUPA 3.0 Phono-Pre. Der Hegel beliefert dann zwei Sehring 703 SE Standboxen. Wer Sehring nicht kennt: eine eindeutige Empfehlung für höchste Auflösung, Neutralität und Phasenlinearität. Wirklich phantastische Lautsprecher! Vorher hatte ein Shanling A100 seine Sache auch nicht wirklich schlecht gemacht, aber der Hegel ist schon deutlich besser -- wenn er eine gewissen Aufwärmphase bekommen hat. Gerade im Bass oder bei sehr komplexen Orchesterpassagen hat er dann deutlich mehr Kontrolle und Feinauflösung. Die Dynamik in allen Frequenzbereichen ist exzellent, der Verstärker wirkt sehr 'schnell' -- was vermutlich an der guten Phasenlinearität liegt (auch Sehring legt darauf sehr großen Wert). Bei der Bühne setzt wohl eher mein zu kleiner Hörraum die Grenzen, die Staffelung erschien mir jedenfalls auch deutlich besser als beim Shanling. Die Instrumente treten klarer hervor, sind noch besser ortbar. So sehr viel Musik ist noch nicht über den Verstärker gelaufen, und in den ersten paar Stunden wurde er merklich besser (vor allem in der ersten Stunde). Bin mal gespannt, ob das Einspielen noch länger anhält -- große Veränderungen erwarte ich aber nicht mehr. Gibt es Kritikpunkte? Für mich eigentlich kaum. Die Lautstärkeregelung könnte noch etwas feinfühliger gehen -- dafür ist sie stufenlos, was ich sehr angenehm finde. Einen Record-Select-Schalter gibt es nicht, aber da ich eh kein Aufnahmegerät angeschlossen habe, ist mir das reichlich egal. Der Netztrafo ist, ohne Musik und mit dem Ohr nahe am Gerät, noch leise hörbar -- aber gegen den Hegel war der Shanling ein Brüllmonster. Am Hörplatz höre ich vom Trafo jedenfalls nix mehr. (Ein Freund aus der Trafo-Branche meinte, den nicht-brummenden 500 VA Trafo gäbe es praktisch nicht.) Aber ein echter Kritikpunkt ist die Preispolitik des deutschen Importeurs (Taurus High End in Hamburg). Listenpreis des H1 sind dort stolze 2.300 Euro. Mag sein, dass der Verstärker das wert ist, ich hätte ihn mir für das Geld vermutlich nicht gekauft. Denn: in Skandinavien ist das Gerät deutlich günstiger zu haben. In Schweden beispielsweise kostet das Gerät im Fachhandel umgerechnet etwas mehr als 1.500 Euro -- das ist ein Differenz von rund 750 Euro oder 50 % (auf den schwedischen Verkaufspreis bezogen) -- und das bei noch höherer Mehrwertsteuer in Schweden! Da muss sich der deutsche Kunde eigentlich verarscht vorkommen. Der Hammer ist, dass mir der schwedische Händler (mit Internet-Auftritt) auf Email-Anfrage mitteilte, nach Deutschland dürfe er mir das Gerät online nicht verkaufen. Da müsse ich mich an den deutschen Importeur wenden. Ich könne aber zu ihm in den Laden kommen, den Verstärker kaufen und ihn mir dann von ihm nach Deutschland schicken lassen. Toller Vorschlag -- aber interessant für alle Nordlichter. Ich habe statt dessen mit den schwedischen Preisen bei einem deutschen Händler nachgefragt, ob sich am Preis nicht noch was machen ließe -- und siehe da, man kam mir deutlich entgegen. Nicht ganz auf den Schwedenpreis, aber doch nahe dran. So nahe, dass sich der Aufwand und das Risiko der Auslandsbestellung ganz sicher nicht mehr gelohnt hat. Da die Leute auch an mir sicher noch Geld verdient haben (warum sollten sie's sonst machen?) ist das mal wieder ein gutes Indiz für die Preisspanne im Hifi-Einzelhandel (zumindest bei manchen Geräten; die Spanne von ca. 50 % Aufschlag auf schwedische Preise trifft übrigens auf alle Hegel-Produkte zu!). Aber das ist ein anderes (ärgerliches) Thema. Und ich will mich jetzt nicht ärgern, sondern mich an und über meinen tollen H1 freuen. So macht Philosophie Spaß! Gruß, Jochen |
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Holzöhrchen
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 10. Aug 2007, 15:10 | |
Gratuliere zu Deiner neuesten Errungenschaft in Sachen Hifi. Wobei mir die Fernbedienung besser als der eigentliche Verstärker gefällt Ja, ja, die deutschen Vertriebe langen (ich glaub ich spinn) schon ganz schön hin |
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jopetz
Inventar |
#3 erstellt: 10. Aug 2007, 15:14 | |
Ja, die ist der Bringer. Leistet zur Not auch als Schlagstock gute Dienste. Schade nur, dass sie nicht mit dem MusicHall kompatibel ist (die Shanling-Fernbedienung war es -- kommen ja auch beide aus dem gleichen Stall). Und dass die Lautstärke jetzt links unten und nicht mehr rechts unten ist wird noch etwas Gewöhnungszeit brauchen... Jochen |
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whatawaster
Inventar |
#4 erstellt: 10. Aug 2007, 16:58 | |
Hallo, und herzlichen Glückwunsch auch von mir Das ist wirklich ein wunderschöner Verstärker, der - nebenbei bemerkt - hier bei uns in Ungarn einen Spitzen-Test bekommen hat. Gruß Peter |
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jopetz
Inventar |
#5 erstellt: 10. Aug 2007, 19:58 | |
Danke, Peter. Witzigerweise scheint Hegel im 'Osten' insgesamt bekannter zu sein. Wenn man nach Hegel H1 googelt kriegt man jede Menge kyrillischer Seiten zu sehen. (Ja, ja, ich weiß, die Ungarn schreiben nicht im kyrillischen Alphabet -- dafür versteht die Sprache aber auch kaum wer ) Der Test ist übrigens vermutlich vom Vorgängermodell mk3. Laut Bent Holter (dem Hegel-Chef) ist der mk4 mit neuem Vorverstärker und u.a. digitaler Lautstärkeregelung noch mal deutlich besser. Gruß, Jochen |
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whatawaster
Inventar |
#6 erstellt: 11. Aug 2007, 08:12 | |
Hallo Jochen,
Ja, das kann gut sein, da der Test hier in Ungarn vor ca. 2 Jahren erschienen ist.
Ja, Ungarisch ist wirklich eine schwere Sprache und auch von der Grammatik her total anders als Deutsch. Umgekehrt ist es für die Ungarn deshalb etwas schwerer Deutsch oder Englisch zu lernen. Der größte Unterschied - grammatisch gesehen - ist, dass im Gegensatz zum Deutschen und Englischen (beide sind analytisch) im Ungarischen alles synthetisch ist. Im Klartext: Auf Deutsch: "mit meiner Mutter" heißt auf Ungarisch "anyámmal", wobei "Mutter" einfach "anya" heißt. Wie man sieht kann man auf Ungarisch dann mit einem einzigen Wort ganz schön viel sagen Es wird also alles in ein Wort hineinsynthetisiert, weshalb wir auch keine Präpositionen haben. Ich wünsche dir dann noch viel Spaß am Musikhören Schöne Grüße Peter |
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wovenhand
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 15. Aug 2007, 11:10 | |
In den Niederlanden ist der Listenpreis für den Hegel H1 mk4 1999,00 Euro. Genauso wie der dazugehörige CD-Spieler. Das macht dann im Set 600 Euro aus. Der deutsche Vertreiber will demnach schneller reich werden nimms leicht |
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jopetz
Inventar |
#8 erstellt: 15. Aug 2007, 12:17 | |
Kein Problem, ich hab den 'deutschen' Preis ja nicht bezahlt. Jochen |
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