Prologic Schnapsidee

In diesem Beitrag habe ich mich etwas mit Prologic befasst und die Funktion erklärt.
http://www.hifi-foru...rum_id=43&thread=547

Und darum bin ich auf eine Schnapsidee gekommen. Wenn man eine normale CD über einen AV-Receiver hört, ist das Stereo und nicht mehr. Dabei ist doch der Effektkanal nur dadurch gesteuert, dass gegenphasige Signale vorhanden sein müssen.

Und wenn man sich überlegt, dass man sowas doch auch machen könnte...

Hier mal die Schaltung:



Links die beiden Signaleingänge über die Kondensatoren. Die Signale sind einmal an das Stereopot 1 und 2 geleitet, weiter über die Widerstände 3 und 4 an die Opamp.
Die Schleifer der Potis sind über R5 und 6 jeweils dem anderen Kanal zugeführt. Je nach Potistellung ergibt das eine Verkopplung von Mono (Maximalstellung des Pot) bis keine Verkopplung (Minimum) der Kanäle.
Damit haben wir aber noch keine Gegenphasigkeit erreicht.

Nehmen wir mal an, wir hätten nur auf einem Kanal ein Signal, so bräuchten wir eine Schaltung, die einen Teil dieses Signals phasengedreht auch auf dem zweiten Kanal ausgibt. Sowas ist in den zweiten OPV realisiert.

R 10 und 11 bilden die Gegenkopplungswiderstände dieser OPV, R9 eine Verkopplung.
Generell geht man bei einem OPV davon aus, dass es zwischen dem Noninverseingang (+) und dem Inverseingang keine Spannungsdifferenz gibt.

Jetzt rechnen wie die Sache einmal durch. Angenommen, am ersten, oberen OPV kommt ein Signal mit der Stärke 1 heraus und am unteren ebenfalls ein 1.
Folglich haben wir ein Monosignal (Poti auf Maximum).

Und damit haben wir an den Noninverseingängen der beiden nachgeschalteten OPV ebenfalls jeweils ein 1.
Das bedeutet, dass die Inverseingänge ebenfalls ein 1 haben müssen. Und wenn an allen Eingängen das selbe Signal ist, gibt es keine Pegeländerungen durch die Widerstände, und somit müssen auch beide Ausgänge ein 1 zeigen.

Jetzt nehmen wir an, wir hätten das Pot auf Minimum gedreht und nur an einem Kanal ein Signal. Dann haben wir am zweiten, oberen OPV am Eingang ein 1.
Am unteren Eingang haben wir nichts und damit auch nichts am zweiten OPV.
Wenn wir an den Eingängen des unteren OPV 0 haben wollen, es aber einen Spannungsteiler zwischen den Ausgängen und Eingängen gibt und vom oberen Ausgang etwas daher kommt, muss vom unteren Ausgang etwas negatives herkommen, welches das von R9 kommende Signal kompensiert.

Also, nochmals: Am oberen Eingang ein 1, um unteren 0. Folglich gibt es einen Teiler 1:12 aus R 10 und R9. Und damit es am Invers oben 1 gibt, muss der Ausgang 2 sein.
Und damit es am unteren Eingang 0 ist, muss aus R9 und R11 das selbe, nur invertiert kommen, also hat der untere OPV am Ausgang –1.

Also, wie haben den Fall von Mono, da sind beide Ausgänge gleich, +1 und wir haben die Verkopplung, sodass aus einem Stereosignal ein +2 und ein –1 wird.

Wenn wir jetzt das Poti auf halb stellen, so bekommen wir (angenommen, es kommt nur links etwas vom CDP) am Ausgang des ersten oberen OPV ein Signal 1, am unteren ein Signal 0,5.

Nun betrachten wir die Teilerkette aus R10, R9 und R11.
Der Ausgang des unteren OPV soll 0 sein, obwohl 0,5 rein geht.
Damit das möglich ist, muss der Invers ebenfalls 0,5 sein. Und weil die drei Widerstände gleich sind, ergibt das zwischen R9 und R10 eine Spannung 1, also genau das, was auch in diesen OPV rein geht. Und damit die Rechnung weiter aufgeht, muss der obere in dem Moment +1,5 am Ausgang liefern.

Mit dieser Trickschaltung (die war früher in den ersten Stereo-TV drin) kann man also aus einem Stereosignal mit dem Poti ein Monosignal, ein Stereosignal und ein überbreites Stereosignal hinbekommen, bei welchem dann die reinen L/R-Informationen in den Effektkanal umgeleitet und damit von hinten hörbar werden.

Diese Schaltung (Betrieb mit +/-15V) wäre doch eine Bastelei für die Weihnachtstage ohne Schnee. Man kann ja nicht immer nur Sissi schauen und Gänsebraten essen...