Bauvorstellung ADM FirstTime 1 "Seas"

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anymouse
Inventar
#1 erstellt: 16. Apr 2007, 22:14
Hier nun die erste Bauvorstellung von mir.
Es handelt sich um eine variierte FirstTime 1 TL aus Udo Wohlgemuths Acoustic Design Magazin.

Eigentlich hatte ich einen Baubericht geplant, aber nach dem Filmriss war das mit der Doku vom Gehäusebau nicht mehr möglich Deshalb nur die Vorstellung, zumal das Magazin auch eine gute Bildserie vom Gehäuseaufbau liefert.



Vom Anfang

Nachdem ein 5.1-Receiver (Denon AVR-1802) in meinem Wohnzimmer Einzug gehalten hatte, waren die entsprechenden Schallwandler notwendig. Die Eckdaten waren schnell geklärt: Zwei bessere Full-Range-Frontlautsprecher für selten (mittlerweile häufigeres) konzentriertes Stereo-Musikhören und überweigend beiläufige Hintergrundmusik, zusätzlich noch dazu passende weitere 3.1 Lautsprecher für das Heimkino. Als Musikrichtung war hauptsächlich Rock, Oldies, Klassik, Jazz und Blues, jeweils im leisen Pegel gesetzt. Als Richtbudget hatte ich mir ungefähr 100€/pro Stück ohne Gehäuse für die Fronts gesetzt.

Ein großes Hindernis war die Angabe des Receivers: 6 Ohm wollte er mindestens pro Lautsprecher haben. Die meisten Boxen aus dem Sau-geil-Segment hatten weniger.

Enter ADM

Nach einigen kurzen Flirts mit Teufel und den Wharfdale Crystals stolperte ich über Selbstbaulautsprecher und einen fast um die Ecke werkelnden Experten (knapp 5km sind nun wirklich kein Weg zu Udo). Nach einigen Diskussionen kam das erste Experiment: Die 6-Ohm-Hürde fiel. Hierzu hörte ich am Receiver auch bei deutlich gehobener Lautstärke (soweit ich mich das bei Mietshaus und direkt unter mir wohnenden Vermietern traute) die ausgeliehenen Impuls 1. Der Verstärker quittierte die Zumutung mit einer leicht handwarmen Gehäusedeckel und einem elektronischen Schulterzucken, aber nicht den Dienst. Derart ermutigt, war ich nicht nur für 4-Ohm-Boxen bereit, sondern auch von der Räumlichkeit und Auflösung des Hochtöners fasziniert.

First Time 1 meets Seas

Auch wenn die Impuls 1 im Hochton und der Auflösung weit vorne lag, gab es doch zwei "große" Kritikpunkte: Der erste war der doch etwas das Budget sprengende Preis, zum zweiten war doch unten etwas wenig Tiefbass. Der fehlte schon etwas für Heimkino und Orgeln.

Hier kann dann das entscheidende Angebot von Udo: Auf der Basis der FirstTime 1 TL eine Adaption mit dem Hochtöner der Impuls 1. Mittlerweile hatte ich auch schon etwas mehr über diesen HT gehört, stellt er doch die Bestückung in der Duetta light dar. Es handelt sich nämlich um keinen geringeren als den Seas NoFerro 800/TV, der sich zu den Peerless SDS 182 gesellen sollte.

Ohne Probehören stimmte ich dem Vorschlag zu. Der Seas NoFerro erschien mir qualitativ besser zu den SDS 182 zu passen, und der Preisunterschied war auch nicht so groß, als dass man auf das Wagnis verzichten sollte.

Okay, grober Bauplan und Bestückung standen fest, also ging es nun an den Gehäusebau.

Dazu aber mehr in einem weiteren Post...


[Beitrag von anymouse am 16. Apr 2007, 23:14 bearbeitet]
anymouse
Inventar
#2 erstellt: 16. Apr 2007, 23:08
Schnecke oder Turm?

Das Original sah Transmissionline mit einen 191cm langen Kanal mit 15x17cm² Querschnitt vor (Die Nachkommastellen schenke ich mir hier mal). Eine Faltung und eine kleine Bodenkammer ergaben eine Gehäusetiefe von knapp 36cm und eine Höhe von 107cm, der Hochtöner war entsprechend auf 82cm Höhe.

Hier gab es eine erste Entscheidung zu treffen. Wie man (vielleicht) auf den später vorgelegten Bildern erkennen kann, sind die aktuellen Hörplatzverhältnisse in der Breite etwas beengt. Auf jeden Fall soll zukünftig ein neues Rack die musikalische Elektronik behausen. Hier war die Frage, ob zwei oder drei Bausteinabteilungen vorgesehen sind. Ersteres käme mit einer Breite von 110cm aus, wo die Lautsprecher recht gut daneben passen. Die Variante mit drei Abteilungen wäre dafür zu breit geworden, so dass dann die Lautsprecher zur Schnecke aufgerollt auf das Siderack gekommen wären.

Die Kanallänge von 191cm hieße jedoch (ungefähr und aus der Erinnerung) eine Tiefe von etwa 55cm und eine Höhe von 65cm bei einer Breite von etwa 21cm. Das war mir dann doch etwas zu unförmig, um ohne Anschauung zu entscheiden.

Hier entstanden nun die ersten Testgehäuse: Aus Wellpappe, aber in den richtigen Maßen wirden sie rechts und links vom TV platziert, um nach wenigen Tagen zu entscheiden: Nee, sieht doof und zu klobig aus. Also doch der Turm.

Holz um das Chassis

Der Turm sollte es sein, so fehlte noch die genau Form. Und das Finisch sollten mit der Buche-Optik der anderen Möbeln harmonieren. Außerdem sollte aufgrund meines Lieblingssessels (na gut, meines einzigen Sessels) die HT in der Ohrhöhe von 93 cm plaziert werden. Das Gehäuse sollte in 19mm MDF entstehen, und zur Optik die Front mit einer Buche-Leimholzplatte aufgedoppelt werden (mittlerweile würde ich über Buche-MPX nachdenken).

Daher wurde der Gehäusevorschlag wie folgt modifiziert: Für die inneren Abmessungen wurde der Kanal um 18mm gekürzt, die durch die doppelte Frontplatte ja wieder hinzukamen. außerdem wurde die Höhe auf 117cm erhöht, was in einer größeren Bodenkammer resultierte.

Technische Änderungen

Noch eine weitere Änderung gegenüber dem orginalen Plan war notwendig. Der Seas hat eine etwas größere Frontplatte als der ursprüngliche GDT 78 NEO. Daher mußten die Peerless etwas auseinander rutschen, wobei von den vorgeschlagenen 1/3- und 1/5-Punkte um höchstens 2cm abgewichen wurde. Dieser 1%-Fehler (die Linie ist ja knapp 2m lang) wurde ebenfalls in Kauf genommen.

Das natürlich der Ausschnitt leicht anders ausfallen muss, was durch den größeren Durchmesser und die Anschlussohren des Seas bedingt ist, sollte für den üblichen Holzbastler höchstens eine Fingerübung darstellen. Hier habe ich mich an den Bemaßungen der Micro 2006 orientiert.

Ein kurzer Besuch bei Udo Wohlgemuth brachte mir zum einen die Erlaubnis der Maßänderungen, zum zweiten die Gewissheit, dass die Löcher und deren Abstand auch wirklich passten.

Die Säge hat gesägt, nun quillt der Leim

Eine ausführliche Beschreibung des Zusammenleimens des (inneren) Gehäuses erspare ich mir, angesichts der verlorenen Fotos, der Dokumentation auf den Seiten von Acoustic Design Magazin und der Gewöhnlichkeit vom Gehäuse-Leimen. Überspringen wir die folgenden Tage, an derem Ende zwei MDF-Gehäuse auf das Oberflächen-Finish warteten. Anders als hier sah es auch nicht aus.

Wichtiges Fazit: 10 Zwingen sind nicht zuviel für ein TML-Gehäuse!
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 16. Apr 2007, 23:43
Gehäuse habe fertig

Die nackten MDF-Gehäuse waren und sind natürlich nicht wohnzimmertauglich. Also brauchten sie noch etwas oberflächliche Behandlung.

Zuvor wurden aber noch in die MDF-Front die Chassisöffnungen gefräst (für den Hochtöner) bzw. sehr großzügig zur Hinterlüftung ausgesägt. Die genaue Öffnung wurd dann in die aufgedoppelte Frontplatte gefräßt.

Als Front stand massive Buche recht schnell fest. Hierzu wurde auf die Vorderseite des MDF-Gehäuses noch eine durchgehende Buchenleimholzplatte mit Montagekleber aufgeklebt. Im Gegensatz zum restlichen Gehäuse, was durch den guten Ponal Weißleim zusammenhält, konnte ich mit dem Montagekleber einige leichte Unebenheiten zwischen Buchenplatte und MDF-Front überbrücken.

Damit blieben noch Seiten und Deckel (der Rücken ist immer noch und bleibt nacktes MDF). Diese wurden dann mit 4mm Sperrholz bedeckt, was die Schallwand um nicht ganz 8mm verbreiterte -- meiner Meinung nach unbedeutend. Ein Kunde von Udo Wohlgemuth kommentierte das MDF-Sperrholz-Sandwich übrigens mit den Worten, er hätte schon dünneres Funier gesehen :).

Dabei wurden die Sperrholzfuniere untereinander auf Gerung gesägt, also die Kante, wo Deckel und Seiten sich treffen. Die Buchenfront dagegen wurde stumpf vorgesetzt.

Noch eine weitere Anekdote: Im Baumarkt hatte ich dem Mann an der Säge meine Wünsche nach 4mm Buchensperrholz mitgeteilt, was seiner Aussage nach nicht vorhanden war. Wir einigten uns dann auf etwa 10% teureres Birkensperrholz gleicher Stärke. Nach der Kasse kamen mir dan aber leichte Zweifel an der erhaltenen Waren: Zwar war das Holz so hell wie Birkeholz, die Struktur erinnerte jedoch mehr an Buche.
Mittlerweile bin ich sogar ziemlich davon überzeugt, dass der Sägenmann wohl die Holzsorten nicht genau auseinanderhalten kannte. So kam ich doch zur Buchenoberfläche, und der absolute und relative Preisunterschied war mir für eine Reklamation nicht so wichtig, zumal noch einiger Rabatt auf den Zuschnitt kam (Holz ist ja keine Tiernahrung).

I've got a hole in my Schallwand

Ein Einfräsen der Peerless SDS 182 ist aufgrund des flachen Korbrandes unnötig und wegen des nicht-kreisförmigen Korbes aufwändig. Daher liegen sie einfach auf der Schallwand auf.
Die Öffnung im Leimholz entspricht natürlich den genauen Durchmessen.
Der Seas wurde dagegen mit entsprechender Tiefe und Durchmesser versenkt.

Mit der Stichsäge vorgesägt und dem Bündigfräser nachgearbeitet wurden auch die Aussparungen für die Transmissionsline-Öffnungen. Einige kleine Spalten wurden, aber eher aus optischen Gründen, mit 1mm dickem Balsaholz bedeckt, dass in den örtlichen Baumärkten deutlich einfacher zu erhalten war als passendes Funier.

It's finished

Auch wenn zeitlich gesehen der nächste Schritt erst viel später kam, passt er hier besser hinein:

Als letzte Oberflächenbehandlung wurden die Kanten der Buchenplatte mit dem Bündigfräser an die Seiten angepasst,
die Schallwandkanten mit einem Viertelstabfräser abgerundet, und alle Flächen und Kanten noch geschliffen. Der Endschliff mit 120er Papier auf dem Schwingschleifer erschien mir glatt genug, um 2 Schichten Hartöl aufzutragen und schließlich mit Antikwachs zu versiegeln.

Das Gehäuse war damit fertig, also konnten die Chassis Einzug halten.
anymouse
Inventar
#4 erstellt: 17. Apr 2007, 00:24
Elektronik
Da natürlich die alte Weiche nicht mehr pass, musste eine neue her. Hier hatte mir Udo Wohlgemuth, wie bereits gesagt, angeboten, die Weiche auf die neuen Chassis anzupassen. Also übergab ich dem Meister die (fast) fertigen Gehäuse, um diese einige Tage später vollbestückt und beweicht abzuholen.

Da Udo seine Entwicklung auch über seinen Shop finanziert, möchte ich die Weichenbestückung nicht veröffentlichen. Nur soviel sei gesagt: Es blieb bei etwa 2 kHz Trennung mit 12 dB/oct. Flankensteilheit (wenn ich das Schaltbild richtig interpretiere).

Und sonst?

Komplett beendet ist die Arbeit an den Lautsprechern noch nicht. Es fehlt noch ein Bespannrahmen, der etwas das weiße Dämpfungsmateriel in den Transmissionlinen kaschiert. Holz ist hier bereits besorgt, Bespannstoff auch. Jetzt fehlt noch das Zurechtsägen und -Raspelt, Beziehen und Einsetzen.


Technik-Fazit

LetzterPunkt zur Fertigstellung:

Also noch einmal kurz einige technische Stichpunkte:

Name (vorläufig): FirstTime 1 TL "Seas"
HT: Seas NoFerro 800/TV
TMT: 2x Peerless SDS 182 TV (wie original)
Gehäuse: Transmissionslinie mit TMT-Chassis auf ungefähr 1/3 und 1/5 der Länge
Kosten: Da ich auch hier dem lieben Udo nicht vorgreifen möchte, sei nur soviel verraten, dass man ungefähr den Bereich 140-160€ pro Stück erwarten könnte, natürlich ohne Gehäuse. Das rechne ich bei mir ungefähr mit 60€ pro Stück.

und das ganze noch einmal optisch untermalt:

Ein Pärchen FirstTime1 "Seas" in ihrer natürlicher Umgebung
(später mehr, warum sie die Tür blockiert)


Etwas näher:


So, und weil nun schon etwas später ist, verschiebe ich die Klangbeschreibung auf morgen (Ich weiß, manchmal kann ich gemein sein.)
Nur soviel vorab: Es hat sich gelohnt, und:

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Ich möchte ein breiteres Wohnzimmer!
anymouse
Inventar
#5 erstellt: 17. Apr 2007, 20:30
Okay, ich hoffe Ihr konntet das Warten bis jetzt ertragen.

Leider muss ich Euch da trotzdem etwas enttäuschen, weil ich einerseits kaum über Erfahrung mit HiFi-Lautsprechern und richtige Klangbeschreibungen verfüge, und auch wenig Vergleichsmöglichkeiten habe. Und das die Abhörräumlichkeit alles andere als optimal ist, kann man ja schon auf den Bildern etwas erkennen. Ich hoffe, man sieht es mir nach...

Und, wie klingt?

Direkt nach dem Anschließen gab es erstmal einen kleinen Schreck: Irgendwie fehlte mir unter herum gewaltig etwas. Da lieferten meine alten Billigmöhrchen einen deutlich fätteren und dickeren Bassbereich, deren Bassbrei war einfach fett... Naja, halt billig Sound. Die alten waren wohl mittlerweile so etwas von "englisch" abgestimmt, dass sie, um im Steak-Vokabular zu bleiben, noch muhend auf der Wiese standen.
Das Gewöhnen an den schlankeren Sound ging aber relativ schnell von statten, vielleicht mussten sich die TMT auch erst etwas einspielen.

Bleiben wir etwas im unteren/tieferen Bereich: Nein, da unten fehlt nichts. Ob die Bässe "schnell", "präzise" oder "drückend" sind, mag ich mangels Kenntnis und geeignetem Tonmaterial nicht zu beurteilen. Ich bin nur froh, dass ich die Kodo-Truppe mit der Fernbedienung vertreiben kann, sofern ich das wollte. Und ich frage mich wirklich, wie sie die große Basstrommel in den 3. Stock gekriegt haben. Glücklicherweise scheinen sie einen Teil der Wand herausgenommen zu haben, sonst hätten sie nicht in die 16m² meines Wohnzimmer gepasst. Und auch wenn ich Lust habe, mal in einer Kirche dem Klang der Orgel zu lauschen, brauche ich mein Wohnzimmer nicht zu verlassen.

P.S.: Von den Kodo-Trommlern habe ich mich lieber getrennt, sonst wäre der Bericht erst in zwei Stunden fertig.


Der zweite Eindruck

Nach dem Schock, wie schlecht Lautsprecher klingen können, kam der zweite Schock: Auch Aufnahmen können schlecht klingen. Nun ja, nicht wirklich schlecht, aber mittlerweile empfinde ich diverse meiner Tonträger doch deutlich als platt und flach. Dafür wirken andere überwältigend besser als vorher. Hier hört man die deutlichen Qualitätsunterschiede. Dies äußert sich vor allem in der Räumlichkeit und der Präzision der Phantomschallquellen-Lokalisierung.

Als die Pogues mit ihrem Konzert an der Brixton Acadamy bei mir vorbei schneiten, konnte ich nicht nur genau auf die Sänger und Instrumente zeigen, sondern auch die einzelnen kreischenden Zuschauer. Und bisher war mir auch entgangen, wie Mike Oldfield bei "Tubular Bells" mit den Instrumenten wandert.

Und noch etwas fiel mir deutlich auf: Zuvor hatte ich zwei schwarze Kästen bei mir im Wohnzimmer, die für den Klang sorgten, wie man hören konnte. Mittlerweile habe ich zwei zwei andere Holzkästen im Zimmer stehen. Was die aber mit der Musik zu tun haben, bleibt mir aber verborgen. Stattdessen scheinen mich unsichtbare Musiker zu besuchen, deren Ort zwar genau auszumachen ist, sich dort aber nur das Gehäuse des Fernsehers oder Luft befindet, manchmal auch das Mauerwerk der Zimmerwand oder der dahinterliegende Flur (wie auch immer sie es schaffen, trotzdem deutlicher im Zimmer als im Flur zu erklingen) Sie scheinen aber schon von den Holzkästen angezogen zu werden, denn sie befinden sich meist in deren Nähe, sei es irgendwo dazwischen, oder seltener etwas links oder rechts außerhalb von ihnen.

Das eindruckvollste Erlebnnis hatte ich aber bei einer der ersten Live-Aufnahmen einer (damals) total abgebrannten, aber aufstrebenden britischen Band, die 1978 für die BBC ein Konzert gab. Die Gitarre eines gewissen Mark Knopfler klang zwar gut und mit deutlichen Abständen zu den anderen Instrumenten und Zuschauern, die quitschenden Rückkopplungen waren mir bis dahin aber entgangen! Ich muss gestehen, bisher keine dermaßen herausragende Aufnahme einer mißlungenen Liveabmischung gekannt zu haben.
focal_93
Inventar
#6 erstellt: 17. Apr 2007, 20:40
Hi anymouse,

jetzt muss ich Dir mal erster für Deinen umfangreichen Baubericht danken .


Hast Dir ja wirklich viel Mühe gemacht. Wenn der Klangeindruck
mit der Optik mithält, kannst Du zufrieden sein.

Berichte nur fein fleissig weiter und geize nicht so mit Bildern!


Grüsse

Uwe
FloGatt
Inventar
#7 erstellt: 17. Apr 2007, 20:49



Sehr schöne Gehäuse und sehr schöner Bericht!


Gruß,
Florian
dupree
Stammgast
#8 erstellt: 17. Apr 2007, 21:34
Reschpeckt!

Sehr ausführlicher und gut geschriebener Bericht. Das sollte doch auch anderen Anfängern Mut machen.

Grüße

Thorsten
anymouse
Inventar
#9 erstellt: 17. Apr 2007, 21:39
Die Loge im Wohnzimmer oder eine Box vor die Tür

Nach einigen Ausflügen quer durch man CD-Regal hatte sich dann doch ein Problem deutlich gemacht: Im Normalfall stehen die Boxen keine 1,30m auseinander, was bei ca. 2m Hörabstand doch etwas sehr eng ist. Meine Vorstellung ließ sich leider nicht dazu überreden, dass sich auf den knapp anderthalb Metern komplette Rockbands und Orchester tummeln können, ohne sich allzusehr auf die Füße zu treten. Daher habe ich häufig den Eindruck, wie in einer Theater-Loge auf die Bühne hinunter zu sehen, äh, hören.
Erst wenn die die rechte Box noch etwas weiter nach außen stelle, komme ich zwar immer noch nicht an ein gleichseitiges Stereodreieck, auf der breiteren Bühne haben die Instrumente aber mittlerweil fast genügend Platz. Dass dabei die Zimmertür blockiert ist, nehme ich dabei gerne in Kauf.

Unschön ist dabei, dass ich einerseits die Boxen noch weiter auseinanderstellen würde, andererseits sie schon deutlich in die Nähe der reflektierenden Seitenwände rücken, was dem Klang sicherlich nicht so zugute kommt. Deshalb auch die gestrigen Schlussworte: Ich will ein breiteres Wohnzimmer , wo ich in etwas größerem Hörabstand eine schön geräumige Bühne genießen kann. Und das Hin- und Herrücken ist auf die Dauer natürlich auch unbefriedigend.


Klangfärbung?

Hm, kann ich nichts zu sagen. Abgesehen von der anfangs als schlank empfundenen Bassfärbung kann ich nichts feststellen. Und auch Aufnahmen von Bekannten, wo also die Originalstimme bekannt ist, klingen nicht anders, als wenn sie neben mir ständen (obwohl der direkte A/B-Vergleich bisher fehlt).
Allerdings finde ich, dass ein Unauffälligkeit in diesem Bereich nichts negatives ist, sondern im Gegenteil eher Fehler auffallen, denn eine gute Performance.

Bei einigen wenigen CDs bilde ich mir ein, bei den Sängern eine leichte belegte Stimme festzustellen. Da es sich dabei aber um meine billigeren CDs handelt, schiebe ich das ganze eher auf die Aufnahmequalität.

Was die Box mag und was nicht

Die Lieblingsstücke der FirstTime 1 "Seas" sind deutlich akustische Stücke, bei denen mit wenigen Mikrophonen aufgenommen sehr breite Orchester dargestellt werden können.
Neben Klassikaufnahmen merkt man dies bei Live-Aufnahmen, vor allem die Publikumsdarstellung ist ausgezeichnet.
Hier zeichnet die Kombination von Pegel- und Laufzeitstereofonie die Phantomquellen sehr sauber nach.
Elektronische Musik hinkt da etwas hinterher. Schlecht klingt es nicht, im Gegenteil. Es ist auch nicht so, als ob etwas fehlt. Nur im Vergleich zu den Stereomikrophinieaufnahmen merkt man, dass da doch einige Unterschiede bestehen.

Man sagt, dass laute Musik als besser empfunden wird als leisere. Dazu kann ich in Bezug auf die FirstTime 1 nichts sagen. So richtig wändewackelnd laut habe ich sie noch nicht getrieben. Das liegt einerseits daran, dass ich zu laute Musik gar nicht mag, und zum zweiten daran, dass ich die unter mir schlafenden Vermieten nicht nachts um elf mit lauter Musik stören möchte;).

Fazit

Nein, weder die Entscheidung zur FirstTime 1 TL habe ich bereut, noch die Variation mit dem Seas NoFerro. Ich habe zwar (derzeit) keinen Vergleich zum Original mit dem Gradient GDT 78 Neo, bin aber von deren Vorstellung so begeistert, dass mir der Aufpreis wert gewesen ist. Zwar liegt die Box etwas über meinen Budget-Anfangsvorstellungen. Dies waren aber eher Anhaltspunkte in Bezug auf Prioritäten, denn wirkliche Grenzen, insofern geht das ganze in Ordnung. So muss ich zwar noch etwas länger auf einen neuen Computer sparen, aber bei einer Warteschleife mit einer derart schönen Musikwiedergabe verweilt man doch gerne.

Was meine erste Lautsprecherkonstruktion angeht, so habe ich viel gelernt. Einiges würde ich mittlerweile anders machen.

Ausblick

Die zwei Frontboxen stehen und werken gut vor sich hin. Wer aufgepasst hat, weiß dass ich anfangs von einem 5.1-System sprach. Nein, das Thema ist nicht aus der Welt. Die gewünschte Stereo-Optimierung ist mir zur vollsten Zufriedenheit gelungen. Jetzt bleiben noch Center, Rears und ein Sub.

Letzterer wird in aktiver Weise vor allen durch den LFE, ein wenig auch durch den Bass der Rears gefordert werden. Hier bin ich noch auf der Suche nach einer geeigneten Idee.

Der Center wird die DB-Variante der FirstTime 1 (DB=Double Base), ebenfalls mit Seas NoFerro 800/TV als HT. Die genaue Form der liegenden Ausführung steht noch nicht fest. Denkbar ist für mich auch, die beiden TMT eng aneinander zurücken, und den HT etwas oberhalb dazwischen zu packen. Hierbei spielt aber auch die genaue Ausführung des neuen TV- und Mediaracks eine wesentliche Rolle, das dass die Planungen erst im Anschluss an die Rackkonzeption beginnen.

Die Rears werden, wie nicht anders zu erwarten, die FristTime 1 CB (Closed Box). Heir schwanke ich noch zwischen dem Seas- und dem originalen Gradient HT. Letzteres wäre natürlich etwas günstiger, und der Klangunterscheid sollte aufgrund der reinen Hintergrund-Akustik nicht so relevant sein. Außerdem hätte ich so noch einen Vergleichsmaßstab zwischen der Seas- und der Gradient-Variante.
Dagegen wäre mit dem ersteren natürlich ein harmonischeres Klangbild gegeben. Da ich aber keine 5.1-Musik höre, erscheint mir dieses Argument eher nebensächlich.

Gruß und Schluss

So, ich hoffe, dass dieser Bericht von dem einen oder anderen der über 100 Zugriffen zumindest als nicht vollständig uninteressant eingestuft wird.

Da ich auch bei Berichten mehr lese als kommentiere, weiß ich, dass ausbleibende Komentare keine Aussage darstellen. Nun, mal sehen, ob es hier noch einige Reaktionen gibt.

Nun denn, vielleicht bis zur nächsten Bastelei und gute Nacht!

Euer anymouse
anymouse
Inventar
#10 erstellt: 17. Apr 2007, 21:45

focal_93 schrieb:
Wenn der Klangeindruck
mit der Optik mithält, kannst Du zufrieden sein.


Akustik ist von Udo, Optik ist von mir.

Ähm, da traue ich dem Udo deutlich mehr zu als mir

Und die kleinen Fehler ähm... ich meine ... Selbstbaumarkenzeichen sieht man ja auch erst auf den zweiten Blick.
anymouse
Inventar
#11 erstellt: 17. Apr 2007, 22:54

focal_93 schrieb:
Berichte nur fein fleissig weiter und geize nicht so mit Bildern!


Hm, okay. Wenn der Film damals nicht gerissen wäre, hätte ich jetzt auch ein paar vom Zusammenbau.

Daher müßt Ihr wohl mit einigen Detailaufnahmen vorlieb nehmen:

Von Schräg oben und Vorne:


Ein seltener Anblick: Box von unten mit dem Weichenfach und einer original Udo-Wohlgemuth-Weiche


Aufliegender TMT, eingefräster HT


Eines der "peinlichsten" Details, die etwas unsauber gewordene TML-Öffnung:

Da kommt aber noch eine Bespannung vor (bzw. genauer: rein).
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