Hobby HiFi Bauvorschlag BK 208

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pink-man
Stammgast
#1 erstellt: 25. Nov 2004, 21:16
Kürzlich habe ich mir die neue Hobby HiFi Ausgabe gekauft und war etwas über den Bauvorschlag BK 208 verwundert. Der Frequenzgang ist alles andere als linear, eine extreme senke zwischen 100Hz und 200Hz und im Hochtonbereich ein auf und ab. Der Hochtöner, Fostex T900 A, erscheint mir recht ungeeignet. Er wird als Superhochtöner bezeichnet aber seine Daten überzeugen mich keineswegs. Der Frequenzgang ist ungleichmäßig und die Klirrwerte sind ziemlich hoch. Einziger pluspunkt den er verbuchen kann ist der sehr hohe Wirkungsgrad allerdings für das Projekt zu hoch. Der Pegel des Hochtöners mußte abgesenkt werden, aber da stellt sich mir doch die Frage ob es nicht sinnvoller gewesen wäre einen anderen Hochtöner zu benutzen da seine anscheinend einzige fähigkeit durch den Widerstand zunichte gemacht werden mußte.
Anscheinend ging es bei dem Lautsprecher nur darum 2 Fostex Chassis einzusetzen denn durchdacht erscheint mir das konzept nicht.
Allerdings muß ich auch zugeben das ich den Lautsprecher noch nicht gehört habe.
Was haltet ihr von dem LS? Lohnt es sich ihn zu bauen oder war es nur ein Lückenfüller in der Zeitschrift?
Herbert
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2004, 21:57
Nach der vollmundigen Ankündigung habe ich sehnsüchtig auf das Heft gewartet. Als es dann endlich beim Händler verfügbar war, habe ich es enttäuscht dort liegen gelassen.

Erwartet hatte ich eigentlich einen Jericho-Nachfolger. Aber Timmi hat überhaupt keinen Gehirnschmalz investiert, sondern nur eine fertige AOS-Konstruktion übernommen. Die Faltung und Bestückung ist zudem die "Fostex recommended" (http://www.fostexspeaker.de/gehaeuse/208ez_encl.pdf).Zudem wurde die Weiche seitens AOS verkompliziert, wobei AOS gerade im Hochtonbereich eine eigene Philosophie zu verfolgen scheint (starke Überhöhung auf Achse). Interessant wäre u.U. eine Konstruktion mit grösserem Hochtonhorn gewesen, um Übernahmeprobleme zwischen den Treibern zu verringern bzw. deren Abstrahlcharakteristik anzupassen.

Auch das Breitband-Chassis dürfte dank Schaumstoffsicke nicht so alterungsunempfindlich sein wie andere Fostex-Treiber. Schon daher sehe ich die Konstruktion eher zwiespältig.

Gruss
Herbert


[Beitrag von Herbert am 25. Nov 2004, 22:02 bearbeitet]
pink-man
Stammgast
#3 erstellt: 25. Nov 2004, 22:18
Also der FE208 E wäre auch nicht meine erste wahl gewesen aber die extremen schwächen sehe ich im Hochtöner. Vor allem den nicht unerheblichen Preis von 390 Euro für den HT sehe ich in diesem fall als Geldverschwendung an. Für das Geld sollte man auch einen vernünftigen HT finden können. Ich bin normalerweise ein begeisterter Leser der HobbyHiFi aber was Herr Timmermanns dabei gedacht hat???
Ultraschall
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2004, 22:26
Money , Money , Money


Hat er dabei gedacht,

und ich mache mir wenig Arbeit,

die Deppen draußen werdens nicht merken.


Bleibe weiter kritisch Pink-Man.
Eigenes Hirn ist nicht zu ersetzen.
georgy
Inventar
#5 erstellt: 25. Nov 2004, 22:33
Über 700 Euro für eine Box ohne Gehäuse ist schon eine Menge, da gibt es durchdachtere Konzepte für Hörner mit Breitbändern die wesentlich günstiger sind.

georgy
pink-man
Stammgast
#6 erstellt: 26. Nov 2004, 18:46
Ich sehe mir die Bauvorschläge eigentlich immer genau an, und ich denke mal das machen viele Leser deshalb kann ich mir nicht vorstellen das die Redaktion davon ausgeht das es niemand merkt.
Ich war irgendwie etwas geschockt das solch eine Box auch noch gelobt wird und ihre schwächen kaum genannt werden. Eine solche Box hätte ich niemals veröffentlicht. Timmermanns schreibt doch immer das er nur ausgereifte Konstruktionen vorstellt. Für mich hat er jedoch mit dieser Ausgabe sehr an glaubwürdigkeit verloren. Finde ich eigentlich schade.
Der Preis der Box ist dann auch noch ziemlich hoch da ja dann auch noch extrem teure Frequenzweichenbauteile verwendet wurden. Sollen die dann die Konstruktion retten?
Also die ganze sache ist mir ein Rätsel.
Aber meine Frage wurde mir hier ja eigentlich schon beantwortet, ich wollte ja nur wissen ob ich mit meiner einschätzung richtig liege.
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#7 erstellt: 26. Nov 2004, 20:11
Hallo Pink-man,
vor etwa einem Jahr hatte ich bei K+T eine ähnliche Box gemessen und für schlecht befunden. Ein Anruf beim Hersteller zeigte den sehr erstaunt, obwohl er keine abweichenden Messergebnisse aufbot. Seine Kunden fanden die Box doch immer so gut und ob ich die denn auch gehört hätte. Meine folgende Klangbeschreibung empfand er als Verriss, ich musste ihm recht geben. Den Text schrieb daraufhin ein anderer Redakteur, denn er wollte seine Box im Heft haben. Die Entscheidung des Chefredakteurs fand ich nicht gut, doch man nannte das political correctness. Der Leser wird schon sehen, dass Messungen und Text nichts miteinander zu tun haben.
Ich halte genau dies für die Crux der Zeitschriften. Als ich es wagte, meine Meinung über eine xxx-Box zu veröffentlichen, zog der Hersteller seine Anzeige zurück. Glaubwürdigkeit erlangt so weder der Hersteller noch auf die andere Weise die Zeitschrift. Wahrscheinlich bin ich auch deshalb kein freier Mitarbeiter mehr, denn für mich hat der Leser das gleiche Recht auf faire Behandlung wie der Inserent. Wenn ich schlecht Gemachtes nicht schlecht nennen darf, bin ich dort selbstverständlich fehl am Platz.

Gruß Udo
Herbert
Inventar
#8 erstellt: 26. Nov 2004, 20:35

vor etwa einem Jahr hatte ich bei K+T eine ähnliche Box gemessen und für schlecht befunden


BK201/3 ? ....aber die Box ist doch so schöööööööööööön geredet worden!
Danke für die ehrliche Meinung!

Gruss
Herbert

PS: Das ist dann die Folge:

Nach der vollmundigen Ankündigung habe ich sehnsüchtig auf das Heft gewartet. Als es dann endlich beim Händler verfügbar war, habe ich es enttäuscht dort liegen gelassen.


[Beitrag von Herbert am 26. Nov 2004, 20:39 bearbeitet]
georgy
Inventar
#9 erstellt: 26. Nov 2004, 20:44

Herbert schrieb:

vor etwa einem Jahr hatte ich bei K+T eine ähnliche Box gemessen und für schlecht befunden


BK201/3 ? ....aber die Box ist doch so schöööööööööööön geredet worden!
Danke für die ehrliche Meinung!

Gruss
Herbert


Wer sich nicht mit der Materie auskennt könnte auf den Gedanken kommen, daß es sich bei der BK 201/3 um eine gute Box handelt.
Liest man zwischen den Zeilen kann man erkennen daß wohl der Schreiber selbst nicht so überzeugt war.
Der Frequenzgang sieht so aus als hätte man drei Chassis blind zusammen gewürfelt und mit einer gerade vorhandenen Weiche, die vielleicht bei einem anderen Projekt übrig geblieben ist, versehen.
Herbert
Inventar
#10 erstellt: 26. Nov 2004, 20:49

hätte man drei Chassis blind zusammen gewürfelt

Neeee, wohl eher taub

Gruss
Herbert
pink-man
Stammgast
#11 erstellt: 26. Nov 2004, 21:28
Ich habe mir jetzt mal Informationen über die BK201/3 herausgesucht. Komischerweise sind im Frquenzgang ähnlichkeiten zur BK208 zu erkennen. Die senke zwischen 100Hz und 200Hz ist auch vorhanden allerdings nicht so breitbandig. Die überhöhung im hochtonbereich ist auch vorhanden.
Der Entwickler ist ja der selbe, vielleicht sieht er es ja als die beste Lösung an
georgy
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2004, 21:33
Wenn du was ähnliche bauen willst kannst du auf eine der Boxen zurückgreifen die schon mehrfach nachgebaut wurden. Darüber kann man oft nicht nur gutes sondern auch die eine oder ander Kritk lesen, so daß man sich ein besseres Bild davon machen kann als von einer gutgeschriebenen Box.

Oder du entwickelst etwas neues.
pink-man
Stammgast
#13 erstellt: 26. Nov 2004, 21:40
Nein ich möchte nichts ähnliches bauen, da ich meine neuen LS vor kurzem erst fertiggestellt habe.
Mich interessiert das nur weil ich ja immer dazu lernen möchte. Und auch von den Fehlern anderer kann man lernen
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#14 erstellt: 26. Nov 2004, 23:03
Hallo Georgy, Herbert und Pink-man,
vielleicht klingen die Boxen beim Hersteller gar nicht schlecht, wahrscheinlich ist der Raum sehr stark bedämpft. Da das wohl immer so war, konnte man mit meiner Kritik gar nichts anfangen. Gut finde ich im Nachhinein, dass Bernd Timmermanns ähnliche Kurven gemessen hat wie ich. Zum Mindesten beweist das, dass mein Messsystem nicht defekt war.
Das Schönschreiben eines Lautsprechers beinhaltet einen gravierenden Knackpunkt: Erkennt der Leser nicht, dass der Artikel satirisch darstellt, welche Fehler beim Boxenbau gemacht werden können, zweifelt er an der Wahrnehmungsfähigkeit des Schreibers. Was er selbst im Schrieb entdeckt hat, müsste dem Redakteur als geübtem Hörer doch Hammer, Amboss und Steigbügel vertauscht haben. So mag es im vorliegenden Fall zu interpretieren sein.

Gruß Udo
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