Tractrixhorn: Frage an Erfahrene

Wird ein korrekt brechnetes Horn diesen Pegelabfall wettmachen, so das es zu einem linearen FG kommt?

ja, es kann sogar sein, dass es zu einer breitbandigen Überhöhung kommt, die bei der Frequenzweichenauslegung berücksichtigt werden sollte.

2 fms
fhm = ----------- (6.5.3)
Qes
mit fhm - massenbedingte obere Grenzfrequenz des Hornsystems
fms -mechanische Grundresonanz des Treibers
Qes -Gesamtgüte des Treibers

Das ist eine Formel aus dem Lautsprecher Jahrbuch von 1989.

Damit kann man die obere Grenzfrequenz eines Treibers im Horn rechnen. Oberhalb dieser geht es abwärts. Dieses Verhalten kann man bei vielen nahmhaften Kombinationen Mittel hochton Treiber/Horn mit tiefer unterer Grenzfrequenz sehen. D.h. man muss dann um linear zu werden den Mitteltonbereich evtl abdämpfen wie Giustolisi bereits erwähnt hat.

Zurück zum Baß:
der B&C 10PS26 (?), einen anderen habe ich nicht gefunden hat im Horn Fhm von 327 Hz. Darüber geht es abwärts, wenn Du im Baß ein FL-Horn baust, bis 800 fehlt also etwas, das Horn wäre auch für gute Mitteltonabstrahlung zu groß, da wahrscheinlich auch noch gefaltret > Es sollte als 2-Wege aber mit BL gehen, da der starke Antrieb dann genug Direktschall produziert. Allerdings solltest Du ein extremes Verhältnis zwischen Membran und Halsfläche verzichten, da das Horn dann im oberen Bereich 100-300Hz evtl des Guten zu viel tut. Das Schmackshorn arbeitet z.B. ohne Kompression Verhältnis 1:1 und das sehr gut. Variationen für diesen Parameter kann man schön simulieren!

Grüße

Michael

danke erstmal für die Antwort.

um genauer zu werden:
das Horn wird keine Faltung haben und die halsöffnung gleich des Membrandurchmessers sein, also keine Druckkammer.

Ich habe weniger Bedenken ab 400 Hz: da könnte ich ein entsprechendes MT Horn, welches so tief reicht ankoppeln.

Was ich nicht weiss, ist, ob das Horn auch tatsächlich den Pegelabfall des Lautsprechers(nach unten gesehen)so kompensiert, dass es nach Einbau des Treibers ins Horn ein liearer FG entsteht.

In der Theorie ist das ja so. Wie kann man so was treffsicher simulieren?
Kann ich mich da auf Hornresp verlassen?
Um im Vorfeld damit rumzuspielen ist mir die Ausgabe für AJHorn zunächst zu hoch, zumal: wenn Hornresp verlässliche Ergebnisse erzielt, ist`s damit auch getan.

danke.

Simulieren kann man das leider nicht, weil der Frequenzgang bei solchenn Frequenzen eher vom Aufbrechen der Bembran abhängig ist. Simulationsprogramme wie Hornresponse arbeiten bis 1kHz zuverlässig. Darüber gehen sie von einem durch die Trägheit der Membran verursachten Frequenzgangabfall aus, je nach dem, welchen Treiber man eingibt. In der Realität bewegt sich da die Membran schon nicht mehr kolbenförmig, was das Programm ja nicht wissen kann.