Kalt furnieren?

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Loebe
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Nov 2009, 08:56
hallo! es gibt zwar zig threads zum thema, aber zu dieser konkreten frage hab ich leider nichts gefunden:

ist es ein nachteil, wenn ich kalt (ohne bügeleisen) furniere?
war am wochenende bei nem tischler und hab dort ordenltich furnierreste ausgefasst (sind zwar lauter streifen, aber kosten keinen cent. wird halt etwas mehr arbeit...). er meinte, wenn ich einseitig furniere sei es besser, wenn ich einfach leim auftrage und das ganze zwischen 2 mit gewichtern beschwerten platten trocknen lasse. ich hab das dann mal an einem 20x10 cm stück ausprobiert (gleich mit ner fuge, denn da werde ich einige haben) und es ging eigentlich ganz gut. nach 3min trocknen (schnell trocknender leim) und nach nem kurzen schliff war die fuge kaum zu sehen und das furnier hielt imho ganz gut (ging halt schon teilweise ab, weil 3min doch etwas wenig waren..war ja nur ein qnd versuch). gibts da probleme wenn die fläche größer wird oder warum machen sich alle solch eine mühe mit dem bügeleisen?


[Beitrag von Loebe am 03. Nov 2009, 09:05 bearbeitet]
georgy
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2009, 09:41
Wenn du ne grössere Fläche furnierst wirds nicht mehr so einfach. Kalt musst du genug Druck bekommen, da viele mit wenig Werkzeug auskommen müssen gab es die Idee mit dem Bügelfurnier (selbst gemacht ist übrigens besser, als gekauftes).
Mach doch mal eine Furnierprobe auf einer Fläche, die deiner Box entspricht.
Loebe
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Nov 2009, 10:01
wieviel druck ist denn empfehlenswert? grössenordnung 5kg, 20kg, 200kg, mehr pro m²?


[Beitrag von Loebe am 03. Nov 2009, 10:02 bearbeitet]
favelfix
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Nov 2009, 10:16
Hallo,

wenn Du mehrere Blätter fügen musst, solltest Du unbedingt kalt furnieren, da beim Bügeln das Furnier schrumpfen kann und Du sonst Lücken zwischen den Blättern bekommst.
Eine Anleitung findest Du bei Mr. Woofa.

Wenn Du sehr viele Blätter fügen musst, empfiehlt es sich, Furnierpapier zu kaufen. Und evtl. einen vernünftigen Furnierschneider.

Einen großen Nachteil hat das Kaltfurnieren ohne Hydraulikpresse leider: das Furnier rutscht beim Pressen oft weg. Dagegen helfen kleine Klötzchen, die man vorher auf die überstehende Fläche leimt. Schwierig wird's dann nur beim Abschneiden der Überstände nach dem Leimen der Fläche.

Viele Grüße,
Philipp
Loebe
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Nov 2009, 11:52
hallo philipp! herzlichen dank für die guten tipps und den link zum furnier guide! genau so hab ich mir das in etwa vorgestellt. das papier hatte mir der tischler auch gezeigt. da die grösste meiner flächen aber die seitenwand vom subwoofer ist (50x50, der rest sind kleinere regalboxen) sollte das nicht notwenig sein denk ich. er hat mir noch empfohlen, die furnierteile vor dem pressen mit normalem klebeband zusammen zu kleben, damit sie sich nicht so einfach verschieben. zum schneiden muss wohl ein teppichmesser und der schraubzwängen trick aus dem guide herhalten. aber mit den tipps kann ich was anfangen. danke nochmal!
moby_dick
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Nov 2009, 12:08

Loebe schrieb:
wieviel druck ist denn empfehlenswert? grössenordnung 5kg, 20kg, 200kg, mehr pro m²?


Viel mehr:

Ponal Classic...
Verleimt alle Holzarten, Holzwerkstoffe und DKS-Platten
Produkteigenschaften................. Der Pressdruck soll mindestens 15 N/cm² betragen


Also mind. 1,5 Kg/cm² = 150 kg/dm² = 15 Tonnen/m²

Grob gesagt: Alle 20 cm eine Schraubzwinge.

Und selbst dann kann es noch wellig werden, wenn die Auflage nicht plan ist. Ich furniere daher nicht mehr selbst, sondern kaufe furnierte Platten oder lasse die Zuschnitte beim Schreiner in der Presse furnieren. Kleine Flächen gehen mit Bügeln, bei großen wird es je nach Furnier kritisch. Pattex soll gut gehen. Gut geht auch Furnier mit Papierrücken

http://www.modulor.d.../cnid/CPK/anid/CPKA.

Und kaufe so eine Furniersäge, denn ein Teppichmesser taugt nichts:

http://www.visaton.d...id=2476&d=1245932384


[Beitrag von moby_dick am 03. Nov 2009, 12:32 bearbeitet]
Loebe
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Nov 2009, 12:57
ok, alle 20cm eine schraubzwinge schaff ich locker. wie gesagt, die seitenwände des woofers: 50x50. der rest ist kleiner als 40x30.

mal schaun, ob iche solche säge im baumarkt finden kann. im versuch hats das messer auch gut getan (mehrmals mit gefühl ritzen).
V.I.B
Stammgast
#8 erstellt: 03. Nov 2009, 13:01
Dafür muss das Gehäuse aber vernünftig verstrebt sein sonst drückst du die Seitenwände mit den Zwingen nach innen. Dann hält es nicht vernünftig.

Für die Kanten kannst du auch gefühlvoll einen Schleifklotz ansetzen. Erfordert aber etwas Übung sonst sehen die Kanten nicht schön aus.
Loebe
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 03. Nov 2009, 13:18

V.I.B schrieb:
Dafür muss das Gehäuse aber vernünftig verstrebt sein sonst drückst du die Seitenwände mit den Zwingen nach innen.

guter tip, danke! sie sind zwar verstrebt, aber werd mir zusätzlich noch stützen zuschneiden und temporär reinstellen.


[Beitrag von Loebe am 03. Nov 2009, 13:19 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 03. Nov 2009, 14:14
Erst die Platten furnieren, dann verleimen. Alles andere ist Murks.
http://weha.wesselne...HM/Verbindungen.html
Aber sammle ruhig Erfahrung.


[Beitrag von moby_dick am 03. Nov 2009, 14:18 bearbeitet]
georgy
Inventar
#11 erstellt: 03. Nov 2009, 14:22

moby_dick schrieb:
Erst die Platten furnieren, dann verleimen. Alles andere ist Murks.


Lässt sich aber nicht immer machen, zum Bleistift wenn man
keine Möglichkeit hat auf Gehrung zu sägen.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 03. Nov 2009, 14:29
Man kann die Front-Rück-Seitenwand furnieren, dann verleimen. Dann den "Deckel" furnieren und Fase vorne seitlich anbringen.

Hier zu sehen:
http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=19351


[Beitrag von moby_dick am 03. Nov 2009, 14:32 bearbeitet]
alocer
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Nov 2009, 15:00
Kann man anstelle von Furnierpapier eigentlich auch Tesafilm nehmen?
Das ich mir für eine relativ kleine zu furnierende Fläche eine Rolle Furnierpapier kaufe, das lohnt sich eigentlich nicht.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 03. Nov 2009, 17:05
Tesa kann Klebespuren hinterlassen. Mit Aceton, Verdünnung oder Alkohol kann man es wahrscheinlich entfernen.

Furnierpapier kann man selbst machen aus unbedruckten, dünnen Papierstreifen und Tapetenkleister. Nach dem furnieren einweichen und abziehen/bürsten.


[Beitrag von moby_dick am 03. Nov 2009, 17:06 bearbeitet]
Dino_J
Stammgast
#15 erstellt: 04. Nov 2009, 19:00
Ich werfe mal noch die Kontaktklebervariante ins Gespräch.
Ich habe meine Vox 200 damit furniert und alle Verstärkergehäuse und Wangen.
Das geht gut und die Gehäuse können durchaus auch fertig gebaut sein.

Zum Fixieren mehrerer Furnierblätter nehme ich Maler-Kreppband. das lässt sich rückstandslos entfernen.


[Beitrag von Dino_J am 04. Nov 2009, 19:02 bearbeitet]
SPEAKERBOY
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 04. Nov 2009, 20:25
Ich nehme auch Malerkrepp

Zum Furnieren von grossen Flächen spann ich die Gehäuse einfach zusammen. Also zuerst ein Gehäuse hinlegen, einleimen, Furnier drauf und ausrichten. Dann Frischhaltefolie als Trennung und eine 30mm Styroporplatte um alles Auszugleichen.
Anschliesend die zweite Box drauf und mit mehreren Spanngurten verpressen. Geht super, bei mir zumindest



[Beitrag von SPEAKERBOY am 04. Nov 2009, 20:26 bearbeitet]
spartafux
Stammgast
#17 erstellt: 04. Nov 2009, 20:40
Servus,

ich habe ein Dutzend Gehäuse funiert. Einige mit Hydraulik und Leim, die meisten aber mit Kontaktkleber. So konnte ich die Box am Stück funieren, alle Stösse sind abgedeckt usw. Ich bin mit Kontaktkleber sehr zufrieden. Die Ältesten sind nun schon seit 10 Jahren funiert. Noch keine Probleme mit Ablösungen usw. Manche Boxen stehen in der Sonne, auch keine Probleme. Meine Stimme für die Kontaktklebermethode.
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