Selbstbau oder kaufen

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kaisa2
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Okt 2011, 06:58
Hallo zusammen,

Boxenherstelle gibt es wie Sand am Meer. Aber jeder ist von seinem eigenem Produkt dermaßen überzeugt, dass ich mir kein objektives Urteil bilden kann. Als Beispiele für den Selbstbau nenne ich mal die Kreationen von Herrn Wohlgemuth oder Hifi Selbstbau.de. Hier hat immer das eigene Produkt die Nase vorne (http://hifi-selbstbau.de/index.php?option=com_content&view=article&id=390:bausatz-vs-fertiglautsprecher-&catid=59:forentreffen&Itemid=169)
In der Stereoplay (http://www.intertechnik.de/module/1385061.pdf) hat die Feel it auch gerade mal so viele Punkte für den Klang wie z.B. Elac fs 58.2 bekommen.
Genauso schwört Nubert auf seine Konstruktionen.
Loht sich da überhaupt der Selbstbau, wenn man für das gleiche Geld eine Fertigbox, die Laut Fachmagazin genauso gut oder besser beurteilt wurde für den gleichen Preis bekommt?
Oder ist da auch nur Marketing dabei?
Würde mal gerne eure Meinung dazu hören?

Ich lese auch bei einigen Usern, dass die Duetta besser klingt als doppelt so teure Boxen.

Grüsse
moby_dick
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Okt 2011, 07:27
Herr_Mo
Stammgast
#3 erstellt: 05. Okt 2011, 07:27
Dass es unterschiedliche Meinungen gibt, hast Du ja bereits im Eingangspost hinreichend erläutert. Was bringen Dir also hier noch 100 weitere Meinungen (die übrigens mit der SuFu auch ohne neuen Thread hätten eingeholt werden können)?
Klangempfinden ist etwas höchst subjektives und zudem nicht der einzige Grund, um einen Lautsprecher für gut oder schlecht zu befinden.
Um deine (verständliche, ging mir genauso) Unsicherheit zu überwinden hilft wohl nichts, als Dir deine eigene Meinung zu bilden. Und das geht nur, indem Du Dir die veschiedenen Lautsprecher anhörst.
audiophile_pour_toujour
Neuling
#4 erstellt: 05. Okt 2011, 07:34
die meisten lautsprechern kreationen die du als bausatze kaufen kannst sind zwischen 5 bis 20 mal gunstiger als im geschaeft !!! wenn es 10 bis 20 mal guntiger ist als im geschaeft ist , liegt deine fertigkeit nicht nur am ausserend sondern an einem perfekter schreinerarbeit , also : ueben , ueben ,
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 05. Okt 2011, 08:37
Ich finde irgendwelche Klangpunkte in dubiosen Magazinen nicht aussagekräftig. So manche angebliche High End Box klingt in meinen Ohren grauenhaft. Da dröhnt der Bass dass es kaum auszuhalten ist und die kreischenden Höhen verursachen Ohrenschmerzen. Es gibt auch gute Lautsprecher in allen Preisbereichen, schaut man sich aber die einzelenen Komponenten an, die verbaut werden und vergleicht diese mit einem Bausatz zum gleichen preis, stellt man fest, dass im Selbstbau hochwertigere Chassis verbaut werden.

Ich lese auch bei einigen Usern, dass die Duetta besser klingt als doppelt so teure Boxen.

Schau dich mal bei den Fertigboxen um, in welchem Preisbereich da die Eton chassis verbaut werden.
Torsten70
Inventar
#6 erstellt: 05. Okt 2011, 11:45
Nö, selbstbau lohnt nicht. Wer anderes behauptet, redet sich die Sache schön. Das fängt schon damit an, das hier wieder mal mit Preis=Klang argumentiert wird. Box x im Selbstbau klingt wie 3 mal so teure Fertige. Ja welche Fertige denn überhaupt? Klingt das Auslaufmodell jetzt nicht mehr so gut weil es um 40% günstiger ist als der Listenpreis? Wie klingt etwas in der "1000€-Klasse" überhaupt? Wie ne Kiste an der ein Preischild mit einer 1 und 3 Nullen hängt?

Dann wird gerne erzählt das die Fertige ja teurer sein muss, weil da ja Händlermargen und natürlich das superteure Gehäuse dabei ist.
Verschwiegen wird aber, das die Massenhersteller so ein Gehäuse für 3,50€ in China einkaufen, und für die Chassis nur einen Bruchteil dessen bezahlen für das es der Selbstbauer kauft. Ja, die Verkäuer der Chassis müssen auch leben Von den Weichenbauteilen ganz zu schweigen, den die teuren High-End-Kondesatoren werden da durch günstige Centartikel ersetzt, die aber auch nicht schlechter sein müssen. Aber wo keine goldene Schrift drauf ist, dat kann ja nix taugen.

Alles in allem sparst du bei einem Durchschnittsbausatz vielleicht ein paar Euro gegenüber einer Fertigen. Aber da hast du nur den Bausatz. Holz bekommt man nicht geschenkt, und lässt sich auch nicht mit der Küchenschere bearbeiten. Also brauchst du Werkzeug. Der Preis übersteigt hier schon die meisten Bausätze, wenn man was vernünftiges möchte. Und wenn die Kiste dann fertig ist, hast du Roh-Span oder Roh-MDF im Wohnzimmer stehen. Das muss man dann erstmal seiner Frau/Freundin klar machen, dass das nun "der Bringer" ist. Für eine einigermassen ansprechende Oberfläche kannst du auch bei kompakten Boxen schon mit 100€/Paar (Furnier) rechnen. Ja, denn das Furnier muss geschliffen werden und auch Endbehandelt. Das sind immer nur ein paar Euro, aber das läppert sich. Oder du bemalst deine Boxen einfach mit nem billigen Acryllack aus dem Baumarkt. Dann bekommst du die Oberfläche für 20€ (Pinsel/Rolle/Schleifpapier wird gerne mal nicht mitgerechnet) und so sieht es dann auch aus.
Klar, es gibt Leute die haben das alles weil sie Schreiner oder Lackierer sind, aber danach wird in der Regel ja nicht gefragt.

So, jetzt hast du das ganze Material und kommst, je nach schon vorhandener Ausstattung, schon in Bereiche für die man auch was fertiges hätte kaufen können. Nur macht der Materialhaufen noch keine Musik. Das ganze muss zusammengebaut werden. Das kann Spaß machen (und das ist auch der Grund warum es Leute gibt die dieses Hobby betreiben ohne sich was vorzumachen), oder es kann auch eine Last sein. Wenn es ein Last ist, sollte man die Zeit lieber mit Überstunden oder nem Nebenjob verbringen. Das macht (meistens) auch keinen Spaß, bringt aber Geld. Und wenn man das noch oben drauf rechnet, darf die Fertige auch nen Euro mehr kosten.

Und zu guter letzt, wenn die selbstgebaute Kiste dann fertig ist, möchtest du ja wissen was sie wirklich wert ist. Das bekommt man ganz einfach raus, indem man sie zum verkauf anbietet. Und wenn einem dann für die 4 Wochen alten Boxen nur noch die Hälfte des Bausatzpreises angeboten werden, ja dann weiss man ganz genau wieviel sie wert sind.

So hart kann das Hobbyleben sein.

Es gibt aber auch Boxen, die kann man nicht kaufen, oder wenn, dann nur für den Gegenwert eines Mittelklassewagens.
Wenn man sowas möchte, dann lohnt es schon eher. Dummerweise gibt es sowas nicht als Bauvorschlag, denn Bauvorschläge müssen einfach sein, damit sie von möglichst vielen umgesetzt werden können. Also muss man selbst entwickeln, und bis man das so kann, das nicht nur Edelschrott dabei rum kommt, muss man sich laaange mit dem ganzen Kram beschäftigen. Das wollen 99,999% der Leute, die mit dem selbstbau 100€ sparen möchten aber nicht.
In diesem Bereich wird die Luft auch besonders dünn, wenn man nach Leuten sucht, mit denen man sich austauschen kann.
Der Durchschnitt sieht beim Verständnis der TSP und dem erreichen eines glatten oder wenigstens geschmacklich passendem Frequenzgang das Ende der Fahnenstange. Das können Fertighersteller allerdings auch für relativ wenig Geld anbieten.
Ebenfalls teuer sind besonders ausgefallene oder hochwertige Gehäuse. Die muss man aber auch erst mal auf die Reihe kriegen. Da hilft nur der richtige berufliche Hintergrund, viel Geduld, oder ein Talent beim schnitzen
Wenn du Boxen möchtest, dann kauf dir welche.
Wenn du ein Hobby suchst, auf Holzstaub in allen Ritzen stehtst, dann bau dir welche.

Edit: Ein besonders schönes Beispiel gibt die "billich-willich" aus dem DIY-Hifi-Forum ab. Ein 2-Weger bei dem TT und HT irgendwas um je 10 € kosten. "40 € für so tolle Boxen" denkt der Selbstbauer... Einer der User der sie gebaut hat, hat die Endsumme dann mal zusammengerechnet, und ist, soweit ich mich erinnern kann, auf über 150 € (ohne Werkzeug!) gekommen. Sie ist ebenfalls ein schönes Beispiel für den Preis=Klang-Wahn, denn die Box hat einwandfreie Messwerte, obwohl sie "Ramschchassis" eingebaut hat.
Achja, klingen soll sie auch...


[Beitrag von Torsten70 am 05. Okt 2011, 11:55 bearbeitet]
dommii_old
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Okt 2011, 11:58
Hehe, ein interessantes, provokatives Posting, aber es ist ganz einfach: billige Selbstbaulautsprecher findet man auch in ähnlichen Preisbereichen als fertige, preiswerte Bausätze hingegen werden schon schwer so zu verallgemeinern, denn es soll auch die geben die sich mit gebeiztem MPX zufrieden geben und/oder Kontakte zu einem Schreiner oä haben und deshalb das alles recht günstig bekommen. Wo es dann wirklich interessant wird sind abgefahrene Konzepte wie FL-Hörner oä, da zahlt man dann im Fertigsektor teilweise ~250k, Materialkosten liegen aber bei unter 0,5%...


[Beitrag von dommii_old am 05. Okt 2011, 11:59 bearbeitet]
Torsten70
Inventar
#8 erstellt: 05. Okt 2011, 12:10

dommii schrieb:
Hehe, ein interessantes, provokatives Posting, aber es ist ganz einfach:
[...]
Wo es dann wirklich interessant wird sind abgefahrene Konzepte wie FL-Hörner oä, da zahlt man dann im Fertigsektor teilweise ~250k, Materialkosten liegen aber bei unter 0,5%...


Provokant, aber wahr. Ich hab noch nie verstanden warum man sich ein Hobby schön rechnen muss. Motortuning und Briefmarkensammeln "lohnt" sich auch nicht. Wer mehr PS will kauft sowas deutlich billiger durch nen grösseren Motor. Die halten dann auch, und mir fliegt die Nockenwelle nicht nach 30 000km um die Ohren...

Das mit den abgefahrenen Konzepten, da hast du recht. Aber jemand der sich Lautsprecher bauen möchte um ein paar Euro zu sparen, hat doch gar nicht die Ahnung von dem Thema, als das er das umsetzten könnte. Hast du mal ein Beispiel für nen Bausatz der Megahörner im 250k€-Bereich So mit Bauplänen und so, damit der Laie das auch nachbauen kann ? Es sollte dazu aber nicht mehr nötig sein als eine Top-Craft Stichsäge aus dem Aldi und dem Schraubendreherset das daneben lag. Sonst steigen die Kosten wieder...
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 05. Okt 2011, 12:22

Klingt das Auslaufmodell jetzt nicht mehr so gut weil es um 40% günstiger ist als der Listenpreis?

Das Argument zieht nicht. Auch Chassis gibt es als Auslaufmodelle weit unter dem Listenpreis.

Ich bitte um ein Beispiel einer Fertigbox mit gleichwertiger Bestückung, die nicht doppelt so teuer ist wie diese Bausätze
Etonation
Classic 200GF
CT 248XL
CT 251
das sind nur ein paar Beispiele und noch nicht mal was Ausgefallenes, was man nur im Selbstbau findet.

Noch ein paar Beispiele von Chassis, die in Piega Lautsprechern stecken

http://www.piega.ch/review_archiv/img/audio-07-2000-chassis.jpg
Na wenn das mal nicht eine geschirmte Version des Vifa 9Bn119/8 ist. Der Ungeschirmte kostet glatte 14€. Verbaut in der Piega S3 (c.a 800€)

http://www.bsaudio.n.../PiePers/PIEGA-2.jpg
Da hat jemand ins Peerless Regal gegriffen und ein Chassis der SDS Serie eingesetzt. Kostet 25€ als 13er. Womöglich ist die geschirmte Version etwas teurer. Verbaut in Piega TP3 (c.a 1400€)

Sind ja alles gute Chassis, aber eben nicht teuer.
dexterm
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 05. Okt 2011, 12:23
DejaVu.

Ich würde sagen am besten ist es, wenn man sich die Lautsprecher irgendwo anhören kann.

Dann das Gehörte versuchen zu vergleichen und für sich entscheiden, ob es sich lohnt diese nach zu bauen.

Ich habe mittlerweile die Needle Deluxe, die Tuby und die SB18 gebaut. Mit allen war ich sehr zufrieden und das Bauen hat auch Spaß gemacht.

Ein gewisser Spaßfaktor sollte schon dabei sein.
peacounter
Inventar
#11 erstellt: 05. Okt 2011, 12:56
wie thorsten schon schrieb ist ein bedeutender faktor die arbeitszeit (nicht nur die des zusammenbaus, sondern auch die um holz zu besorgen, auf den zuschnitt zu warten etc).

wenn einem das spaß macht, dann kann man des ganze projekt eh nicht mit gekauften vergleichen, denn bei denen fehlt einem dieser spaß und daher darf der bausatz sogar mehr kosten. der spaß beim zusammenbau darf ja auch was kosten, so wie ein tag im freizeitpark).

da ich aber dafür gesorgt habe, dass ich einen job habe, der mir spaß macht, verbringe ich lieber mehr zeit damit und überlasse möglichst viele arbeiten, die mir eben keinen spaß machen, anderen (die das meist gelernt haben und daher schneller und professioneller machen).

aber wie gesagt: wenns spaß macht, dann baut euch eure ls selber, aber rechnet das nicht gegen, wie es dieser threat hier versucht.
bei realistischer bewertung der eigenen arbeitszeit kann das nicht aufgehen (es sei denn, man verdient wirklich schlecht und ist so unqualifiziert, dass man auch keinen besser bezahlten job findet. dann allerdings ist man wahrscheinlich auch zum ls-bau nicht qualifiziert genug).

grüße,

P


[Beitrag von peacounter am 05. Okt 2011, 12:58 bearbeitet]
Lutz_RE
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Okt 2011, 13:40
Warum mal nicht gegenrechnen?

Bei hochwertigen Lautsprecherkonzepten dürfte der Bausatz im vergleich zu Fertiglautsprecher immer noch günstiger sein.
Aber leider kaum noch möglich da sich da die Frage eher stellt wo bekomme ich die Zutaten für einen wirklich hochwertigen Bausatzlautsprecher her?

Wo gibt es noch wirklich hochwertige neue Lautsprecherchassis im Bausatzbereich?
Treiber wie ealten Altecs,TAD,Audax,Focal (Audiom),JBL Celestion,Kef als Beispiel?
Treiber die Wirkungdgrad haben und vernüftige Parameter so das sie sich auch vernüftig einsetzen lassen?

gruß Lutz_Re
Torsten70
Inventar
#13 erstellt: 05. Okt 2011, 13:54

Giustolisi schrieb:

Das Argument zieht nicht. Auch Chassis gibt es als Auslaufmodelle weit unter dem Listenpreis.

Ich bitte um ein Beispiel einer Fertigbox mit gleichwertiger Bestückung, die nicht doppelt so teuer ist wie diese Bausätze


Ich kann dir da keinen Vergleich liefern, da ich die o.G. Boxen nicht kenne und da auch nur der Bausatzpreis steht. Wie teuer wäre denn ein Gehäuse dazu, das man sich auch ins Wohnzimmer stellt, und wieviele Stunden an Arbeit gehen da rein? Rechne die Arbeit mal mit 8€ Stunde, die man im Nebenjob auch mit Hilfsarbeitertätigkeiten verdienen kann.
Dann rechne nochmal vernünftiges Werkzeug dabei, denn es soll ja errechnet werden ob es sich lohnt Boxen zu bauen, und nicht ob ich das Werkzeug für ein Hobby brauchen kann.

Wenn du die o.G. schon gehört hast, könntest du die ja mal mit Fertigboxen von Nubert, oder bei Kompakten auch mit der kleinen aktiven Behringer Truth vergleichen. Auch die teuren Modelle dürften in dem Bereich der Hobby-Hifi-Konstruktion liegen.

Im übrigen setzt du die teuer=gut Argumentation nur weiter fort. Vieleicht braucht eine gute Box gar keine Eton-Chassis und vielleicht ist Piega nicht gut, sondern nur teuer. Oder sind die doch gut, aber mit billigen Chassis? Warum kann Piega mit billig-Chassis so tolle(teure) Boxen bauen, aber andere brauchen(?) Eton?
Tja, genau da ist das Problem mit dem Preis.
Ständ da nicht Piega mit enstprechendem Preisschild dran, wäre es ein Box der 300€ Klasse mit Billigmitteltöner, und jeder hier wäre sicher, das eine 300€ Selbstbaubox die um Lääängen schlägt.
Jetzt könnte man sich im Selbstbau natürlich die Perlen raussuchen...wenn man könnte. Bis man soweit ist, dass man das beurteilen kann...und die "Fach"-Zeitschriften sind ja auch keine Hilfe. Da ist ja alles immer mindestens optimal, wenn nicht sogar ideal. Schlechte Boxen gibts da nicht. Entweder sind die nicht ehrlich, oder aber selbst die letzte Tröte klingt in ihrem raumakustisch optimiertem, und mit auf ihren Raum abgestimmter Weiche noch besser, als die 30 000€ Box im deutschen Durchschnittswohnzimmer. Vermutlich stimmt der erste Punkt zum Teil und der zweite sogar ziemlich sicher.
Und wenn man die unabhängigen User fragt? Tja, da kommt meistens auch nicht viel mehr bei rum. Ich hab z.B. noch nie gehört das ein Udo W. schlechte Boxen baut. Wenn man im Visaton-Forum fragt, ist es das Gleiche. Alles super
Ebenfalls bei der Billich Willich konnte man noch einen interessanten Effekt lesen: Die gleiche Box, von der alle sooo von den Socken waren, war bei einem anderen User plötzlich nicht mehr so "das wahre". Da hat sich doch dummerweise der Raum geändert. Ja, das kann viel ausmachen. Und was mach ich im Selbstbau dagegen? Nix, denn anhören (also ausleihen zum hören im eigenen Wohnzimmer) geht fast nie. Bei Fertigboxen geht das schon, denn die bestell ich im Zweifel übers Netz, und schick sie kostenfrei zurück bei nichtgefallen.
"Ja", sagt da der Selbstbauer, "ich kann die Selbstbaubox doch auf den Raum anpassen". Tja, das kann man mit einer Fertigen auch. Wenn man kann. Bis man das kann, ist das aber auch schon lange ein Hobby geworden und hat mit "ich bau mir mal Boxen um Geld zu sparen" nichts zu tun.

Wenn man Fertigboxen über das I-Net bestellt, bekommt man sogar Boxen die im eigenen Raum so klingen wie man es für richtig hält, und nicht wie es der Preis vorgibt, oder wie andere User es bei sich zu Hause, oder bei K&T für richtig halten.
Torsten70
Inventar
#14 erstellt: 05. Okt 2011, 14:04

Lutz_RE schrieb:

Aber leider kaum noch möglich da sich da die Frage eher stellt wo bekomme ich die Zutaten für einen wirklich hochwertigen Bausatzlautsprecher her?


Vieleicht muss man erstmal die Frage stellen, was ein wirklich hochwertiger Bausatz ist? Welche Vorraussetzungen muss so ein Teil (abgesehen vom hohen Preis) eigentlich haben? Allein diese Frage ist schon geeignet Forenkriege auszulösen.
Granuba
Inventar
#15 erstellt: 05. Okt 2011, 14:25
Hi,


[...]was ein wirklich hochwertiger Bausatz ist?


das ist eine gute Frage und lässt sich nur individuell beantworten. Für den einen ist es ein Ungetüm a la Jericho (Und nein, so ein Konzept bekommt man fertig wegen des Gehäuseaufwandes nicht für das Geld! ;), für den anderen die Etonkombination und wieder ein anderer braucht die 110dB am Hörplatz... Und ja: Ganz objektiv gibt es fertige Lautsprecher, die im Selbstbau höchstens gleichwertig wären zum gleichen Preis, wenn man denn die Arbeit und Werkzeug mitrechnet. Aber gefühlte 80% der Selbstbauer bauen um des Bauens Willen und ja, dann sparen sie auch noch Geld. Wer nur Geld sparen will, muss teuer und/oder exotisch bauen. Man nennt es dann Individualität.

Harry
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 05. Okt 2011, 14:33
Moin moin,



>>>>> Torsten70<<<<<


Nö, selbstbau lohnt nicht. Wer anderes behauptet, redet sich die Sache schön. Das fängt schon damit an, das hier wieder mal mit Preis=Klang argumentiert wird. Box x im Selbstbau klingt wie 3 mal so teure Fertige. Ja welche Fertige denn überhaupt? Klingt das Auslaufmodell jetzt nicht mehr so gut weil es um 40% günstiger ist als der Listenpreis? Wie klingt etwas in der "1000€-Klasse" überhaupt? Wie ne Kiste an der ein Preischild mit einer 1 und 3 Nullen hängt?

Dann wird gerne erzählt das die Fertige ja teurer sein muss, weil da ja Händlermargen und natürlich das superteure Gehäuse dabei ist.
Verschwiegen wird aber, das die Massenhersteller so ein Gehäuse für 3,50€ in China einkaufen, und für die Chassis nur einen Bruchteil dessen bezahlen für das es der Selbstbauer kauft. Ja, die Verkäuer der Chassis müssen auch leben Von den Weichenbauteilen ganz zu schweigen, den die teuren High-End-Kondesatoren werden da durch günstige Centartikel ersetzt, die aber auch nicht schlechter sein müssen. Aber wo keine goldene Schrift drauf ist, dat kann ja nix taugen.

Alles in allem sparst du bei einem Durchschnittsbausatz vielleicht ein paar Euro gegenüber einer Fertigen. Aber da hast du nur den Bausatz. Holz bekommt man nicht geschenkt, und lässt sich auch nicht mit der Küchenschere bearbeiten. Also brauchst du Werkzeug. Der Preis übersteigt hier schon die meisten Bausätze, wenn man was vernünftiges möchte. Und wenn die Kiste dann fertig ist, hast du Roh-Span oder Roh-MDF im Wohnzimmer stehen. Das muss man dann erstmal seiner Frau/Freundin klar machen, dass das nun "der Bringer" ist. Für eine einigermassen ansprechende Oberfläche kannst du auch bei kompakten Boxen schon mit 100€/Paar (Furnier) rechnen. Ja, denn das Furnier muss geschliffen werden und auch Endbehandelt. Das sind immer nur ein paar Euro, aber das läppert sich. Oder du bemalst deine Boxen einfach mit nem billigen Acryllack aus dem Baumarkt. Dann bekommst du die Oberfläche für 20€ (Pinsel/Rolle/Schleifpapier wird gerne mal nicht mitgerechnet) und so sieht es dann auch aus.
Klar, es gibt Leute die haben das alles weil sie Schreiner oder Lackierer sind, aber danach wird in der Regel ja nicht gefragt.

So, jetzt hast du das ganze Material und kommst, je nach schon vorhandener Ausstattung, schon in Bereiche für die man auch was fertiges hätte kaufen können. Nur macht der Materialhaufen noch keine Musik. Das ganze muss zusammengebaut werden. Das kann Spaß machen (und das ist auch der Grund warum es Leute gibt die dieses Hobby betreiben ohne sich was vorzumachen), oder es kann auch eine Last sein. Wenn es ein Last ist, sollte man die Zeit lieber mit Überstunden oder nem Nebenjob verbringen. Das macht (meistens) auch keinen Spaß, bringt aber Geld. Und wenn man das noch oben drauf rechnet, darf die Fertige auch nen Euro mehr kosten.

Und zu guter letzt, wenn die selbstgebaute Kiste dann fertig ist, möchtest du ja wissen was sie wirklich wert ist. Das bekommt man ganz einfach raus, indem man sie zum verkauf anbietet. Und wenn einem dann für die 4 Wochen alten Boxen nur noch die Hälfte des Bausatzpreises angeboten werden, ja dann weiss man ganz genau wieviel sie wert sind.

So hart kann das Hobbyleben sein.

Es gibt aber auch Boxen, die kann man nicht kaufen, oder wenn, dann nur für den Gegenwert eines Mittelklassewagens.
Wenn man sowas möchte, dann lohnt es schon eher. Dummerweise gibt es sowas nicht als Bauvorschlag, denn Bauvorschläge müssen einfach sein, damit sie von möglichst vielen umgesetzt werden können. Also muss man selbst entwickeln, und bis man das so kann, das nicht nur Edelschrott dabei rum kommt, muss man sich laaange mit dem ganzen Kram beschäftigen. Das wollen 99,999% der Leute, die mit dem selbstbau 100€ sparen möchten aber nicht.
In diesem Bereich wird die Luft auch besonders dünn, wenn man nach Leuten sucht, mit denen man sich austauschen kann.
Der Durchschnitt sieht beim Verständnis der TSP und dem erreichen eines glatten oder wenigstens geschmacklich passendem Frequenzgang das Ende der Fahnenstange. Das können Fertighersteller allerdings auch für relativ wenig Geld anbieten.
Ebenfalls teuer sind besonders ausgefallene oder hochwertige Gehäuse. Die muss man aber auch erst mal auf die Reihe kriegen. Da hilft nur der richtige berufliche Hintergrund, viel Geduld, oder ein Talent beim schnitzen
Wenn du Boxen möchtest, dann kauf dir welche.
Wenn du ein Hobby suchst, auf Holzstaub in allen Ritzen stehtst, dann bau dir welche.

Edit: Ein besonders schönes Beispiel gibt die "billich-willich" aus dem DIY-Hifi-Forum ab. Ein 2-Weger bei dem TT und HT irgendwas um je 10 € kosten. "40 € für so tolle Boxen" denkt der Selbstbauer... Einer der User der sie gebaut hat, hat die Endsumme dann mal zusammengerechnet, und ist, soweit ich mich erinnern kann, auf über 150 € (ohne Werkzeug!) gekommen. Sie ist ebenfalls ein schönes Beispiel für den Preis=Klang-Wahn, denn die Box hat einwandfreie Messwerte, obwohl sie "Ramschchassis" eingebaut hat.
Achja, klingen soll sie auch...



Man kann natürlich auch alles schlecht reden .
Warum bist du eigentlich im DIY Bereich??
Rufus49
Stammgast
#17 erstellt: 05. Okt 2011, 14:34
Wenn ich einen guten Fertiglautsprecher zu einem günstigen Kurs (nicht gerade zum Listenpreis = Mondpreis) kaufen kann, wird die ganze Sache häufig preiswerter als ein vergleichbarer Bausatz+Gehäuse+Technik+Zusatzmaterial +Arbeitszeit.

Einzig sehr hochpreisige LS (ab 5.000 €) mit sehr guten Chassis kann ich eventuell in Eigenregie wesentlich günstiger bauen.

Eine optisch einwandfreie Lackierung oder Furnierung eines Bausatz-Gehäuses überfordert sowieso die meisten Hobby-Bastler. Von runden Gehäuseformen ganz zu schweigen.

Trotzdem ist LS-Selbstbau ein schönes Hobby, das Technik mit Musik verbindet und über das man wochenlang diskutieren und streiten kann (siehe dieses Forum) .

Rufus
Herr_Mo
Stammgast
#18 erstellt: 05. Okt 2011, 14:39
Ohne jetzt als absoluter Verfechter des Selbstbaus aufzutreten hier mal einige relativierende Gedanken zu der ganzen Kostenrechnerei:

- Arbeitszeit: Was soll also das Argument der Opportunitätskosten? Anders ausgedrückt hieße das ja, dass jede Stunde vor dem TV, über einem guten Buch, mit Freunden beim plaudern und selbstverständlich auch beim Musikhören (ob nun über selbstgebaute oder gekaufte Lautsprecher) 8€ kostet (dein Beispiel). Ja sogar schlafen ist pure Geldverschwendung... Geht's noch? Wer sich zum Lautsprecherbau in die Werkstatt quälen muss und sich nicht gerne die Finger schmutzig macht, der wird wohl seine masochistische Ader ausleben, wenn er es dennoch tut.

- Werkzeug: Wenn ich mir all das Werkzeug kaufe, um ein einziges paar Boxen zu bauen, dann mag deine Rechnung teilweise stimmen. Dann müsste man aber, um nichts auszulassen, auch noch den Restwert beim Verkauf gegenrechnen. Es ist ja aber vielmehr so, dass man Werkzeug auch noch für andere Sachen benutzt, wenn man sich sowas schon kauft. Dann müsste man (wieder nur rein die Kosten betrachtet) das Gerät auf alle erstellten Gegenstände umlegen, was nur am Ende der Nutzungsdauer (und nicht mal da wirklich) funktioniert.


Erlaubt ist, was gefällt. Keiner kann Dich zum selberbauen zwingen, genauso wie mir so schnell niemand Fertigboxen andrehen wird. Die ganze €-für-Klang-Rechnerei ist doch für'n A****.
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#19 erstellt: 05. Okt 2011, 14:42
Hallo Torsten,


Ich hab z.B. noch nie gehört das ein Udo W. schlechte Boxen baut


Muss dir das nicht sehr zu denken geben? Die meisten Berichte über meine Boxen habe ich nicht selbst geschrieben. Verfasst wurden sie von Leuten, die vorher sogar ihr Geld dafür ausgegeben haben, für das sie auch lange arbeiten gehen mussten. Komischerweise werden Bausätze von mir auch nicht nach kurzer Zeit bei Ebay verhökert, auch das sollte ein kurzes Nachdenken wert sein. Vorgeführt werden meine Kreationen auch, du darfst gern mit ein paar CD's oder Schallplatten vorbeikommen. Sogar Boxen darfst du mitbringen, aber such nach ein paar richtig guten, sonst lohnt es nicht, sie anzuschließen

Gruß Udo
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 05. Okt 2011, 14:45
>>>>> Herr Mo <<<<<


Ohne jetzt als absoluter Verfechter des Selbstbaus aufzutreten hier mal einige relativierende Gedanken zu der ganzen Kostenrechnerei:

- Arbeitszeit: Was soll also das Argument der Opportunitätskosten? Anders ausgedrückt hieße das ja, dass jede Stunde vor dem TV, über einem guten Buch, mit Freunden beim plaudern und selbstverständlich auch beim Musikhören (ob nun über selbstgebaute oder gekaufte Lautsprecher) 8€ kostet (dein Beispiel). Ja sogar schlafen ist pure Geldverschwendung... Geht's noch? Wer sich zum Lautsprecherbau in die Werkstatt quälen muss und sich nicht gerne die Finger schmutzig macht, der wird wohl seine masochistische Ader ausleben, wenn er es dennoch tut.

- Werkzeug: Wenn ich mir all das Werkzeug kaufe, um ein einziges paar Boxen zu bauen, dann mag deine Rechnung teilweise stimmen. Dann müsste man aber, um nichts auszulassen, auch noch den Restwert beim Verkauf gegenrechnen. Es ist ja aber vielmehr so, dass man Werkzeug auch noch für andere Sachen benutzt, wenn man sich sowas schon kauft. Dann müsste man (wieder nur rein die Kosten betrachtet) das Gerät auf alle erstellten Gegenstände umlegen, was nur am Ende der Nutzungsdauer (und nicht mal da wirklich) funktioniert.


Erlaubt ist, was gefällt. Keiner kann Dich zum selberbauen zwingen, genauso wie mir so schnell niemand Fertigboxen andrehen wird. Die ganze €-für-Klang-Rechnerei ist doch für'n A****.



Genau richtig.
Wenn alles gegen gerechnet wird, dann sollte man sich kein Hobby zulegen.
Letztendlich zählt der spaß am Hobby .
Torsten70
Inventar
#21 erstellt: 05. Okt 2011, 14:50

Murray schrieb:
Hi,

Aber gefühlte 80% der Selbstbauer bauen um des Bauens Willen und ja, dann sparen sie auch noch Geld.

Harry


Geld ausgeben für etwas das man nicht braucht (weil man ja schon jede Menge hat), ist nicht die Art sparen die ich meine. Wieviel Geld hast du denn in den letzen Jahren für das Hobby ausgegeben, und wieviel bekommst du bei Ebay für deine aktuellen Boxen (aka: Was sind sie Wert)?

Die Frage kommt in der Regel auch von Leuten, die noch nie Boxen gebaut haben. Alle anderen können ja ihre Frau fragen, ob das Hobby Geld kostet
Granuba
Inventar
#22 erstellt: 05. Okt 2011, 15:08
Moin Torsten,

HiFi ist generell und sowieso ein (Luxus)Hobby. Wirklich BENÖTIGEN tut das keiner.... Und da gilt: Maximaler Einsatz bei minimalem Gewinn bei rein objektiver Kostenrechnung. Aber frag mal einen Modellbauer, der gerade seine vierstellig kostende Gasturbine für den Modellkampfjet getestet hat. Oder den Hobbyfotografen, der sich mal ein schönes Teleobjektiv gegönnt hat. Oder aber schlicht den gemeinen Selbstbauer, der sich gerade den neuen Mundorf AMT gegönnt hat... Alles Luxus, alles Hobby und schlicht auch Spaß an der ganzen Sache. Ganz objektiv gibt es wirklich bessere Gelegenheiten, sein Geld zu versenken. Ich habe mir z.B. noch nie einen Neuwagen gegönnt und werde es auch nie machen, denn da weine ich nur ob des wirklich schmerzlichen Wertverlusts... (Und nein, gebrauchte Chassis wird man immer zu einem guten Kurs wieder los... )
Ob man jetzt wirklich z.B. eine Nubert toppen kann? Jein lautet meine Antwort...

Harry
Torsten70
Inventar
#23 erstellt: 05. Okt 2011, 15:16
@Tommes: Eben weil es ein Hobby ist, das ich nicht durch sparen rechtfertigen muss. Die Frage war, ob man durch den Selbstbau spart, nicht ob es Spass macht. Deshalb hab ich auch im ersten Post geschrieben:
Wer Boxen möchte, kaufe sich welche.
Wer ein Hobby sucht, baue sich welche.
Ich flieg auch noch Modellhubschrauber. Jetzt frag mich doch mal ob sich das lohnt...

Wie schon an Harry geschrieben: Diese Frage (lohnt das) kommt wohl fast immer von Leuten, die Boxen suchen und noch nie welche gebaut haben.

@ Udo: Ich war doch schon bei dir
Torsten70
Inventar
#24 erstellt: 05. Okt 2011, 15:30

Murray schrieb:
Moin Torsten,

Ob man jetzt wirklich z.B. eine Nubert toppen kann? Jein lautet meine Antwort...

Harry


Du musst sie zu 1/3 des Preises toppen, denn das ist die immer wieder vorgetragene Formel für die Preisersparnis im Selbstbau. Eine Aussage der nur selten wiedersprochen wird. Da frag ich mich doch: Liesst eure Frau hier auch mit
peacounter
Inventar
#25 erstellt: 05. Okt 2011, 16:46

Herr_Mo schrieb:


- Arbeitszeit: Was soll also das Argument der Opportunitätskosten? Anders ausgedrückt hieße das ja, dass jede Stunde vor dem TV, über einem guten Buch, mit Freunden beim plaudern und selbstverständlich auch beim Musikhören (ob nun über selbstgebaute oder gekaufte Lautsprecher) 8€ kostet (dein Beispiel). Ja sogar schlafen ist pure Geldverschwendung... Geht's noch? Wer sich zum Lautsprecherbau in die Werkstatt quälen muss und sich nicht gerne die Finger schmutzig macht, der wird wohl seine masochistische Ader ausleben, wenn er es dennoch tut.

Erlaubt ist, was gefällt. Keiner kann Dich zum selberbauen zwingen, genauso wie mir so schnell niemand Fertigboxen andrehen wird. Die ganze €-für-Klang-Rechnerei ist doch für'n A****.


die frage war, ob es sich lohnt.
die antwort hat sogar über die eigentliche frage hinaus den lustfaktor berücksichtigt.
sie lautete:
wenn es einem spaß macht, ja, wenn man es als arbeit sieht, die man nur aus ersparnisgründen tut: NEIN!

was du ergänzt hast, ist also eigentlich von thorsten und mir genau so bereits formuliert gewesen.

ich persönlich würde mir keine ls bauen, weil ich keinen spaß daran habe.
genau, wie ich auch meinen ölwechsel nicht selber mache, weil ich keinen spaß dran hab.

so einfach ist das.

grüße,

P
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#26 erstellt: 05. Okt 2011, 17:54
Hallo Harry und Torsten,

die Antwort auf die Frage


Ob man jetzt wirklich z.B. eine Nubert toppen kann?


steht im Nubert-Forum

Gruß Udo
Torsten70
Inventar
#27 erstellt: 05. Okt 2011, 18:35
Hallo Udo,


Udo_Wohlgemuth schrieb:

steht im Nubert-Forum

Gruß Udo


Ich war so ca. 2007(?) bei dir, und der Typ, dem die Duetta nicht so gut gefallen hat. Jetzt erinnerst du dich bestimmt
Ernsthaft: Ich kann die Beschreibung aus dem Link gut nachvollziehen, aber...den ER4 muss man auch mögen. Mir fehlte da der Biss. Zu feingeistig. Ich höre eher was in der härteren Gangart, und für mich persönlich "rockt" die Duetta nicht genug. Das solltest du als "Geschmacksfrage" ansehen, denn ganz sicher ist das eine gute Box, die aber auch schon in den höheren Preislagen angesiedelt ist. Hier kann der Selbstbau sich schon eher absetzten, aber so pauschal und mit der 3xso teuer Daumenregel kann man das eben nicht sehen. Gerade die Duetta ist ja auch eine Box die sich erstaunlich lange am Markt hält. Von den "Referenzprodukten" der beiden Papiermagazine hört man meist nach 3 Monaten nix mehr.
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#28 erstellt: 05. Okt 2011, 19:05
Hallo Torsten,
du bist nicht der einzige, dem der ER4 nicht spritzig genug ist. er ist halt mehr der entspannt zuzückgelehnte Typ. Aber dafür gibt es auch den Keramik-HT, der auch Zeppi mehr zusagt.

Dass Duetta im höheren Preissegment angesiedelt ist, gilt natürlich für den Selbstbau-Bereich. Ein müder Abklatsch von ihr in schönem Häuschen wurde einst in Stereo hochgelobt und kostet 28000 Euro/ Paar. Was bekommst du denn für die 1600 Euro, gut nehmen wir noch den Preis von 1400 Euro für ein Schreinergehäuse dazu, auf dem Fertigsektor?

Doch gehen wir weg von der obersten Stufe, eine Nuvero 4 unterschlug einfach den Hall von den Wänden, als Horowitz in Moskau Klavier spielte, die SB 18 tat das nicht. Hier haben wir zwar nur noch Faktor 4, zu chinesischer Massenware wird der Vorteil bei 100 Euro-Boxen geringer. Sehr gering wird er aber auch schon, wenn man nicht Musik wahrnehmen will, sondern es nur krachen lässt. Bei Charts oder Heavy Metal kann ich bei meinen Boxen nicht immer sagen, ob sie das so gut können wie eine Bumm und Zisch aus dem G-Markt. Das ist aber kein Maßstab. Es geht im Selbstbau nicht darum, Schlechtes billiger zu machen, Boxen baue ich nicht, um noch mehr Bass oder noch vorlautere Details zu hören, sondern um dem Klang von Instrumenten nahe zu kommen. Das gilt für alle Preisbereiche, Einschränkungen durch Chassisqualität natürlich zugestanden. Such solche Boxen im Fertighandel, die gibt es heute nur mehr für ganz großes Geld.

Gruß Udo
mtthsmyr
Stammgast
#29 erstellt: 05. Okt 2011, 20:09
Zwei konkrete Beispiele DIY vs. Fertigkauf:

Meine Monitor Audio BR5 habe ich für 700 im Laden gekauf und dann für wieder für 350 verkauft (schlecht gelaufen). Von den übrigen 350,- habe ich mir ein paar BAMTMs gebaut, die fast alles besser können. Und da das Konzept und die Chassis gut dokumentiert sind, kann ich auch noch selber am Gehäuse herumpfuschen, um den Bass anzupassen.

Für ebenfalls ca. 350,- Euro habe ich mir ein Paar Swans M1 nachgebaut. Der Bausatzpreis aktuell ist glaucbe ich 130,- pro Seite. Was war noch der Ladenpreis, 1100? 1300? Und dann sehen die Fertigteile noch nicht einmal so aus, wie ich sie haben will.

Die BAMTMs werden demnächst zu Mini Statements umgebaut. Ein 3-Wegerich mit Fountek NeoCD3.0, TB W4-1337, DA175 (statt RS180S). Upgradekosten pro Seite 180,- minus Verkaufserlös von Altteilen. Was gibt's da konzeptionell ähnliches im Fertigbereich: Monitor Audio PL 300? Und die kosten was? Und sind dann auch noch "verkaufsfördernd" gesounded.

Selbst wenn man keinen Spaß daran hat, sich die Hände schmutzig zu machen, dann kann man die Arbeiten immer noch outsourcen und erhält ein hochwertiges Handwerks-Produkt, was genau so aussieht, wie man es für sein Wohnzimmer haben möchte.

Mit Fertigkaufen, egal wie ich da herangegangen bin, habe ich viel mehr Geld versenkt und es hat mich auch nicht wenig Zeit gekostet. Schön beim Selbstbau finde ich, dass man sich in Theorie und Praxis mit der Materie auseinandersetzen kann und so zielgerichtet Dinge verbessern kann. Beim Fertigkaufen ist der Lerneffekt meiner Meinung nach viel geringer. Wie man teilweise auch am Verlauf von Kaufberatungen sieht. Manche Leute wollen einfach irgendwie etwas neues kaufen und beschäftigen sich nicht einmal mit der Frage, was an den alten eigentlich schlecht war. Und wenn man auch noch von Händlermeinungen oder Printmagazinen "ausgebildet" wird, wo soll das hinführen?

Ohne Selbstbau hätte ich meine Suche nach gutem Hifi längst an den Nagel gehängt. Und Spaß machts obendrein noch.

Aber wenn ich den Stereoplayartikel lese, komme ich auch zu dem Schluss: Selbstbau macht einfach keinen Sinn. Vielleicht war das ja sogar beabsichtigt.

Gruß,
Matthias

P.S.: Irgendwann muss ich wohl nochmal nach Bochum, es hilft einfach nichts...
Giustolisi
Inventar
#30 erstellt: 05. Okt 2011, 21:59
Wenn ich mir die letzten Posts durchlese, geht es immer um das Gehäuse , das Werkzeug und die Arbeitszeit.

Werkzeug als Kostenfaktor einzurechnen ist schwierig. Vielleicht baut man damit ja noch ein Möbelstück, ein weiteres Paar Lautsprecher oder sonst was. Gutes Werkzeug kann man lange nutzen.

Das Gehäuse ist billig, Holz ist nicht so teuer. Das Gehäusefinish kann teuer werden, muss es aber nicht. Furnier ist nicht großartig teuer, Lack auch nicht. Man muss es eben verarbeiten können, aber das nötige Wissen dazu kostet nichts.

Arbeitszeit kann man auch schlecht einrechnen. Die Zeit hat man ja, es kommt nur darauf an, wie man sie einsetzt. Anstatt eine Schicht Grundierung zu schleifen kann man ebenso ins Fitness Studio gehen, was Zeit und Geld kosten würde.

Unbezahlbar ist aber der Stolz, selber etwas erschaffen zu haben, das einen glücklich macht.
Torsten70
Inventar
#31 erstellt: 05. Okt 2011, 22:32
Hi,


Udo_Wohlgemuth schrieb:


Dass Duetta im höheren Preissegment angesiedelt ist, gilt natürlich für den Selbstbau-Bereich. Ein müder Abklatsch von ihr in schönem Häuschen wurde einst in Stereo hochgelobt und kostet 28000 Euro/ Paar. Was bekommst du denn für die 1600 Euro, gut nehmen wir noch den Preis von 1400 Euro für ein Schreinergehäuse dazu, auf dem Fertigsektor?
[...]
Such solche Boxen im Fertighandel, die gibt es heute nur mehr für ganz großes Geld.

Gruß Udo


der Preis von 28000€ beeindruckt mich nicht im geringsten. Eine 28000Euro teure Duetta ist keine Box, sondern ein Statussymbol. Er ist für einen speziellen Kundenkreis gedacht, die das Teil gar nicht kaufen würden wen man da ne 0 wegstreicht, egal wie das Teil klingt. Machen wir noch ne 0 hinter und das Teil klingt noch besser. Eine Rolex geht eben auch nicht genauer als eine 50€ Uhr.
Das ist eines der Probleme wenn man Fertigboxen und Selbstbau vergleichen möchte. Find erstmal einen Hörer der unvoreingenommen ist, und beide Boxen blind und im gleichen Raum hört, und der dann objektiv sagen kann welche besser ist (!), und nicht nur besser gefällt. Bei mir (und Zeppi?) hätte der Vergleich aus dem Link vieleicht ganz anders ausgesehen. Im Zweifel muss man eben selbst hören, und da kann man mit ner 1000€ Fertigen eben subjektiv ein besseres Geschäft gemacht haben, als mit einer Duetta
Ich könnte mir vorstellen dass das Flagschiff von Nubert nicht für jeden, aber doch für einige ein brauchbarer Ersatz für die Duetta wäre. Vermutlich steht und fällt das Urteil damit, ob man den ER4 mag oder nicht. Ich hab auch noch in erinnerung, dass die Duetta die Musik eher weiter hinten abbildet. Breitband- und Hornfans werden da auch erstmal die Stirn runzeln.
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