Chassiswahl?

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Badhabits
Inventar
#1 erstellt: 03. Mrz 2005, 04:34
Hallo Selbstbauer

Ich hab mal Fragen in Richtung Bau einer Mehrwege-HiFi-Box.

Wie geht man am besten vor?
1. Wahl der Chassis
2. Wahl des Gehäusetyps und Festlegung der Gehäusegrösse anhand der Thieleparameter der Chassis.
3. Berechnung der Frequenzweiche

Mal angenommen meine Chassis-Wahl fiele auf:

HT = Raven R1
MT = ACCUTON C²79-6
BT = Eton 11/581 50HEX

Kann ich diese 3 frei zusammengewürfelten Chassis zu einer gut klingenden Box vereinen? Mit der geeigneten (berechneten) Frequenzweiche und einem entsprechenden Gehäuse? Oder gibt es einfach Chassis die nicht zusammen gehen? Ist es sinnvoll Chassishersteller zu "mischen" oder wär es besser alle Chassis vom selben Hersteller zu nehmen. Ich nehm ja mal an, dass die einzelnen Chassis durchaus auch Ihre klanglichen Eigenheiten haben.

Kann ich mit einer geeigneten Weiche die 3 "Lümmels" zähmen?

Sollte z.b. das Basschassis in einem komplett getrennten Gehäuse untergebracht werden? Oder sogar alle drei in getrennten Gehäusen?

Geh ich recht in der Annahme, dass die "Zwischenböden" (weiss nicht wie ich das anders ausdrücken soll) die aussehen wie ein Schweizer Käse (mit diversen Löchern) der Versteifungen des Gehäuses dienen oder hat das noch einen andern Zweck. Muss die Lage und Anzahl der Löcher errechnet werden, wenn Ja wie geht man da vor (Simulationsprogramme)? Bei Hörner hat ja der Hornverlauf durchaus Einfluss auf den Klang.

Fragen über Fragen aber trotzdem schon mal vielen Dank für Eure Unterstützung.

Freundliche Grüsse

Badhabits
W.F.
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Mrz 2005, 14:47

Kann ich mit einer geeigneten Weiche die 3 "Lümmels" zähmen?


Bevor Du das typische Opfer von ...

..ich kaufe supertolle und schweineteure Einzelchassis und drösel die ohne Messungen zusammen.... und erhalte ein mäßig tolles Ergebnis, welches von einem 3x preiswerterem Bausatz übertroffen wird

... wirst, einmal die kurze Frage:

Hast Du schon einmal eine Dreiwegebox oder generell ein anderes Projekt vollkommen eigenständig entwickelt ?


Mit highfidelem Gruß
W.F.
Badhabits
Inventar
#3 erstellt: 04. Mrz 2005, 00:49
Hallo W.F.

Danke für Deine Antwort also "Erfahrung" hab ich mit SABA's in offener Schallwand und Fostek im Horngehäuse. Zusammen mit einem befreundeten Techniker hab ich auch schon ein Chipamp gebastelt und dabei festgestellt, dass im HighEnd-Bereich auch nur mit Wasser gekocht wird und bei wirklich teuren Teilen zusätzlich noch Voodogebrabbel dabei ist. Ich hab auch schon HiFi-Boxen auseinandergenommen und war enttäuscht wie lieblos die Kisten teilweise zusammengezimmert sind (kleinere Infinity z.B.).

Die drei von mir gennanten Chassis waren auch nur zur Illustration gedacht. Ich wollte nur wissen ob aus 3 völlig verschiedenen Chassis eine vernünftige Box gebaut werden kann (vorausgesetzt das Gehäuse und die Frequenzweiche dazu passen).

Mir ist klar, dass ich nicht einfach 3 schweineteuren Chassis kaufen kann und die in irgend einen Kasten stecken und dann die Frequenzweiche einfach so zusammen zu fieseln. Mit Mehrwegprojekten hab ich keine Erfahrung, deshalb auch meine Frage nach dem schrittweisen Vorgehen. Wo fange ich an und wie gehts weiter?

Ich wär mir auch nicht zu schade, für das Boxengehäuse einen Schreiner und für die Frequenzweichenberechnung einen Techniker zu engagieren. Möcht halt einfach keine Fertigbauboxen.

Ich bin auch schon etwas weiter als gestern. So hab ich rausgefunden, dass die Verstrebungen im Gehäuse die
Steifigkeit erhöhen (hab's mir beinahe schon gedacht ). Viele HighEnd-Boxen haben auch komplett getrennte Gehäuse, damit sie sich gegenseitig nicht beeinflussen. Es gibt auch Hersteller welche die Chassis nochmals vom Gehäuse entkoppeln. Eine interessante Idee finde ich auch, das Chassis mit einer, unmittelbar hinter dem Magneten plazierte Holzverstrebung zusätzlich zu "beruhigen". Dazwischen ist wurde noch ein Hartgummistreifen geklebt.

Gruss Badhabits
W.F.
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Mrz 2005, 10:36

Danke für Deine Antwort also "Erfahrung" hab ich mit SABA's in offener Schallwand und Fostek im Horngehäuse.


.. das bedeutet, daß du keinerlei Erfahrung im Entwickeln von Weichen und im Umgang mit Mess-und Simulationstechnik hast!

Literatur in Buchereien besorgen einlesen .. weiterlesen ..
und dann fürs erste bitte nicht zuuuu teuer einsteigen und relativ gutmütige Chassis einsetzen - Bändchen und Hartmembranmitteltöner gehören nicht zu den "Gutmütigen" und "Anspruchslosen".


Mit highfidelem Gruß
W.F.
Cantare
Stammgast
#5 erstellt: 04. Mrz 2005, 10:55
Yep,

Bändchen und Hartmembran-Chassis sind nicht gerade zimperlich
Das kann ich aus Erfahrung nur bestätigen.

Herr Timmernmanns hatte doch mal eine Kombi mit dem R1 gemacht, oder irre ich mich. Das war m. E. die Ausgabe wo mein Verahorn drin war.

Grüsse

Andreas
Badhabits
Inventar
#6 erstellt: 05. Mrz 2005, 03:31
Danke Leute!

Da hab ich ja zwei Profis an der Angel. Schön dass Ihr mir vor unnötigen Ausgaben schützen wollt.

Ich möcht nicht zig Lautsprecher basteln. Hab dazu zuwenig Zeit und Platz. Ausserdem hab ich dann insgesamt auch viel Geld ausgegeben und letztendlich überzeugt mich dann doch keine davon. Also dann lieber was Richtiges von Anfang an. Klar ohne dabei in Stolperfallen zu geraten.

Deshalb ist auch Euer Tip wertvoll: "Bändchen und Hartmembranmitteltöner" seien schwer zu bändigen.

Aber meine Frage war nach dem Schrittweisen vorgehen.
Also was kommt zuerst? 1.Chassiswahl? 2.Gehäuse(berechnung)? 3.Weiche. Ich muss doch irgendwo anfangen?

Ich hab's immer so gemacht wo ich kein KnowHow hatte hab ich es mir angeeignet oder Spezialisten dazu geholt. Einen guten Weichenbauer hab ich schon.

Freundliche Grüsse und ein schönes Wochenende

Badhabits
W.F.
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Mrz 2005, 09:42

Aber meine Frage war nach dem Schrittweisen vorgehen.


Als erstes sollte dein Gesamtkonzept stehen:
-wie und wo setze ich die Box ein?
-was soll diese Box können und könnte sie meine Klangvorstellung umsetzen ?
-was möchte ich ausgeben?
-gibt es fertige Konzepte die meine Vorgaben erfüllen?

Erst danach sollte man mit der Wahl beginnen und zwar zuerst bei den existierenden Fertigkonzepten !


Mit highfidelem Gruß
W.F.
Badhabits
Inventar
#8 erstellt: 06. Mrz 2005, 03:57
Hallo W.F.

Einsetzen werde ich die Boxen in zwei Räumen einem 25m2 Dachzimmer mit einer Seite Dachschräge und Dachfenster. Boden Parkett.

Zweites Zimmer ca. 50m2. Gemauert mit Parkettboden. 1 Seite mit zwei Fenstern. Rückseite mit einem Glastüre.

Ich weiss bereits jetzt sollte ich zwei Boxen bauen

Was soll die Box können? Die Musik 1:1 abbilden. Ein Klavier soll nach einem Klavier anhören. Ein Pauckenschlag soll so klingen wie wenn ich danebenstünde. Die Musik soll sich von den Boxen lösen. Der Sänger soll im Raum stehen. Liveatmosphäre eben. Seidige, luftige Höhen, knackige, präzise Bässe.

Beim Hören soll mir der Mund offen stehen. Das erste Wow-Erlebnis hatte ich in den 80-iger Jahren beim Hören einer LINN-Anlage (weiss den Typen nicht mehr). Ich hab auch schon die Coral im Horn mit Röhre gehört auch nicht schlecht, hat mich letztendlich aber doch nicht vom Hocker gehauen.

Meine QUAD-ESL 57 gefallen mir recht gut. Klar fehlt es im Bassbereich und auch etwas an der Spritzigkeit. Flächenstrahler allgemein gefallen mir sehr gut (ausser wie gesagt im Bassbereich).

Sowas wie mit einem Sansui TU-X1 Radiohören - einfach eine andere Dimension!

Vielleicht sollte ich die HighEnd-Buden in der Umgebung "abhören" gehen und dann berichten was mir gefallen hat. Aber ich bin auch Selbständigerwerbender und find's nicht richtig wenn man den Leuten die Zeit stiehlt und dann doch nicht kauft. Eine HighEnd-Messe wär mal schon ein guter Anfang.

Buget? Wichtiger ist mir ein möglichst optimales Preis-/Leistungsverhältnis. Wenn's auch wirklich fantastsich klingt darfs auch etwas kosten. Das Budget sollte dem besseren Klang nicht im Wege stehen. Ich geh sehr ungern Kompromisse ein. Wenn das Klangergebnis stimmt darf's im Preisrahmen der erstgenannten Chassis sein. Aber richtig verstehen; es soll nicht nur teuer sein wie vieles Esoterik-HighEnd.

Gruss Badhabits
W.F.
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Mrz 2005, 12:25

Der Sänger soll im Raum stehen. Liveatmosphäre eben.


.. woher soll der Sänger wissen in welchem Raum er nun stehen soll

Das Späßchen mußte sein sorry ! Worauf ich hinaus will ist, daß die vorhandene Raumakustik ganz erheblich das Klangerlebnis beeinflußt, d.h. das 2 Räume-Konzept ist suboptimal, wenn höhere Ansprüche an die Wiedergabequalität gestellt werden. Was in dem einem Raum begeistert, muß das im anderen Raum noch lange nicht.

Ich könnte mir übrigens ganz gut vorstellen, daß das Veravox Horn "Little Wonder" aus HobbyHifi Dir gefallen könnte.


Mit highfidelem Gruß
W.F.
Herbert
Inventar
#10 erstellt: 06. Mrz 2005, 13:16

Worauf ich hinaus will ist, daß die vorhandene Raumakustik ganz erheblich das Klangerlebnis beeinflußt, d.h. das 2 Räume-Konzept ist suboptimal, wenn höhere Ansprüche an die Wiedergabequalität gestellt werden.


Dem ersten Teil dieser Aussage stimme ich voll zu. Der zweite Teil spricht eine Optimierung auf den Raum hin an. Hier wirds dann richtiger Weise beim Raumwechsel kritisch.

Daher solltest Du versuchen, den Lautsprecher möglichst "raumunabhängig" zu konstruieren: Schallführungen und breite Schallwand. Dazu gibt es hier im Forum sehr gute Beiträge speziell von AH, Tantris und US. Auf deren Erfahrungen könntest Du aufsetzen.

Gruss
Herbert
Patrick
Stammgast
#11 erstellt: 06. Mrz 2005, 17:56
Wenn man systematisch vorgehen will:
1) Herausfinden welche technischen Parameter dafür sorgen, dass einem ein Lautsprecher gefällt
2) Lautsprecher entwickeln
Badhabits
Inventar
#12 erstellt: 06. Mrz 2005, 21:13
@W.F. der Witz war gut! Wo isser den hin?

Der Freund mit den Coral-Hörnern hat die Veravox gebaut. Die haben ihn nicht überzeugt; er hat sie wieder verkauft.

Und das mit der Raumakustik ist sicher ein wichtiger Faktor aber an dem kann ich wenig machen.

Werd mir mal die Beiträge von AH, Tantris und US raussuchen, danke für den Tip.

Gruss Badhabits
W.F.
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 07. Mrz 2005, 09:27

Die haben ihn nicht überzeugt; er hat sie wieder verkauft.


Und hast Du sie gehört? Ob Sie deinem Freund gefallen, ist ja schließlich beim Kauf/bei der Wahl DEINER Boxen relativ unwichtig - Dir sollten sie gefallen.

Mit highfidelem Gruß
W.F.
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