Peerless XXLS 12/8 Compound

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totü
Stammgast
#1 erstellt: 03. Dez 2014, 23:14
Hallo lieber Forianer,

ich möchte mir gerne 2 Subwoofer mit o.e. Chassis bauen. BR kommt wegen der schieren Größe für mich nicht in Betracht, sondern GHP. Laut Simulation in Boxsim sieht das in 50 Litern und 1000 µF auch ganz annehmbar aus. Jedoch möchte ich das Volumen noch weiter verkleinern und spekuliere daher mit Compound-Bauweise in Push Push. So käme ich auf 25 Liter netto + Koppelvolumen und 2000 µF je Subwoofer. Mit diesem Volumen könnte ich bestens leben

Zugegeben, das Ganze wird recht teuer, allerdings bin ich bereits im Besitz von 2 Stk dieser TT, müsste mir also (nur) noch 2 Chassis dazu kaufen. Meine Frage lautet nun: Lohnt sich dieser nicht unbeträchtliche Aufwand und welche Erwartung kann ich an ein solches Konstrukt als Gegenleistung stellen? Oder bin ich gänzlich auf dem Holzweg? Hat jemand entsprechende Erfahrung machen können, idealerweise mit diesem Chassis sogar?

Danke vorab und schöne Grüße
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 04. Dez 2014, 01:13
`n Abend,

der Volumenverbrauch für die Compound-TT kann recht groß sein.
Hast Du das mal gezeichnet, wie das gebaut dann aussähe?

Überschlägig würde ich sagen, das sind 10 Liter extra pro Compoundseite.

50 Liter normal Push-Pull ständen dann gegenüber:

25 Liter gemeinsame Kammer und 2 x 10 Liter für die Compound-Abteile.
Wären 5 Liter Ersparnis, was aber die Moneten für 2 weitere Treiber kostet.

Das Geld würde ich vielleicht lieber in Verstärkertechnik stecken.
Oder besser Messtechnik, falls noch nicht vorhanden.

Grüße von
Thomas
totü
Stammgast
#3 erstellt: 04. Dez 2014, 20:40

Wave_Guider (Beitrag #2) schrieb:
`n Abend,

der Volumenverbrauch für die Compound-TT kann recht groß sein.
Hast Du das mal gezeichnet, wie das gebaut dann aussähe?

Überschlägig würde ich sagen, das sind 10 Liter extra pro Compoundseite.

50 Liter normal Push-Pull ständen dann gegenüber:

25 Liter gemeinsame Kammer und 2 x 10 Liter für die Compound-Abteile.
Wären 5 Liter Ersparnis, was aber die Moneten für 2 weitere Treiber kostet.

Das Geld würde ich vielleicht lieber in Verstärkertechnik stecken.
Oder besser Messtechnik, falls noch nicht vorhanden.

Grüße von
Thomas


10 Liter für das Koppelvolumen kommt gut hin, dann wären das jedoch immerhin noch immer 15 Liter Volumenersparnis pro Subwoofer. Wie kommst du auf eine Ersparnis von nur 5 Litern?

Als Alternative steht, wie gesagt, jeweils ein 50 Liter Gehäuse zur Diskussion, ist mir größenmäßig aber noch zu üppig.

Übrigens, das mit der Messtechnik ist eine Überlegung wert, aber nicht anstatt, sondern auch
not0815
Inventar
#4 erstellt: 05. Dez 2014, 01:56
Hallo,

vor längerer Zeit habe ich einige Lautsprecher nach dem Compound-Prinzip gebaut und einige Erfahrungen sammeln dürfen, die ich auf meiner Web-Site wie folgt zusammen gefasst habe:

Auszug:
Durch eine elektrische und akustische Koppelung zweier Tieftöner (Koppel-Kammer- oder Compound-Prinzip) läßt sich das erforderliche Boxenvolumen um etwa die Hälfte dessen reduzieren, was bei Verwendung nur eines Chassis erforderlich wäre.

Compound-Systeme unterscheiden sich dennoch in der Konstruktion im Grunde nicht von Einzelchassis-Systemen. Die Berechnung von Gehäusegrößen, Abstimmtunnel etc. ist völlig identisch, lediglich die (veränderten) TSP des Compoundchassis sind zu verwenden. Durch das akustische (luftdichte) Verkoppeln und elektrischen Verschalten zweier ( in der Regel baugleicher) Chassis entsteht ein neues Chassis mit neuen TSP. Beträgt das Koppelvolumen praktisch 0 ltr. sind die TSP des neuen Compound-Chassis auch praktisch identisch mit Ausnahme des Vas, Re, Le und dem Wirkungsgrad.

Das Vas halbiert sich, da je Chassis nur "eine Seite" der Membrane zur aktustischen Leistung beiträgt bzw. sich die bewegte Membranmasse mindestens verdoppelt. Deshalb verringert sich der Wirkungsgrad auch um die Hälfte, SPL sinkt um 3 dB. Re und Le ändern sich in Abhänigkeit von der elektrischen Verschaltung, bei Paralellschaltung halbiert bei Serienschaltung verdoppelt sich Re und Le.

Soweit die grobe Theorie:

In der Praxis ist das Koppelvolumen weder 0 ltr. noch 100-prozentig dicht. Deshalb verändern sich alle TSP mehr oder weniger stark gegenüber dem Einzelchassis. Die Luft des Koppelvolumen hat eine Masse von ca. 1,18 g/l die sich zur bewegten Masse der beiden Einzelchassis addiert. Durch die gegenüber dem Einzelchassis mehr als doppelt so hohe Masse sinkt die Resonanzfrequenz fo und Qm, Qe und damit Qt ändern sich. Da das Absinken der Resonanzfrequenz quadratwurzel-proportional zur Erhöhung der Masse erfolgt, sinkt das Vas des Compound-Chassis auch bei einem Koppelvolumen von mehr als 0 lt. auch nur um die Hälfte des Vas eines Einzelchassis. Allerdings sinkt aufgrund der erhöhten Masse der Wirkungsgrad um mehr als 3dB gegenüber dem Einzelchassis. Da aber bei einer Parallelschaltung der Chassis zum Compoundchassis der doppelte Strom fließt, steigt hierdurch der Pegel wieder um 3.dB, so daß sich in der Praxis bei Parallelschaltung der Pegel gegenüber einen Chassis nur im Verhältnis des durch das Koppelvolumen bedingten Massezuwachs verringert.

CompoK ~ Korrekturfaktor wg. KammerVolumen in Ltr.
CompoK = (2* Masse + Koppelvolumen* 1.18 g) / 2 / Masse
Vas'=(Vas/2) * CompoK
fo' = fo / (CompoK ^ 0.5)
Qm' = Qm / (CompoK ^ 0.5)
Qe' = Qe * (CompoK ^ 0.5)
Qt' = (Qm' * Qe') / (Qm' + Qe')
N%' = 0.000000000964 * fo' ^ 3 * Vas' / Qe'
SPL' = 112 + 10 * (Log(N%') / Log(10))

Besser ist es natürlich die TSP des Compoundchassis mit dem beabsichtigten Koppelvolumen auszumessen.

Desweiteren kann das Koppelvolumen nicht unendlich groß gewählt werden. Je größer das Koppelvolumen wird, um so mehr wirkt sich die Federsteifigkeit des Koppelvolumens aus. Bei kleinen Volumen sind die Chassis faktisch fest über die Membranflächen (via Koppelluft) verbunden, aber bei größeren Volumen ist die Verbindung der Einzelchassis weicher, jeder Treiber führt ein größeres Eigenleben. Nach meiner Erfahrung sollte das Koppelvolumen 10% bis 20% des Einbauvolumens, bzw. besser die Koppelmasse 10% bis 20% der bewegten Masse des Einzelchassis nicht überschreiten.


Die Ersparnis des erforderlichen Gehäusevolumen wird im wesentlichen durch Masseerhöhungen bei gleichzeitigen Verlust von etwas der häfte des Leistungswirkungsgrades erzielt. Heute auf dem Markt erhältliche Subwooferchassis weisen auch diese hohen bewegten Massen und ähnlich niedrige Wirkungsgrade auf und lassen sich somit in ähnlich kleine Gehäuse bauen. Nur Kosten sind gegenüber den vergleichbaren Compound-Konstruktionen i.d.R. wesentlich geringer.

Zwei Peerless XXLS 12/8 in einem Compoundgehäuse mit je 25L + 5l Koppelvolumen würde zwar mit Hilfe eines passiven elektrischen Hochpasses 1.Ord. bei ca. 25 Hz (2000µF) eine tiefe 3dB Grenzfrequenz (ca. 20 Hz in HR) ergeben, der Leistungswirkungsgrade wäre mit ca. max. 80 dB/w/m nicht gerade beruaschend.Und der maximale im Rahmen des linearen Hubs erreichbare Pegel liegt mit ca. 89dB/m/20Hz bzw. 103 dB/m/50Hz angesichts der Materialschlacht auch nicht so dolle.

Als Alternative böte sich eine geschlossene Box mit je einen oder Zwei Chassis und Frequenzgangkorrektur nach Linkwiitz. Mehr hierzu siehe z.B. bei Linkwitz Transform, Praktisches hier, und ein sehr gutes Excel-Sheet hier. Diese kleine Schaltung läßt sich einfach zwischen Vor- und Endstärker schalten oder über die Tape-Monitor-Schleife fast jedes Verstärkers.

Die Peerless XXLS12/8 sind aufgrund ihrer Auslegung m.E. gerade hiefür sehr gut geeignet.

Edit:
2x Peerless XXLS 12/8 in 50 Ltr. + Linkwitz Tranform auf 20Hz / Qtlw 0,7

2x Peerless XXLS 12/8 50 CB + Linkwitz Transform

Gruß
Sven
MBU
Inventar
#5 erstellt: 05. Dez 2014, 06:44
Hi Sven,

ich bin auch ein Fan des Linkwitz-Transformers, allerdings hatte ich diesen nie in "Hardware" realisiert, denn ich verabscheue Kondensatorwerte, die möglichst exakt stimmen müsen und sich im wesentlichen dem Meßbereich bzw. der Genauigkeit meines LCR-Meters entziehen. Mit DSPs hatte ich das schon einige Male mit Erfolg realisiert - das Ergebnis liegt nur wenige (Messungen und) Mausklicks entfernt. Hier hatte ich etwas dazu geschrieben.

Die "Platzersparnis" eines Compound-Systems kann man auch mit einem Linkwitz-entzerrten geschlossenen System kleineren Volumens realisieren. Das "zu kleine" Volumen kompensiert man durch heutzutage preiswerte Verstärkerleistungn und den miesen Wirkungsgrad eines Compound-Systems gleicht man dadurch auch aus - keine Chance den "Holzwürmern".



[Beitrag von MBU am 05. Dez 2014, 06:47 bearbeitet]
ESELman
Stammgast
#6 erstellt: 05. Dez 2014, 10:07
Hi,

es muss nicht immer die Linkwitz-Schaltung sein.
Bei Subwoofern reicht ein einfaches überschwingendes Subsonic Filter häufig völig aus.
Die Linkwitz-Schaltung sollte, ja muss ohnehin ein zusätzliches Subsonicfilter spendiert bekommen.
Warum also nicht alles gleich einfacher in einem Aufwasch erledigen?
Gerade bei sehr kleinen Volumina kann es passieren, das die Einbauresonanz so hoch kommt, das dasTiefpassfikter, das irgendwo zwischen 50Hz und 120Hz einsetzt, schon die Q-Korrektur mit erledigt.
Ohnehin liegen die Filterfrequenzen bei Subwoofern immer so nah beieinander, das sie sich gegenseitig beeinflussen.
Wird der Bass deutlich breitbandiger bis vielleicht um 300-400Hz eingesetzt, dann macht Linkwitz Sinn.
Als reiner Subwoofer aber lassen sich mindestens ebenso gute Ergebnisse mit weniger Aufwand erzielen.
Es sollte nicht die einfachste Variante des Subsonics gewählt werden, bei der sich die Anhebung und die Peak-Frequenz gleichzeitig ändern.
Statt dessen ist eine Variante vorteilhaft, bei der sich die Parameter unabhängig voneinander einstellen lassen.
Damit sind mAn sogar bessere Ergebnisse erzielbar als mit Linkwitz.

DerESELman
not0815
Inventar
#7 erstellt: 05. Dez 2014, 16:36

ESELman (Beitrag #6) schrieb:
...es muss nicht immer die Linkwitz-Schaltung sein.
Bei Subwoofern reicht ein einfaches überschwingendes Subsonic Filter häufig völig aus....


So pauschal würde ich das nicht sehen.
Ein einfacher Hochpassfilter mit Güten über 1 ist als alternative für eine Linkwitz Transform-Schaltung m.E. nur dann sinnvoll, wenn

  1. die Güte der Einbauresonanz nicht wesentlich über 1 liegt
  2. der Abstand zwischen Filter- und Chassiseinbauresonanz nicht größer ist als 1,4 Oktaven ist
  3. und die gewünschte Pegelanhebung durch den überschwingende Hochpassfilter 10 dB nicht überschreitet.

Bei anderen Konstellationen wird die Welligkeit der Übertragung dann sehr schnell sehr groß.
Ferner führt ein einfacher Hochpassfilter zu einer deutlichen Erhöhung der Ordnung der Übertragungsfunktion, so dass die Flankensteilheit des Gesamtsystems mit mindestens 24 dB/Oktaven statt mit 12 dB/Oktave abfällt. Bei relative hochabgestimmten Einheiten kann dies u.U. zu einer deutlich schlanker wirkenden Basswiedergabe führen.

Hochpassfilter zur Tiebassanhebung sind aber in Grenzen sehr gut geeignet, Bassreflexboxen auf die Springe zu helfen. Bei Bassreflexboxen - selbst bereits akustische HP 4. Ordnung - sind Entzerrungen ähnlich wie nach Linkwitz sehr aufwendig und neigen recht schnell zum Schwingen. Hier bietet sich daher m.E. die Erweiterung zu einer Box 6.Ordung mittels einfachen Hochpassfilter 2.Ordnung an.

Auf meiner Web-Site sind mehrere erprobte Varianten von einstellbaren Hochpassfilter zu finden:


Platinenlayouts liegen vor.

Auch dem Einwand, dass bei Linkwitz-Transform stets ein zusätzliches Subsonic-Filter erforderlich sei, kann ich so allgemein nicht zustimmen. Entgegen z.B. üblichen Bassanhebungen (schwalbenschwanzartige Klangreglern in den meistens Verstärkern und Equalizern) liefern das Linkwitz-Transform-Filter keine zu tiefen Frequenzen hin unbegrenzte Pegelanhebung. Da bei geschlossenen Boxen (CB) der Membranhub unterhalb der Einbaufrequenz sehr stark begrenzt wird, weshalb ja die Leistungserhöhung erfolgen muss, wird die Auslegung unterhalb der Korrekturfrequenz des Linkwitz-Transform-Filters auch wieder mehr begrenzt. Wichtig ist nur, dass man mit der Pegelanhebung die mechanischen (und elektrischen) Grenzen des Chassis im Auge behält. Wenn man dennoch einen zusätzlichen Subsonic-Filter haben will, dann sollte er mit hinreichendem Anstand zur Linkwitz-Entzerrungen liegen, um eine wesentliche gegenseitige Beeinflussung der Filter zu vermeiden.

Gruß
Sven
totü
Stammgast
#8 erstellt: 05. Dez 2014, 23:19
oh Leute, ich bin damit echt überfordert, mir fehlt hier echt der Durchblick. Also, was soll ich jetzt machen? So wie ich das jetzt verstanden habe, ist mein erster Gedanke, mit doppeltem Materialeinsatz zu fahren, überflüssig bis unsinnig - darüber bin erst einmal nicht böse, denn die großen Peerless sind recht kostspielig. Darüber hinaus brauche ich zu der Compoundlösung auch 2 Aktivmodule, da ich bei max. 4 Ohm pro Seite lande oder ich brauche ein echt 2-Ohm stabiles Modul, wobei das Wyntek WAM300-Dsp soll ja 2-Ohm-stabil sein und sooo teuer ist das Modul nun auch nicht.

Komme ich denn mit einem entsprechenden Verstärkermodul, wie das o.e. Wyntek mit integriertem DSP, auch zum Ziel? Dann wäre das sicher eine wesentlich bessere Investition als ein weiteres Paar TT zu kaufen. Normalerweise kann man ja zwei 8 Ohm Subwoofer über ein Modul parallel ansteuern - geht das mit DSP dito, kann man mit dem DSP zwei Sub ansprechen? Dann sollte ich sicher auch in der Lage sein, eine Messung durchzuführen, um den Frequenzgang ins DSP Menü zu laden und dann ein geeignetes Setup einzustellen. Oder ist meine Vorstellung zu trivial? Simulieren kann man das eher nicht, oder? Heißt das, dass ich ein Prototyp-Gehäuse mit variablem Volumen bauen muss, um das kleinstmögliche herauszuholen?

Nubert verkauft kleine Zauberkästchen, die direkt auf die jeweilig dazugehörenden Boxen bzw. deren Frequenzgang abgestimmt sein sollen, um deren Frequenzgang unten herum zu liften. Sind das Linkwitzfilter?

Danke für eure Hilfe und schöne Grüße
Wave_Guider
Inventar
#9 erstellt: 06. Dez 2014, 01:53
totü schrieb:


10 Liter für das Koppelvolumen kommt gut hin, dann wären das jedoch immerhin noch immer 15 Liter Volumenersparnis pro Subwoofer. Wie kommst du auf eine Ersparnis von nur 5 Litern?


Hi,

ich hatte so gerechnet:

25 Liter, so hatte ich es verstanden, würde das Volumen bei Compound betragen.
Also 25 Liter als Volumen welches zwischen den inneren Treiber, den Compound-Treibern, da sein müsste.

Und dann kämen pro Compound-Treiber noch mal ca. 10 Liter "Koppel-Volumen" dazu.

25 Liter plus 2 x 10 Liter = 45 Liter. Also nur 5 Liter gespart gegenüber 50 Liter Pusch-Pull mit nur zwei Treibern insgesamt.

Das soweit gesagte unter der Annahme, dass hinter einem äußeren Treiber, ein gleich ausgerichteter Compound-Treiber sitzt.
Also nicht so gemeint, als würden jeweils zwei Treiber membranenvorderseitig zueinander montiert (was unschön aussehen würde und letzlich auch keine äußere Baugröße spart).

>>>> Wie gesagt, zeichne das mal! <<<<

Denn unter Berücksichtigung das ein innen liegender Compoundtreiber ja auch montiert werden können muss, bzw. für Service-Zwecke ausbaubar sein muss, dürfte es schnell eng werden mit dem theoretisch angenommenen Volumenvorteil von 5 Litern.


Darüber hinaus brauche ich zu der Compoundlösung auch 2 Aktivmodule,


Und dann brauchst Du ein Mindestmaß an Messmöglichkeiten.
Denn wenn eine Seite etwas mehr Pegel bekäme, wäre der mechanische Vorteil von Pusch-Pull im Sinn von "impuls-kompensiert", dahin.


da ich bei max. 4 Ohm pro Seite lande oder ich brauche ein echt 2-Ohm stabiles Modul,


" 8 Ohm" als Ausgangswert, um von 4 Ohm auf 2 Ohm zu kommen, wäre aber nur die Nenn-Impedanz.
Und die darf in Wirklichkeit 20% niedriger liegen. Und diese Spanne wird meist ausgenutzt.
Also in Wirklichkeit hätte die doppelte Parallelschaltung wahrscheinlich nur 1,6 Ohm.
"2 Ohm stabil" würde nach der 20% Regelung, die 1,6 Ohm ja erlauben.
Aber: bis hoch zu welcher Leistung denn bei einer Euro 270,00 DSP Schaltnetzteil-Konstruktion? 10 Watt? 50 Watt?
Und wenn ja oder höher, unter welchem Einsatz von Limitern, wie, dass diese leistungshungrige tiefe Frequenzen dann beschneiden?
Oder die sekundäre Netzteil-Spannung runter regeln?


Heißt das, dass ich ein Prototyp-Gehäuse mit variablem Volumen bauen muss, um das kleinstmögliche herauszuholen?


Jede LS-Entwicklung erfordert erst mal Versuchsgehäuse.
Z.B. die Chassis-Parameter können inzwischen andere sein, als irgendwo vielleicht mal gemessen.
Oder weil eine Simulation nur ein Anhaltspunkt sein kann, reale Verhältnisse darin, unwissender Weise, vielleicht gar nicht berücksichtigt sind.



Mit nicht-compound (aber mit Pusch-Pull) wärest Du hinsichtlich Gehäuse-Experimenten UND der Modul-Technik, bestimmt 20mal besser davor.
Als mit irgendwelchen gedanklichen Sublimierungen, die, wenn sie Sinn hätten, ja auch schon gewisse Verbreitung gefunden hätten.

Haben sie aber nicht.

Einmal, weil kein wesentlicher Vorteil durch Compound gegeben ist. (Höchstens bei Hoch-Qts Schrott-Chassis.)
Und andererseits, weil "2 Ohm-taugliche" Verstärker, für Doppel-Compound mit schlimm-schlechtem Wirkungsgrad, sehr teure und schwere Konstruktionen mit herkömmlichen Trafo-Netzteilen sein müssten.
Und dabei noch von der besseren Natur, ab so 25Kg aufwärts, würde ich mal sagen.

Grüße von
Thomas
not0815
Inventar
#10 erstellt: 06. Dez 2014, 04:26

totü (Beitrag #8) schrieb:
...Komme ich denn mit einem entsprechenden Verstärkermodul, wie das o.e. Wyntek mit integriertem DSP, auch zum Ziel? ...

Ja,je ein XXLS 12/8 in ein geeignetes geschlossenes Gehäuse einbauen und Entzerrung und Tiefpassfilter mit dem Modul am PC einstellen. Einstellmöglichkeit des Moduls siehe hier
Mit WinBoxSimu läßt sich mittels der TSP des Peerless XXLS 12/8bequem ein passendes CB und ein hierzu passender Hochpassfilter 2.Ordnung simulieren.

Beispiel


Das Ergebnis braucht dann nur noch ins DSP-Modul übertragen werden. Die in der Praxis danach ggf. noch erforderlichen Korrekturen liegen m.E. bereits im Bereich des Geschmacks.


totü (Beitrag #8) schrieb:
...Normalerweise kann man ja zwei 8 Ohm Subwoofer über ein Modul parallel ansteuern - geht das mit DSP dito, kann man mit dem DSP zwei Sub ansprechen? ...


DSP sagt nichts über die Verstärkung bzw. Verstärkerleistung oder -last aus, sondern beschreibt lediglich die Art der Signalverarbeitung (DSP = Digital Signal Processering).


totü (Beitrag #8) schrieb:

Nubert verkauft kleine Zauberkästchen, die direkt auf die jeweilig dazugehörenden Boxen bzw. deren Frequenzgang abgestimmt sein sollen, um deren Frequenzgang unten herum zu liften. Sind das Linkwitzfilter?


Das ist nichts anderes als einer der oben erwähnten überschwingenden Hochpassfilter. Ein universell einstellbarer Typ siehe ebenfalls oben.

Gruß
Sven


[Beitrag von not0815 am 06. Dez 2014, 04:38 bearbeitet]
MBU
Inventar
#11 erstellt: 06. Dez 2014, 04:45
Hallo Totü,

mit dem minidsp 2x4 (ca. 100 Euro) kannst du 2 Subs und die Sats filtern, da dieser 2 Eingänge und 4 Ausgänge hat. Es gibt auch Stereo-Module mit integriertem DSP. Die minidsp power ice - Module "können" auch Linkwitz-Filter, was den Hypex-Pendants leider abgeht.

Bezugsquelle in D

Ich würde an deiner Stelle mit dem preiswerten minidsp 2x4 anfangen. Du kannst dann auch beliebige (gebrauchte) Stereo-Verstärker für die Subs nutzen, was einen Haufen Geld spart.


Die Nubert-Teile sind keine Linkwitz-Entzerrer und können auch nicht "exakt" auf die jeweiligen Boxentypen abgestimmt sein, denn da gib es so widrige Sachen wie Fertigungstoleranzen bei Chassis.

Einen Linkwitz-Entzerrer stimmt man nach einer Impedanzmessung der tatsächlichen Box ab. Die "Schwachstelle" ist hier, daß sich eine Box im Großsignalverhalten anders verhält, als bei einer Impedanzmessung mit geringer Leistung. Es funktioniert aber trotzdem hervorragend.
ESELman
Stammgast
#12 erstellt: 06. Dez 2014, 10:31
Hi,

die Einwände von not0815 in #7 sind berechtigt, nur treffen Sie weitgehend auch auf die Linkwitz zu.
-btw bei Begriffen wie 'muss nicht immer' und 'reicht häufig' kann von einer pauschalisierung keine Rede sein.
Werden doe Randbedingungen 1 und 3 überschritten, dann ist auch mit Linkwitz Hopfen und Malz verloren
Zu Punkt 2 hatte ich zuvor erwähnt, das mMn Linkwitz bei breitbandigen Bassabstimmungen Sinn macht.
Ein überschwingendes Subsonic wirkt über eine wesentlich geringere Bandbreite.
Subwooferanwendungen sind dafür schmalbandig genug, für Linkwitz jedoch schon eher zu schmal.
Zu Punkt 3 sei angemerkt, das man durchaus mit einigen dB weniger Anhebung auskommen kann als eine Freifeldsimulation vorschlâgt, da der Roomgain freundlicherweise unterstützt.
Ich schätze mal aus dem Bauch heraus, das im Hörraum statt 28Hz und Q=2 (simu in #10) 25Hz und Q=1,5 ein lineareres Ergebnis lieferten.

Ja, ein Subsonic erhöht die Lankenstilheit und damit die Ordnung der Übertragungsfunktion.
Die befùrchtete 'Schlankheit' trifft aber hier nicht zu, weil es sich ja nicht um ein wirklich hoch abgestimmtes Sytem handelte.
Die Einbauresonanz wird vermutlich zwischen 40 und 50Hz liegen.
Das System kann mit diesem Treiber bis 25Hz, vielleicht noch niedriger gut entzerrt werden.

Wird der Subwoofer deutlich unter 100Hz getrennt, dann zeigt der Tiefpass bei der Einbauresonz schon Wirkung und korrigiert den erhòhten Qtb des Basstreibers.
Damit wird die Notch-Wirkung eines Linkwitz weitgehend obsolet.

Auch wenn Linkwitz die Verstärkung unterhalb der Grenzfrequenz nicht weiter erhöht, bedeutet das dennoch eine beträchtliche Beaufschlagung des Treibers mit unnötiger weil nicht nutzbarer Leistung.
Daher halte ich ein Subsonic als Ergänzung zu einem Linkwitz weiterhin für sinnvoll.

Wie gesagt...bei breitbandiger arbeitenden Bässen macht Linkwitz Sinn.
Bei schmalbandigen Subwooferanwendungen sind klassische Hoch- und Tiefpass-Topologien mAn geeigneter und sinnvoller.

DerESELman
Fosti
Inventar
#13 erstellt: 06. Dez 2014, 10:57
"Linkwitz TF" vs. "überschwingender HP"

Absoluter Nachteil der HP's mit hoher Güte ist, dass sie die Gruppenlaifzeit in den allermeisten Fällen verschlechtern. Braucht man in Zeiten, wo die wenigsten noch einen Schallplattenspieler besitzen überhaupt zu Hause einen Subsonic? Das Tieftonprogramm der heute verbreiteten digitalen Quellen ist doch sehr vorhersagbar. Und das bei einer Linkwitz TF erforderliche zu kleine und geschlossenen Gehäuse ist ja auch vorteilhaft (im Gegensatz zu großen und/oder offenen Gehäusen).
totü
Stammgast
#14 erstellt: 07. Dez 2014, 13:46

MBU (Beitrag #11) schrieb:
Hallo Totü,

mit dem minidsp 2x4 (ca. 100 Euro) kannst du 2 Subs und die Sats filtern, da dieser 2 Eingänge und 4 Ausgänge hat. Es gibt auch Stereo-Module mit integriertem DSP. Die minidsp power ice - Module "können" auch Linkwitz-Filter, was den Hypex-Pendants leider abgeht.

Bezugsquelle in D

Ich würde an deiner Stelle mit dem preiswerten minidsp 2x4 anfangen. Du kannst dann auch beliebige (gebrauchte) Stereo-Verstärker für die Subs nutzen, was einen Haufen Geld spart.



hi,

ginge das auch mit einem AV Receiver oder muss man dazu mehrere StereoAmp haben, um bspw. Sub und Sat zu betreiben?

Schöne Adventsgrüße
Gerdo
Inventar
#15 erstellt: 01. Jan 2015, 20:26
@sven
super informativ dein posting 4!wirklich sehr komplexes Thema!
Wie nimmt sich denn ein compound-System klanglich gegen zb. 2x dem selben Treiber in cb?die LuftFeder incl. Undichtigkeit sind wohl schon ein gewisses Problem.gab es auch schon den versuch,zwei Chassis mechanisch zu koppeln?man könnte vielleicht den holraum zwischen beiden Chassis mit einer Art BauSchaum ausschäumen,bzw dies auch nur punktuell.etwas mehr mms wäre folge,was aber auch nicht schlecht sein muß.

Gesundes neues noch in die Runde!
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