Ungünstige Schall Addition L/R

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AzulShiva
Gesperrt
#1 erstellt: 28. Nov 2015, 14:42
Hallo

2x Visaton FRS8m, hördistanz ca 0.6m, DSP: DCX2496

Kann mir jemand erklären warum sich die Phase so verschiebt und die Schalladition so beeinflusst, vorallem bei Anwendung von verschiedenen EQ? Wie kann man solche Probleme lösen?
Das ist das erste mal, dass ich ein Stereodreieck ausmesse. Bislang nur Ambiodipole, und da hat man solche Probleme nicht :>

Messung oben: ohne EQ
Messung unten: Freqgang korrektur L&R individuell

EDIT (Bild in voller Auflösung): http://www.bilder-upload.eu/upload/c12a64-1448712094.jpg
Messungen

Vielen Dank


[Beitrag von AzulShiva am 28. Nov 2015, 14:44 bearbeitet]
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2015, 15:37
Die Summe am Hörplatz auszumessen, ist immer etwas vage.

Dazu müsste das Dreieck auf den Millimeter genau ausgerichtet sein.
Speziell muss sich vom Mic die genau gleiche Entfernung zu links und rechts ergeben.

Messen per Zollstock ist dafür meist zu ungenau auf Grund praktischer Probleme.
Besser, die Ausrichtung mittels der Sprungantworten vornehmen (beide Peaks müssen genau übereinander liegen, das sollte man bei der Variante ohne EQ machen, falls der auch am obersten Übertragungsende ein greift).

Da der Kopf sich beim Hören aber bewegt, und es somit ständig Laufzeitunterschiede links/rechts gibt, ist die Frage, welchen Wert so eine genaue Ausrichtung hätte.
Bzw. ob die gemessenen Auswirkungen der Phase, vom Kopf mit seinen zwei weit auseinander liegenden Mikrofonen(Ohren) überhaupt auch so bemerkt werden würde.

Zur Erweiterung des Erfahrungsschatzes kann man das Mic nach einer genauen Ausrichtung, mal ein paar Millimeter weiter nach links oder rechts stellen.
Und dabei sehen, wie es sich dann mit Kammfiltereffekten und Auslöschung verhält.

Grüße von
Thomas
AzulShiva
Gesperrt
#3 erstellt: 28. Nov 2015, 16:36
Du meinst also, dass diese Effekte rein von der Aufstellung und NICHT von Phasenproblemen der Lautsprecher selber auftreten. Verstehe ich das richtig so?
Wave_Guider
Inventar
#4 erstellt: 28. Nov 2015, 16:49
Mahlzeit,

wenn die Amplitude eines Frequenzbereiches geändert wird, ändert sich automatisch auch die Phase dieses Bereiches.

Aber um die Auswirkung zu messen und mit ohne EQ zu vergleichen, muss halt wie geschrieben, absolut gleiche Entfernung vom Mic zu links und rechts gegeben sein.

Dann wüsste man was von der Phase kommt, und was nicht.

Grüße von
Thomas


[Beitrag von Wave_Guider am 28. Nov 2015, 16:49 bearbeitet]
AzulShiva
Gesperrt
#5 erstellt: 29. Nov 2015, 02:57
Noch zwei Fragen:

Wenn Phasenprobleme vorhanden sind, wie löst man diese?

Wenn man sie nicht lösen kann, sollte man den Summenfrequenzgang linear abstimmen oder die Lautsprecher einzeln? Was wird in welchen Anwendungsfällen bevorzugt?

Wenn der Sänger in der Mitte zwischen den Boxen steht sollte man auf den Summenfrequenzgang abstimmen aber Instrumente die eher seitlich lokalisiert werden leiden. Da sich in der Regel das wichtigste in der Nähe der Mitte abspielt würde ich nun auf Summenfrequenzgang tippen.
Wave_Guider
Inventar
#6 erstellt: 29. Nov 2015, 04:27
`n Abend,

Du musst am einzelnen Lautsprecher abstimmen.
Also der einzelne Lautsprecher muss "linear" sein.
Am Besten beide für sich genau gleich linear.

Wenn Du den Test gemacht hättest wie beschrieben (mit den genau gleichen Abständen und dann einen Abstand etwas variieren) hättest Du gesehen, dass sich Auslöschungen im obersten Hochtonbereich ergeben und zu tieferen Frequenzen Kammfilter-Effekte.

Dabei würde jede einzelne Box aber vielleicht sehr linear sein.

Würde man nun den Summen-Frequenzgang versuchen linear zu bekommen, würde man Leistung in Senken pumpen müssen.
Oder im Bereich von Peaks Leistung raus nehmen.

Aber das ist keine Gute Idee.

Denn eine Senke auf Grund unterschiedlicher Phase wird bei 1 Watt eine Senke sein, und bei 5 Watt immer noch.
Und bei jeder anderen Mic-Position, würde man wieder anders equalizen müssen.

Oder man bedenke ein Konzert:

für jeden der 5.000 Zuhörer müsste man ja praktisch anders equalizen, weil an jedem Ort andere Laufzeiten von linken Boxen und rechten Boxen sind.
Das geht natürlich nicht.

Also eine Box nehmen und deutliche Peaks runter drehen. Und das bei der zweiten Box genau so machen.
Also keine Abstimmung mittels der Summe zweier Boxen.
Dann vielleicht noch Senken im Pegel anheben dürfte schief gehen, weil diese oft auf destruktiver Phasenlage in so einem Chassis beruhen (gegenphasig schwingende Membranen-Bereiche, oder Stehwellen im Gehäuse auf Grund ungenügender Hohlraumbedämpfung, oder Kantenreflektionen, die zu Auslöschungen führen.).

Was wie und wo zu lokalisieren ist oder nicht, ist ja auch noch abhängig von evtl. frühen Reflektionen aus der Aufstell-Umgebung.

Und bei relativ unausgewogener Energieabgabe von Breitbändern auf Winkeln, kann es sein, dass sich eine spezielle ersehnte Räumlichkeit, gar nicht so recht einstellt.

Man kann natürlich versuchen, nach dem man eine möglichst lineare Abstimmung gefunden hat (Box einzeln gemessen) mit Soundings zu arbeiten.
Die einem unbesehen vom un-lineareren Messergebnis dann, gehört aber besser gefallen.

[quote]Wenn Phasenprobleme vorhanden sind, wie löst man diese?[/Quote]

Da Linearität mit der Phase direkt verknüpft ist, und wenn ein Chassis keinen linearen Frequenzgang zu lässt (dem nach "Phasenprobleme" hat), ist das gar nicht lösen.
Und falls doch, um den Preis eines anderen Nachteils, der nicht unbedingt besser sein muss.

Bei der Abstimmung "mit EQ" im Ausgangsbeitrag, da würde ich soweit doch sagen, die Einzelmessungen sind doch gar nicht so schlecht.
Hört sich das denn nicht schon brauchbar an?
Vielleicht müsste man dem nach oben ansteigenden Frequenzgang noch ein wenig entgegen wirken?

Grüße von
Thomas
SRAM
Inventar
#7 erstellt: 29. Nov 2015, 14:52
Lautsprecher direkt nebeneinanderstellen (oder den einen auf den anderen legen) und dann auf Achse der Berührungslinie möglichst weit weg messen. (Dadurch wird der Laufzeitfehler durch Fehlausrichtung so gering, daß das tatsächliche Phasenverhalten die Antwort dominiert).

Phasenunterschied immer noch das --> Boxen nicht exakt gleich (bei BB beleibig unwahrscheinlich.....)

Phasenunterschied weg --> Fehlausrichtung

........wobei: wenn du deinen Kopf nicht am Hörplatz festschraubst, ist das eh schnulli-bulli. Und wer macht das schon ?



Gruß SRAM
AzulShiva
Gesperrt
#8 erstellt: 29. Nov 2015, 16:46
[quote]
........wobei: wenn du deinen Kopf nicht am Hörplatz festschraubst, ist das eh schnulli-bulli. Und wer macht das schon ?
[/quote]


Ich

Aber wie gesagt, auch das erste mal, dass ich überhaupt im Stereo Dreieck höre (PC Lautsprecher), sonst Ambiodipol, da hat man die Probleme eben nicht...

Vielen Dank, hat mir weitergeholfen!


[Beitrag von AzulShiva am 29. Nov 2015, 16:49 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 30. Nov 2015, 23:59

Lautsprecher direkt nebeneinanderstellen (oder den einen auf den anderen legen) und dann auf Achse der Berührungslinie möglichst weit weg messen. (Dadurch wird der Laufzeitfehler durch Fehlausrichtung so gering, daß das tatsächliche Phasenverhalten die Antwort dominiert).


die akustische Umgebung der jeweiligen Box dürfte oben wohl auch mit in den Eindruck hineinspielen
(z.B. Reflexionen über die Zimmerwände)
SRAM
Inventar
#10 erstellt: 01. Dez 2015, 13:05
....auch die wird gleich(er).....


Gruß SRAM
jhohm
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 01. Dez 2015, 13:18

AzulShiva (Beitrag #8) schrieb:


...

Aber wie gesagt, auch das erste mal, dass ich überhaupt im Stereo Dreieck höre (PC Lautsprecher), sonst Ambiodipol, da hat man die Probleme eben nicht...



Moin,

aber dafür ist es irgendeine properitaere Lösung.
Wenn die Methode der Wiedergabe so bewährt und top ist, wie AMTRA/ Ambiophonics behaupten, dann hätte sich dieses Verfahren also bestimmt duchgesetzt
Naja, 14 Tacken sind ja nicht so teuer...

Gruß Jörn
AzulShiva
Gesperrt
#12 erstellt: 01. Dez 2015, 23:11

aber dafür ist es irgendeine properitaere Lösung.
Wenn die Methode der Wiedergabe so bewährt und top ist, wie AMTRA/ Ambiophonics behaupten, dann hätte sich dieses Verfahren also bestimmt duchgesetzt
Naja, 14 Tacken sind ja nicht so teuer...


http://www.ambiophonics.org/: Keine Ahnung von der Materie, Werbegeschwaffel und hauptsache Zeugs verkaufen das man 1.) gar nicht braucht, 2.) gar nicht funktioniert, 3.) schon vom Konzept erst recht nicht funktionieren kann...

Das einzige Ambiodipol das tatsächlich funktioniert ist das mit einer Physikalischen Schalltrennwand, aber auch nur bedingt. Kann man damit Geld machen, indem man Leute dazu überredet eine Matratze zwischen die Lautsprecher zu stellen und seinen Kopf in das andere Ende zu vergraben? Sicherlich nicht. Deine Benützung des Wortes "properitaer" erklärt das eigentlich schon.

Ich habe zu dem ganzen Thema auch schon mal was geschrieben. Um hier nicht allzu Off-Topic zu werden habe ich den link nun in die Signatur kopiert. Ich bin überzeugt, dass ein einfacher Vifa 9 BG 119/8 - richtig eingesetzt - besser klingt als die teuersten Lautsprecher auf dem Markt in nem Stereo-Dreieck.

Ein wunderbares Zitat, dass das Thema auf den Punkt bringt:
http://www.hifi-foru...=5314&postID=152#152

Die 30 Visaton FRS 8M die ich überall im Zimmer aufhängte dienten zur Nachhallgenerierung da ich nicht verstehen konnte wie man Nachhall orten kann und ein kleines Experiment machen wollte. Dummerweise kann man das i.d.R. gar nicht: 2 Visaton's in 10cm Abstand von jedem Ohr brachten auch mit riesigen Kathedralen viel bessere Ergebnisse als 30 an Wänden, Türen und Decken. Ich wollte zunächst sogar noch mehr kaufen nun habe ich 30 vorige Breitbänder die ich um Geld & Platz zu sparen damals auch noch alle in zu kleine fehlabgestimmte Dröhnreflex Gehäuse verbaute.
jhohm
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 02. Dez 2015, 11:09

AzulShiva (Beitrag #12) schrieb:

Das einzige Ambiodipol das tatsächlich funktioniert ist das mit einer Physikalischen Schalltrennwand, aber auch nur bedingt. Kann man damit Geld machen, indem man Leute dazu überredet eine Matratze zwischen die Lautsprecher zu stellen und seinen Kopf in das andere Ende zu vergraben? Sicherlich nicht. Deine Benützung des Wortes "properitaer" erklärt das eigentlich schon.



Moin,

da fällt mir sofort die Jeklin-Scheibe ein; 2 Mics im Abstand der Ohren, mit einer Scheibe dazwischen.
Die war wohl als eine Reduktion des Kunstkopfes auf das Wesentliche gedacht...
Ich habe mich damit allerdings nie weiter geschäftigt.

Gruß Jörn
AzulShiva
Gesperrt
#14 erstellt: 03. Dez 2015, 02:07

jhohm (Beitrag #13) schrieb:
Jeklin-Scheibe


https://www.youtube.com/watch?v=IUDTlvagjJA

Mit kopfhörern top. Mit ambio so einigermassen.
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