Parabol Lautsprecher Gehäuse konstruktiv? Gedankenexperiment

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Robinluca13
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Mai 2016, 17:56
Hallo liebes Forum,
Dies ist mein erster Beitrag hier
Es geht um einen Lautsprecher in einem Parabolgehäuse.
Wäre die Form für ein Gehäuse sinnvoll oder gar äußerst geeignet?
Dafür spricht, dass keine parallelen Seitenflächen vorhanden sind (bzw. nur eine).
Jedoch werden die Schwingungen an einem Punkt gebündelt und strahlen ziemlich gerichtet wieder auf die Membran zurück, was sich negativ auf den Sound auswirkt (wegen Druck auf Membran)?
Gelange der Sound vom Gehäuse wieder zur Membran, so würde dieser wieder zum Gehäuse reflektiert werden, welches die Töne wieder zur Membran reflektieren würde und so weiter, oder beschleicht mich hier ein Gedankenfehler?
Andererseits könnte ein und dieselbe Schwingung im Bündelungspunkt destruktiv inteferieren, was zu einer Tonauslöschung im Lautsprechergehäuse führen würde und in jedem Fall das vorherige Problem beseitigt.
Leider könnte von meinem Standpunkt aus auch eine konstruktive Inteferenz der Schwingung auftreten.
Wie verhält sich das? Kann man das überhaupt so sagen, oder verhält es sich für jede Frequenz einer Schwingung individuell?
Fürde mich über Hilfe von Profis und ggf. Erfahrungsberichte freuen
Anro1
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 24. Mai 2016, 09:02
Hallo RobinLuca

erstmal willkommen hier im Forum.

Zu Deiner Frage kann ich Dir empfehlen Dich zum Thema BaffleStep / Schallwand
Geometrie, resultierende Reflexionen, Bündelung, Überhöhungen/Auslöschungen einzulesen.
Gab es hier im Forum einen sehr ausführlichen Bericht siehe link:

Baffle Step

Siehe auch weiter unten in dem Bericht z.B. die Gestaltung der Schallwand für den
Mittel - & Hochtöner der Genelec StudioMonitore.

Grüsse
cr
Inventar
#3 erstellt: 24. Mai 2016, 09:36
1. Die Frequenzen, die ein größerer Tieftöner üblicherweise abstrahlt (bis 500 Hz), kannst du ohnehin nicht mit dem Gehäuse bündeln, die Wellenlänge ist viel zu groß.
2. Für Mittel und Hochtöner gibt es schon lange waveguides. Das Rad braucht man nicht nochmals zu erfinden. Die geometrische Formgebung ist kompliziert zu bestimmen, Selbstentwickelte Waveguides gibt es daher auch kaum.
3. Selbst in einer Kugel bilden sich noch stehende Wellen, dazu braucht es nicht zwingend parallele Flächen
Robinluca13
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 24. Mai 2016, 11:56
@Anro1 Erstmal Danke für deine Antwort
In dem Artikel geht es leider fast nur um Raumakustik und generell um das, was vor einem Lautsprecher Passiert... Das meinte ich mit Parabol Gehäuse nicht... Mein Gedanke war, anstatt einer normalen "Lautsprecherkiste" eine Lautsprechergehäuse (fiktiv) zu bauen, der selber die Form eines Rotationsparaboloids besitzt und somit Frequenzen innerhalb eines Lautsprechers beeinflusst (So wie Kugellautsprecher, nur in Parabolform)... Vielleicht habe ich das auch überlesen
Nebenbei würde ich für das Modell gerne voraussetzen, dass es sich um ein geschlossenes Gehäuse handelt.

@cr Eine Kugel besitzt meines Wissens NUR parallele Flächen (im Gegensatz zu nem Parabolgehäuse)
Habe einen Thread gelesen, bei dem es um Kugellautsprecher ging und schlussendlich kam es dort zu dem Schluss, dass ein kugelförmiges Gehäuse destruktiv für den Hi-Fi Gebrauch ist...

P.S.: Sind stehende Wellen im Gehäuse eher erwünscht oder nicht?
Und, vorausgesetzt wir haben ein geschlossenes Gehäuse, wie können Schallereignisse innerhalb eines Lautsprechers überhaupt den Klang dieser beeinflussen (außer durch Gehäusevibrationen)?

Kann man generell sagen, dass meine modellhafte Lautsprecherbox besser oder schlechter klingt (ordentliche Berechnung des Gehäuses vorausgesetzt)?

Und meine letzte Frage (hoffe das sind nicht zu viele): Welche Gehäuseform würdet ihr bevorzugen?
Anro1
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Mai 2016, 12:15
Hmm

mal sehen ob ich Dich richtig verstehe.
Der Rotationsparaboloid soll also das umschloßene Volumen, also die Form für "Das Gehäuse" des Lautsprechers darstellen ?
Ich hatte angenommen das es sich bei Deiner Idee um einen Parabol artigen Trichter also eine
Art Waveguide vor den Lautsprecherchassis handeln soll ?

Innerhalb eines geschloßenen Gehäuse will man am besten gar keinen Frequenzen, Resonanzen oder stehende Wellen, deshalb werden geschloßenen Lautsprecher umfangreich mit Massnahmen versehen um diese zu vermeiden, also versteift, unterteilt und bedämpft, im idealfall laufen sich die rückwärtig von der Membran abgestrahlten Wellen tot, siehe z.B. den Ur-Nautilus von B&W.

Stehende Wellen / Resonanzen werden zurück auf die Membranen der Tief/Mitteltöner wirken, das gibt Verzerrungen und die will man auf keinen Fall.

Wenn man den Rotationsparaboloid z.B. von innen komplett mit einem geigneten Akustik-Schaumstoff
auskleiden würde dann könnte das je nach Auslegung und Herstellung ganz gut funktionieren,
und auch noch schick aussehen.

Scaena hat z.B. eine ähnliche Form für die Einzel-Elemente der Breitband-Treiber Ihrer
die Line Source hergenommen.
Scaena Linesource Lautsprecher

Also ich würde sagen "Versuch macht Kluch".
Grüsse


[Beitrag von Anro1 am 24. Mai 2016, 12:16 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 24. Mai 2016, 15:50
Hi,
Robinluca13 (Beitrag #4) schrieb:
...P.S.: Sind stehende Wellen im Gehäuse eher erwünscht oder nicht?
Und, vorausgesetzt wir haben ein geschlossenes Gehäuse, wie können Schallereignisse innerhalb eines Lautsprechers überhaupt den Klang dieser beeinflussen (außer durch Gehäusevibrationen)?...

...durch TMT-Membranvibrationen --wie schon von Anro schon gesagt --,

Die Luft hinter der Membran wirkt dann nicht mehr als einfaches Federelement (Closed Box), sondern die rücklaufenden Wellen beeinflussen die Membranbewegung zusätzlich zur erwünschten aus dem Schwingspulenantrieb.
Je dünner /leichter die Membran (rel. zu ihrer Fläche), desto stärker die auf diesem Weg von drinnen nach draussen gelangenden Resonanz-Klangfärbungen.
Instrumental-LS und generell LS vor den 70er Jahren nutzen diese und Membran-eigene-Resonanzen um spezielle Sounds zu erreichen.

Heute werden im HiFi-Bereich die Ursachen gleich im Keim erstickt (Absorption durch Füllung des Innenvolumens mit z.B. Fasermaterial),
dazu rel. stabile/schwere Membranen.

Durch Füllung mit Dämmaterial hat die Form des Gehäuses nur noch geringen Einfluss auf die Rückwirkung aus dem Gehäusehohlraum (zusätzlich zur Federwirkung),
sie kann nach anderen Gesichtspunkten optimiert werden...

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 24. Mai 2016, 15:59 bearbeitet]
Robinluca13
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Mai 2016, 19:42
@Anro1 Ja, hast du richtig verstanden
Werde ich ausprobieren, wenn ich genug Geld habe und mein Hi-Fi Equipment auf einen High-End Stand gebracht habe... Könnte allerdings einige Jährchen dauern... Bin erst 18 Jahre alt und gehe noch zur Schule, was das ganze schwierig gestaltet... Zudem habe ich deshalb auch wenig Zeit mich mit diesem Hobby auseinanderzusetzen. Meine Anlage ist folglich kaum der Rede wert
Werde gleich mal anfangen zu sparen

P.S.: So ungefähr wie bei dem Link habe ich mir das vorgestellt, nur mit jeweils einem Tieftöner, Hochtöner, sowie einem Mitteltöner... Wobei ich gerne als Hochtöner einen in Horn-Bauweise hätte (macht das Gehäuse nicht unbedingt einfacher)... Außerdem dachte ich an ein anderes Material (Metall, Glasfaser, oder was eben gut aussieht )
So nebenbei: Gibt es Materiale, die eher geeignet oder ungeeignet sind für den Boxenbau?
Und: Gibt es für Metall und andere Werkstoffe sowas wie einen Schreiner?
Würde jedes Metallbauunternehmen so etwas bauen können?

Grüße Robin
Robinluca13
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 24. Mai 2016, 19:48
@Mwf
Gibt es unterschiedlich geeignete Füllstoffe?
Hat jeder Füllstoff individuelle Einflüsse auf den Klang?
Wie lässt sich der Füllstoff in eine Box einbauen und wie schwer gestaltet sich das?
Welcher Füllstoff wäre für mein Modellgehäuse (aus diversen Gründen) am besten geeignet?

Ich hoffe ihr verzeiht mir das weite Ausschwenken in andere Themenbereiche...

Gruß Robin
Anro1
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Mai 2016, 20:13
Von den Kosten und Preis/Leistung her ist MDF sicher kaum zu schlagen.
Gibts in verschiedenen Stärken, auch eingefärbt.
Will man es spezieller bietet sich Kohlefaser also Carbon/Epoxy Platten oder Matten für
die Formenherstellung an. Speziell für Hörner gibts da Formenbauer die sowas sicher können.
Bekannter hat gerade einen LSP gebaut der zum großen Teil aus Voll-Aluminium rausgefräßt wurde.
Hier gehts dann vom Material in den 4-Stelligen Eu Bereich und auch die Bearbeitung geht
ebenso leicht ins 4-stellige.

Toll das sich auch ein Jugendlicher für die handwerklichen Aspekte des
Lautsprecher Baues interessiert. Mein erster wirklich guter Eigenbau-Lautsprecher entstand
1972 während meiner Lehrzeit. Ein Nachbau einer JBL Backloaded 15" Bass-Rutsche

Wünsche Dir viel Spass bei der Planung und Ausführung.

p.s.
Die Kohle ist erst mal nicht so wichtig.
Wichtig ist Passion, Spass haben, ein wenig Geduld und die Fähigkeit aus eigenen
Erkenntnissen, auch Fehlern zu lernen.
Der Weg ist das Ziel.
Robinluca13
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 25. Mai 2016, 04:36
Danke, werde meine Idee auf jeden Fall im Hinterkopf behalten...
Wenn irgendwas aus der Idee wird zeige ich natürlich auch wie es geworden ist Momentan fehlt mir durch Schule echt die Zeit und ich müsste auch erstmal finanzielle Aspekte beachten... Deshalb möchte ich eigentlich erstmal sparen (damit ich das nicht mehr muss :Y) .
Ist auch ein kleines Risiko meine Intakten LS zu opfern und extra für solch ein Projekt LS zu kaufen wäre mir unnötig rausgeschmissenes Geld (soweit es sich nicht um sehr gute Lautsprecher handelt) Und diese kosten eben auch gebraucht ein bisschen.
Momentan wäre mir besserer Sound auch lieber als ein Projekt anzufangen, dessen Beendigung schon im Voraus gefährdet ist...

Gruß Robin
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