DIY mit alten DDR Chassis für Röhrenverstärker

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gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 11. Sep 2016, 18:51
Hallo HiFi Gemeinde,

nach langer Überlegung und hin und her, wende ich mich nun mit ein paar Fragen an Euch!
Ich habe damals ein Paar alte Lautsprecher gefunden, dort waren jeweils 3 - DDR Chassis verbaut (RFT Schulz - KSP 215 K/1 12VA 5Ohm)

Diese habe ich bereits an meinem Röhrenverstärker betrieben und sie haben einen sehr klaren und schön angenehmen Klang!
Jedoch bin ich nun Umgezogen und habe weniger Platz zur verfügung, deshalb dachte ich, 2 der Chassis aus dem großen Korpus zu nehmen, um sie dann jeweils in ein seperates Gehäuse DIY einzubauen.

Die Lautsprecher gaben, nach einiger Recherche an ein Volumen von ungefähr 22-25l zu benötigen.
Sie wurden damals auch in sogenannten "Kugellautsprechern" verbaut.

Ich dachte eher an eine Kompaktversion des Lautsprechers.
Da diese Lautsprecher Breitbänder sind, müsste ich darauf bei der Bauweise ja acht geben?
Ungefähr 33 x 33 x 33 (B x H x T) sollte der Lautsprecher haben, so dachte ich mir das jedenfalls im groben!
Als Material dachte ich vielleicht an Multiplex Birke ?

Wenn Ihr natürlich bessere Vorschläge habt, dann her damit!

Befeuert werden diese Lautsprecher dann als Quelle Phono über den Dynavox VE 70-E II 35 W pro Kanal RMS

Meine Fragen im Überblick:
- Bauweise
- Dämmung
- Frequenzweiche erfolderlich?
- Material arten

Einige Details noch:
- Raum ungefähr 25qm (Mehrere durchgänge an den Seiten)
- Lautstärke nicht mehr als angenehme Zimmerlautstärke)
- Standhöhe ungefähr um die 120cm
- Couch die beschallt werden soll, steht ungefähr 3 meter von jeder Kante entfernt (Links, rechts)
- Lautsprecher sollen in den beiden Ecken am Sideboard entfernung voneinander ~ 5 m
- Musikrichtung sind Dark Wave, PostPunk, 80iger Rock alles größtenteils von dem Plattenspieler
- Preis liegt ungefähr bei 250€ Baukosten


Ich wäre Euch über jede Hilfe und jede Erfahrung dankbar!
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 11. Sep 2016, 21:40
Ohne TSP geht gar nix.
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 11. Sep 2016, 21:48
.. Tja was soll ich denn nun mit dieser Information anfangen..
detegg
Inventar
#4 erstellt: 11. Sep 2016, 22:06
Hi,

schöne Chassis!

Marko meint, das ohne die techn. Daten (TSP) der Chassis eine willkürliche Änderung des Einbauvolumens nicht wirklich zielführend ist.
Allerdings hat Alex Dir hier die Messung dieser Daten abgenommen.

Jetzt gilt es, ein geeignetes Volumen / Bauart zu finden . .
Und nein - eine Frequenzweiche brauchst Du bei den Breitbändern nicht zwingend.

Detlef
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 12. Sep 2016, 10:59
Hallo Detlef,

die Chassis, die der Alex auf der Seite gemessen hatte, scheinen nicht mit denen übereinzustimmen die ich besitze.

Hier habe ich für die K20 "Sensit" (KSP 215K/1) TSP Info's gefunden..

fs = 46.15 Hz
Re = 3.95 Ohm
Res = 20.82 Ohm
Rc = 6.30 Ohm
Qms = 2.81
Qes = 0.54
Qts = 0.45
fc = 99.70 Hz
Rec = 11.72 Ohm
Qmc = 3.89
Qec = 1.33
Qtc = 0.97
Vas = 82.17 l
Vb = 18.90 l

Daten auf den Papier des Dauermagneten waren:

KSP 215 K/1
12 VA
5 Ohm

Hier sind einige Bilder von dem jetzigen Korpus inkl. Chassis
KSP215KSP215KSP215KSP215
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#6 erstellt: 12. Sep 2016, 11:30
Moin,

mach doch mal eine Skizze, wie und wo die LS stehen sollen/können.

Grundsätzlich solltest du das Stereodreieck einhalten, also dein Ohr und die LS bilden ein gleichschenkliges Dreieck.

Ich würde mit der Gehäuseform in Richtung Flat5, oder Breitseite gehen, wenn es denn vom aufstellen her passt.
Das sind sehr breite aber flache Gehäuse.

Wenn die Gehäuse kleiner werden, brauchst du auch wieder einen LS-Ständer, um auf Ohrhöhe zu kommen. Da kann man auch gleich Standlautsprecher bauen, imho.

gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 12. Sep 2016, 11:50
Mahlzeit,

hier ne kleine Skizze:

Ansicht_Lautsprecheranordnung

Maße sind ungefähr 5 meter x 5 meter am dreieck gesehen...


[Beitrag von gekoger am 12. Sep 2016, 11:52 bearbeitet]
SRAM
Inventar
#8 erstellt: 12. Sep 2016, 14:15
Absolut klassische Anordnung mit Anwinkelung der Einzelchassis und "KU" (wie man das heute nennt......)

(passt auch zu den Daten.........)

Schön ! So lassen, wenn immer möglich !



Gruß SRAM
detegg
Inventar
#9 erstellt: 12. Sep 2016, 15:38

SRAM (Beitrag #8) schrieb:
So lassen, wenn immer möglich !

jenau - und bevor die Frage kommt ...
KU (Kontrollierte Undichtigkeit) ist der gedämmte Schlitz auf der Rückseite - eine "gemäßigte" Bassreflex-Abstimmung.

Detlef
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 12. Sep 2016, 17:22
Also sagt ihr, besser kein neuen Korpus bauen für die Chassis, bzw. 2 von Ihnen..

Jedoch packt mein dynavox Verstärker die Chassis Anzahl nicht von der Leistung. Würde es Sinn machen eine Vorstufe zu holen um die Leistung hoch zu schrauben? Er bietet ja 35W rms pro Kanal was für die Anzahdie Anzahl zu schwach ist..

LG
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 12. Sep 2016, 17:27
Die Anzahl hat ja erstmal nichts mit der erforderlichen Leistung zu tun.

Je nach Verschaltung wird es für den treibenden Verstärker sogar einfacher.

Die Impedanz darf halt nicht in verstärkerschädliche Bereiche -so ca. unter 3 ohm- sinken.
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 12. Sep 2016, 17:53
Verstehe, also sollte ich dann die Chassis lieber kombinieren also 2 Parallel und ein auf Reihe oder gibt es da weichen, die die Lösung vielleicht etwas besser gestalten als die Ls um zu löten?

Die haben ja ungefähr alle 5 ohm, dann parallel komme ich unter 2 Ohm, was die Röhre ja nicht packt.
In Kombination müsste ich bei 7.5 Ohm landen.
Die Lautsprecher müsste ich dann ja an die Ausgänge für 8Ohm setzen?

2 in Reihe und einen parallel wären dann rund 3Ohm

Lg


[Beitrag von gekoger am 12. Sep 2016, 17:58 bearbeitet]
DiskoStu
Stammgast
#13 erstellt: 12. Sep 2016, 17:56
Die Dinger sind eigentlich zu schick zum Schlachten. Das sind vermutlich Kinolautsprecher und in dem Zustand wohl auch extrem selten. (Bin leider kein Fachmann auf dem Gebiet) Sollte eigentlich kein Problem sein die an einem normalen Verstärker zu betreiben. Bin mir auch ziemlich sicher dass der Wirkungsgrad ganz ordentlich ist.
Apalone
Inventar
#14 erstellt: 12. Sep 2016, 17:56
ich habe noch nicht vollständig durchdrungen, was das insgesamt überhaupt geben soll.

Wenn du die LS als Vollbereichswandler einsetzen willst, sind 3 sowieso nicht gut. 1/Kanal, alles andere ist nicht gut.
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 12. Sep 2016, 18:08
Meinst du, dass ich vielleicht noch ein Hochtöner drauf setzen sollte? Damit die Chassis nur mitten und tiefen abdecken?
Ich hab ja 2 Gehäuse mit je 3 Ls
SRAM
Inventar
#16 erstellt: 12. Sep 2016, 19:15

Wenn du die LS als Vollbereichswandler einsetzen willst, sind 3 sowieso nicht gut. 1/Kanal, alles andere ist nicht gut.


Blödsinn !

http://www.lautsprec.../hifi/twentyfive.htm



Gruß SRAM
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 12. Sep 2016, 19:33
nun gut. Dann versuch ich mal ne reihenschaltung mit 2 Chassis und eine Zusätzliche parallel Schaltung um die impendanz kleiner zz bekommen.
Zudem werde ich dann die Gehäuse nochmals umlackieren und ein paar Möbel Rücken..

Wenn jemand noch Tipps hat, her damit.. Sprich zusätzliche Hochtöner oder tiefen?
Apalone
Inventar
#18 erstellt: 13. Sep 2016, 15:46

SRAM (Beitrag #16) schrieb:

Wenn du die LS als Vollbereichswandler einsetzen willst, sind 3 sowieso nicht gut. 1/Kanal, alles andere ist nicht gut.


Blödsinn !

http://www.lautsprec.../hifi/twentyfive.htm


Nö. Ein Multi-Linearray aus deutlich mehr Chassis als dreien ist was ganz ganz anderes (mit der entsprechenden Filterschaltung; da habe ich auch Bedenken, ob da konsequent gedacht wurde).

3 übereinander wir immer irgendwas undefinierbares Gesumpfe ergeben.
SRAM
Inventar
#19 erstellt: 13. Sep 2016, 16:31
Der Konstrukteur hat das Teil genau richtig gebaut:

- Bündelung in der Vertikalen durch in line Anordnung übereinander bis herunter auf ca. 300 Hz

- Interferenzminimierung und gleichzeitig Korrektur der zunehmenden Eigenbündelung der Chassis zu höheren Frequenzen hin durch das verschwenken des oberen und unteren Chassis um (ich schätze mal) 25° in der Horizontalen

Sehr schön bei einer solchen Lösung ist immer, daß die zunehmende Eigenbündelung der Chassis diese umso mehr entkoppelt, je höher die Frequenz und damit umso kritischer das Interferenzproblem wird......

Und nebenbei wird auch der bafflestep dadurch teilweise ausgeglichen, weil durch die Kopplung untenrum dort der Wirkungsgrad ansteigt, während er bei hohen Frequenzen dem des Einzelchassis entspricht.

Konsequent angewendet kann man so sehr leistungsstarke und trotzdem einfache und preisgünstige Beschallungslösungen aufbauen.


Gruß SRAM
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 13. Sep 2016, 16:32
Sprich, was kann ich ändern um es vielleicht gut hin zu bekommen?
Was fehlt mir?

LG
Apalone
Inventar
#21 erstellt: 13. Sep 2016, 16:36

SRAM (Beitrag #19) schrieb:
Bündelung in der Vertikalen durch in line Anordnung übereinander bis herunter auf ca. 300 Hz


Ich muss noch mal suchen:
Da gab es einen Fachartikel zum Verschalten von Linearrays, der besagte, dass eben nicht die bloße Anordnung, sondern Vertikalanordnung PLUS entsprechende Filterschaltung die gewünschte Bündelung ergibt.

Aber:
die Chassis selber scheinen ja gar nicht so übel zu sein, also ausprobieren.



SRAM (Beitrag #19) schrieb:

- Interferenzminimierung und gleichzeitig Korrektur der zunehmenden Eigenbündelung der Chassis zu höheren Frequenzen hin durch das verschwenken des oberen und unteren Chassis um (ich schätze mal) 25° in der Horizontalen


Den Versatz habe ich in der Tat erst jetzt bemerkt.
gekoger
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 15. Sep 2016, 21:36
Hallo!

Ich werde jetzt erstmal ausprobieren, die Chassis anders zu verschalten, sprich 2 parallel und den 3. in reihe um diese niedrig impedanz der aufteilung weg zu bekommen..

Was meint Ihr wie ich die LS dämmen könnte?
Bisher sind an den seitenwänden noppenschaum matten verklebt.
Noppen
Diese hier.

Bräuchte ich vielleicht noch etwas Dämmwolle in den einzelnen Kammern, um die LS vielleicht noch etwas direkter und gerichteter zu bekommen?

Ich werde das demnächst mal so handhaben und alles mal an der Röhre testen.
Falls jemand noch vorschläge zwecks verschaltung hat, dann immer her damit
Apalone
Inventar
#23 erstellt: 15. Sep 2016, 21:42

gekoger (Beitrag #22) schrieb:
....Ich werde das demnächst mal so handhaben und alles mal an der Röhre testen.....


Manche Röhren mögen es so hochohmig wie möglich.

1. Datenblatt des Verstärkers prüfen?
2. Auch mal alles in Reihe ausprobieren?
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