Aktive Weiche kann passive nicht vollständig ersetzen?

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rbokel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Nov 2018, 12:21
Lese mich gerade ein in das Thema Weichen
basics über weichen

Bei passiven Weichen hat man anscheinend die Möglichkeit den Impedanzverlauf (über Zobelnetzwerke, s.o.) zu beeinflussen.
Sowas geht mit aktiven Weichen natürlich nicht.
Kommt man also um einen passiven Anteil auch in vollständig aktiven Boxen gar nicht herum?

mfg r
Michelle_Collector
Stammgast
#2 erstellt: 23. Nov 2018, 12:27
Wie ist ein gut "geplanter" aktiver LS aufgebaut :

Er hat ein gutes Gehäuse und darauf abgestimmte (auch untereinander) Einzel-Chassis, dann braucht's keine Korrekturen.
Und die aktive Technik kann ihre Vorteile voll ausspielen.
Pegelunterschiede der Chassis lassen sich über die Aktivweiche anpassen.


[Beitrag von Michelle_Collector am 23. Nov 2018, 13:28 bearbeitet]
rbokel
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Nov 2018, 13:51
Hi Michelle

Ja "gut geplant" ist wohl das richtige Stichwort.
Ich experimentiere mit einer existierenden Box, die ich per Hypex Fusion Amp aktivieren will. Von Planung kann also keine Rede sein

Generelle Pegelunterschiede, zb zwischen HT und MT kann ich zwar ausgleichen.
Aber so etwas frequenzabhängiges wie einen Impedanzverlauf zu begradigen? Ich glaube das ist nicht möglich.

Gibt es noch andere Elemente einer passiven Weiche, die man mit einer aktiven nicht ersetzen kann?

mfg r


[Beitrag von rbokel am 23. Nov 2018, 13:59 bearbeitet]
Michelle_Collector
Stammgast
#4 erstellt: 23. Nov 2018, 14:10
Eine vorgegebene Box zu optimieren ist natürlich etwas anderes, ich bin
für "grüne Wiese".

Wenn die Impedanz eines Chassis nicht gerade in den Keller geht, kann dass die Aktiv-Elektronik meistern;
ich habe spaßhalber schon Passivboxen (mit komplexer Weiche) aktiv gemacht (ohne diese ganzen Geradebieger und Impedanz-Korrekturen)
und die Passiv-Version klang wie eingeschlafene Füße gegen aktiv.
Gerade die überladenen Weichen in Passivboxen bremsen Dynamik und
Lebendigkeit so richtig aus.
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 23. Nov 2018, 19:11
Hi,
rbokel (Beitrag #1) schrieb:
... Bei passiven Weichen hat man anscheinend die Möglichkeit den Impedanzverlauf (über Zobelnetzwerke, s.o.) zu beeinflussen. ...

Zu welchem Zweck willst du denn den Impedanzverlauf in Aktiv-Systemen beeinflussen ?

(in der Regel wird dies gemacht, um die Eignung für bestimmte Passivweichen zu verbessern, entfällt also wenn LS direkt an eigenem Endverstärker)

oder wirst du durch diesen Text auf eine falsche Fährte gelockt:
1) The crossover allows you to place two 8 ohm speakers in parallel, one for the highs and one for the lows, and still present an 8 ohm, not a 4 ohm load to the amplifier (which is what the amp would see without the network)


Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 23. Nov 2018, 19:14 bearbeitet]
ArLo62
Stammgast
#6 erstellt: 23. Nov 2018, 21:34
Hm, komisch in der neuen Hobby Hifi meine ich gelesen zu haben, dass eine gute passiv Weiche laut Herrn Timmermanns sehr schwierig durch ein DSP nachzubilden ist. Witzig, dass das Thema gerade jetzt hier auftaucht.
Gruß
Arnim
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 23. Nov 2018, 21:46

dass eine gute passiv Weiche laut Herrn Timmermanns sehr schwierig durch ein DSP nachzubilden ist.

die Argumentation würde mich interessieren
Udo_Wohlgemuth
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2018, 21:55
Hallo Arnim,


dass eine gute passiv Weiche laut Herrn Timmermanns sehr schwierig durch ein DSP nachzubilden ist.


Warum sollte man das auch tun? Ein guter DSP gibt ganz andere Möglichkeiten an die Hand als eine bis acht Hände voller Bauteile, die alle verlustbehaftet sind. Allerdings ist das Einstellen der Filterung nicht ganz so einfach, wie es hier immer wieder erscheint. Man muss halt andere Dinge beachten. Was am Ende besser gefällt, entscheidet trotzdem der Zuhörer

Gruß Udo
Reference_100_Mk_II
Inventar
#9 erstellt: 23. Nov 2018, 23:14
Ein DSP nimmt einem halt nur den Schrank voller Bauteile ab, nicht aber die Erfordernis des nötigen Wissens.
Kay*
Inventar
#10 erstellt: 24. Nov 2018, 04:10

Reference_100_Mk_II (Beitrag #9) schrieb:
Ein DSP ... die Erfordernis des nötigen Wissens.

Klaro,
aber eben:

Ein guter DSP gibt ganz andere Möglichkeiten an die Hand

...
und diese Möglichkeiten erlauben mit Sicherheit auch die Nachstellung einer pass. FW
...
oder nicht?
Warum denn nicht?

p.s.
wenn ich böse wäre, käme ich auf den Gedanken, dass BT nur seine Unverzichtbarkeit behauptet
Apalone
Inventar
#11 erstellt: 24. Nov 2018, 09:13
eine Notwendigkeit, in einer aktiven Lösung den Impedanzverlauf zu ändern, gibt es nicht.

In passiven Netzwerken wird die Notwendigkeit, die Impedanz über die Frequenz zu korrigieren, nur deshalb erforderlich, weil im jeweiligen Bedarfsfall das Filter nicht korrekt arbeitet und deshalb die erzielte Filterfunktion nicht optimal ist.

Bei aktiven Lösungen -sprich entsprechend leistungsfähige DSPs- ist aber eben jene Korrektur über Einstellung v Trennfrequenz, Filtergüte, Flankensteilheit, Pegel usw. ausreichend korrigierbar, ohne dass die Impedanz korrigiert werden muss.

Deshalb sind grundsätzlich Impedanzeingriffe bei aktiven Lösungen nicht erforderlich.

Was nicht bedeutet, dass das völliger Blödsinn wäre:
ich meine mich zu erinnern, aktive Konzepte gesehen zu haben, die zusätzlich (!) eine passive Impedanzkorrektur aufwiesen.

Muss man halt das jeweilige Lastenheft analysieren und nachvollziehen, inwieweit das sinnvoll und erforderlich ist.
MBU
Inventar
#12 erstellt: 24. Nov 2018, 16:49

Apalone (Beitrag #11) schrieb:

Deshalb sind grundsätzlich Impedanzeingriffe bei aktiven Lösungen nicht erforderlich.


Eines fällt mir dazu ein: Wenn der Amp ein im Hochton impedanzkritischer Schaltverstärker ist.

Das kann man passiv mit einem Kondensator und einem Widerstand entzerren. Man kann es aber, vor allem in meinem Alter, auch lassen.
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 24. Nov 2018, 18:06

Michelle_Collector (Beitrag #4) schrieb:
... ich habe spaßhalber schon Passivboxen (mit komplexer Weiche) aktiv gemacht (ohne diese ganzen Geradebieger und Impedanz-Korrekturen)
und die Passiv-Version klang wie eingeschlafene Füße gegen aktiv.
Gerade die überladenen Weichen in Passivboxen bremsen Dynamik und
Lebendigkeit so richtig aus.

Das belegt nicht mehr (aber auch nicht weniger), als dass der Entwickler deines LS ganz andere Klangvorstellungen hatte als Du jetzt.
-- Wahrscheinlich noch wichtiger:
einen anderen Hörraum; andere Platten ...

Daraus Vorteile oder auch nur Klangtendenzen für die eine oder andere Technik abzuleiten ist gewagt.

---------------------------
Es erfordert einigen Aufwand (Messtechnik, DSP-Stellschrauben) die Feinheiten der Interaktion von passiven Schaltungen mit der realen Impedanz von Lautsprechern nachzustellen.
Auch umgekehrt ist es nicht einfacher, also den in deinem Fall frischeren Klang einer einfachen Aktivversion passiv zu erreichen.
Nur die "Geradebieger" und I-Korrekturen rauszuschmeissen reicht nicht.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 24. Nov 2018, 18:08 bearbeitet]
ArLo62
Stammgast
#14 erstellt: 24. Nov 2018, 18:55
Naja, man konnte früher mit dem Equalizer schon Badewannenkurven einstellen das die Öhren weg flogen. Mit realistischen Abbildungen hatte das aber gar nichts zu tun.
Gruß
Arnim
MBU
Inventar
#15 erstellt: 24. Nov 2018, 22:54
schon 1-2 Dezibelchen plus im Bereich ab 8 KhZ sorgen für einen "frischen" Klang. Ob dieser "richtig" ist sei dahingestellt, wenn er denn gefällt ...

Mit DSP hat das nix zu tun, auch wenn so etwas mit DSP einfacher ist.
Kay*
Inventar
#16 erstellt: 25. Nov 2018, 00:47
Um sich die Möglichkeiten eines DSP einfach mal anzuschauen,
würde ich empfehlen von AD das Sigma-Studio
(Kostenlos, von der Einarbeitung mal abgesehen )
downzuloaden.
(EQ's gibt's darin selbstverständlich auch)
Big_Määääc
Inventar
#17 erstellt: 25. Nov 2018, 10:12
ob DSP oder passiv beides hat schon die besonderen Möglichkeiten.

um zB krumme Filterkurven hinzubekommen benötigen beide eine Mischung aus blanker Fliterung und quasi EQ.

vielerlei Mischformen sind schonmal nötig.

doch den BauteileKlang durch zB schlechte Cap bekommt man natürlich mit dem DSP viel schwieriger hin
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