Subwoofer selber bauen. Was hat Sinn und bringt Vorteile?

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Steve.wi
Stammgast
#1 erstellt: 01. Jul 2019, 06:31
Hallo Miteinander,

heute habe ich eine prinzipielle Frage, die sich vermutlich schon einmal einige Personen gestellt haben. Die Suche hier hat nicht das gebracht, was ich explizit gesucht habe.
Deshalb frage ich.

Wenn man einen Subwoofer fürs Wohnzimmer bauen möchte, muss er auch der Mitbewohnerin gefallen, sonst stirbt das Projekt gleich wieder.

Nach mehreren Diskussionsrunden hat sich herausgestellt, dass max. eine Größe von 50 Liter machbar wäre. Also eine Abmessung (Außen) von ca. 60 hoch, 42cm tief und 25 - 30cm breit.

nun zu den Fragen:
1. Gibt es eine Volumenvergrößerung, wenn man die Wände innen mit Noppenschaumstoff beklebt?

2. Bringt ein Hochpassfilter bei der Tuningfrequenz was?

3. Was ist besser zwei kleine oder ein großes Chassis zu verwenden?
Sollte man den Basslautsprecher aus dem PA, Hi-fi, oder SPL-Carhifi-Bereich verwenden? Wo bekommt man die besten Ergebnisse?

4. Bassreflex?

Frequenzen unter 25Hz sind nicht interessant für uns.

Es wird zu 99% Musik gehört.
Es sind bereits ein Paar Nubert A-300 als Frontlautsprecher vorhanden.
Aktuell steht noch ein Nubert AW-12 daneben.

Danke für Eure Antworten

Gruß
Y-King66
Gesperrt
#2 erstellt: 01. Jul 2019, 06:55
Was stört dich denn am Nubert AW-12? Bzw. was soll besser werden?

1. Nein, Noppenschaumstoff ist in Subwoofern fehl am Platz. Polyesterwatte oder andere Dämmstoffe haben aber durchaus diese Wirkung.

2. Ein aktives Hochpassfilter unter der Tuningfrequenz ist sinnvoll, wenn oft mit sehr hohen Pegeln gehört wird und so tiefe Signalanteile vorhanden sind. Bei Musik eher unwahrscheinlich.

3. Das kann man so nicht beantworten. PA-Chassis sind in der Regel nicht so sehr auf Tiefbass, dafür aber auf sehr hohe Belastbarkeit und Wirkungsgrad ausgelegt. Hifi-Chassis meist eher auf tiefe Grenzfrequenz und bei SPL-Carhifi zählt vor allem der maximal mögliche Hub, dabei sind die Membranmassen oft so hoch, dass der Wirkungsgrad ziemlich gering ist. Die Grenzen dazwischen sind aber fließend und es gibt auch Chassis, die zu allen drei Kategorien gezählt werden können.
Ob zwei Kleine oder ein großes Chassis ist im Prinzip egal, wenn beide Varianten das gleiche Verschiebevolumen, untere Grenzfrequenz usw. aufweisen. Zwei Chassis sind aber oft teurer als ein Großes.

4. Kann man machen. Bei Musik würde ich aber eher zu einem geschlossenen Subwoofer raten. Wobei das natürlich auch auf die Musik, den Raum usw. ankommt.

Viel wichtiger als die gestellten Fragen sind erstmal die grundlegenden Dinge wie:

-Budget
-Raum & Aufstellung
-Musikgeschmack
-Pegelansprüche
Peas
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 01. Jul 2019, 06:56
Hi, Selbstbau macht dann Sinn, wenn man seine Designansprüche mit den technischen Anforderungen unter einen Hut bringen kann.

Am Anfang steht jedoch ein Konzept, das den Raum einbezieht. Die technischen Details (Deine Fragen) kommen erst danach. Zum Raum hast Du jedoch noch nichts gesagt, so dass es hier stockt.

Im schlimmsten Fall verschlechterst Du Dich mit nur einen Subwoofer, weil die Hauptlautsprecher den Raum ggf. zu zweit besser anregen als ein Sub, der nur dort stehen darf, wo er gerade nicht stört, und natürlich tiefer spielt.

Als ersten Diskussionsvorschlag werfe ich mal ein 12-Zoll-Chassis in 50 Liter geschlossen ins Rennen.

Kann klappen, muss aber nicht.

Desweiteren könntest Du über einen sog. Ripol nachdenken.

Lies auch mal diesen Thread:

http://www.hifi-foru...ead=10574&postID=1#1
Waxweazle2001
Stammgast
#4 erstellt: 01. Jul 2019, 11:23
Also ich habe schon länger diesen hier im Auge. Spielt bis 25Hz und kommt auch mit dem Maßen hin. Das Chassis wird auch bei vielen anderen besseren gewerblich vertriebenen Subwoofern verwendet. Ich bin mir nicht ganz sicher aber ich glaube die Nubert verwenden auch die Thymphany Basschassis? Bitte berichtigen wenn ich mich da vertan habe.
Die Frage ist wie ja auch schon gefragt wurde was erhoffst du dir jetzt beim Selbstbau was besser werden soll gegenüber dem was du jetzt schon an Ausstattung hast. Geht es darum einfach was zu Basteln? Ist der vorhandene Sub zu groß oder passt von der Form nicht? Brauchst du mehr Schub?

Grüße
Rene
Peas
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Jul 2019, 13:36
Damit macht man nichts verkehrt, im Gegenteil, sofern er zum Raum etc. passt.

Ggf. ist die Abstimmung zu tief.

Wenn man kein DSP hat und nur Musik hört, macht eine Abstimmung mit f3 über 30 Hz mehr Sinn. Dann wird die unterste Raummode nicht voll angeregt.

In dem Fall da mal anrufen und klären.
Y-King66
Gesperrt
#6 erstellt: 01. Jul 2019, 14:05
Dafür müsste man erst einmal wissen, wo die unterste Raummode liegt. Bei mir sind es ziemlich genau 18Hz.

Im Fall des verlinkten Subwoofers kann man auch noch schön mit den GHP-Kondensatoren experimentieren.
Peas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Jul 2019, 14:54
18 Hz sind ungewöhnlich tief. Die Raummaße wurden ja schon abgefragt.

Ich würde ggf. auch das Volumen anpassen. Dazu wie gesagt anrufen. Dürfte der schnellste Weg sein.

Alternativ mit dem Chassis eine eigene Simulation anstellen. Weg vom Produkt hin zum maßgeschneiderten Konzept.
Y-King66
Gesperrt
#8 erstellt: 01. Jul 2019, 15:37
Abgefragt ja, aber noch nicht beantwortet. Daher kann man nicht behaupten, dass mit dieser oder jener Abstimmung die Mode nicht angeregt wird.

Und in modernen Wohnungen/Häusern sind kombinierte Wohn- und Esszimmer wie hier keine allzu große Seltenheit. Selbst bei 7m Länge sind wir da noch unter 25Hz mit der tiefsten Raummode.

Anrufen und beraten lassen ist natürlich immer gut, so lange man den Service auch mit einem Kauf würdigt. Aber noch sind da zu viele Fragen offen.
Peas
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Jul 2019, 15:40
"Ggf." lesen und es nicht unnötig in die Länge ziehen
Steve.wi
Stammgast
#10 erstellt: 02. Jul 2019, 04:39
Hallo,

was soll sich ändern.

Der Tiefton der A-300 ist sehr gut (F -3dB = 30Hz). Sie deckt alles ab, was man zum normalen Musikhören benötigt.
Den AW-12 habe ich quasi fast nicht mehr an zum Musikhören. Es sei denn, ich möchte gern etwas mehr Luftbewegung haben, wenn ich sehr laut hören kann. Doch auch da merke ich nur ganz am Ende, dass der Sub etwas mehr bringt. Trennfrequenz ist 100 hz.
Auch das zeigt, dass die A-300 richtig gut mitgehen kann, doch am Ende Ihrer Leistung mit dem Limiter zu kämpfen hat. Da ist man aber schon sehr laut unterwegs. (Volumen 60)

Was fehlt mir in der Musik?
Eigentlich der Kick/ Druck. Den Boden bewegen beide (etwas die A-300 etwas mehr der AW-12).
Es fehlt dieses Grinsen im Gesicht, wenn eine gute Stelle im Titel kommt, wo man merkt, dass hier Leistung im Spiel ist. Das T-Shirt und die Hose sich bewegt.

Es ist einfach nur laut und klingt für mich gut, aber das wars dann auch schon.

Der Raum ist nicht so groß, und ja, die Moden sind da, stören aber nicht weiter. Es dröhnt nichts. Der Bass ist eben nur lauter wenn man Richtung Wand geht.

Vor einigen Jahren habe ich mit zwei AW-443 und XT32 Einmessung herum experimentiert.
Das war dann wohl linear, aber mir gefiel der Klang nicht mehr, da dort noch weniger Natürlichkeit drin war als vorher schon.

Um später mal die Option eines Mini-DSPs zu haben, wollte ich die Anlage komplett auf aktiv umstellen.
Meiner Meinung nach war die Wahl richtig.

PS: Die A-300 deckt absolut alle Bedürfnisse meiner Frau/ Kinder ab, aber bei mir könnte es noch etwas mehr sein. Für Stand-LS haben wir keinen Platz.

Der Sub steht dann nat. in der Ecke oder mittig im Raum hinter dem TV. Schallwand = 90° gedreht zur Front.

Raum ist 18,5m² groß (4,65 Lang und 4m breit)

Gruß
Steve.wi
Stammgast
#11 erstellt: 02. Jul 2019, 04:40
Achja, der AW-12 und der AW-443 haben eine in Reihe geschaltene Spule zum TT.
Peas
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 02. Jul 2019, 06:03
Es gibt nicht nur Überhöhungen und Auslöschungen durch Raummoden, sondern auch Auslöschungen durch Wand-, Decken- und Bodenreflexionen (Allison-Effekt).

Daher ist die typische Stereoaufstellung (möglichst freistehend) nicht so gut für die Basswiedergabe.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-7116.html

Das bedeutet, man kann so viel Luft bewegen, wie man möchte, die Auslöschungen machen es wieder zunichte.

Durch eine geschickte Aufstellung der Subwoofer kann man das Problem etwas reduzieren.

Welche Stellmöglichkeiten hast Du?

Der zweite Punkt wäre das Bassmanagement. Durch die Filterung entsteht eine Gruppenlaufzeit. Dadurch kommt es zu Auslöschungen im Übernahmebereich. Ich weiß nicht, ob die nuPro das kompensieren kann. Normal müsste man sie um einige Millisekunden verzögern. Ein AVR kann das.


[Beitrag von Peas am 02. Jul 2019, 06:10 bearbeitet]
Steve.wi
Stammgast
#13 erstellt: 02. Jul 2019, 08:12
Ich habe maximal die Raumecken links oder rechts auf dem Boden oder erhöht um (x cm) oder die Raummitte hinter dem TV in einer Höhe von 60cm über dem Boden.

Ich hatte damals einen Marantz SR 7010 im Einsatz. Der Bass mit zwei AW-443 Eckaufstellung war nicht besser oder schlechter als heute. Egal ob eingemessen oder nicht.

Die nuPro kann nicht verzögern. Ich dachte immer die Phase am Sub würde dafür da sein.

Gruß
Peas
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 02. Jul 2019, 08:23
Kannst Du probieren, es ist aber nur ein Behelf. Damit wird der Subwoofer verzögert (Allpass), nicht die Mains.

Am besten geht es mit einem AVR bzw. mit einer AV-Vorstufe. Mit einem miniDSP bekommt man es auch hin.

Eine Skizze wäre gut.
Steve.wi
Stammgast
#15 erstellt: 02. Jul 2019, 12:21
hier die beiden REW Simulationen.
ohne Sub
REW Stereo ohne Sub 1m wa
mit Sub
REW Stereo mit Sub 0,5m Breite - 0,85m über dem Boden - 0,8m wa
Steve.wi
Stammgast
#16 erstellt: 11. Nov 2019, 18:18
[quote="Peas (Beitrag #12)

Der zweite Punkt wäre das Bassmanagement. Durch die Filterung entsteht eine Gruppenlaufzeit. Dadurch kommt es zu Auslöschungen im Übernahmebereich. Ich weiß nicht, ob die nuPro das kompensieren kann. Normal müsste man sie um einige Millisekunden verzögern. Ein AVR kann das.[/quote]

Hallo,
wie viele Millisekunden müssen das bei einer Länge von 4,30m (Hörabstand) Raum= 4,65m sein?

Kann man dafür auch den OMNITRONIC SMARD-24RCA Digitaler DSP-Controller verwenden?

Gruß
Peas
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 11. Nov 2019, 21:30
Es kommt auf die Differenz Mains zu Sub an sowie auf die Filterung als auch ggf. die Latenz des DSPs, wenn dies nur am Sub hängt.
Steve.wi
Stammgast
#18 erstellt: 11. Nov 2019, 22:02
Es würde ein 2.2 System, wo Sub und >80hz Satellit in der gleichen Front stehen.
Die Subs stehen in den beiden Ecken vorn, um den Raum max. anzuregen. Da man lieber absenken sollte, als Löcher aufzufüllen.
Die Frage ist nun, nach dem Delay. Reichen 10ms?
Die Subs haben F -3dB von 33hz.

Gruß
Peas
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 11. Nov 2019, 22:47
Du benötigst etwa 6 ms für die Trennung. Die Subs dürfen also nicht mehr als einen Meter weiter entfernt stehen im Vergleich zu den Mains.

Anders gesprochen: Stehen die Satelliten in der Nähe der Subs, dann passt es.
Suche:
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