Lautsprecher Gehäuse Nach- Neubau

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Lutz_LP
Neuling
#1 erstellt: 28. Mrz 2023, 14:53
Hallo liebe HIFI Community, insbesondere liebe Lautsprecherfreunde, die Ihr Euch in unzähligen Stunden der Recherche und Forschung in Euren Laboren das Fachwissen angeeignet habt, das ich jetzt dringend benötige.

Ich habe vor kurzem eine Lautprecherbox und ein Satz Chassies meiner Traumlautsprecherboxen aus den 80ern geschenkt bekommen.
Die Chassies und die Frequenzweiche sind in hervorragendem Zustand, der Rest eher Erbärmlich.
Es handelt sich um die Magnat All Ribbon 10 P-II Executive, mit einem Kaufpreis von 3000 DM.
Die haben damals für mich persönlich den besten Sound im HIFI Studio meines Händlers gemacht, waren aber preislich ganz weit weg von meinen Möglichkeiten.
Die Frage die sich mir stellt ist folgende. Ich könnte jetzt die noch vorhandene, aber stark beschädigte Box zerlegen, analysiere und dann 2 neue Gehäuse nachbauen.
Leider würden die dann aber so klobig ausfallen, daß ich mit meiner Frau heftige Probleme bekommen würde. Oder aber ich orientiere mich an den Volumina des alten Gehäuses und behalte die Volumen bei geänderten Abmaßen der neuen Gehäuse bei.
Meine Frage ist nun, ob eine geänderte Gehäuseform bei gleichen Voluminas einen signifikannten Einfluß auf den Klang hat, insbesondere da es sich um Bassreflexboxen handelt, oder ob der Einfluss der Gehäuseform zu vernachlässigen ist.
Vielen Dank für Eure Hilfe
Lutz
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 28. Mrz 2023, 16:21
hallo lutz,
die gehäusebreite als auch die position der chassis auf dem gehäuse werden bei der entwicklung einer frequenzweiche mit berücksichtigt; stichwort "bafflestep".

ich denke, den rest der antwort kannst du dir eh bereits denken: keine wirklich gute idee.
abgesehendavon ist vintage - und dazu zählen diese gehäuseproportionen - derzeit ziemlich angesagt.

man kann bis zu 10% in den abmessungen variieren, aber alles, was darüber hinaus geht, würde ich tunlichst vermeiden.
eine änderung der gehäusetiefe ist hingegen "aus sicht der frequenzweiche" problemlos.
S04-Hotspur
Inventar
#3 erstellt: 28. Mrz 2023, 16:43
So weit ich sehe, ist die Frontwand mit Filz belegt. Falls dem so ist: Macht vom Frequenzgang her auch einen Unterschied zu einer Holzfront. Wenn Du das Gehäuse nach unten verlängerst, "sieht" der Tieftöner die Gehäusefläche und verhält sich anders.

Aus heutiger Sicht sind der Kunststoff-Mittelhochtöner und die "harte" Titankalotte keine so guten Chassis mehr. Ich würde da nicht viel investieren. Vielleicht findest Du ja jemanden, der in der Lage ist, die Gehäuse mit überschaubaren Mitteln aufzuarbeiten.

Gruß, Andreas
MBU
Inventar
#4 erstellt: 28. Mrz 2023, 16:51
Die MAGNAT-Boxen aus der Zeit waren berühmt/berüchtigt für "freistehende" Tieftonmembranen, da die Schaumstoffsicken nach ungefähr 10 Jahren zerbröselt sind. Schau dir die Sicken der Tieftöner nochmals ganz genau an und fahre mal mit dem Finger rundrum drüber - bröselt da was?
Lutz_LP
Neuling
#5 erstellt: 28. Mrz 2023, 19:20
Hallo Michael, vielen Dank für Deinen Beitrag.
Ich habe die Sicken überprüft, alles in bester Ordnung.
Die Sicken sind bereits aus Gummi gefertigt.
Beim elektrischen Test (mit Frequenzweiche) ist mir allerdings leider aufgefalen, daß ein Mitteltöner nix mehr tut.
Jetzt ist die Frage, was tun?
Soll ich mit den schönen Bässen Subwoofer mit jeweils 30 Liter Volumen bauen?
Ich finde es Schade das das Projekt beendet ist bevor es angefangen hat.

Gruß
Lutz
Lutz_LP
Neuling
#6 erstellt: 28. Mrz 2023, 19:21
Hallo Andreas, vielen Dank für Deinen Beitrag

Gruß Lutz
Lutz_LP
Neuling
#7 erstellt: 28. Mrz 2023, 19:24
Hallo Martin, vielen Dank für Deinen Beitrag

Gruß
Lutz
herr_der_ringe
Inventar
#8 erstellt: 29. Mrz 2023, 05:13

Beim elektrischen Test (mit Frequenzweiche) ist mir allerdings leider aufgefalen, daß ein Mitteltöner nix mehr tut.
Jetzt ist die Frage, was tun?

ausschlussverfahren:
MT-chassis vom linken und rechten LS untereinander tauschen.
wandert der fehler mit, ist es das chassis.
bleibt der fehler beim LS, liegt der fehler im weichenzweig des LS.
Lutz_LP
Neuling
#9 erstellt: 29. Mrz 2023, 06:53
Hallo Martin,
hatte ich schon getestet, der MT ist elektrisch leider gestorben. beim Messen des Widerstandes kein Durchgang (MOhm) und auch beim Tausch kein Mucks.
Gruß
Lutz
S04-Hotspur
Inventar
#10 erstellt: 29. Mrz 2023, 16:00
Hallo Lutz,

Du hast ja die Parameter der Tieftöner nicht. Durch den Wechsel von der Schaumstoff- zur Gummisicke können die sich verändert haben. Entweder Du misst die Parameter, oder, wenn Du die Möglichkeit nicht hast, gehst Du auf die sichere Seite und baust geschlossen mit Dämmmaterial, das das virtuelle Volumen vergrößert.

Wie willst Du denn verstärken? Viele Subwoofermodule haben die Möglichkeit der Anhebung der unteren Frequenzen. Preisgünstig ist zum Beispiel Mivoc AM 80 II. Das müsstest Du haben, wenn Du den Sub geschlossen bauen würdest.

Wenn Du die TSP messen (lassen) kannst, kannst Du eine Baßreflexbox mit passendem Reflexrohr und sauberer Abstimmung draus machen.

Gruß, Andreas
herr_der_ringe
Inventar
#11 erstellt: 29. Mrz 2023, 17:46

hatte ich schon getestet, der MT ist elektrisch leider gestorben

versuchen, ob man ersatz dafür bekommt. ich hatte bei der kurzen suche nach deinen LS einige ersatzchassis gesehen. (man muß natürlich aufpassen, nicht versehentlich die falschen töners zu bestellen.)
falls nicht möglich kann man diese evtl. aufarbeiten lassen beispiel

ps: TSP selbst messen
not0815
Inventar
#12 erstellt: 03. Apr 2023, 19:59

Lutz_LP (Beitrag #9) schrieb:
...der MT ist elektrisch leider gestorben. beim Messen des Widerstandes kein Durchgang (MOhm) ...


Bei den alten MT-Kalotten lösen sich nicht selten die Anschlusslitzen von der Schwingspule. Dies lasst sich i.d.R. recht einfach reparieren. Ein möglicher Abbrand der Schwingspule lässt sich nach Ausbau der Kalotte leicht überprüfen.

Gruß Sven
Stereohans
Stammgast
#13 erstellt: 05. Apr 2023, 16:53
Mitteltöner: Magnat hat noch viele Ersatzteile auch für ältere Lautsprecher. Einfach mal freundlich fragen, vielleicht hast Du Glück. Ich kapere mal kurz diesen Thread (weil thematisch passend). Bei mir steht ein elektrisch/klanglich einwandfreies Paar Magnasphere Astra herum. Meine Wunschvorstellung: die unansehnliche, ziemlich verschrammte Folierung runter, satter schwarzer Klavierlack drauf. Schreinerei? Oder doch lieber Autolackierer? Bin gespannt auf eure Tipps (die der Threaderöffner wahrscheinlich auch brauchen kann).

Herzlich, der Hans
Apalone
Inventar
#14 erstellt: 09. Apr 2023, 08:05

Stereohans (Beitrag #13) schrieb:
......Bei mir steht ein elektrisch/klanglich einwandfreies Paar Magnasphere Astra herum. Meine Wunschvorstellung: die unansehnliche, ziemlich verschrammte Folierung runter, satter schwarzer Klavierlack drauf. Schreinerei? Oder doch lieber Autolackierer?.....


wichtiger Teil der zu treffenden Abwägung werden ja die erforderlichen Aufwände sein. Was haben denn die Kostenvoranschläge bei geeigneten Dienstleistern ergeben?
Bsp.:
macht der Autolackierer auch die Vorarbeiten?
Was nimmt der Schreiner für "Klavierlack"?

Falls du über dasselbige (noch) nicht verfügst, wären ja diese Schritte mMn abzuklären, um ein Gefühl für die notwendigen monetären Reserven zu bekommen.

Mein Tipp:
ein niedriges bis mittleres dreistelliges Budget wird lang nicht ausreichen.
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