Umbau einer Standbox zur Kompaktbox

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kore
Stammgast
#1 erstellt: 08. Nov 2006, 18:19
Hallo Leute.

Ich bin ja schon was länger hier im Forum und lese auch gerne die Selbstbauberichte, leider habe ich mein Anliegen nicht ganz so detailgetreu hier schon mal veröffentlicht gesehen.

Ich fange mal an. Ich habe recht günstig(ach was, BILLIG standlautsprecher ersteigert. Preisklasse unterstes level. da der Lautsprecher selbst bei ner Party ne gute figur (partymucke eben) gemacht hat, fällt es mir dennoch schwer diese Lautsprecher zu zersägen. Nichtsdestotrotz muss es sein. Die Lautsprecher sind 2-Wegeboxen mit nem 15er TMT (tiefmitteltontreiber) und ner kleinen Kalotte. Der mitteltonbereich des Lautsprechers ist erstaunlicherweise recht gut und brauchbar.

Da meine Lautsprecher zuhause nur mit runtergeregeltem Bass zu geniessen sind (kleine Bude, und so langsam setzt der Verstand auch bezüglich Lautsprechern und Bass ein) und es immernoch nicht sooo toll ist mit den Lautsprechern, wollte ich die neuen Lautsprecher zersägen und aus den Standlautsprechern kleinere Kompaktlautsprecher basteln. Auf den bass wollte ich verzichten, dafür kann ich dann den Subwoofer anschalten, so bedarf besteht. Die Intention war schon dahingehend dass die Kompaktboxen ein geschlossenes gehäuse haben. Da ich hier eher nach den Gesichtspunkten Optik und WAF gehe, könnte das Gehäuse auch relativ klein ausfallen. Die Weiche würde anders platziert werden und der TMT wegens des nicht mehr vorhandenem Volumen ebendfalls mit einem hochpass versehen werden.

Frage: wer hat sowas schon mal gemacht bzw ebenfalls vor und würde sich mit realistischen ideen einbringen? oder kann/sollte ich die hochpassankoppelung des TMT der dann ja nur noch ein MT wäre komplett weglassen und den treiber so spielen lassen wie er ist. dass der natürlich nicht mehr tief reichen wird, ist uns allen ja bekannt. Könnte mir aber vorstellen dass eine Weiche bei sooo tiefer Frequenz recht teuer wird und phasendrehungen unterworfen wird.

den Zweck hätte die box damit erreicht, sie spielt nun ohne (viel) bass, was der wohnraumakustik zuträglich ist.

Was ich mir wünsche sind Hinweise in technischer Hinsicht und später auch die handwerkliche Kniffe, die jemand bei sowas schon mal gesammelt hat. Über Sinn und Unsinn dieser Aktion möchte ich nicht so gerne diskutieren, dafür habe ich mich (denke ich) doch recht präzise formuliert.
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Nov 2006, 20:13
Hallöchen, Kore,

deine Standboxen sind bassreflex, oder...?
Verstopfe einfach mal die Reflexöffnungen fest, dann wirst du schon einen ersten Eindruck davon bekommen, wie sich das Ganze geschlossen anhört.
Normalerweise sollte deine Idee schon funktionieren, nur wird das Ganze ohne Kenntnis der Thiele-Small-Parameter des TMTs ein lustiges Ratespielchen. Deshalb kann ich auch von der Idee des Hochpasses erstmal nur abraten, das werden einfach zu viele Variablen.
Wie groß sind deine Stnadgehäuse? Auf ca. zwei Drittel bis die Hälfte solltest du das Gehäuse bei geschlossener ausführung reduzieren können. Allerdings ist es im Billigbereich üblich auch völlig ungeeignete Treiber viel zu hoher Güte noch bassreflex zu verwenden, die dann in einem kleineren geschlossenen Gehäuse auch nur lustig vor sich hin wummern. Hier hilft nur probieren und notfalls eine kontrollierte Undichtigkeit einfügen. Sollte schon das Standgehäuse mit verschlossenen Öffnungen im Bas unsauber oder wummerig klingen, solltest du von der Verkleinerung des Gehäuses Abstand nehmen.

Vom Hochpass für den TMT rate ich dir erstmal ab; hast du aber nach dem Umbau noch Nerv, kannst du dir ja mal ein paar günstige Elkos zum Probieren holen. Wenn, solltest du aber jedenfalls nur einen Hochpass erster Ordnung probieren, also einen simplen Kondensator vor dem Bass - alles andere ist ohne genaue Daten des TMTs und der Einbaugüte zweckfrei.

Schöne Grüße, Günther
kore
Stammgast
#3 erstellt: 08. Nov 2006, 23:33
hallo günther.

ja natürlich, das habe ich vergessen zu sagen, klar sind das bassreflex-lautsprecher. was anderes verkauft sich doch heute auch im niedrig segment nicht mehr. *g* muss ja nix können ausser bass

hmm verstopft habe ich das schon mal, klang halt nicht mehr soo wummerig auf die präzision habe ich allerdings nicht geachtet, werd ich mal am wochenende wiederholen.
allerdings ahne ich dass wenn ich das gehäuse verkleinere, die untere grenzfrequenz des lautsprechers drastastisch nach oben gesetzt wird, da das hinter volumen nun stark verkleinert wird und die komprimierte luft die membrane nun nicht mehr so weit auslenken lassen wird. was ja eigentlich auch so gewünscht ist.

das mit den thiele-small-parametern habe ich mal absichtlich weggelassen, weil die nirgends zu bekommen sind. wer weiss was da fürn murks verbaut wurde. aber unter berücksichtigung der tsp : warum sollten die nun noch anzuwenden sein, ist doch eh schon irgendwie klar dass das kein basswunder wird. sollten diese dann immernoch zu rate gezogen werden? ein mitteltöner wird ja auch nicht unbedingt mit tsp eingebaut oder irre ich mich da jetzt? was würde mir denn nun die berechnung (so grundlage vorhanden) bringen. im prinzip doch nur, dass die unter grenzfrequenz bei kleinem volumen aufsteigt

die weiche, wenn überhaupt ,hätte ich aus kostengründen auch nur nach einer -6dB/oct weiche ausgelegt.

naja, ich werd mal versuchen die tsp zu bekommen. dann in lsp-cad oder wie sie alle heissen einfügen und das gehäuse simulieren.

auf jeden fall schon mal danke.


[Beitrag von kore am 08. Nov 2006, 23:34 bearbeitet]
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Nov 2006, 00:09
Hallöchen, Kore,

ob und wie hoch die untere Grenzfrequenz steigt ist eben auch von den Parametern und der Einbaugüte abhängig.
Wenn die Bassreflex-Abstimmung jetzt korrekt wäre, wäre zu vermuten, daß der TMT in dem gleichen Gehäusevolumen geschlossen eine zu niedrige Einbaugüte hätte und dadurch früh aber sanft im Bass abfallen würde, noch verstärkt durch die kontrollierte Undichtigkeit und die dadurch enstehenden mechanischen Verluste durch die verstopfen Reflexöffnungen.
Verkleinerst du in so einem Fall das Gehäusevolumen und reduzierst zugleich die mechanischen Verluste, steigt die Güte an und kommt dann irgendwann in den idealen Bereich für eine geschlossene Box. Damit würde also die untere Grenzfrequenz trotz kleinerem Gehäuse also sinken! Und es gibt durchaus Treiber, die in einem relativ kleinem geschlossenen Gehäuse erstaunlich viel Tiefgang erreichen.
Wenn eine Billig-Dröhn-Wummer-Bassreflexabstimmung vorliegt, ist die Einbaugüte vielleicht in dem jetzt vorhandenen Gehäuse im idealen Bereich oder vielleicht sogar schon zu hoch, bei verkleinertem Gehäuse ergäbe sich dann ein deutliches Überschwingen im oberen Bassbereich und tatsächlich ein starker Anstieg der unteren Grenzfrequenz.

Für deinen Umbau brauchst du jetzt nicht zwingend die Parameter, aber mit wäre es deutlich einfacher, vorhersehbarer und steuerbarer.

Bei einem reinen Mitteltöner wird die untere Grenzfrequenz durch den Hochpass festgelegt und liegt deutlich über der Einbauresonanzfrequenz, so daß das Gehäuse und die Einbaugüte nicht mehr viel einfluß nimmt. Wird ein tief zu trennender Mitteltöner im Bereich seiner Einbauresonanzfrequenz noch genutzt spielen auch sofort die Parameter und die Einbaugüte eine wichtige Rolle.

Egal wie jetzt die Parameter und die Einbaugüte deines TMT liegen, willst du ja keinen reinen Mitteltöner daraus machen, sondern einen Satelitten, der an den Subwoofer angekoppelt wird oder ja sogar allein spielen können soll...

Bau doch mal den TMT aus und poste die aufgedruckte Bezeichnung.

Ciao, Günther
Zweck0r
Moderator
#5 erstellt: 09. Nov 2006, 03:03
Hi,

wenn es sowieso nicht drauf ankommt, kannst Du die Volumenverkleinerung doch einfach mit ein paar Backsteinen, Holzklötzen oder anderem massiven Füllmaterial probehören.

Grüße,

Zweck
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